von Andrea Karminrot | Dez 22, 2016 | Sachbuch |
Ein Ausmalbuch für Erwachsene. Herrliche Weihnachtsbilder laden zum entspannten ausmalen ein. Zuckerzeug, Weihnachtsbaum und Schneekugel. Kleinteilige weihnachtliche Bilder, die viel Zeit verlangen und dem Ausmalenden zur Entspannung verhelfen.
Die Seiten kann man aus dem Buch trennen, denn sie sind perforiert. Die Rückseiten haben ein zartes Muster mit Weihnachtsmotiven. So kann man sie als Geschenkpapier benutzen oder das Bild verschenken. Ausmalwütige könnten sich an diesen Rückseiten auch noch vergnügen. Die Blätter sind dick genug, dass auch Filzstifte nicht durchdrücken.
Ich habe seit Kindertagen nicht mehr ausgemalt. Damals mochte ich schon keine Filzer, die waren mir zu kräftig. Nachdem ich mir neue Buntstifte besorgt habe, suchte ich mir ein Motiv aus und fing einfach an. Die Minuten glitten leise und schnell vorbei, aber das Bild war noch lange nicht ausgemalt. Um ehrlich zu sein, wollte ich auch gar nicht, dass das Bild so schnell fertig war. Ausmalen macht tatsächlich Spaß! Mit Buntstiften kann man ganz wunderbare Farbübergänge produzieren. Dafür sind Filzer eben sehr klar und kräftig. Wenn man ein Bild fertig gemacht hat, kann man es über die Sozialen Netzwerke teilen oder sich Anregungen von anderen Ausmalern holen. Dazu gibt einfach
#JohannasChristmas in die Suchmaschine und schon sieht man echte Kunstwerke.
Johanna Basford hat schon einige Ausmalbücher kreiert. Auch mein “Phantastischer Ozean” und der “Geheimnisvolle Dschungel” sind Bücher, die schon beim Durchblättern, freude machen. Also zückt die Buntstifte, Filzer oder was auch immer ihr möchtet. Schalte bei einer Runde ausmalen, einfach mal ab. Ich kann es nur empfehlen.
Fischer Verlag
Paperback
von Andrea Karminrot | Dez 11, 2016 | Geplauder, Kinderbuch |
Liest du deinen Kindern vor? Ich habe meinen Monstern sozusagen von der ersten Stunde an vorgelesen. Ich mochte es sehr. Als sie noch kleine Windelpuper waren, habe ich ihnen auch schon mal aus meinem eigenen Buch vorgelesen. Sie haben eh nicht wirklich verstanden, was ich vorlas. Sie fanden es eher schön, mich zu hören. Als sie dann verständiger wurden, haben wir viele Kleinkindbücher gehabt. Große Bilder zum Zeigen und ein paar Sätze zum lesen. Es gab auch einen Favoriten: „Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab?“ Das wollten die Monster immer wieder vorgelesen bekommen. Es ist auch das einzige Kleinkindbuch, das ich noch besitze.
Die Monster wollten immer mehr. Sie waren eigentlich noch zu klein für „Findus“, aber sie zogen es oft aus dem Regal bei unserem Lieblingsbuchdealer und drehten vorsichtig die Seiten um. Der kleine Kater faszinierte die Kinder immer. So habe ich mich dann doch erweichen lassen und fing an ihnen daraus vorzulesen. Es blieb nicht bei diesem einen Buch, vom Findus haben wir alle Bücher gekauft.
Einschließlich des Weihnachtsbuches, bei dem der Kater den alten Petterson ganz schön triezt. Welches Buch die Monster allerdings immer wieder vorgelesen bekommen wollten, war
„Ein Feuerwerk für den Fuchs“ . Bei dem Findus und Petterson den Fuchs aus dem Hühnerstall vertreiben wollen.
