Bücher für den Februar

Was? Schon Februar?

Was habe ich denn wieder nicht mitbekommen? Die Lesezeit im letzen Monat war einfach zu knapp. Das möchte ich im Februar anders machen. Also, ich hoffe es anders machen zu können. Im Moment stecke ich noch in „die Geschichte der Bienen“ Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein kann, ohne Bienen zu sein. Aber wir arbeiten ja direkt darauf hin, mit unseren Monokulturen und Pestiziden. Demnächst aber mehr dazu.
„Das wunderbare Wollparadies“, steht auch noch auf dem Plan. Ich denke, dass es eine leichte Literatur ist, die schnell gelesen werden kann, wenn man sich die Zeit nimmt. Das ist bei der Theaterlektüre von Martin Schörle etwas anders. Ich habe schon hineingelesen und feststellen müssen, dass man sich dafür einiges an Ruhe gönnen muss, um es voll und ganz zu genießen. Wenn es dich interessiert, dann schau einfach mal in den online Buchhandlungen vorbei, da kann man in das Buch hineinlesen.

Dann habe ich mir noch „Piccola Sicilia“ herausgelegt. 624 Seiten stark. Drei Frauen, drei Kulturen und eine Liebe, die alle Grenzen überwindet, so die Beschreibung auf der Verlagsseite. Ich freue mich auf dieses Buch. Für dieses Buch habe ich übrigens nichts bezahlt! Ich habe es in einem öffentlichen Bücherregal gefunden. In einem neuen Café, das hier bei uns um die Ecke aufgemacht hat, steht nämlich ein Regal zum Büchertauschen. Man nimmt eins mit und stellt dafür ein anderes hinein.

Andrea, die Zitronenfalterin, hat diesen Monat ein prima Monatsmotto. Da werde ich doch glatt mal schauen, ob sich nicht eines meiner Märchenbücher hier her auf den Blog verirrt. Hatte ich dir nicht schon einmal erzählt, dass ich Märchen sehr gerne gelesen habe? Ich lese sie noch immer gerne, wenn ich sie in die Hände bekomme.

Du hast nun gesehen, welche Bücher ich mir in diesem Monat vorgenommen habe. Hast du auch einen Plan? Ich würde mich freuen, wenn du deine gelesenen Bücher bei mir verlinken würdest. Tatsächlich bekommt man eine Menge tolle Rezensionen zu lesen. Letzten Monat haben sich interessante Bücher und Lesende zusammengefunden.


Alles fing mit einer Wasserpuppe an {Sungs Laden – eine Rezension}

Und alles fing mit einer Puppe an. Einer Wassertheaterpuppe aus Vietnam. Wassertheater? Was ist das denn. Dann schau mal hier

Sungs Laden

Von Karin Kalisa

In meiner Stadt Berlin, gibt es unglaublich viele Menschen, die hier nicht geboren sind. Sie sprechen unsere Sprache nur mäßig und kamen hier her, weil es in ihrem Land unerträglich war und sie sich ihres Lebens nicht sicher sein konnten. Sie kamen, als die Stadt noch geteilt war und lebten in engen Wohnheimen in schlechter Qualität. Die „Vietnamesen“ oder „Fidschis“, wie sie abfällig genannt wurden, arbeiteten in Fabriken für wenig Geld. Und als die Deutschen sich wieder zusammenfügten, standen die Zugezogenen auf der Straße und konnten weder in ihr eigenes Land zurück, noch konnten sie einen „normalen“ Job annehmen, da sie selten die deutsche Sprache sprachen. Viele kamen auf die „schiefe“ Bahn oder verkauften billige Zigaretten an Menschen, die die Vietnamesen nicht einmal richtig ansahen. Da hatten die Eltern von Sung Glück, denn Dete, die Hebamme, half dem Pärchen einen kleinen Laden aufzumachen, nachdem sie den Beiden schon geholfen hatte, ihren Sohn auf die Welt zu bringen.

