Ach Virginia {eine Rezension}

Ach Virginia

Wer kennt sie nicht, Virginia Woolf? Eine Schriftstellerin und Verlegerin, die für so manche Texte in der Frauenbewegung der Siebziger Jahre verantwortlich war. Aber wer war diese Virginia Woolf eigentlich wirklich. In London am 25. Januar 1882 in eine wohlhabende Intellektuellen-Familie hinein geboren, nahm sie sich am 28. März 1941 das Leben. Sie schrieb unzählige Romane. Viele erzählten unterschwellig aus ihrem Leben.

In dem Buch Ach Virginia, beschreibt der Autor Michael Kumpfmüller die letzten zehn Tage im Leben von Virginia. Eine Frau, die in tiefen Depressionen steckt und mit ihrem Leben abgeschlossen hat. Dabei ist sie noch verhältnismäßig jung. Hat ein gutes Leben auf dem Land, in einem wunderschönen Cottage mit ihrem Ehemann Leonard. Leonard liebt sie, obwohl die Ehe eher schwierig scheint. Er versucht alles, um seiner Frau Lebenswillen und -freude zu vermitteln. Aber alles lastet wie schwere Steine auf der Seele von Virginia. Sie lebt zwar mit Leonard, aber Liebe war es wohl nie, die sie an ihn gebunden hat. So zumindest vermittelt es das Buch. Virginia schien sich mehr zu Frauen hingezogen zu fühlen. 10 Tage. Das Ende einer großen Schriftstellerin.

Michael Kumpfmüller berichtet mit einer schönen Wortwahl über Virginia. Das Gedankenkarussell der Frau und ihre Empfindungen, ziehen den Leser in seinen Bann und stoßen zugleich ab. Mich haben die Gedanken der Schriftstellerin fast ebenso in eine Depression gezogen, welche die Hauptakteurin durchlebte. Schwierig, wenn man selber für solche Düsternis anfällig ist. Manchmal musste ich das Buch beiseite legen, um wieder zu Atem zu kommen.

Die letzten 10 Tage

Virginias Leben war nicht einfach und vieles in dem Roman deutet darauf hin, dass die Schriftstellerin schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat. Leonard, ihr Mann ist so aufmerksam, kümmert sich und versucht seine Frau zu retten. Doch Virginia will sich nicht retten lassen. Ihr ganzes Streben besteht darin, sich das Leben zu nehmen. Schlaflos und überreizt wirkt Virginia auf den Leser. Psychisch überlastet zieht es die Frau in Richtung Tod. Immer wieder versucht sich die Autorin in ihren Erinnerungen und Tagebüchern wieder zu finden. Fühlt sich von den Besuchen ihrer Schwester Vanessa belästigt und doch versöhnt. Sie unterhält sich mit Gespenstern und sucht die Nähe, sowie die Entfernung zu ihrem Mann. Gaukelt ihm Normalität vor.

Kupfermüller beschreibt ein Leben, das verwirrt, mit Gespenstern behaftet und von (Alb-) Träumen zersetzt ist. Am Ende stand ich selber verwirrt da und habe mir die Geschichte Virginia Woolf‘s im Internet heraus gesucht. Ob ich den Roman wirklich gut fand, das kann ich nicht sagen. Für den, der es erträgt, ist der Roman bestimmt gelungen.

Verlag: Kiepenheuer&Witsch
240 Seiten
ISBN: 978-3-462-04921-3
von Michael Kumpfmüller

Nach Mattias {Rezension}

Nach Mattias oder das Leben geht weiter

Wie ist das, wenn man einen Menschen aus seiner Mitte verliert. Der einem etwas bedeutet hat? Wie geht man mit dem Verlust um, welche Strategie entwickelt man, den Schmerz leichter zu ertragen?

