von Andrea Karminrot | Aug. 2, 2018 | Sachbuch |
Unsere Füsse, die missachteten Körperteile. Marco Mantanez zeigt uns mal, was wir alles besser machen können. Oder wie wir unsere Füsse wieder lieben lernen
Unfuck your Feet
ein Sachbuch von
Marco Montanez
Was machst du eigentlich am Morgen nach dem Wach werden als erstes, wenn du auf dem Weg zum Klo bist? Richtig, du bewegst deine Füße. Und wenn die dann auch noch Glück haben, dann gehst du ohne Schuhe ins Bad. Viele Menschen stecken ihre Füsse in viel zu enge und ungeeignete Schuhe. Unsere Füsse werde in kleinen Käfigen gehalten die ihnen die Bewegungsfreiheit nehmen und dazu führen, dass wir Haltungsschäden bekommen und unsere Füsse sich gefoltert anfühlen.

Lerne dein Füsse lieben
Marco Montanez schreibt in seinem Buch über die misshandelten Körperteile und was wir alles falsch machen. Wie sehr wir unsere Füsse quälen, wie sie sich bei uns bedanken, indem wir mit Fersensporn, Hallux Valgus, Fußpilz und co und platten oder gespreizten Fuß, die Quittung bekommen. Aber woher kommen die Fehlhaltungen und die Überbeine. Das wird uns auf eine recht lustige Art mal plausibel gemacht. Einiges wirkt etwas wissenschaftlich, wird aber auch einfach erklärt. Kurzerhand kam mir der Gedanke, vielleicht doch auf Barfußschuhe umzusteigen. Doch auch das widerlegte Montanez. Dafür gibt er am Ende des Buches lustige Übungen für die Füße mit. Ich habe alle Übungen durchprobiert und habe dabei sogar schallend gelacht. Wann bist du mit deinen Füßen wie eine Raupe über den Boden gerobbt, ich das letzte Mal, als ich ein Kind war. Lasst uns doch einfach wieder öfter Barfuss laufen. Das tut uns allen wirklich gut.
Ich mochte diese Buch. Die Übungen habe ich mir herausgeschrieben und mache am Morgen nun immer einen „Morgengruß“ für die Füße
Das Buch stammt aus dem Meyer und Meyer Verlag. Ein Verlag, der Hauptsächlich Sportbücher heraus bringt. Bücher über sportliche Personen findest du hier.
ISBN 978-3-8403-7578-1
192 Seiten
von Andrea Karminrot | Feb. 8, 2018 | Sachbuch |
Strickanleitungen von
von Jennifer Wood
Es sind fast alles Modelle, die ich unbedingt noch stricken möchte. Von den 18 Modellen, die vorgestellt werden, habe ich 12 auf meine Liste gesetzt. Ob ich die jemals schaffe, kann ich nicht sagen. Aber alle Muster, sind sehr anschaulich erklärt und leicht (für etwas geübtere Strickerinnen) umzusetzen.
Aber fangen wir mal von vorne an!
Jennifer Wood hat sich und ihrer Tochter das Stricken selber beigebracht. Am Anfang, waren es nur rechte Maschen, später kamen die Linken dazu. So sah ihr erstes Strickstück auch gleich viel schöner aus. Sie wagte sich an Zöpfe und strickte die ersten Spitzen. Das war es, was sie machen wollte. Sie fing an ihre eigenen Anleitungen zu entwerfen, weil sie von den alten Sachen so viel mehr gebannt war. Sie gründete „
Wood House knits“ und veröffentlichte einige Anleitungen. Allerdings schien sie damit immer noch nicht ganz zufrieden und entwarf nach und nach schlichte Pullover und Schals mit Spitzen, Lochmustern und Zöpfen.
Genau wie ich, mag Jeniffer Woods es, sich im Stricken zu verlieren und die Welt, um sich abzuschalten. Ihre Entwürfe sind einfach zauberhaft und machen Lust auf mehr. Wie gesagt, meine Strickliste ist enorm angestiegen und ich suche nun nach den richtigen Wollen. Zu jedem Modell gibt es am Anfang eine Erklärung: wie groß es ist, welche Nadeln sie benutzt hat und was sie für Wolle oder Zubehör ausgesucht hat und natürlich eine Maschenprobe (ist für viele ein absolutes Muss!)
