von Andrea Karminrot | Aug. 26, 2020 | Buch des Monats, Komödie, Leicht, Linkparty, Rezension |
Klugscheißer Royal deluxe, die Fortsetzung
Es ist schon ein bisschen her, dass ich das Buch Klugscheißer Royal gelesen habe. Schon damals fand ich den Schreibstil von Thorsten Steffens ganz gut. Der Roman macht einfach Laune zu lesen. Der Hauptdarsteller, Timo Seidel, nimmt sich selber nicht mehr so ernst wie im ersten Buch. Er hat aus seiner Klugscheißerei gelernt und versucht nicht immer den Klugscheißer heraus hängen zu lassen. Das gelingt ihm auf den ersten Seiten fast schon ganz gut. Bis ihm der Kragen platzt, als er in der Tram zuhören muss, wie ein Pärchen, das ihm gegenüber saß, völlig dusselige Worte benutzte.

Das war dann aber auch ein Ausrutscher und Timo reißt sich fast immer zusammen. Denn er geht wieder zur Uni und möchte endlich Nägel mit Köpfe machen, indem er sich als Lehrer ausbilden lässt. Schon im ersten Buch hat Timo durch Zufall eine Klasse in der Abendschule als Aushilfslehrer übernommen. Er fühlt sich nun mit 29 Jahren endlich erwachsen genug, sein Studium zu beenden.
In der Uni trifft Timo auf die bildhübsche Sophie und verknallt sich in die YouTuberin. Wenn da nicht noch sein neuer, bester Kumpel Lennart wäre, der alle Frauen in Timos Umgebung angräbt.

Was ich gelesen habe
Auch dieses Buch Klugscheißer deluxe fand ich wieder sehr witzig. Mich bekommt man nicht oft zum lauten Lachen, aber hier musste ich wirklich immer wieder prusten. Thorsten Steffens hat ein Händchen für Situationskomik. Am liebsten mag ich allerdings die Stellen, in denen Timo mit der Tram unterwegs ist. Und wie er sich in der Abendschule als Lehrer durchschlägt. Dort gibt es nämlich noch seine Widersacherin Barbara, die ihn scheinbar auf den Tod nicht ausstehen kann.

Wieder werden manche speziellen Wörter gesondert erklärt, was nur noch mehr zum lachen reizt. Mir haben die 264 Seiten wieder sehr großen Spaß gemacht. Vielleicht wird der Autor noch einen AnschlußKlugscheißer schreiben, denn der Schluss lädt dazu ein. Und weil mir der Roman sehr gefallen hat, stelle ich ihn natürlich wieder gerne zu meinen Auswahlbüchern für den August und bei Monerls bunte Welt zu den Topps!
Autor Thorsten Steffens
ISBN 978-3-492-50165-1
272 Seiten
Piper Humorvoll Verlag:
von Andrea Karminrot | Jan. 22, 2019 | Leicht, Regionales, Roman |
Und alles fing mit einer Puppe an. Einer Wassertheaterpuppe aus Vietnam. Wassertheater? Was ist das denn. Dann schau mal hier
Sungs Laden
Von Karin Kalisa
In meiner Stadt Berlin, gibt es unglaublich viele Menschen, die hier nicht geboren sind. Sie sprechen unsere Sprache nur mäßig und kamen hier her, weil es in ihrem Land unerträglich war und sie sich ihres Lebens nicht sicher sein konnten. Sie kamen, als die Stadt noch geteilt war und lebten in engen Wohnheimen in schlechter Qualität. Die „Vietnamesen“ oder „Fidschis“, wie sie abfällig genannt wurden, arbeiteten in Fabriken für wenig Geld. Und als die Deutschen sich wieder zusammenfügten, standen die Zugezogenen auf der Straße und konnten weder in ihr eigenes Land zurück, noch konnten sie einen „normalen“ Job annehmen, da sie selten die deutsche Sprache sprachen. Viele kamen auf die „schiefe“ Bahn oder verkauften billige Zigaretten an Menschen, die die Vietnamesen nicht einmal richtig ansahen. Da hatten die Eltern von Sung Glück, denn Dete, die Hebamme, half dem Pärchen einen kleinen Laden aufzumachen, nachdem sie den Beiden schon geholfen hatte, ihren Sohn auf die Welt zu bringen.