Eine andere Lieblingslektüre war „Felix“ Der Stoffhase, der verloren ging und seinem kleinen Besitzer Briefe aus der ganzen Welt geschickt hat. Diese Briefe stecken in Umschlägen in dem Buch. Die Monsterchen zogen sie gerne hervor und schauten sie sich interessiert an.
Selbst als die Monster zu Schulkindern wurden, sollte Mamamonster weiter vorlesen. Dazu habe ich mich jeden Abend, wie all die Jahre vorher schon, zu den Monster in das Monstergehege gesetzt. Egal wie unordentlich es war, für die vorlesende Monstermama wurde der Platz freigeschaufelt und sich rechts und links an die Seiten gekuschelt. Den Kleinen war richtig anzusehen, wie ich sie in die Fantasiewelten mitnehmen konnte. Momente die ich heute wirklich vermisse.
Ich denke, weil ich den Monstern schon frühzeitig vorgelesen habe, haben sie auch schon Bücher verstanden, die nicht für ihr Alter geschrieben waren. Cornelia Funke hat einige Lieblingsbücher geschrieben. Und „
Desperreaux – von einem der auszog das Fürchten zu lernen“ wurde ebenso geliebt. Weil wir jeden Abend, eine Stunde vorlasen, hatten wir einen enormen Verbrauch an Büchern.
Mit
„Bartimäus“ und später Harry Potter, zogen dann auch gruselige Bücher ein. Die Monster konnten längst selber lesen, aber an unserem Ritual hielten wir fest.
Jetzt könnte man glauben, dass meine Nachwuchskünstler absolute Lesemonster geworden sind. Aber das muss ich leider widerlegen. Das Monstermädchen verschlingt ein Buch nach dem anderen, der Monsterjunge liest zwar, aber eher nur, wenn er muss. Dann allerdings intensiv. Studien behaupten ja, dass die Vorlesekinder selber mehr lesen würden, hat aber bei uns nicht geklappt. Allerdings kann ich bestätigen, dass sie wesentlich lernwilliger waren als Kinder, die nicht vorgelesen bekamen.
Zu diesem Post bin ich über
Astrid, zu
Kati gelangt, die eine Blogparade #vorlesentutkinderngut ins Leben gerufen hat. Ich finde es schön, wenn mehr vorgelesen wird. Und hätte ich mehr Zeit, würde ich mich als
Lesepatin in den Berliner Schulen engagieren. Ich liebe es einfach vorzulesen, die Zeit zu nutzen und selber runter zu kommen, denn es entspannt und macht Spaß die leuchtenden Augen der Monster zu sehen.
von Andrea Karminrot | Nov 4, 2016 | Rezension, Roman |
Lebe einzigartig und ohne Bedauern
Rachel ist eine starke Frau, die weiß was sie will. Sie ist aber auch einsam und wenn es ihr allzu trist wird und sie sich nach ein wenig “Liebe” sehnt, nimmt sie sich einen Kerl und holt sich, was sie braucht. Sie erforscht Wölfe und lebt in Amerika. Aber ihre wirkliche Heimat ist der Norden Englands, kurz vor der Schottischen Grenze. Dort ist sie geboren, als Tochter einer ebenso freien Frau, die ihrer Tochter das Starke mit auf den Weg gegeben hat. Aber Rachel ist auch einsam. Sie hat sich in ihrer Welt in Amerika gegen ihre Familie abgeschottet und lebt ihr eigenes Leben.
Als Wolfsforscherin hat sie sich einen Namen gemacht. Und so will sie ein reicher Engländer für sein Projekt, Wölfe wieder in den englischen Bergen anzusiedeln, für sich gewinnen und lädt Rachel zu sich, auf die Grafschaft ein. Rachel weiß was sie will, und das ist nicht, nach England zurückkehren. Und so wenig Kontakt mit ihrer Familie wie nur möglich. Aber das Angebot ist doch zu verlockend und so springt sie über ihren Schatten und siedelt nach England um.
