Isst du gerne herzhaft?

Herzhaft backen ohne Mehl

Ich weiß, dass inzwischen ziemlich viele Menschen unter Allergien leiden. Auch die verschiedensten Krankheiten fordern von den Menschen, dass man sich bewusster ernährt. Allerdings, fällt es nicht immer sonderlich leicht, auf so viele leckere Speisen zu verzichten. Mein Problem, sind allerdings weniger die Allergien oder eine Krankheit, bei mir liegen die Prioritäten eher bei der Kohlenhydrat-zufuhr. Nun habe ich ein Buch entdeckt, das mir dabei helfen kann auf Kohlenhydrate zu verzichten.

Zum Buch

Ich liebe Pizzen, Quiche und Aufläufe. Das Buch von Anja Donnermeyer zielt also genau auf meine Bedürfnisse. Schon in dem Buchumschlag findet man Rezepte für die verschieden Böden. Ob aus Reis, Linsen oder Gemüse gemacht, hilft es der Fantasie auf die Sprünge, selber zu gestalten.

Das Buch ist unterteilt in Quiches, Pizzen und herzhafte Kuchen und im letzten Kapitel, Fingerfood und Kleinigkeiten. Anja Donnermeyer erzählt auf zwei Seiten noch etwas über Gluten, ihre Rezepte und gibt ein paar praktische Tipps. Und dann kann es losgehen.

Ihre Rezepte sind wirklich einfach umzusetzen. Die Zutaten gibt es in den meisten Supermärkten und der Fantasie sind auch keine Grenzen gesetzt. Was mir sofort gefallen hat, war die Pizza auf einem Thunfischboden. Extrem einfach herzustellen und wirklich lecker. Aber auch die anderen Rezepte haben mich überzeugt. Die Anweisungen sind nicht zu aufwendig und man kann perfekt alles abarbeiten. Die Zutaten sind alle frisch zu verwerten (Ausnahme sind Kicherbsen und Thunfisch). Auch der Aufwand, um ein leckeres Essen auf den Tisch zu stellen, ist in den meisten Fällen nicht allzu hoch.

Die Bilder

Die Bilder zu den Rezepten machen obendrein Lust, alles nach zu kochen. Sie sind sehr ansprechend von Heike Schmidt-Röger fotografiert. (Selber fotografiere ich auch gerne, weiß also sehr gut, wie schwer es ist, eine Quiche optimal zu fotografieren.)

Ich habe mich noch nicht durch alle Gerichte getestet, ca 60 Rezepte sind eine Menge (und die eigenen Ideen noch dazu…). Da ich persönlich auf Fleisch verzichte, muss ich ein paar Rezepte abändern, was aber kein Problem ist. Das einzige Manko, das ich gefunden habe, war, dass keine Kalorienangabe bei den Rezepten stehen. Vielleicht ist das auch kein Problem für Zöliakie-Diagnostizierte. Für Menschen, die dieses Buch zum Abnehmen nutzen wollen, schon eher. In der nächsten Zeit, werde ich wohl noch ein paar Rezepte ausprobieren!

von Anja Donnermeyer
ISBN 9783818604134
128 Seiten
aus dem Eugen Ulmer Verlag

Vor einiger Zeit habe ich schon ein Kochbuch aus dem Ulmer Verlag getestet und rezensiert. Ebenfalls eine herzhafte Angelegenheit.

Sauerteig…oder Lebensweisheiten { ca.750 g Glück}

Sinnlich,…

… so könnte man es beschreiben, wenn man sein erstes Brotbackabenteuer begeht. Lutz Geißler ist einer der führenden Brotbäcker in unserem Land. (Manche reden sogar von Brotbackpabst oder gar -gott. Das hört er aber nicht so gerne) Dafür, beschreibt Judith Stoletzky ihn und seine Arbeit mit sinnlichen Worten. In dem kleinen Büchlein über den Sauerteig, und wie es sich anfühlt, den perfekten Sauerteig, bzw. das perfekte Brot zu backen, kommt man auf seine kosten.

Glück

„ca. 750 g Glück“ so heißt das kleine Buch. Es sind nicht viele Seiten und es läuft über vor Glück und Sinnlichkeit. Man braucht nicht viel, um Glücklich zu sein. So behauptet der ehemalige Geologe. Er selber, ist eher wortkarg und genießt einfach nur das Glück, machen zu können, was er liebt. Das Glück in Worte zu fassen, überließ er lieber Judith Stoletzky. Und sie beschreibt es mit so viel Witz und Freude, dass man nicht anders kann, seinen eigenen Sauerteig anzusetzen. Ihn zu füttern und mit freudigen Blick auf das Schraubdeckelglas zu schauen, „er ist wieder gewachsen“, zu denken. Ich selber habe es ausprobiert und mich an seinem Geruch erfreut. Schon einige Sauerteige, wollten nicht in meinem Haushalt leben. Aber nach der Anleitung von Lutz Geißler, mit der besonderen Note, einen Bezug und Glück zu empfinden, ist mir der Sauerteig unserer Familie gelungen. Ich hoffe, er begleitet mich nun eine Weile. Denn je älter er wird, der Sauerteig, um so gefälliger, bringt er mich zu dem perfekten Brot.

