Salomés Zorn

Salomé ist eine intelligente Sechzehnjährige, die in ihren griechischen Klausuren immer mit Einsen glänzt. Sie ist sehr belesen, lernen macht ihr wirklich Spaß. Allerdings ändert sich etwas als sie auf das Gymnasium kam. Auf das „Reiche-Kids-Gymnasium“ wie ihre ältere Schwester unkt. Dazu kommt, dass Salomé ein wütendes Potenzial hat, welches sie so weit bringt, dass sie in einem Jugendgefängnis landet. Dort ist es kahl und so langweilig, so voller Strukturen, an die Salomé sich erst gewöhnen muss. Und daran reibt. Sechs Monate soll sie hier eine Strafe absitzen und hat Zeit über ihr noch nicht allzu langes Leben nachzugrübeln. Dabei soll ihr ausgerechnet der Therapeut Frits van Gestel helfen. Der Mann, der in einer Fernsehsendung, in einer Trash-Show Hello Jungle fremdenfeindliche Äußerungen gemacht hat.

Salomés Zorn

Seite 30: „Vielleicht aber werden Sturköpfe wie ich automatisch wütend, sobald sie in die Pubertät kommen. Vielleicht gibt es in meinem Leben zu viel, was mich wütend macht. Und wenn das stimmt, wird diese Wut nicht von selbst verschwinden“

Salomé teilt ihre Welt in die gute, intelligente und in die zornige, wütende Salomé. Während die Wütende hier in den langweiligen weißen Mauern ihre Zeit absitzen muss, sieht sie zu, wie die gute Salomé ihre Schule beendet und ein zufriedenes Leben haben könnte. Was hat Salomé nur so wütend gemacht? Sie hat es doch so gut, in der niederländischen Provinz. Es sind wohl ihre Mitschüler, die Nachbarn, denen die Hautfarbe von Salomé und ihrer Familie nicht gefällt. Salomés Papa stammt aus Kamerun. Im Gymnasium wird das Mädchen immer wieder mit abfälligen Worten bedacht. Sogar zu Hause wird die Familie von den Nachbarn beschimpft. Salomés Vater hat selber genug durchgemacht und würde es gerne besser haben für seine Kinder. Damit sie sich wehren lernen, hängt er in der Garage einen Punchingball auf und bringt seinen Töchtern bei, auch mal mit der Faust zurückzuschlagen.
Ob das der richtige Weg war? Salomé hat in der Jugendstrafanstalt sechs Monate Zeit, darüber nachzudenken.

So viel Zorn und Wut

Salomé sehr beschäftigt sich sehr mit sich selber und, wie sie in diese Geschichte hineinrutschen konnte. Es ist ein wahres Gedanken-Karussell. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie die Gedanken der Sechzehnjährigen hin und her gesprungen sind. Wie es war, als Salomé das erste und einzige Mal mit ihrer Familie nach Kamerun geflogen ist. In ein Land, dessen Sprache sie nicht spricht und wo sie sich anfangs gar nicht besonders wohlgefühlt hat. Dann wieder die Gedanken über ihren Therapeuten, der dem Mädchen unangenehm und unangemessen erscheint. Ihr Zorn über ihr eigenes Verhalten, dass sie in diese Strafanstalt gebracht hat. War es wirklich richtig, sich zu wehren? …

Ich konnte gut nachvollziehen, wie es dem Mädchen ging. Der Zorn war sehr deutlich zu spüren, die Ungerechtigkeit nur aufgrund ihrer Hautfarbe, die Liebe zu ihrer Familie und auch die Angst vor den Mitschülern. Dabei wollte sie doch nur wissen, lernen und sich nicht fremd fühlen oder abgelehnt werden.

Die Autorin Simone Atangana Bekono hat hier ein wunderbares Buch geschaffen. Wir mit unserer hellen Hautfarbe können uns oft nicht wirklich vorstellen, wie es sich anfühlt so abgelehnt zu werden. Wer mit einer dunkleren Hautfarbe durch die Straßen geht, wird immer mit einem schiefen Blick angesehen. Als ob diese Menschen etwas „Abartiges“ wären. Sie werden in Schubladen gesteckt, ohne sie wirklich zu kennen.
Ihre Erzählweise ist sprunghaft und spiegelt das Innere ihrer Protagonistin wider. Ich finde, ein unbedingt zu lesender Roman. Ganz klar, dass Ruby und ich dem Buch 🐭🐭🐭🐭🐭 geben mussten.