Was ich gelesen habe

Eine kleine mitreißende Geschichte, in einem etwas fiktiven Berlin! Wäre es nicht schön, wenn es tatsächlich so wäre, wenn es ein Miteinander ohne Hass gäbe. Karin Kalisa erzählt eine leicht zu glaubende Münchhausen-Geschichte, die so liebevoll erzählt ist, dass man sich wünscht, sie wäre wahr! In dem Buch kommt ein kleiner Stein ins Rollen, der es möglich machen könnte, dass ein Zahnarzt, einfach nur aus Nächstenliebe, die nicht versicherten Asiaten behandelt oder die Ordnungshüter sich verpflichtet fühlen, dem netten Vietnamesen, den Imbiss gegenüber dem Spielplatz, zu gestatten, weil frisches Obst und Gemüse so viel gesünder ist, als die olle Currywurst. Bezaubernd beschreibend, zog mich die Autorin mit. Meistens lächelte ich bei der Erzählung und immer wieder staunend, ob der interessanten Schreibweise, des Romans. Am Ende war ich traurig, dass die Geschichte schon zu Ende war. Ich habe die 246 Seiten in zwei Tagen verschlugen und mochte das Büchlein kaum aus den Händen legen.

Einige Sätze haben mich zum Lachen gebracht. Die Autorin wies in ihrem Roman darauf hin, dass man doch nur in Berlin geblieben oder hergezogen sei, weil es dort so viel lustiger und freier zugehen würde, als in so manch anderer Stadt. Man kann in Berlin… eine Sitzgruppe mit der U-Bahn transportieren, ohne dumm angequatscht zu werden… (Seite 183) Daran sollten wir uns erinnern, wenn wir dieses Buch zur Hand nehmen. Sollten uns daran erinnern, dass es einfach spannend und inspirierend ist, mit fremden Menschen, woher auch immer sie stammen, ins Gespräch zu kommen. Uns ihre netten Angewohnheiten zu eigen machen, um unserer Stadt weiterhin den Anstrich des Besonderen zu geben! Toleranz üben und Spaß haben.

Auf den letzten Seiten findet man einige Hinweise auf Literatur, die ich mir unbedingt noch einmal ansehen möchte. Wusste ich doch so vieles nicht, über das Leben der Vietnamesen in Berlin. Wie sie hier her gekommen sind und unter welchen Bedingungen sie hier lebten (und immer noch leben) Dass sie hier keine Kinder zur Welt bringen durften und viele kein Deutsch können, immer noch nicht.

Die Autorin

lebt seit einiger Zeit in Berlin. Im Osten von Berlin. In dem Teil der Stadt, der Spielort ihres Romans ist. Sie ist Wissenschaftlerin und freie Autorin.

 

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Verlag Droemer
255 Seiten
ISBN 978-3-406-68188-2

Verlinkt mit Januarbücher

Jede Familie hat ihre Geheimnisse {Rezension}

Truly Madly Guilty: Jede Familie hat ihre Geheimnisse

Haben wir nicht alle Geheimnisse, verschweigen und verstecken Dinge, die wir nicht gerne herzeigen? Geheimnisse, die keinen was angehen. Aber was ist, wenn eben diese Geheimnisse eine Katastrophe herbeiführen?

Die Geschichte

Clementine und Erika sind seit der Grundschule „beste Freundinnen“. Erika fand bei der Freundin und deren Familie Sicherheit, während Clementine sich schon immer genötigt sah, Erika als Freundin anzunehmen. Als Erwachsene haben sie sich ziemlich auseinander gelebt, treffen sich aber immer wieder und halten den Kontakt. Clementine hat zwei kleine Kinder und einen chaotischen Haushalt, während Erika, ungewollt kinderlos, in sehr geordneten Verhältnissen lebt. Als Erika Clementine während einer Grillparty um einen besonderen Gefallen bittet, sollte alles anders werden. Doch wie stark ist eine Freundschaft, so eine Bitte auszuhalten.