Peter Zantingh hat in seinem Roman Nach Mattias, einige Personen erzählen lassen, wie sie mit dem Leben nach dem Tod von Mattias umgehen. Da wäre zum Beispiel Amber, die Freundin von Mattias. Amber macht sich Vorwürfe, dass sie sich bei ihrem letzten Abschied gestritten haben. Sie holt sich das Fahrrad, dass sich Mattias kurz vor seinem Tod bestellt hat, einfach ins Wohnzimmer, weil sie damit das Gefühl hat, ihrem Mattias nahe zu sein, nicht einsam zu sein.

Quentin, der Freund, der mit Mattias ein Café eröffnen wollte, mit dem er sich stundenlang über Musik und das Café unterhalten konnte verlegt seinen Schmerz in das Joggen. Er läuft so lange bis er Blasen an den Füßen hat und nicht mehr gehen kann. Aber dadurch kommt sein Freund nicht wieder zurück.

Erst im Laufe der verschiedenen Geschichten setzt sich der plötzliche Tod Mattias zusammen. Alle Geschichten geben am Ende ein Ganzes, wie Puzzleteile setzt der Roman sich zusammen. Die Menschen, rund um den jungen Mann, der so plötzlich aus dem Leben verschwand, treffen aufeinander und es entwickelt sich daraus ein besonderes Bild auf den Verlorenen.

Die 240 Seiten sind schnell gelesen. Es ist ein leises, unaufgeregtes Buch. Im Grunde passiert nicht viel, und doch bewegt sich alles. Die Figuren sind einfach so menschlich und emotional. Genau so, könnte es allen von uns ergehen, wenn man einen Menschen verliert, der einem nahe stand.

Der Autor schreibt dabei sehr unterhaltend, mit wenigen Worten beschreibt er Großes. Es wird nicht langweilig, die Geschichten zu verschlingen und immer wieder wartet man auf die Aufklärung, was mit Mattias geschehen ist. Die einzelnen Charaktere erzählen von dem Vermissten, oder aus ihrem Leben. Wie verschlungen auch die Verbindungen zu Mattias sind, schließt sich am Ende ein Kreis und man hat einen Menschen kennen gelernt, den man bestimmt ebenfalls sehr vermissen würde.

Für Mattias war ( bzw. dem Autor Peter Zanttingh ist) Musik immer sehr wichtig. Auf der Diogenes-Seite im Web gibt es tatsächlich die Playlist zu diesem Buch. Tolle Musik die es sich lohnt gehört zu werden.

Auch wenn es traurige Momente gibt, so bleibt uns immer wieder daran zu denken, dass es auch Gutes gibt. Vor allem, nehme das Schöne wahr und genieße das Leben! Bleibe den Menschen um dich herum, als etwas Besonderes in Erinnerung.

Weil mir dieses Buch wirklich gut gefallen hat, stelle ich es gerne zu den Bücher für den März und zu Monerls Bücherwelt

ISBN: 3257071299
Originaltitel: Na Mattias.
Übersetzt von Hanni Ehlers
Diogenes Verlag
231 Seiten

Nachttiger, spannend und unterhaltsam

Nachttiger, Werttiger oder Geisttiger

In Asien wird der Tiger traditionell verehrt. In vielen Geschichten tauchen die Großkatzen auf. Sie sind Begleiter für die Toten ins jenseits. Auch als Lichtbringer und Beschützer ist der Tiger bekannt. Nachttiger töten, die Bewohner Asiens haben großen Respekt vor ihm.

In dem Roman von Yangsze Choo spielt die Mythologie und der Aberglaube eine große Rolle. Gleichzeitig kommen auf mysteriöse Weise Menschen um. Laut Klappentext geht es um Ren, einem 11 Jährigen Houseboy, 1930 in Britisch Malaya (dem heutigen Malaysia, das von den Portugiesen, Holländern und den Briten geprägt wurde). Von seinem verstorbenen Herren auf die Suche nach seinem abgetrennten kleinen Finger geschickt, hat Ren 49 Tage Zeit, seinen Auftrag auszuführen. In dieser Zeit muss der Finger in das Grab des Doktors gelegt werden, damit der Brite nicht als Nachttiger herum geistert. Doch die Suche gestaltet sich schwierig und gefährlich. Einige Menschen kommen zu Tode, eine Liebe wird endlich wahr genommen und Tiger durchstreifen die Gegend.