Salomés Zorn

Ein Roman von Simone Atangana Bekono
Übersetzt aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm
246 Seiten
C.H.Beck Verlag
ISBN 9783406800009

Ein Mädchen namens Wien

Wien, was für ein seltsamer Name für ein Mädchen. Doch als das Baby in Beirut auf die Welt kommt, entscheidet sich der Vater für diesen außergewöhnlichen Namen nach einem Schlagertext.

Ein Mädchen namens Wien

Das Mädchen, später die Frau, findet es prima. Dieser unangepasste Namen passt zu ihrem Leben. Das Mädchen Wien ist einfach ein Mensch, der sich nicht in irgendein Schema drücken lässt. Schon mit ihrer Geburt fängt es an und zieht sich durch ihr komplettes Leben. Ruppig wird sie ins Leben gezerrt und fast unfreundlich von den Menschen im Kreißsaal empfangen. Sie wächst heran und macht all die Dinge, die man an einer jungen Frau im arabischen Raum bestimmt nicht schätzt.

„Verflucht der Mann, dem Töchter geboren werden!“ Seite 7

Das Mädchen Wien studiert, und studiert wieder etwas anderes. Wird am Ende Fernsehmoderatorin, wird aber auch das nicht lange bleiben. Sie muss einen Mann heiraten, der ihr am Ende keine Kinder machen kann und sich darum das Leben nimmt. Wien hält sich nicht an die Witwenzeit, geht lieber tanzen, flirten und macht, worauf sie Lust hat. Sie eckt an und ist aufmüpfig. Versucht sich dann an das Leben anzupassen, aber sie ist einfach anders als die „gewünschten“ Frauen. Und das bleibt Wien ihr Leben lang.

Frech und unangepasst

Die Autorin Sahar Mandûr hat ihrer Romanfigur einen frechen Ton verpasst. Es liest sich so unwirklich, wenn man das Leben der Frauen im arabischen Raum mit dem Gelesenen vergleicht. Statt sich unterzuordnen, rebelliert Wien in allem, was ihr auferlegt wird. Sie kann ja nicht mal eine ordentliche Witwe sein. Ich fand es schwierig diese wenigen Seiten zu lesen, bin ich selber doch keine rebellische Person. Wahrscheinlich würde ich mich, wie so viele der Frauen hinter ihrem Kopftuch verstecken und nicht so aufmucken wie Wien. Aber wäre es nicht schön, wenn die Frauen endlich mal aufbegehren und sich nicht gegenseitig auch noch beschränken würden. Sich gegenseitig Mut machen und ihre Fesseln sprengen? Das wird in diesem Buch deutlich gemacht. Wer stellt denn diese Regeln auf? Sahar Mandûr schreibt oberflächlich, so steht es im Klappentext. Ja, so kann man das Buch auch lesen. Aber unter dieser Oberfläche brodelt es gefährlich und wer es verstehen will, wird darunter so manche Wirklichkeit finden.

Die Autorin

Sahar Mandûr weiß, wovon sie schreibt. Sie hat Psychologie und Journalistik studiert und arbeitete bei der libanesischen Tageszeitung al-Safir, was der Botschafter bedeutet. Sie beschäftigte sich überwiegend mit der gesellschaftlichen und rechtlichen Situation der Frauen. Vor allem im Libanon, Ägypten und Palästina. Zurzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Amnesty International für den Libanon.