Was ich gelesen habe
Eine kleine mitreißende Geschichte, in einem etwas fiktiven Berlin! Wäre es nicht schön, wenn es tatsächlich so wäre, wenn es ein Miteinander ohne Hass gäbe. Karin Kalisa erzählt eine leicht zu glaubende Münchhausen-Geschichte, die so liebevoll erzählt ist, dass man sich wünscht, sie wäre wahr! In dem Buch kommt ein kleiner Stein ins Rollen, der es möglich machen könnte, dass ein Zahnarzt, einfach nur aus Nächstenliebe, die nicht versicherten Asiaten behandelt oder die Ordnungshüter sich verpflichtet fühlen, dem netten Vietnamesen, den Imbiss gegenüber dem Spielplatz, zu gestatten, weil frisches Obst und Gemüse so viel gesünder ist, als die olle Currywurst. Bezaubernd beschreibend, zog mich die Autorin mit. Meistens lächelte ich bei der Erzählung und immer wieder staunend, ob der interessanten Schreibweise, des Romans. Am Ende war ich traurig, dass die Geschichte schon zu Ende war. Ich habe die 246 Seiten in zwei Tagen verschlugen und mochte das Büchlein kaum aus den Händen legen.
Einige Sätze haben mich zum Lachen gebracht. Die Autorin wies in ihrem Roman darauf hin, dass man doch nur in Berlin geblieben oder hergezogen sei, weil es dort so viel lustiger und freier zugehen würde, als in so manch anderer Stadt. Man kann in Berlin… eine Sitzgruppe mit der U-Bahn transportieren, ohne dumm angequatscht zu werden… (Seite 183) Daran sollten wir uns erinnern, wenn wir dieses Buch zur Hand nehmen. Sollten uns daran erinnern, dass es einfach spannend und inspirierend ist, mit fremden Menschen, woher auch immer sie stammen, ins Gespräch zu kommen. Uns ihre netten Angewohnheiten zu eigen machen, um unserer Stadt weiterhin den Anstrich des Besonderen zu geben! Toleranz üben und Spaß haben.

Auf den letzten Seiten findet man einige Hinweise auf Literatur, die ich mir unbedingt noch einmal ansehen möchte. Wusste ich doch so vieles nicht, über das Leben der Vietnamesen in Berlin. Wie sie hier her gekommen sind und unter welchen Bedingungen sie hier lebten (und immer noch leben) Dass sie hier keine Kinder zur Welt bringen durften und viele kein Deutsch können, immer noch nicht.
Die Autorin
lebt seit einiger Zeit in Berlin. Im Osten von Berlin. In dem Teil der Stadt, der Spielort ihres Romans ist. Sie ist Wissenschaftlerin und freie Autorin.
Verlag Droemer
255 Seiten
ISBN 978-3-406-68188-2
Verlinkt mit Januarbücher
von Andrea Karminrot | Nov. 22, 2018 | Bücher, Komödie, Leicht |
…oder wie weit man, mit klugscheissern kommt
„Gestatten, Seidel. Timo Seidel. Klugscheisser Royale!“ Der königlich beauftragte Klugscheisser. Ganz wie James Bond. Das täte dem 28 Jährigen gut gefallen.

Egal wer Timo etwas erzählt, er weiß noch etwas dazu zugeben und alles sowieso, alles besser. Was liegt da näher, als ein staatlich angestellter Klugscheißer zu werden. Also Lehrer. Timo hatte nach seinem Abi keine Lust irgendetwas zu werden. Bisher jobbte er in einem Internetversandhandel, in der Beschwerdeabteilung. Doch wegen seiner Klugscheisserei, musste er seine Koffer packen und ist nun arbeitslos. Aber nicht nur das. Als er nach Hause kommt, packt seine Freundin Cleo gerade ihre Sachen und will ausziehen. Prima Timing… Eine gute Freundin von Timo, hat dann die passende Idee, dass er sich als Abendschullehrer bewerben könnte. Genau sein Ding, so als Klugscheisser…
Gleich auf den ersten Seiten dieses Buches, habe ich gut gelacht. Timo ist aber auch ein anstrengender Typ. Immer hat er noch etwas drauf zu setzen. Im Prinzip ist er aber doch recht sympathisch und hatte bisher nur einfach keine Lust, etwas Sinnvolles zu machen. Es war doch so einfach sich auf Cleos Bankkonto auszuruhen. Timo weiß sehr wohl, dass er mit seiner Klugscheisserei keinen Blumentopf gewinnen kann und entdeckt doch noch andere Seiten an sich. Der Mensch lernt halt immer wieder dazu.