Nachttiger ein spannender Roman

Ren ist ein kleiner chinesischer Houseboy der intelligent ist, aber sehr abergläubig. Sein Bruder ist vor zwei Jahren verstorben. Der Zwillingsbruder fehlt dem kleinen Waisenjungen. MacFarlane, der verstorbene englische Doktor bat Ren, nach seinem abgetrennten Finger zu suchen. Sonst würde der Doktor als Nachttiger durch die Gegend streift und Menschen töten. Auf der Suche nach dem Finger, trifft Ren mit Ji Lin zusammen einem Mädchen, das von ihrem Stiefvater daran gehindert wurde Ärztin zu werden. Als Mädchen erlaubt ihr der Stiefvater nur Schneiderin zu werden. Damit sie die Spielschulden ihrer Mutter bezahlen kann, nimmt Ji Lin eine Stellung als Tanzmädchen an. Etwas, dass ein anständiges Mädchen nicht macht. Als sie mit einem Mann tanz, fällt ihr eine Phiole mit einem ausgetrockneten Finger in die Hände. Ji Lin, Ren und der verstorbene Zwilling, sind Teile der fünf Chinesischen Tugenden, was sie zusammen schweisst.

Der Roman ist sehr angenehm zu lesen. Trotz der vielen fremdartigen Namen, fand ich schnell Bezug zu den Hauptdarstellern. Es machte große Freude die Suche zu begleiten und die Mythologie Asiens zu bereisen. Leicht unheimlich und mit ein bisschen Liebe gespickt, kann man den Roman ziemlich zügig lesen. Mit leichter Hand hat die Autorin einen spannenden Roman geschrieben. Immer wieder nimmt die Geschichte eine neue Richtung. Und wenn man genau hinhört, dann kann man das leise knurren des Tigers hören, oder sind es die Eiswürfel in dem Whiskeyglas des Hausherren?

Die Autorin und die Übersetzer

Nachttiger ist der zweite Roman den die Autorin Yangsze Choo geschrieben hat. Die Malaysierin mit chinesischer Abstammung war in den unterschiedlichsten Ländern zu Hause, wodurch sie einige Sprachen versteht. Die Autorin studierte in Harvard und lebt in Kalifornien.

Aus dem Amerikanischen von Heike Reissig, Stefanie Schäfer
Originaltitel: The Night Tiger
576 Seiten
Dieses Buch gehört zu meinen Favoriten im Februar. Noch mehr schöne Bücher findet man beim Buch des Monats.und bei Monerl

„Die Zeit des Lichts“ von Whitney Scharer

Die Zeit des Lichts

Von Whitney Scharer

Als ich Die Zeit des Lichts in den Händen hielt, habe ich ein Buch über eine geniale Fotografin der Dreißiger Jahre erwartet. Ein Buch über Lee (Elizabeth) Miller, die zusammen mit Man Ray, Räume/Museen mit besonderen Bildern füllen konnte. Ich erwartete eine Biografie, ein Buch über das Leben einer Frau, die ihre Karriere als Model startete und nicht genug von guten Fotos bekommen konnte, die immer wieder Neues ausprobierte und ihre Kunst stets weitertrieb.

Whitney Scharer hat aber eine Art Roman um die Biografie dieser Frau gesponnen. Auf den letzten Seiten ihres Buches schreibt die Autorin selber, dass sie sich zwar an die Details und an Fakten hielt, aber ansonsten einen Roman schreiben wollte. W. Scharer sah bei einer Ausstellung die Bilder von Lee Miller und war von der Künstlerin angetan. Sie recherchierte 2 Jahre, um Die Zeit des Lichts zu schreiben.