Der Maus Rubi und mir haben die Seiten einerseits gefallen und andererseits gelangweilt. Ich fand nicht immer den Anschluss an die Geschichte und es war mir ein wenig zu hektisch und zu durcheinander. Dafür öffnet der Roman aber auch die Augen auf das, was man üblicherweise nicht sehen würde! Damit bekommt „Ein Mädchen namens Wien“ von uns gutgemeinte 🐭🐭🐭🐭

Ein Mädchen namens Wien

Ein Roman von Sahar Mandûr
übersetzt von Hartmut Fähndrich
aus dem Edition Faust Verlag
96 Seiten
ISBN:9783949774058

Zeit zieht nicht

Zeit zieht nicht

Zeit ist ein Geschenk, Zeit kann man sich nehmen oder man bekommt sie geschenkt. Doch manchmal muss man darauf hoffen, sie zu bekommen. Ina und Paul lernen sich in Marburg kennen und würden gerne die Sprache der Lepcha sprechen lernen. Eine Sprache die nur noch in Sikkim und Darjeeling gesprochen wird. Doch wird es in der Universitätsstadt nicht angeboten. Die Beiden geben aber nicht auf. Die Freunde lassen die Zeit ins Land ziehen. Sie gehen ihrer eigenen Wege und verlieren sich nie aus den Augen. Und eines Tages, 40 Jahre später, haben sie die Möglichkeit nach Tibet, Darjeeling und Nepal zu reisen. Die höchsten Berge der Welt zu sehen und die Menschen, die dort leben, kennen zu lernen. Dort zwischen den meist buddhistischen Einwohnern begreift man die Zeit anders. Sie geht ihrem eigenen Rhythmus nach. Die Natur bestimmt und dieses Gefühl muss man einfach begreifen.

Die Erzählung

Es sind nur 112 Seiten, die die beiden Autoren Wolfgang Allinger und Ute Kliewer zusammen geschrieben haben. Aber so schnell liest sich das kleine hübsch aufgemachte Büchlein nicht. Tatsächlich hatte ich zeitweise das Gefühl es muss erst ziehen, wie ein guter Tee. Die Reise der Protagonisten ist eingerahmt von den Lebensgeschichten ihrer nepalesischen Begleiter. Die Geschichten schieben sich ineinander und passen einfach zusammen. Es werden Lebensgeschichten erzählt und nebenbei das atemberaubende Panorama der tibetanischen Gebirge erläutert. Das Buch selber strahlt fast eine Ruhe aus. Ein Spaziergang für die Seele.
Die Autoren schreiben schon länger zusammen Prosa und Lyriken. Sie treten zusammen bei Straßentheatern auf. Dieses kleine Buch ist nicht ihr Erstes.

Das Buch für mich

Für mich war dieses Büchlein eine kleine Herausforderung, weil ich gerade selber nicht in einer gechillten Umgebung lebe. Ich habe es immer wieder auf meinen Nachttisch gelegt und von den höchsten Bergen der Welt geträumt. Erfahrungen dieser Art würde ich selber gerne machen.
Es ist eine Reisebeschreibung. Lebensgeschichten. Wunderschön geschrieben und inspirierend.

Rubi, meine Lesemaus und ich, geben dem Büchlein gerne 🐭🐭🐭🐭 und stellen es zu dem Bücherabbau adé {Büchermaus IV }

 

Zeit zieht nicht.

Erzähl mir von Darjeeling
von Wolfgang Allinger und Ute Kliewer

Erzählung
Mirabilis Verlag
ISBN 9783947857159
112 Seiten

Elektronische Bücher {Jahresprojekt 2022}

Um das mal gleich klar zu stellen: zu viele (elektronische) Bücher kann man gar nicht haben! der Kerl meckert zwar manchmal herum, weil hier eine Menge Bücher in den Regalen stehen, aber irgendwie mag er es auch. (Würde er nur nie zugeben!) Die Bücher, die ich meine, befinden sich auf meinem Ebookreader. Da sammeln sich die Bücher an. Denn eigentlich lese ich lieber echte Bücher. Seiten umblättern, das Buch im Schoß, den Kaffee in der Hand… Das ist einfach ein gutes Gefühl. Den Reader haben mir die Kinder vor langer Zeit geschenkt. Und inzwischen habe ich ihn gegen einen Neuen ersetzt. Denn wenn einer eine Reise tut, sind dicke Bücher schwer zu schleppen.