Dann findest du eine Größentabelle, die dich ganz sicher in die richtige Größe einsortiert und dir den Pullover auf den Leib schneidert strickt. Die meisten Pullover, werden von oben nach unten gestrickt. So kann man sie seiner Körperlänge hervorragend anpassen.
Die Mustersätze sind einfach erklärt. Einzig, du solltest Strickschriften lesen können und dich schon mal mit Spitzen-, Aran und Zopfmuster auseinander gesetzt haben. Am Ende des Buches, findest du Erklärungen für die Abkürzungen und Stricktechniken. Es gibt ja so viele verschiedene Arten Maschen anzuschlagen, oder diese dann zu kreuzen oder abzustricken.
Ich finde, es ein durchweg gelungenes Buch. Wenn du auf Elegantes und Zeitloses stehst, guck es dir einfach mal an. Dein Buchdealer bestellt es dir bestimmt gerne.
Stiebner Verlag
160 Seiten
Format: 21 × 27,6 cm, Broschur
ISBN: 978-3-8307-0970-1
von Andrea Karminrot | Jan. 26, 2018 | Rezension, Sachbuch |
Ein (erstaunliches!) Meisenjahr und was ich niemals vermutet hätte
von Andrea Tjernshaugen
Ich konnte es nicht glauben, dass Meisen solch ein witziges und spannendes Leben führen. Andreas Tjernshaugen baute zwei Meisennistkästen, bestückte einen mit einer Kamera und wartete ab. Sein Vater war auch schon Hobbyornithologe, das hat wohl auf den Sohn abgefärbt. In seinem Garten, tummeln sich einige dieser gefiederten Gesellen. Er beobachtete, welche Kriterien sie anwenden, um den richtigen Partner zu finden. Sind Meisen eifersüchtig? Haben sie Probleme mit ihren Nachbarn? Und was ist ihre Lieblingsspeise? Welche Liedchen trällern sie und unterscheiden die sich von Meisen, aus anderen Gegenden? Wusstest du, das Meisen sehr hartherzig gegenüber anderen Vögeln sein können und das Blaumeisen eher in dem Nest einer Kohlmeise überleben können, deren Angewohnheiten übernehmen, als umgekehrt?
Andreas Tjernshaugen hat ein interessantes Buch über diese kleinen fliegenden Dinosaurier heraus gebracht. Spannend erklärt zu bekommen, welche Angewohnheiten die hübschen und sangesfreudigen kleinen Gesellen haben, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Flugkünstler hat und wie sie ihre Nester bauen. Was hat es mit dem Raupengipfel auf sich und sind wirklich alle Meisen Meisen? Das Buch ist bestückt mit schönen, zum Teil gemalten, Bildern und Fotos. Geschrieben ist es wie eine Geschichte, vollgepackt mit Informationen.
Andreas Tjernshaugen, hat ein prima Sachbuch über Meisen geschrieben. Wenn du jetzt ein Geschichtenbuch erwartet hast, wirst du etwas enttäuscht sein. Allerdings hebt er dich schnell auf die Vogelbeobachtung. Sein Buch ermutigt dich dazu genauer hinzu schauen. Zusätzlich erzählt er ein bisschen aus seinem Leben und aus seinen Erinnerungen, was dieses Sachbuch nicht so furchtbar trocken erscheinen lässt. Der Einband des Buches, ist aus Pappe und Anfangs fühlt es sich etwas komisch an. Es liegt dabei aber gut in der Hand. Am Ende des Buches befindet sich noch eine Bauanleitung für einen Nistkasten mit Kamera. Einfach nachzubauen. Außerdem eine Empfehlung, wie man Meisen am besten füttern sollte.
Ich glaube ich sehe die Meisen, vor meinem Fenster, mit einem ganz neuen Blick. So harmlos unschuldig wie sie da herum flattern, sind die gar nicht.
aus dem Inselverlag
234 Seiten
von Andrea Karminrot | Mai 30, 2017 | Rezension, Sachbuch |
… um aus der Stress-falle heraus zu finden
Wie komme ich aus der Stressfalle wieder heraus? So war mein Gedanke, als ich dieses Buch angefangen habe zu lesen. Gleich am Anfang gibt es einen Test, der mir bestätigt hat, dass ich in eben dieser Falle sitze. Zu schnell, immer und überall sein. Typisch für Frau. (nicht das auch Männer in diese Falle gehen, doch dieses Buch ist speziell auf Frau geschrieben) Für jeden ein offenes Ohr und immer bereit, alle Probleme der Welt zu lösen. Hektisch jedes Telefonat annehmen und gleichzeitig den Haushalt schmeißen, die Kinder versorgen, den Beruf gescheit erledigen… ausgebrannt, übermüdet, schlapp, das ist das Resultat. Keine Lust mehr auf sich selbst, oder noch mit dem Partner unterwegs zu sein.