Seite 91: …sie will einfach so sein wie das Gefühl, das die Worte in ihr ausgelöst haben: allein, aber nicht einsam, auf niemanden angewiesen, bewusst leben, mit einem Ziel.“

Die Zeit des Lichts

Lee Miller ist 22 Jahre alt, als sie von New York nach Paris zieht. Sie möchte kein Model mehr sein. Die junge Frau möchte malen oder selber fotografieren, Kunst studieren. Doch sie fühlt sich nicht willkommen in dieser flirrenden Stadt der Dreißiger Jahre, bis sie eines Tages den Fotografen Man Ray kennenlernt. Die junge Frau will bei ihm als Assistentin in die Lehre gehen. Doch Man Ray und Lee Miller fühlen sich so sehr voneinander angezogen, dass sie ein Liebespaar werden. Lee lernt sehr viel von dem Künstler. Bald ziehen Lee und Man zusammen und produzieren unermüdlich Bilder. Sie wird seine Muse und er, ihr Lehrer. Die Beiden können davon sehr gut leben und die schillernde Künstler-Welt von Paris auskosten.

Was ich gelesen habe

Lee ist eine Frau, die immer das Gefühl hat, sie müsse jedem gefallen. Schon als Kind stand sie ihrem Vater vor der Kamera Model. Sie wirkt stets sehr zerbrechlich und doch hat sie eine besonders stabile Mauer um ihre Gefühle gebaut.

Seite 278: „Du bist wie ein hübsches Stück Glas, mit deinen hübschen Augen und deinem hübschen Gesicht, aber mehr auch nicht. Einfach nur klar und durchsichtig“

…So sagt eine andere Künstlerin zu Lee Miller. Lee lebt einige Zeit mit dem Künstler Man Ray zusammen. Doch eines Tages hat sie genug, fühlt sich hintergangen und ausgenutzt.

Ich habe kaum einen Zugang zu dem Roman gefunden. Whitney Scharer‘s Debütroman ist bestimmt nicht schlecht recherchiert. Doch wurde ich nicht mit der Person Lee Miller warm. Sie blieb mir verschlossen und kalt. Der Roman ist keine Biografie! W. Scharer hat ihre Geschichte dem Leben der Fotografin entnommen und einiges dazu gesponnen.

Der Roman beginnt 1966 in England auf einer Farm in Sussex, auf der Miller mit ihrem Ehemann Roland Penrose lebt. Lee ist gezeichnet von ihren Erlebnissen in Europa (Deutschland), wo sie während des Krieges Kriegsberichterstatterin war. Sie hat Bilder gesehen, die ihr nie wieder aus dem Kopf gingen, weshalb sie sich mit Alkohol betäubte. Ihre Agentin bitte Lee um einen Artikel über ihren ehemaligen Geliebten Man Ray.
Und damit führt die Geschichte weiter zurück, als Lee 1929 nach Paris kam. Einige Kapitel beschreiben auch das Leben der Fotografin, während und nach dem zweiten Weltkrieg. Verstörende Momente im Leben einer Frau, die Grausames sah. Einer Künstlerin, die sich von diesem Anblick nie erholte.

Und doch hat der Roman mich inspiriert, weiter nach Bildern dieser Frau zu suchen. Surrealistische und Schöne, interessant und verstörend. Schade, dass man kein einziges Bild im Roman findet. Le monde Kitchi hat einen sehr interessanten Blogpost, dieser Künstlerin veröffentlicht. Außerdem habe ich einen tollen Bericht bei YouTube über die beiden Künstler entdeckt.

Die Autorin und der Übersetzer

Die Zeit des Lichts, ist Whitney Scharer Debütroman. Sie hat kreatives Schreiben in Washington studiert.
Nicolai von Schweder-Schreiner übersetzt aus dem englischen sowie portugsischen ins deutsche. Er erhielt für seine Übersetzungen schon Preise. Nebenher ist er Gitarrist und Sänger Mitglied der Band Veranda Music.