Zu viele elektronische Bücher

Es haben sich also eine Menge elektronische Bücher angesammelt. In dem Blog die Zitronenfalterin gibt es ein neues Jahresprojekt. Letztes Jahr habe ich nur mit meinem Karminrot-Blog teilgenommen. Doch dieses Jahr dachte ich mir, das ist doch mal ein guter Plan, 12 meiner elektronischen Bücher endlich mal zu lesen. Ich werde versuchen jeden Monat wenigstens ein Buch im Reader als gelesen markieren zu können.

Ein bisschen von allem

Die Auswahl an elektronischen Büchern ist auf meinem Tolino ein buntes durcheinander. Da finden sich Kinderbücher, Krimi, Sachbücher, einfache und schwierige Romane, Fantasie neben Horror. Einfach alles auf das ich Lust haben könnte. Und doch lese ich, wenn es geht, lieber ein richtiges Buch. Wie gesagt, der Reader ist ein praktisches Ding, wenn es darum geht, unterwegs zu lesen oder wenn man ein 800 Seiten Buch in einer Hand halten möchte.

Da ich aber höchst selten mit den Öffentlichen unterwegs bin und am liebsten auf meinem Sofa zu Hause lese, „rottet“ die elektronische Sammlung vor sich hin. Doch jetzt werde ich mich auf eben diese Bücher stürzen. Im Januar habe ich mich schon mal perfekt gedrückt. Es liegen hier noch zu viele „echte“ Bücher auf dem Stapel. Doch versprochen, das nächste elektronische Buch ist fällig! Vielleicht „Meine Zeit mit Eleanor“ oder Marlow, das ich schon ewig vor mir herschiebe.

Egal welches elektronische Buch sich anbietet. ich mache bei dem Jahresprojekt der Zitronenfalterin mit.

 

Novembergrau und Zeitlos

Es ist draußen grau, Novembergrau. Normalerweise wäre das genau der richtige Moment, sich mit einem dicken Wälzer auf das Sofa, in die Leseposition zu begeben. Einen guten Tee oder Kaffee (je nach Tageszeit und Gusto) in der Nähe. Vielleicht noch ein paar leckere Kekse dazu und abtauchen in die Welt der Bücher. Bitte anschnallen es geht los, in die Welt der Phantasie:

Bücher die im Laub liegen bei Novembergrauen Licht

Zeitlos und Novembergrau

Ich habe darüber nachgedacht, dass ich meiner Linkparty Monatsbücher einen neuen Namen geben möchte: „Leseliste“ oder „Gelesen im November“ oder einfach nur „Der Bücherstapel“? Ich brauche da etwas Neues! Hast du eine Idee? Aber so lange bleibe ich noch bei dem Buch des Monats.
Der November ist ganz das Gegenteil von dem, was ich oben geschrieben habe. Ich habe in diesem grauen Monat meistens den Kopf voll, mit den Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest. Gekauft wird bei mir sehr wenig. Es wird viel selber gewerkelt, gestrickt, gemalt und Leckereien in der Küche produziert. Dem Kaufwahn erliege ich nur, wenn mein Weg in eine Buchhandlung führt.

Read Books and drink Coffee/Tea

Vielleicht sollte das der neue Titel für die Linkparty werden… Mein Plan gegen das Novembergrau:
Der Autor Thorsten Steffens von Klugscheißer Suprem, hat mich gefragt, ob ich sein Buch rezensieren möchte. Scheinbar haben ihm meine letzten Rezensionen gefallen. Das Buch landete also in meinem Briefkasten und nun liegt es seit zwei Wochen schon auf meinem Stapel für die ungelesenen Bücher. Dabei vermutet man bei der Kurzzusammenfassung eine Menge Lesespaß:

Ein Klugscheißer als angehender Lehrer – kann das gutgehen? Ein irre komischer Roman um Lehrer, und welche, die es werden wollen – für alle Fans von Tommy Jaud und Fack ju Göhte »Nahrungsbeschaffungsmaßnahme f.; Gen. –; Pl. –n; der Besuch eines Verkaufsstandes mit Esswaren, um eine anschließende stundenlange Zusammenkunft aller verfügbaren Lehrkräfte zum illustren Erfahrungsaustausch auszuhalten« Klugscheißer Timo Seidel hat nach vier Jahren sein Lehramtsstudium beendet. Doch nun steht ihm die schwerste aller Prüfungen bevor: das von allen Seiten gefürchtete Referendariat. Schmerzlich stellt Timo fest, dass er sich trotz Berufserfahrung wieder einmal den Respekt des Kollegiums, der Schulleitung und vor allem der Schülerschaft hart erkämpfen muss. Da sind für einen Klugscheißer wie Timo natürlich Pleiten, Pech und Pannen vorprogrammiert …

Nur wenige Seiten?