Die Autorin ist eine Biochemikerin und zählt zu den führenden Ernährungsexpertinnen. Sie ist eine gefragte Autorin und Rednerin. Sie hat eine eigene Marke für Nahrungsergänzungsmittel auf natürlicher Basis ins Leben gerufen.
In diesem Buch erklärt sie uns, was der Stress mit uns macht, welche Auswirkungen er auf unser System, unsere Organe hat und wie die Organe und Drüsen, alles nur noch verstärken. Sie weist darauf hin, dass Kaffee und Alkohol keine Alternative zum Entspannen sind, sondern auch wieder nur multiplizieren. Einiges ist sehr interessant und Manches, wusste ich auch noch nicht. Welche Drüsen, welche Hormone ausschütten und welche Auswirkungen die dann auf den sowieso schon überlasteten Körper und den Kopf haben. Am Ende des Buches, soll es Hilfe geben, mit dem Stress besser umzugehen. Ihn in seine Schranken zu weisen.
Motiviert habe ich mich durch das 237 Seiten dicke Büchlein gelesen. Immer mit dem Gedanken, mir wird eine Lösung aufgezeigt. Dr. Libby Weaver hat gute Ideen und erklärt auch wirklich super. Was mich allerdings echt gestört hat, sie hat ständig darauf herumgeritten, dass ich auf Kaffee und Alkohol verzichten soll. Mehrmals, wenn nicht dauernd wurde es wiederholt. Spätestens nach den ersten vier Erwähnungen, hatte ich es begriffen! Und Manches war und wurde mir auch nicht klar. Einiges wurde angerissen aber ich habe keinen Zusammenhang erlesen.
Da die Autorin ja eine gefeierte Rednerin und Autorin sein soll, schiebe ich es mal auf die vielleicht schlechte Übersetzung. (Kann ich aber nicht unterstreichen, da ich das Original nicht gelesen habe) Eine große Hilfe war mir dieses Buch nicht unbedingt. Wer aber Interesse an den Zusammenhängen Stress und Körper hat, mag hier wohl ein schönes Büchlein in Händen halten.
Übersetzung von: Imke Brodersen
Verlag : Trias
Einband : Taschenbuch
Seitenzahl: 280
von Andrea Karminrot | Dez. 22, 2016 | Sachbuch |
Ein Ausmalbuch für Erwachsene. Herrliche Weihnachtsbilder laden zum entspannten ausmalen ein. Zuckerzeug, Weihnachtsbaum und Schneekugel. Kleinteilige weihnachtliche Bilder, die viel Zeit verlangen und dem Ausmalenden zur Entspannung verhelfen.
Die Seiten kann man aus dem Buch trennen, denn sie sind perforiert. Die Rückseiten haben ein zartes Muster mit Weihnachtsmotiven. So kann man sie als Geschenkpapier benutzen oder das Bild verschenken. Ausmalwütige könnten sich an diesen Rückseiten auch noch vergnügen. Die Blätter sind dick genug, dass auch Filzstifte nicht durchdrücken.

Ich habe seit Kindertagen nicht mehr ausgemalt. Damals mochte ich schon keine Filzer, die waren mir zu kräftig. Nachdem ich mir neue Buntstifte besorgt habe, suchte ich mir ein Motiv aus und fing einfach an. Die Minuten glitten leise und schnell vorbei, aber das Bild war noch lange nicht ausgemalt. Um ehrlich zu sein, wollte ich auch gar nicht, dass das Bild so schnell fertig war. Ausmalen macht tatsächlich Spaß! Mit Buntstiften kann man ganz wunderbare Farbübergänge produzieren. Dafür sind Filzer eben sehr klar und kräftig. Wenn man ein Bild fertig gemacht hat, kann man es über die Sozialen Netzwerke teilen oder sich Anregungen von anderen Ausmalern holen. Dazu gibt einfach
#JohannasChristmas in die Suchmaschine und schon sieht man echte Kunstwerke.