Der Roman ist nicht nur auf den ersten Seiten lustig. Nach hinten hinaus, trifft man ebenfalls immer wieder auf sehr witzige Stellen. Der Roman ist fluffig zu lesen und ein netter Zeitvertreib.Für jeden geeignet, der auch auf „Fuck ju Göthe“ steht, genau das Richtige. Mit seinen 232 Seiten ist das Buch auch schnell verschlungen. Ein absolutes gute Laune Wochenend-Buch! Schiebe doch mal wieder eine spaßige Leserunde ein! Was mir nicht gefallen hat, ist das Cover. Ich finde es langweilig und greife normalerweise nicht zu solchen Büchern. Dafür war ich überrascht, was darin steckte
Ein weiteres humoriges Buch, findest du hier
Thorsten Steffens, geboren 1974, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität zu Köln. Zuvor, währenddessen und danach arbeitete er in den unterschiedlichsten Berufen: Als Grafiker, als Platzanweiser, als Dozent an einer Universität und als Kassierer im Supermarkt. Inzwischen jedoch arbeitet er als Lehrer an einer Realschule, wo er die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet sowie eine Anti-Rassismus-AG leitet. »Klugscheißer Royale« ist sein Debüt-Roman. (Das stammt von der Piper-Verlags-Seite)
von Thorsten Steffen
aus dem Piper Verlag
232 Seiten
ISBN 978-3-492-50165-1
Dieses Buch stelle ich zu den Novemberbüchern. Hast du auch ein schönes Buch vorzustellen? Dann mache doch einfach mit.
von Andrea Karminrot | Nov. 7, 2018 | Komödie, Krimi, Leicht, Rezension |
Tante Poldi (und die Früchte des Herrn)…
…ist ein Unikum. Ü 60, mit ihrer Perücke und ihrer auffälligen Vespa, ist sie in ihrem Heimatort Catania gut bekannt. Sie lässt nichts anbrennen. Sei es, dass da noch ein Flascherl Wein offen herumsteht oder ein schicker Kerl, mit besonders kräftigen Unterarmen, ihren Weg kreuzt. Erst vor kurzem hat sie, zusammen mit ihrem Liebhaber dem Commissario Montana, einen Mord aufgeklärt. Tante Poldi ist Mordsüchtig! Als dann der Hund der Freundin „ermordet“ wird, macht sich Poldi an die Ermittlungen. Dabei trifft sie auf den Winzer Avola. Der Mann ist so attraktiv, dass sie sich am Morgen in seinem Bett wiederfindet, zusammen mit einem ordentlichen Kater. Am Ende steckt Poldi mitten in einem echten Mordfall, der an der Wahrsagerin Guiliana. Die lag nämlich tod zwischen den Rebstöcken des schönen Winzers mit dem Poldi die Nacht verbracht hatte.

Der Neffe…
…erzählt die Geschichte mit viel Wortwitz. Er berichtet, wie sich Poldi auf die Suche nach dem Mörder macht und wie sie sich aus den Verdächtigungen des Commissarios herauswindet, (immerhin ist der etwas eifersüchtig). Dabei weiß sie nicht einmal mehr, was in der Nacht tatsächlich geschah. Tante Poldi erzählt ihrem Neffen gerne, mit viel Stolz und einigen Flunkereien (er muss halt auch nicht alles wissen), wie sie die Verbrecher zur Strecke bringt. Auf diese Art begleiten wir die Tante bei ihren Ermittlungen. Manches mal, musste ich schon sehr schmunzeln. Poldi ist schon sehr witzig.

Der Autor
Mario Giordano, schreibt Romane, Dreh- und Jugendbücher. Tante Poldi gehört zu einer Serie und es sind einige Bücher in dieser Reihe entstanden. Vielleicht habe ich auch schon den einen oder anderen Tatort von ihm gesehen.
Aus einem Interview (Donaukurier)
Mario Giordano: „Man sucht als Autor natürlich genau nach solchen Figuren mit Ecken und Kanten. Nichts ist langweiliger als allzu stromlinienförmige Protagonisten. Im Falle der Poldi war es so: Ich hatte so eine Tante. Die hieß Poldi und wanderte mit 60 Jahren nach Sizilien aus, um sich – wie wir alle dachten – totzusaufen. Das hat sie auch geschafft. Sie war eine glamouröse, beeindruckende Persönlichkeit. Wir haben sie alle geliebt. Eigentlich hatte ich gar nicht so viel Kontakt zu ihr, aber als ich dann über diesen Stoff nachdachte – ich wollte immer über Sizilien schreiben, wusste aber nicht, wie ich anfangen sollte -, fiel mir die Poldi ein. Mit ihr könnte so ein heiterer Krimi funktionieren, dachte ich. Natürlich habe ich die Poldi nach meiner Fantasie gestaltet. Aber die Perücke gab es tatsächlich.“