Das nächste Buch sollte ich doch kurzfristig dazwischen schieben können. So viele Seiten hat es ja nicht. Was kümmert mich Marie? von Anna Terris. 132 Seiten sind schnell gelesen und es verspricht ebenfalls kurzweilig zu sein. Vielleicht brauche ich dann nur ein bisschen, damit die Worte in meinem Gehirn sich senken können. Hinter wenigen Worten können manchmal endlos lange Diskussionen stecken:

Das Geheimnis eines Tagebuchs.
Irma verfügt eigentlich nicht über besondere telepathische oder übersinnliche Fähigkeiten. Doch neuerdings hat sie seltsame Träume, die alle mit dem Leben einer im Koma liegenden Frau zusammenhängen: Marie. Deren Tagebuch verübt eine derart starke Anziehung auf sie, dass sie es unbedingt in ihren Besitz bringen muss. Dabei lernt sie zufällig auch Pierre kennen, den charismatischen Freund der Patientin, der sie bittet, ihm bei einem fragwürdigen Vorhaben zu helfen: Er will versuchen, Maries Seele dazu zu überreden, wieder in ihren Körper zurückzukehren.
Nur dumm, dass Irma sich dabei in Pierre verliebt!
Es geht um die Liebe, es geht um den Tod, aber vor allem geht es um das Leben!
„Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen den Welten. Spannend, witzig, tiefgründig.“

Ein gewonnenes Buch

Das Buch Die Stunde zwischen Nacht und Morgen von Prisca Lo Cascio, habe ich bei Instagram gewonnen. Die Autorin hat mir ein wunderschönes Päckchen geschickt, das einem das Lesevergnügen versüßen soll. Passend zum Novembergrau war eine Kerze dabei, die mit Lavendel umwickelt war. Wenn du jetzt glaubst, dass ich mit solchen Nettigkeiten nicht mehr objektiv bin, dann hast du dich geirrt. Ich werde dir genau erzählen, was ich von diesem Buch gehalten habe. Die Inhaltsangabe macht jedenfalls schon mal Leselaune:

Um etwas zu bewirken auf der Welt, widersetzt sich die junge Schweizerin Eli Wipf 1946 ihrem Vater und ihrem Verlobten und schließt sich einer Hilfsorganisation an. Eli wird nach Köln geschickt. In der zerbombten Stadt fehlt es an allem, und die junge Frau arbeitet Tag und Nacht im »Schweizer Dorf«, um die wachsende Zahl von Notleidenden und Flüchtlingen zu versorgen.
Dort begegnet Eli eines Tages dem ehemaligen Soldaten Helmut, dessen düstere, wortkarge Art ihr zuerst unheimlich ist. Andererseits kümmert Helmut sich rührend um seinen kleinen Bruder Mattes, den auch Eli ins Herz geschlossen hat. Doch als der Winter kommt, greift in Köln die Tuberkulose um sich, und plötzlich steht Mattesʼ Leben auf Messers Schneide …

Neue Ziele

Ich habe mir ein Ziel gesetzt: Auf meinem Ebookreader liegen so viele ungelesene Bücher, dass ich jeden Monat mindestens Eines davon lesen möchte. Das Ebook hat den Vorteil, ich kann es leicht überall hin mitnehmen. Irgendwo habe ich gelesen, wie man seine Leseflaute überwinden könnte. „Nimm dein Buch überall hin mit, es ergibt sich bestimmt ein paar mal die Zeit ein paar Seiten zu lesen…“ So oder so ähnlich.