Johanna Basford hat schon einige Ausmalbücher kreiert. Auch mein “Phantastischer Ozean” und der “Geheimnisvolle Dschungel” sind Bücher, die schon beim Durchblättern, freude machen. Also zückt die Buntstifte, Filzer oder was auch immer ihr möchtet. Schalte bei einer Runde ausmalen, einfach mal ab. Ich kann es nur empfehlen.
Fischer Verlag
Paperback
von Andrea Karminrot | Mai 6, 2016 | Historie, Rezension, Sachbuch |
Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück
Als mich vor einiger Zeit der Schriftsteller Robert Scheer anschrieb, ob ich sein Buch rezensieren möchte, habe ich gerne zugesagt. Er erzählte mir in seiner Email kurz um was es ging. Er hatte die Geschichte seiner Großmutter Elisabeth Scheer, geborene Meisels aufgeschrieben. Elisabeth, genannt »Pici« (die Kleine), wurde 1924 in Ungarn geboren und bekam den Wahnsinn des Nationalsozialismus am eigenen Leib zu spüren, denn sie war Jüdin. Nachdem Ungarn im März 1944 eine neue Regierung bekam, wurden den Juden in ihrer Heimat sämtliche Rechte entzogen. Pici wurde mit ihrer Familie deportiert und trat eine grauenvolle Odyssee durch verschiedene Ghettos und Konzentrationslager an. Robert Scheer, der inzwischen in Deutschland lebt, hatte seine Großmutter in Israel besucht und ihre Geschichte festgehalten. Ihrem eigenen Sohn konnte sie ihre Lebensgeschichte nicht erzählen, wie so viele Andere, die die Konzentrationslager überlebt haben. Erst ihren Enkelkindern können sie ihre Erlebnisse schildern.
“Jetzt, zurückdenkend, gab es in meinem Leben reichlich erschütternde Momente, aber irgendwie fand ich immer einen kleinen Schutz, einen Strohhalm, mit dem ich aus der Grube heraussteigen konnte, um weiter zu schreiten und um zu hoffen” Seite 43
Als das Buch dann einige Wochen später eintraf, war ich etwas enttäuscht von der Aufmachung. Der Titel war mir etwas zu lang. Die Bilder sagten mir nichts. Noch nichts. Die ersten Seiten lasen sich auch eher wie eine schlichte Familiengeschichte. Es wurden sehr viele Personen erwähnt und die Familienverhältnisse erklärt. Die meisten Namen verwirrten mich, da sie in ihrer ungarischen Schreibweise für mein Verständnis zu kompliziert waren. Aber daran gewöhnte ich mich bald. Irgendwann verstand ich auch, dass Robert Scheer den originalen Text, den seine Großmutter gesprochen hat, niedergeschrieben hatte. Zwischendurch gibt es Bilder der Familie und ich entwickelte einen Bezug zu Pici und ihren Angehörigen.
“Die Überlebenden bezahlen mit einer nie nachlassenden Tortur dafür, dass sie ihre am meisten Geliebten überlebt haben. Dieses Gefühl wird bleiben, solange ich lebe – oder solange, wie ich mit klarem Kopf denken und fühlen kann.” Seite 125
Ich habe schon lange keine Bücher mehr über den Holocaust gelesen. Vor langer Zeit, als ich in der Oberschule war (und das ist schon eine lange Weile her!), kauten wir dieses Thema Jahr für Jahr durch. Wir haben uns Plätze angesehen, die daran erinnern sollen, dass so etwas nie wieder geschiet. Aber dieses Buch hat mich in die Erinnerungen einer Frau mitgenommen, die genau an diesen Plätzen »gelebt« hat. Die das alles gesehen hat. Gequält und geschunden wurde. Das war etwas ganz anderes. Das fühlte sich an, wie daneben stehen und machtlos zuschauen. Ich könnte mir vorstellen, dass so ein Buch im Unterricht mehr bewegen würde. Am Ende des Buches findet man noch ein Nachwort der Verlegerin, indem sie die Angaben der alten Frau größtenteils bestätigt, was mir ebenfalls eine Gänsehaut bescherte.
Ich möchte mich bei dem Autor Robert Scheer noch einmal bedanken, dass ich dieses Buch lesen durfte. Es freut mich, dass seine Großmutter, trotz dieser Erlebnisse, ein so herzlicher Mensch geblieben ist.
Marta Press,
März 2016, 228 Seiten,
33 Abbildungen
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