Klett-Cotta Verlag
Originaltitel The Age of Light
392 Seiten
ISBN: 978-3-608-96340-3

Verlinkt mit den Dezemberbücher und bei Monerls Tops und Flops

Nellie Bly, eine mutige Frau

Nellie Bly, eine mutige Frau

Es kommt nicht oft vor, dass ich Biografien lese. Doch eine Biografie von Nellie Bly, kribbelte mich schon. Hast du denn schon einmal von dieser interessanten Frau gehört? Sie war eine mutige Journalistin, die sich mit spannenden Themen einen Platz in der von Männern dominierten Welt ergattert hatte. Im Mai 1864 kam sie auf die Welt und hatte in den ersten Jahren eine unbeschwerte Kindheit. Als ihr Vater dann plötzlich verstarb, wurde Nellie, die eigentlich Elizabeth hieß, bewusst, in was für einer männerdominierten Welt sie groß wurde.

Jahre später, versuchte Elizabeth für ihren Lebensunterhalt selber aufzukommen. Das war aber für eine junge Frau so gut wie nicht anständig möglich. Sie hätte in einer Fabrik arbeiten gehen können, nachdem ihr Vormund ihre angefangene Lehrerinnenausbildung nicht mehr bezahlen konnte. (Das Geld war plötzlich alle?!) Aber das war keine Option.

Er hat noch nie erlebt, dass ein fünfzehnjähriges Mädchen mit einer solchen Entschlossenheit auftritt.“ (Seite 24)

Als sie einen Artikel in der Pittsburgh Dispatch las, konnte sie sich nicht zurück halten und schrieb dem Journalisten eine Antwort. In der Redaktion war man so angetan von dem Brief, den Elizabeth schrieb, dass man sie in den Verlag bat. Und damit begann eine Karriere, mit der man nicht rechnen hätte können.
Elizabeth bekam einen neuen Namen und schrieb einige interessante Artikel. Sie war eine der ersten Frauen, die Undercover-Reportagen verfasste.

„…Elizabeth hungert nach etwas, das sie leben lässt. Dieser Hunger hält sie aufrecht, er treibt sie an, zielstrebig ihren Weg zu suchen, was so unendlich schwer ist in einer Zeit, in der Amerika Arbeiter verschlingt, ohne Unterschiede des Geschlechts, des Alters oder der Hautfarbe zu achten.“ (Seite 31)

Aber das reichte der jungen Frau nicht. Sie war mit ihren etwas über 20 Jahren noch nicht zufrieden mit ihrem Erfolg und zog nach New York. Dort schrieb sie für die Zeitung von Pulitzer mehrere spannende Artikel, ließ sich undercover in einer Irrenanstalt einweisen, fuhr in nur 72 Tagen einmal um die Welt.

Das Buch

Die Biografie ist von dem italienischen Autor und Moderator Nicola Attadio geschrieben worden, der, inspiriert von einer Radiosendung, auf diese furchtlose Reporterin aufmerksam wurde. Er trug Einiges aus Büchern und dem Internet über Nellie Bly zusammen und verpackte die Geschichte einer emanzipierten Frau, fast wie einen Roman. Verschiedene kursiv geschriebenen Texte lassen anmuten, dass Nellie ein Tagebuch schrieb. Nebenher bekommt man eine Menge Informationen über die bekannten Menschen in Nellies näherer Umgebung. (Pulitzer, der große Gatsby und viele mehr) Seine Hauptakteurin lebte aber auch in einer neuen und schon recht modernen Zeit. Die Schreibweise des Autors ist spannend, was es einfach macht dem Leben der Journalistin zu folgen. Ein wenig gefehlt hat mir, dass keine Bilder in dem Buch zu finden sind. Außer natürlich dem Cover. Dabei wäre es bestimmt ganz schön, mal einen Blick auf diese außergewöhnliche Frau zu werfen. Zum Glück, hält dafür das Internet einige Bilder bereit.