Auf dem Reader liegt Mutters Lüge,  von Monika Hürlimann. Es hat 364 Seiten, nicht gerade eine schnelles Buch für zwischendurch. Aber vielleicht reißt es mich so mit, dass ich alles andere im Novembergrau verschwinden lassen. Der Klappentext behauptet das:

Als die erfolgreiche Schweizer Psychiaterin Marta am Grab ihrer Mutter steht, ahnt sie nicht, dass bald eine ungeheuerliche Lüge ans Tageslicht kommt. Sie muss sich der eigenen, bewegenden und nicht minder dramatischer Familiengeschichte stellen, die weit zurück in ihrer Kindheit führt, nach Polen, wo alles begann.

Ein bitterzarter Roman über die aufwühlende Suche nach Wahrheit und Geborgenheit im täglichen Kampf gegen den Schmerz des Nicht-Vergessen-Könnens. Und über das Glück und die Liebe.

Aufgeschlagen, das Novembergrau verblasst

Aufgeschlagen liegt gerade das Buch Tage mit Gatsby neben mir. Das hatte ich mir im September schon einmal vorgenommen. Jetzt bin ich in die 1920 des F. Scott Fitzgerald und seiner Frau Zelda abgetaucht. Die Dekadenz der damaligen höheren Gesellschaft sprudelt nur so aus diesen Seiten. Demnächst dann die Rezension zu diesem Buch.

Jetzt überlasse ich dir wieder das Feld. Solltest du eine zündende Idee haben, wie ich die Monatsbücher demnächst nennen könnte, dann her damit. Ich wäre dir sehr Dankbar. Vielleicht springt dann auch ein Überraschungspäckchen dabei heraus!

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Bett oder Sofa? {Oktober-Bücher 21}

Liest du lieber im Bett oder auf dem Sofa? Setzt du dich auf eine Parkbank oder kannst du deinen Garten nutzen? Lieber nur drinnen oder auch draußen, vielleicht in einem Café? Als Leser hat man ja so seine Vorlieben. Ich lese tatsächlich am liebsten auf meinem Sofa oder auf meiner Terrasse. Vielleicht auch noch im Garten der Eltern. In einem Café, lasse ich mich viel zu sehr von den Nebengeräuschen ablenken. Gestern sah ich eine Frau im Park auf einer Bank lesen. Da fiel mir auf, dass ich dort noch nie gelesen habe.

Bett- oder Sofa- Lektüre im Oktober

Da sind sie also wieder die Bücher für den Oktober. Im September sind wieder wunderbare Bücher gelesen worden. Nicht von mir alleine, da waren einige, die fleißig bei der Linkparty mitgemacht haben. Ich selber habe mich wieder einmal nicht an den eigenen Plan gehalten. Es sind mir Hörbücher dazwischen gekommen und ich sollte es lassen, in einem Buchladen vorbei zu gehen. Auf meinem Sofa habe ich im Moment das Buch von Natasha Pulley „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ liegen. Schon alleine das Cover ist einfach wunderbar. Und spannend ist es obendrein:

London, Oktober 1883. Eines Abends kehrt Thaniel Steepleton, ein einfacher Angestellter im Innenministerium, in seine winzige Londoner Mietwohnung heim. Da findet er auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr. Es ist ihm ein Rätsel, was es mit ihr auf sich hat. Sechs Monate später explodiert im Gebäude von Scotland Yard eine Bombe. Steepleton wurde gerade rechtzeitig gewarnt, weil seine Uhr ein Alarmsignal gab. Nun macht er sich auf die Suche nach dem Uhrmacher und findet Keita Mori, einen freundlichen, aber einsamen Mann aus Japan. So harmlos Mori auch scheint, eine Kette von unheimlichen Ereignissen deutet schon bald darauf hin, dass er etwas zu verbergen hat

Das 17. Jahrhundert

„In Zeiten des Tulpenwahns“ von Susanne Thomas liegt hier auch schon auf dem Sofa. Hier wird Sehnsucht und das goldene Zeitalter der Malerei im Klappentext versprochen. Ich werde mich überraschen lassen:

Holland im 17. Jahrhundert: Der Gärtner und Tulpenzüchter Nicolaes Verbeeck hat bei einem verheerenden Brand seine Frau verloren. Sein Versagen, seine Frau zu retten, hat ihn ebenso gezeichnet, wie das Feuer, das sein halbes Gesicht verbrannte. Entstellt, wie er sich fühlt, wagt er es nicht mehr, sich einer Frau zu nähern. Getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht nach dem Schönen ist Nicolaes umso mehr bemüht, das zu schützen, was ihm geblieben ist: seine Tulpensammlung und seine Tochter Margriet.

