von Andrea Karminrot | Apr. 1, 2017 | Geplauder |
Darf ich dir meinen Leseplatz vorstellen? Wenn man es genau nimmt, sind es zwei Plätze. Auf meinem Sofa, das ich jetzt seit einem halben Jahr nur mit meinem Mann teilen muss, habe ich mir eine kuschelige Ecke eingerichtet. Da habe ich genügend Platz, um mich auszubreiten. Meine Füße hoch zu packen und meinen Kaffee oder Tee ab zu stellen.
Auf der anderen Seite des Zimmers ist unser Eßbereich. Da sitze ich gerne am Morgen und genieße den Blick nach draußen. Aber dort lese ich auch gerne. Vor allem, wenn ich dabei stricke. Dann steht mein Buch in einem Bücherhalter und ich habe beide Hände für meine Strickerei frei.
Was ich diese Woche gelesen habe… ist nicht viel. Ich habe meine Nase ausnahmsweise mal in mein Tablett gesteckt. Selten, dass ich ein Buch habe, das ich nicht auf meinem E-Reader lesen kann. „Black Rabbit Hall“, ist ein Buch von dem Verlag, der Lesestudien durchführt. Also, wie lange du liest oder wann. Mich stört das manchmal, nicht durchsichtig zu sein und so habe ich mitgemacht. Dafür habe ich dieses Buch auch umsonst bekommen. Was ich dir jetzt schon sagen kann, es hat sich gelohnt. Die Rezension ist noch in Arbeit. Ich habe es ja erst gestern zu Ende gelesen.
Auch die anderen Rezensionen stehen noch aus. Ich hatte die Woche einfach zu viel Arbeit. Ich bin aber dran, versprochen.
Mein nächstes Buch heißt: „Das Mädchen im Strom“, da freue ich mich schon drauf.
Diese Woche habe ich nur 200 Seiten geschafft. Habe aber wirklich versucht, jeden Tag meine 30 Minuten ohne Ablenkung zu lesen. Spätestens, wenn ich im Bett war. Dann, war die halbe Stunde nicht ganz voll.
von Andrea Karminrot | März 25, 2017 | Geplauder |
Da ich nicht dazu komme, meinen Gesamtstatus des „Bewussten Lesens“, einmal im Monat zu posten, wird es jetzt jede Woche eine Zusammenfassung geben. Ich weiß, das ist noch mehr Arbeit. Da ich aber ohnehin den Samstagsplausch auf meinem Alltagsblog schreibe, kann ich mich auch gleich an den Wochenrückblick in meinem Lesezimmer setzen.
Lass mal sehen, was ich diese Woche geschafft habe:
Betrunkene Bäume habe ich zu Ende gelesen. Ich fand es ein schönes Buch. Allerdings wartet die Rezension noch darauf endlich abgerundet zu werden. Das waren 272 Seiten, die ich recht schnell gelesen habe.
Aktuell lese ich „Black Rabbit Hall“. Ein schönes blumiges Buch. Also nicht, dass du jetzt glaubst, dass es von Blumen handelt, das tut es mitnichten. Es handelt mehr von einer jungen Frau, die auf der Suche nach der richtigen Hochzeitslokation, in einem schönen, aber heruntergekommenen Gutshaus, die Geschichte von vier Kindern entdeckt… Irgendwie komme ich immer wieder an Bücher, die in den Zeiten springen. Scheint so mein Steckenpferd zu sein. Ich bin etwa bei der Hälfte und recht gefesselt. Mit 416 Seiten, habe ich noch eine kleine Strecke vor mir.
Meine geplanten 30 Minuten am Tag, ohne mich ablenken zu lassen, sind tatsächlich möglich. Allerdings manchmal erst, wenn ich schon im Bett liege und mir die Augen schon zufallen. Da aber „Black Rabbit Hall“ etwas fesselt, kann ich die halbe Stunde gut durchhalten. Liest du auch im Bett, kurz vor dem schlafen?
In der Warteschlange stehen einige Schmuckstückchen: „Das Mädchen im Strom“, „Ein wenig Leben“, „Die Terranauten“ und schon seit ewigen Zeiten „Montana“
Meine Versuche, derzeit Rezensionexemplare zu bekommen, scheitern gerade. Macht aber nichts, denn ich habe ja noch einige gute Bücher, die gelesen werden wollen.