Tante Poldi und die Früchte des Herrn (Band 2)
Verlag :BASTEI LÜBBE
368 Seiten
ISBN: 978-3-404-17523-9
Diese Buch gehört zu meinen geplanten Büchern aus dem Oktober. Die November-Bücher liegen auch schon bereit.
von Andrea Karminrot | Okt. 21, 2018 | Backbuch, Kochbuch, Leicht, Rezension, Sachbuch |
Sinnlich,…
… so könnte man es beschreiben, wenn man sein erstes Brotbackabenteuer begeht. Lutz Geißler ist einer der führenden Brotbäcker in unserem Land. (Manche reden sogar von Brotbackpabst oder gar -gott. Das hört er aber nicht so gerne) Dafür, beschreibt Judith Stoletzky ihn und seine Arbeit mit sinnlichen Worten. In dem kleinen Büchlein über den Sauerteig, und wie es sich anfühlt, den perfekten Sauerteig, bzw. das perfekte Brot zu backen, kommt man auf seine kosten.

Glück
„ca. 750 g Glück“ so heißt das kleine Buch. Es sind nicht viele Seiten und es läuft über vor Glück und Sinnlichkeit. Man braucht nicht viel, um Glücklich zu sein. So behauptet der ehemalige Geologe. Er selber, ist eher wortkarg und genießt einfach nur das Glück, machen zu können, was er liebt. Das Glück in Worte zu fassen, überließ er lieber Judith Stoletzky. Und sie beschreibt es mit so viel Witz und Freude, dass man nicht anders kann, seinen eigenen Sauerteig anzusetzen. Ihn zu füttern und mit freudigen Blick auf das Schraubdeckelglas zu schauen, „er ist wieder gewachsen“, zu denken. Ich selber habe es ausprobiert und mich an seinem Geruch erfreut. Schon einige Sauerteige, wollten nicht in meinem Haushalt leben. Aber nach der Anleitung von Lutz Geißler, mit der besonderen Note, einen Bezug und Glück zu empfinden, ist mir der Sauerteig unserer Familie gelungen. Ich hoffe, er begleitet mich nun eine Weile. Denn je älter er wird, der Sauerteig, um so gefälliger, bringt er mich zu dem perfekten Brot.

Rezepte
Wirst du nicht viele auf den 100 Seiten finden. Dafür aber eine Anleitung zu dem Sauerteig, den du pflegen und füttern darfst. Ein einziges Rezept, zu einem besondern Roggenbrot, das du lieben wirst. Und sonst so viele lebensbejahende Texte, dass dir das Herz übergehen wird. Denn das Kneten des Teiges, ist Glück, Sinnlichkeit, Genuss! Gefühlvoll und liebevoll, wird dir Einblick gewärt, in die Brotbackkunst. Du wirst zu einem geduldigen und schöpferischen Wesen, das sich an jedem neuen Laib erfreuen kann. Kannst du dich noch an den Duft vom frisch gebackenen Brot erinnern. Damals, als Bäcker noch selber gebacken haben und die ganze Straße nach Brot roch? Kindheit unverfälscht.

Viel braucht es nicht
Die Texte sind witzig und flott lesbar. Anfangs, hatte ich mich geärgert, dass so wenige Rezepte in diesem Buch zu finden sind. Aber das war dann auch gar nicht mehr wichtig. Erheiternd, las ich von der Kunst einen Sauerteig aufzuziehen und ihn in das Leben zu integrieren. Könntest du dir vorstellen, mit deinem Sauerteig in der Hängematte zu liegen oder ihn mit in den Urlaub zu nehmen? Schmunzelnd und laut lachend las ich die Texte.
Die Bilder, in dem 100 Seiten starken Büchlein, sind von Hubertus Schüler mit einer selbstgebauten Lochbildkamera gemacht. Keine gestochen scharfen, eher verpixelt und unscharf, bekommen wir einen interessanten Blick auf Brot und Sauerteig.
Wenn ich den nächsten unglücklichen Menschen treffe, bekommt er von mir diese Buch zu lesen. Vielleicht, schafft er sich dann einen Sauerteig an und wird wieder glücklich!
ca. 750 g Glück
von Judith Stoletzky und Lutz Geißler
Photograph Hube
ISBN: 9783954531592
Fester Einband
100 Seiten
Verlag Becker Joest Volk
Mehr über Brot, kannst du hier nachlesen
von Andrea Karminrot | Juli 29, 2018 | Bücher, Kurzgeschichte, Leicht, Regionales |
Neulich in Berlin
Kurioses aus dem Hauptstadt-Kaff
Von Torsten Harmsen
Im Rahmen der DeutschlandreiseBlogtour habe ich ein „Neulich in Berlin“ für euch gelesen, das ich dir hier vorstellen möchte:
Wennste ma kieken willst…Ditt is Bahlin. Meene Stadt. Mit seene jutgläubigen und immer adretten Bürjer. Unn Torsten Harmsen stammt och aus die Stadt. Iss ja nich ehnfach unseje Sprache zu vastehn. Aba, wenn de dir Müha jibst, sollste ma sehn, denn kommste och weita.