Die schöne Margriet wird jedoch ihrerseits bald zum Objekt der Sehnsüchte unterschiedlicher Männer. Um sie mit einer reichen Mitgift auszustatten, lässt sich der wohlmeinende Vater auf das blühende Spekulationsgeschäft um die Tulpen ein, das schon längst Nachbarn und Freunde in seinen Bann gezogen hat. Was einst als unschuldige Liebe zu den Naturschönheiten begann, wird für den leidenschaftlichen Sammler nun zum knallharten Geschäft, dessen Spielregeln und Fallstricke von kaum einem der Akteure noch durchschaut werden. Eine Geschichte über die Kraft der Sehnsucht und die seltsamen Blüten, die diese treibt, erzählt mit Bildern, die die Atmosphäre der Malerei des Goldenen Zeitalters in Holland wieder aufleben lassen.

Auf den Ohren

Auf den Ohren habe ich gerade das Buch „Die stumme Tänzerin“ von Helga Glaesener. Aber leider nur als gekürzte Fassung. Doch auch die macht Spaß zu hören. (Wenn ich komplizierte Strickstücke nebenbei bearbeite, dann lass ich mir vorlesen! Dabei sitze ich dann auf meinem Sofa)

Ein Frauenmörder auf St. Pauli, eine weibliche Ermittlungseinheit – und eine Spur, die nicht sein darf

Hamburg, 1928: Seit einem Jahr gibt es im Hamburger Stadthaus eine weibliche Kriminalpolizei unter Leitung der resoluten Josefine Erkens. Auch die freiheitsliebende Paula heuert dort an. Als eine Tänzerin ermordet und obszön entstellt wird, gelingt es Erkens, Paula und eine weitere Kommissarin in der bisher rein männlich besetzten Mordkommission unterzubringen. Angeführt wird diese Ermittlungsgruppe von Martin Broder, der gezeichnet ist von den Gräueln des Großen Krieges und der sich schwertut mit den «unfähigen Weibern». Doch die Frauen arbeiten mit präziser Logik und kühlem Witz. Zunächst führen ihre Ermittlungen ins Rotlichtmilieu, als aber ein weiteres Opfer aufgefunden wird, keimt in Paula ein ungeheuerlicher Verdacht auf …

Bücher, Bücher, Bücher

So viele gute Bücher stehen in meinem Bücherschrank. Zum einen, findet sich da ein Buch, das ich bestimmt genießen werde zu lesen. Was bleibt, wenn wir sterben. Ein Buch von Louise Brown. Es soll ein Sachbuch sein, doch der Klappentext lässt etwas anderes vermuten. Na ich werde mich überraschen lassen.

Nach dem Tod ihrer Eltern versucht die Journalistin Louise Brown der Endlichkeit des Lebens etwas Sinnstiftendes abzugewinnen. Sie wird Trauerrednerin und Zeugin dessen, was von uns bleibt. Dies verändert nicht nur ihre Einstellung zum Tod, sondern auch ihre Haltung zum Leben. Louise Brown schenkt uns unvergessliche Bilder, die daran erinnern, was uns als Menschen ausmacht. Ein tröstendes und befreiendes Buch, das Mut macht, das Leben auf die Dinge auszurichten, die von Bedeutung sind.

Ich hoffe wirklich, diesen Monat alle diese wundervollen Seiten lesen zu können. Soweit mir das Leben dazu Zeit lässt. Und mein Sofa, denn dort lese ich am liebsten, nicht von den Katzen besetzt gehalten wird.
Und du? Bett oder Sofa? Café oder Park? Liegestuhl oder Schaukelstuhl? Ich bin gespannt auf deinen Lesemonat Oktober…

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