Rezepte

Wirst du nicht viele auf den 100 Seiten finden. Dafür aber eine Anleitung zu dem Sauerteig, den du pflegen und füttern darfst. Ein einziges Rezept, zu einem besondern Roggenbrot, das du lieben wirst. Und sonst so viele lebensbejahende Texte, dass dir das Herz übergehen wird. Denn das Kneten des Teiges, ist Glück, Sinnlichkeit, Genuss! Gefühlvoll und liebevoll, wird dir Einblick gewärt, in die Brotbackkunst. Du wirst zu einem geduldigen und schöpferischen Wesen, das sich an jedem neuen Laib erfreuen kann. Kannst du dich noch an den Duft vom frisch gebackenen Brot erinnern. Damals, als Bäcker noch selber gebacken haben und die ganze Straße nach Brot roch? Kindheit unverfälscht.

Viel braucht es nicht

Die Texte sind witzig und flott lesbar. Anfangs, hatte ich mich geärgert, dass so wenige Rezepte in diesem Buch zu finden sind. Aber das war dann auch gar nicht mehr wichtig. Erheiternd, las ich von der Kunst einen Sauerteig aufzuziehen und ihn in das Leben zu integrieren. Könntest du dir vorstellen, mit deinem Sauerteig in der Hängematte zu liegen oder ihn mit in den Urlaub zu nehmen? Schmunzelnd und laut lachend las ich die Texte.
Die Bilder, in dem 100 Seiten starken Büchlein, sind von Hubertus Schüler mit einer selbstgebauten Lochbildkamera gemacht. Keine gestochen scharfen, eher verpixelt und unscharf, bekommen wir einen interessanten Blick auf Brot und Sauerteig.
Wenn ich den nächsten unglücklichen Menschen treffe, bekommt er von mir diese Buch zu lesen. Vielleicht, schafft er sich dann einen Sauerteig an und wird wieder glücklich!

ca. 750 g Glück
von  Judith Stoletzky und Lutz Geißler
Photograph Hube

ISBN: 9783954531592
Fester Einband
100 Seiten
Verlag Becker Joest Volk

Mehr über Brot, kannst du hier nachlesen

natürlich Brot Backen

Heute möchte ich euch ein Brotbackbuch vorstellen, dass mich wirklich von den Socken gerissen hat. Der Bäckermeister Werner Kräling erzählt auf 103 Seiten (von 239), was ein gutes Brot ausmacht. Angefangen von den Mehlen, über den selbstgezogenen Sauerteig, bis hin zum richtigen Kneten und Backen. Die Erklärungen rund um die Zutaten sind sehr interessant und verständlich. Man findet Praxistipps und Bilder, die alles deutlich machen. Die Brotrezepte selber sind einfach erklärt. Und wenn man sich auch nur ein wenig auf den informativen Seiten eingelesen hat, versteht man was der Bäckermeister von einem will. Es braucht keine besonderen Materialien, um wirklich köstliche Brote zu backen. Fast alles hat man im eigenen Haushalt. (Vorausgesetzt, man bäckt ab und zu mal) Allein die Knettechnik hat mich fasziniert. Wie lange ein Teig gehen muss und warum, wird plausibel erläutert. Das Rezeptangebot geht vom einfachen Heidebrot, über Toastbrot, zu herzhaftem Mediterranen, hin zu süßen Broten, die allesamt mit schönen Fotos bebildert sind. Auf den letzten Seiten, findet man auch noch einmal eine Zusammenfassung der Grundbegriffe mit einer Kurzerklärung. Gut, dass es in meinem Haushalt einen gut gefütterten Sauerteig gibt, der kurzerhand mit den richtigen Mehlen zum Einsatz kam. Da ich keine Küchenmaschine besitze und ich den Teig ohnehin gerne knete (da kann man seine ganze aufgestaute Wut hineinkneten!), wurden die Zutaten auf die Küchenplatte gestreut und zu einem Hefeteig verknetet. Der Bäckermeister erklärt im Anfangsteil des Buches, wie wichtig das ausdauernde Kneten ist. So quälte* ich den Teig etwa 25 Minuten. (*Übrigens ein Ausdruck, den der Autor selber verwendete). Und es hat sich wirklich gelohnt.

Der studierte Bäckermeister gibt Tipps, wie man den Teig rundwirkt und vor allem auch, warum man das machen sollte. Bevor ich dieses Buch studierte, habe ich schon Brot gebacken, aber nun weiß ich wie es richtig geht. Belohnt wurde meine Familie mit Broten, die wenn sie aus dem Ofen kommen, wunderbar duften und knacken, wenn man darauf drückt. Kennt ihr das noch, wenn man als Kind vom Bäcker kam und der Kanten einfach unwiderstehlich aus der Tüte schaute? So geht es mir immer noch, wenn das frische Brot zum Auskühlen auf dem Rost liegt.

Ich kann dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen. 

Der Meister Werner Kräling stammt aus einer Bäckerfamilie. Er hat Fortbildungsseminare für Handwerksbäcker gegeben. War erster Vorsitzender des Vereins „slow baking – Backen mit Zeit für Geschmack“ Er war Chefredakteur der „Allgemeinen BäckerZeitung“ Er hat maßgeblich an dem ersten Backkongress mitgearbeitet, war Dozent an der Ersten Deutschen Bäckerfachschule in Olpe und, und, und…
Heute arbeitet er als freier Fachjournalist, Buchautor, Back- und PR-Berater in der Backbranche.

200 Seiten
1. Auflage 2015
Höhe 275 mm, Breite 200 mm
Matthaes Verlag
ISBN: 9783875154092