Was ich gelesen habe

Im Grunde hatte Clementine überhaupt keine Lust, sich mit Erika abzugeben. Nur weil es schon immer so war, rüttelt sie nicht an der Beziehung zu ihrer Freundin. Erika geht ihr auf die Nerven, und dass ihre Mutter auch noch einen besonderen Draht zu der Freundin hat, stört sie noch mehr. Erika hingegen, findet es furchtbar in welchen Verhältnissen Clementine lebt. Dieser ungeordnete Haushalt macht sie nervös. In dem ersten Drittel des Buches wird auch schon bald klar, warum Erika solch eine „Unordnung“ nicht ertragen kann.

In dem Roman geht es aber nicht nur um die beiden Frauen. Sie sind das Grundgerüst, an der sich die Geschichte hochzieht. Da ist noch das Nachbarpaar von Erika und ihrem Mann, nebst Tochter und der brummelige Nachbar, der keinen ausstehen kann und ständig nur rumpöbelt. Die Eltern von Clementine und Erika, spielen eine ebenso wichtige Rolle.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr schwer. Ich fand keinen Bezug zu den Figuren. Erst, als ich über das erste Drittel hinaus war, riss mich die Geschichte mit. Spannend fand ich dann den Aufbau der Story. Ständig kommst du immer wieder zu dem Tag der Grillparty zurück, erfährst aber immer nur einen winzigen Teil des Verhängnis. Immer wieder springt die Erzählung in die Gegenwart, beschreibt die Handlungen nach der Grillparty. Eines wird dabei klar, jede der Personen hat ein Geheimnis, verschweigt einen Teil, ignoriert, versteckt oder verheimlicht, wissentlich oder unabsichtlich. Das macht den Reiz der Geschichte aus. Am Ende ist man ganz erstaunt, dass etwas ganz anderes dabei heraus kommt.

Wie seltsam, dass nur wenige Menschen sich zu ihren Gefühlen äußern können. Sie verstecken sich hinter Masken und machen lieber auf cool oder ignorant, als deutlich zu machen, welche Ängste und Bedenken sie haben oder wie schlecht es ihnen gerade geht. Am Ende, fand ich das Buch sehr inspirierend. Vielleicht sogar etwas aufrüttelnd.

Die Autorin und die Übersetzerin

Liane Moriarty lebt mit ihrer Familie in Sydney und hat schon mehrere Romane veröffentlicht. Einer wurden sogar schon verfilmt. Sie ist Werbetexterin und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet.

Übersetzt wurde der Roman von Sylvia Strasser

Ich stelle dieses Buch zu den Lieblingsbüchern im Januar. Hast du auch schon eins dazugestellt?

BASTEI LÜBBE Verlag
575 Seiten
ISBN: 978-3-404-17680-9

Januar Bücher 2019, Hast du schon Favoriten?

Hast du schon einen Favoriten?

Ich habe noch keinen Favoriten. Das Jahr ist ja tatsächlich noch sehr jung. Meine geplanten Bücher vom Dezember habe ich fast fertig gelesen. Ich fand wenig Ruhe,um mir meine Bücher vor die Nase zu klemmen. Die sogenannte besinnliche Zeit hat mir doch eher Unruhe gebracht. Bezaubert hat mich das Buch von Luke Allnutt. Der Himmel gehört uns. Auch das Kochbuch war klasse. Und Hippie, konnte einen in die Siebziger zurück katapultieren. Ganz toll geschrieben. Ich werde mir bestimmt noch den Alchimist, von Paulo Coelho besorgen. Ein Buch aus dem Dezember habe ich abgebrochen. Wir brauchen viel mehr Schafe, brachte mich weder zum Lachen noch mochte ich die Omageschichten weiterlesen. Ich fand es langweilig und zeitraubend. Schade…

Meine geplanten Bücher,

siehst du hier oben. Das Wunderbare Wollparadies, habe ich geschenkt bekommen. Passend zu meinem zweiten Lieblingshobby, dem Stricken. Eine junge Frau verbringt ihre Zeit am liebsten in einem Wollladen mit stricken und häkeln. Und während es draußen stürmt und schneit, erlebt sie einen Winter, der alles verändert.
Das Zweite Buch habe ich ebenfalls geschenkt bekommen. Sungs Laden, …Mit Wärme, Witz und Lust an kleinen Wundern… Ich bin gespannt.
Und zu guter Letzt, die Geschichte der Bienen. Ein Buch, das schon ziemlich lange in meinem Regal schmort. Es wird Zeit, dass ich es endlich lese. Maja Lunde, hat diesen Winter ein tolles Weihnachtsbuch heraus gebracht, das ich auch gerne gelesen hätte. Vielleicht wird es zu einem meiner Favoriten im Januar.