Am Meisten ärgere ich mich im Moment darüber, dass ich es vollkommen verpasst habe, mir für dieses Wochenende frei zu nehmen. In Leipzig ist die Buchmesse! Seit drei Jahren nehme ich mir vor, dorthin zu fahren. Und jedesmal macht mir meine Arbeit einen Strich durch die Rechnung. Aber nächstes Jahr bin ich GANZ SICHER dabei!
Neue Bücherblogs habe ich auch gefunden. Nicht, das die neu sind, ich bin aber erst diese Woche darüber gestolpert:
Goldblatt ist eine herrliche Mischung aus Bücher und Alltag. Guck einfach mal selber.
Wenn du noch mehr über mich und meine Woche wissen willst,
dann schau bei
vorbei
von Andrea Karminrot | März 10, 2017 | Jugendbuch, Rezension |
»Mein Name ist Zucchini«, so stellt sich der kleine Ikare aus Frankreich vor. Seine Mutter arbeitslos, Alkoholikerin und fernsehsüchtig, kümmert sich seit ihrem Unfall kaum noch um den Jungen. Aufmerksamkeit bekommt der Kleine nur, wenn er etwas Dummes angestellt hat. Und das eigentlich täglich. Zucchini versteckt sich dann am liebsten auf dem Dachboden, da kommt die Mutter, mit ihrem kaputten Bein nicht hin. Eines Tages findet er in einer Kommode einen Revolver und will damit den Himmel erschießen, weil der, wie die Mutter immer sagt,
»Der Himmel, mein Kleiner, der ist so groß, damit wir nie vergessen, wie klein unsereins daneben ist.« (Seite 7)
Das Kinderbuch wird aus der Sicht des kleinen Zucchini erzählt. (Warum eigentlich Zucchini. Der Originaltitel heißt :Autobiographie einer Pflaume. Das idiomatische Pendant zur französischen courgette ist im deutschen die Pflaume oder Gurke. Da der gleichnamige Film sich für Zucchini entschieden hat, wurde die Neuauflage des Romans, dem Film angeglichen.) Der Roman liest sich, wie ein Neunjähriger sprechen würde, der nicht der intelligenteste ist. Zucchini hinterfragt viel und geht damit seiner Umwelt manchmal gehörig auf die Nerven. Es gibt so manchen Erwachsenen in der Geschichte, der auch ein gutes Bild macht. Die Erzieher in dem Heim sind oftmals wie eine Insel der Geborgenheit. Die Geschichten der Kinder werden, wie es Kinder sehen erzählt. Ohne große Details und so einfach wie möglich.
Mich hat das Buch sehr berührt. Nicht das ich Tränen in den Augen gehabt hätte. Durch die Erzählweise, sieht man die Grausamkeiten mit dem Kinderblick und kommt einfach damit klar.
Erst vor kurzem ist der Film zum Buch in den Kinos angelaufen. Die Verfilmung wird sehr gelobt, es wäre tragisch, traumatisch und berührend. Als Puppenfilm, sind die Figuren neutraler, was es für kleine Kinder zu einem einfachen Puppentrickfilm macht. Das Buch würde ich etwas älteren Kindern empfehlen. Es ist aber genauso gut für Erwachsene zu lesen.
Knaus Verlag
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
von Andrea Karminrot | März 5, 2017 | Komödie, Rezension, Roman |
Bücher schreiben, ist nicht leicht
Wie ist das eigentlich, wenn man Bücher schreibt, sie an einen Verlag schickt und dann das Manuskript mit einer freundlichen Ablehnung zurück bekommt? Da fühlt man sich doch echt traurig und deprimiert. Aber die Damen von dem Buchclub der Abgelehnten Autorinnen, feiern eine Party, wenn wieder eine Ablehnung ins Haus geflattert kommt. Janet ist kein Mitglied des Buchclubs. Sie ist die Bibliothekarin der Kleinstadt, auf einer Insel bei Washington. Sie lebt mit ihrem Mann in einem hübschen kleinen Häuschen und das einzige Problem was das Paar hat, ist ein Waschbär, der des Nachts die Mülltonne umkippt und ausräumt. Janet wird von Doris, der Chefin des Buchclubs, eingeladen an einem Treffen teilzunehmen. Die Damen erhoffen sich Hilfe von der “Buchfrau”. Dummerweise, hat Doris nämlich eine Zusage bekommen und das geht doch nicht! Ihr Roman ist so schlecht, dass den keiner lesen möchte. Um den schlechten Schinken zurück zu bekommen, macht sich der Buchclub auf den Weg zu dem Verlag nach San Francisco und erlebt auf der Reise Einiges.