Icke, dette, kiekste ma… Unser Dialekt ist schon ziemlich speziell. Manches mal, hat man das Gefühl angepöbelt zu werden, dabei sind die meisten Berliner gar nicht so knotterich, wie man immer vermittelt bekommt. Die Berliner haben eben einen rauhen Ton. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich in Berlin, die verschiedensten Völkerstämme zu einer faszinierenden Stadt zusammengefunden haben. Da bleibt ordentliche Orthografie und Satzstellung etwas auf der Strecke. Die Artikel werden verdreht und manches Mal staunt man nur, was da für Worte entstanden sind. Französisch wird och manchma jequatscht…
Neulich in Berlin, ist eine Zusammenfassung, mehrerer Glossen, die uns Berliner mit schmunzelden Augen betrachtet. Stets herzlich und zuvorkommend. Immer einen flotten Spruch auf Lager, dürfen wir über die Berliner lachen. Nicht jeder, findet den patzigen Ton des Urberliners witzig oder kommt damit zurecht, angeschnautzt zu werden. Torsten Harmsen versucht, Woche für Woche in der Berliner Zeitung, Neuberlinern die Urigen (Berliner) näher zu bringen. Ich konnte gut lachen, über all die Anektdoten. Ist ja och keen Wunda, bin ick doch in die Stadt jebohren.
Harmsens Tante, eine echte Ur-Berlinerin (eingewandert, wie so viele andere, aus Schlesien), steht häufig im Mittelpunkt seiner Erzählungen. Harmsen nimmt alle aufs Korn. Die Alten, die Jungen, die Imigranten (Un ditt sinn janz ville. Keena iss mit langem Stammbohm aus Bahlin), Politiker und den Kerl vonne Staße. Harmsen schnappt die Episoden in der U-Bahn, auf der Straße oder im Restaurant auf. Seine Töchter sind ebenfalls manches Mal dabei.

Solche Geschichtchen sammle ich selber auf meinem Blog Karminrot. Ebenso wie Harmsen, gehe ich mit offenen Augen durch unsere Stadt und finde so manche Situation sehr lustig und bringe sie dir gerne näher. Anne Cörriewurschtbude kannste och, janns fülle dolle Jeschichten hörn. Ach ditt iss eben Bahlin.
Berlin war schon immer ein Sammelpfuhl von Zugereisten. Der Alte Fritz hat sogar Franzosen in die Stadt geholt. Seitdem gibt es eine Menge Französischer Begriffe in unserer Ladessprache. Die schon dagewesenen, haben sich schon immer über die Einwanderer uffjerecht. Doch schon mit der nächsten Generation, färbte der Dialekt ab. Selbst, wennste dir Mühe jibbst, ditte aus Bahlin stammst, kannste nich faleugnen.
Mit diesem Büchlein, hat man jedenfalls eine Menge Freude. Mehr Bücher über Berlin findest du auch hier oder einen Roman der in Berlin spielt. Ein auf zu empfehlendes Buch über Berlin aus dem BeBraVerlag findest du hier
224 Seiten, Paperback
Februar 2018
ISBN 978-3-8148-0231-2
Noch mehr Tourenstopps findest du hier:
Startbeitrag der Deutschlandreise auf leckerekekse
Eine Ode an Köln auf savedmomentsblog
Die Perle im Norden von modewerkstatt
Das Buch “Deutsche Schreibschrift“ von leseratz
Wollwanderwege in Berlin auf karminrot-blog
The Wurst auf moment-newyork
Hanseaten-Kekse von Leckere Kekse
Wenn dich das Heimweh nach Deutschland packt bei keine Superhelden
Ehrenfeld, ein Kölner Stadtviertel von Niwibo