Ein sehr interessantes und lesenswertes Buch, weshalb ich es sehr gerne in das Regal der Novemberbücher stelle und es als Topp bei Monerl’s bunter Welt

Autor: Nicola Attadio
(Nicola Attadio lebt und arbeitet in Rom. Er ist Medienverantwortlicher des italienischen Verlags Laterza und arbeitet zudem als Autor und Moderator für die Sendung »Vite che non sono la tua« auf »Rai Radio 3«. Die Idee zum Buch entstand während seiner Recherchen zur Radiosendung über Nellie Bly, die am 12. Dezember 2015 ausgestrahlt wurde)

Übersetzer: Walter Kögler
Verlag: Orell Füssli
ISBN 978-3-280-05715-5
214 Seiten

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Ein Hauch von Abenteuer

Jojo Moyes hat schon einige Bücher geschrieben und immer ging es mehr oder weniger um Herz, Schmerz und einem Hauch von Abenteuer. Auch bei ihrem neusten Buch Wie ein leuchten in tiefer Nacht drückt sie wieder ein wenig auf die Tränendrüse, lässt ihre Leserinnen ein kleines Abenteuer erleben, retten ihre Heldinnen die Welt und am Ende finden die Herzen zusammen. Also im Grunde ein klassischer Jungmädchen-Roman, wie sie schon immer in den Regalen stehen und standen.

Wie ein leuchten in der Nacht

Die junge Alice aus gutem Haus in England, eckt ständig an, weil sie oft viel zu übermütig ist. 1937 haben sich junge Damen aus gutem Hause, fein und anständig zu benehmen. Ihre Eltern sind ziemlich genervt von dem unternehmungslustigen Töchterchen. Als Bennet, mit seinem Vater aus dem fernen Amerika auf seiner Europareise, die Familie von Alice trifft, verlieben sich die jungen Leute, Hals über Kopf ineinander. Nur kurze Zeit später sind die Beiden verheiratet und auf der Rückreise nach Amerika. Alice erträumt sich ein Leben in der Amerikanischen Großzügigkeit. Großstadt, große Autos, riesige Häuser… doch nichts ist so wie sie sich es erhofft hatte. Ihre neue Familie lebt in Kentucky auf dem Land weit weg von allem Großartigen. Das Haus, in dem sie leben hat dünne Wände und das Mädchen für alles ist ihr gegenüber sehr ungehalten. Auch ihr Ehemann scheint sich immer mehr abzuwenden. Alice langweilt sich zu Tode. Als sich ihr die Möglichkeit bietet bei der Satteltaschenbücherei zu helfen, ergreift sie die Chance aus der häuslichen Langeweile zu entfliehen. Sehr zum Ärger ihres dominanten Schwiegervaters.

Der Hauch von Abenteuer…

…beginnt als Alice mit den Satteltaschen voller Bücher, über Bergrücken zieht, sich wilden Tieren gegenüber sieht und merkt, dass ihr Mann sie nicht liebt. Es fliegen Fäuste, wütende Worte, Flüsse steigen über die Ufer und Menschen sterben. Frauen schließen Freundschaften, es wird geliebt, gehasst, gewürgt….

Es ist von Allem etwas dabei. Jojo Moyes hat so viel Erfahrung im schreiben, dass kein Kapitel langweilt. Es macht Spaß dieses Buch in einem Rutsch durchzulesen. Es erfordert auch nicht all zuviel Aufmerksamkeit. Zwischendurch schluchzt man auch mal etwas auf, weil es einen besonders traurigen Moment gibt. Für mich war es ein Buch, dass man mal gut zwischendurch lesen kann. Ein Buch zum entspannen und Spaß haben, die Seele baumeln zu lassen.

Mir hat der Gedanke einer Satteltaschenbücherei wirklich gut gefallen und ich habe mich gefragt, ob es so etwas tatsächlich gab. Das Internet hat mir dazu leider keine Antwort gegeben.
Ich hatte am Anfang des Monats schon erzählt, das ich dieses Buch lesen werde. Und weil es recht unterhaltsam war, stelle ich es i das Regal für die November-Bücher.

Übersetzt von: Karolina Fell
Verlag:  Wunderlich
544 Seiten
ISBN:  978-3-8052-0029-5