Die Autorin
Suzanne Kelman hat eine lustige Art ihren Figuren Leben einzuhauchen. Ihre Hauptfigur Janet Johnson, hat eine sehr lockere Art mit ihrer Umwelt umzugehen. Auch die burschikose Vorsitzende Doris besticht durch ihre spitze Zunge. Humor ist eine Hauptkomponente dieses Romans. »Ein Buchclub auf Abwegen« ist witzig und leicht zu lesen. Eine ganz herrliche Urlaubslektüre.
Die Autorin, Suzanne Kelman, ist eine mehrfach ausgezeichnete Drehbuchautorin. Julia Becker hat diese Buch übersetzt.
Ich habe die Vermutung, das dieses Buch gut zu verfilmen wäre. Wer weiß, vielleicht können wir es bald im Kino bewundern.
Klappenbroschur
Verlag Amazon
von Andrea Karminrot | Feb. 14, 2017 | Rezension, Roman |
Mit seinen 27 Jahren weiß Corentin nicht wirklich was er will. Er hat sein Studium hingeschmissen und arbeitet im Sommer, zusammen mit seinem Patenonkel, als Hochzeitsfilmer. Hochzeiten, die groß gefeiert werden, mit allem was man sich vorstellen kann. Corentin hat die Aufgabe, die Brautleute vom morgendlichen Aufstehen, über den Frisörtermin, bis zum Ende der Hochzeitsfeier, mit der Kamera zu filmen. Dabei bekommt er Einblicke in die Wirklichkeit, hinter die Vorhänge der perfekten Hochzeit. Die Schwiegermütter sind aufgeregter, als die Braut. Bei den Gästen muss man acht geben, dass sie nicht aus der Reihe tanzen. Es gibt die verschiedensten Hochzeiten, spannende, außergewöhnliche und auch solche, die in Erinnerung bleiben. All das, wird von den Hochzeitsfilmern festgehalten.
Corentin hat selber kaum längere Beziehungen, an Heiraten ist gar nicht zu denken. Meistens werfen die Frauen ihm die Beziehung vor die Füße, da er wenig Zeit für sie hat. Die Hochzeiten fordern die Wochenenden. Während einer Hochzeit, bittet die Braut Corentin darum, ihre Liebeserklärung zu filmen. Diese Erklärung macht etwas mit dem jungen Franzosen, sie lässt ihn nachdenklich werden und er hat die Idee, seine Familie und seinen besten Freunde ebenfalls zu filmen, während sie einfach nur reden. Dabei eröffnen sich Dinge, die Corentin nie so gesehen hat, oder erahnt hätte.
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Keine Liebesgeschichte! |
Das ist das zweite Buch, das ich von Blondel gelesen habe. Die leichte und witzige Schreibweise, gefällt mir. Man könnte fast annehmen, er legt es darauf an, oberflächlich zu klingen. Dabei hat sein Roman eine gewisse Tiefe. Er zeigt einen jungen Mann, der ein Spiegel der jugendlichen Gesellschaft ist. Und nicht nur das, die Brautleute und deren Familienangehörige werden beleuchtet und gefilmt. Nicht immer besonders schön, mit ihren Macken, ihrer Arroganz und Überheblich- oder Unterwürfigkeit und Demut. Unschöne Wahrheiten können manchmal auch eine Hochzeit sprengen, das Leben zum Wanken bringen, weil man vergessen hat, die rosarote Brille abzunehmen. Blondel hat eine feine Art mit der Feder auf die Gesellschaft zu zeigen.
Für mich eine amüsante tiefgründige Lektüre, die einem das Wochenende verkürzen kann.
Verlag :Paul Zsolnay
Übersetzt von Anne Braun
ISBN: 9783552063334
Fester Einband
160 Seiten