Bewusst habe ich mir nur drei Bücher herausgesucht. Die Erfahrung zeigte mir, dass ich am Ende des Monats doch wieder ein anderes Buch heraus gezogen habe, das ich ebenso gerne lesen mochte. Wie sieht es bei dir aus? Hast du feste Pläne für den Januar oder lässt du dich inspirieren? Ich würde mich freuen, wenn du dich an meinem Buch des Monats beteiligst. Stelle einfach ein Buch auf deinem Blog vor und verlinke deinen Post mit meinem Blog…


Der Himmel gehört uns {Rezension}

Ohne Taschentücher…

…geht hier gar nichts! Mit diesem Buch, habe ich ein ziemlich emotionales Buch erwischt. Ein Buch, für das ich tatsächlich einige Taschentücher brauchte. Gerade, wenn es um kranke Kinder geht fließen bei mir Tränen. Denn genau darum geht es in diesem Roman. Also, wenn du mal wieder so richtig weinen möchtest, dann nimm dieses Buch in die Hand. Aber Vorsicht, du legst es erst wieder weg, wenn du es ausgelesen hast.

Das Buch

Rob und Anna passen zusammen wie Puzzleteile. Das einzige Glück, das ihnen noch fehlt, ist ein Kind. Nach mehreren Fehlversuchen, werden die Beiden mit einem kleinen Jungen belohnt. Jack ist das perfekte I-Tüpfelchen. Der kleine Mann liebt den Himmel, die Weite und hohe Wolkenkratzer, weil er von dort alles überblicken kann.

Doch lange soll das Glück nicht bestehen. Bei Jack wird ein Tumor diagnostiziert. Und Rob versucht alles, damit sein kleiner Junge überlebt. Dabei setzt er alles in Bewegung. Allerdings leidet darunter auch seine Beziehung zu Anna, Rob’s großer Liebe.

Was ich gelesen habe

Rob erzählt die Geschichte aus seiner Sicht. Der Anfang dieses Roman kam mir erst etwas zögerlich, etwas verwirrt vor. Denn Rob sitzt in einer Bar und lässt sich volllaufen. Aber dann löst sich der Knoten und Rob erzählt wie er Anna kennengelernt hat und wie sie eine Familie gründeten. Welche Hürden sie genommen haben, um zu ihrem Glück zu gelangen. Und dann der Tiefschlag, der ihren kleinen Jungen aus dem Leben zu reißen droht. Rob versucht alles, um seinen Fünfjährigen zu retten. Und Anna? Aus der Sicht von Rob scheint sie sich zurück zu ziehen. Doch ist sie, in der Geschichte, die Starke.

Der Spannungsbogen ist gekonnt aufgebaut. Ein solch emotionales Buch, habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Der Autor beschreibt das Unabwendbare so gekonnt, dass man fast den Verdacht bekommen kann, er hat es selber durchlebt. Obwohl dieser Roman ein Debüt ist, bin ich davon überzeugt, dass dieser Autor noch einige gute Romane schreiben wird. Es ist das Erstlingswerk von Luke Allnutt und ich freue mich schon darauf, mehr von diesem Schriftsteller zu lesen. (Ein zweiter Roman ist schon in Arbeit!) Dieser Roman hier, braucht aber auf jeden Fall eine große Portion Taschentücher.

Der Autor

Lebt mit seiner Familie in Prag, ist in England aufgewachsen und hat dort als Journalist gearbeitet.

Aus dem Englischen übersetzt, wurde der Roman von Veronika Dünninger.
Verlag: Blanvalet
Originaltitel: We own the Sky
Originalverlag: Trapeze, London 2018
448 Seiten
ISBN: 978-3-7645-0628-5