“Anders, als er es normalerweise tun würde, geht er nicht auf das Geplänkel ein, sondern fixiert sie mit einem Blick, geduldig, schutzlos. Und das überzeugt sie, dass unter dem Schweigen doch mehr ist, etwas sehr Reales. Das Unaussprechliche ist stets lauter als das deutlich Erklärte.”
Seite 80
Es ist mir nicht schwer gefallen, mich in diesem Buch wohl zu fühlen. Ich mag starke Frauen, die ihren Weg gehen, selbstbewusst sind und sich nicht verschrecken lassen, nur weil da so ein Macho auftaucht. Rachel ist eine solche Frau. Die Widrigkeiten, die sie zu so einer Stärke gebracht haben, werden so nach und nach offen gelegt.
Allerdings habe ich mir mehr Wölfe in dem Buch vorgestellt. Wölfe die auf vier Beinen daher kommen. Aber ich habe den Verdacht, es geht hier mehr um die zweibeinigen Wölfe. Denn auch unter den Menschen gibt es solche Exemplare. Sie sind sozialisiert, wissen sich zu benehmen, aber wehe, sie werden losgelassen. In diesem Buch geht es um Konflikte, um soziales Miteinander, um Wildnis und etwas Politik und Sex.
“Das Altwerden ist nicht zum Lachen. Das kann ich dir sagen. Ich hasse es. Das wird dir genauso gehen. Steigt aus dem Bus aus, wenn es soweit ist.”
Seite 54
Ich habe jede Seite genossen und war gerne mit Rachel in ihrem Leben unterwegs. Ein schönes Buch, um mal so richtig abzuschalten und in schönen Gedankenbildern zu schwelgen. Sarah Hall kann schreiben und nimmt auch ihre Leser mit. Sie ist 1974 in Cumbria kurz vor der Schottischen Grenze geboren. Sie kennt also das Land und seine Menschen sehr gut, von denen sie schreibt.
Mir gefallen die originalen Cover allerdings besser.
geschrieben von Sarah Hall
übersetzt von Nikolaus Stingl
erschienen bei Knaus Verlag
448 Seiten
ISBN: 978-3-8135-0679-2
von Andrea Karminrot | Nov 1, 2016 | Rezension, Roman |
Manchmal habe ich das Gefühl, Bücher suchen sich ihre Leser selber aus. “Lebensgeister” kommt mir zu einer passenden Zeit in die Hände,…
Nach einem schweren Unfall und dem Verlust ihres Geliebten, versucht Sayoko wieder in ein normales Leben zurück zu finden. All ihre Pläne sind dahin, ein schönes Leben zu führen. Sayoko blickte kurzfristig in die Welt der Toten, traf ihren Großvater, der sie aber in die reale Welt zurück schickte. Seitdem ist alles anders. Die junge Japanerin kann Geister sehen. Was sie allerdings nicht verschreckt, sondern eher dazu bringt, sich mit dem Leben, der Liebe und den Beziehungen, auseinander zu setzen.
“Es gibt viele Menschen, die sich nach einer radikalen Änderung sehnen, aber nur wenige, die ihr wahres Wesen begreifen.” Seite 86
Mein Eindruck
Banana Yoshimoto schreibt locker vom Tod und den Erfahrungen, die ihre Hauptdarstellerin Sayoko durchleben muss. Mit leichter Feder beschreibt die Autorin das Trauma der Protagonistin und wie sie damit umgeht. Die Gefühle ihrer Hauptfigur sind teilweise so schön beschrieben, dass man immer wieder tief durchatmen muss und einfach nur genießt. Das gesamte Buch strotzt vor Lebensweisheiten und wunderschönen Beschreibungen. Die 160 Seiten sind eine wahre Wonne. Auch wenn es sich um ein schwieriges Thema, wie den Tod und das Leben, für die Zurückgebliebenen handelt, liest es sich sehr schnell und unterhaltsam. Banana Yoshimoto, die eigentlich Mahoko mit Vornamen heißt, zaubert mit ihren Worten lächelnde Gedanken.
“Wenn du zu weit nach vorne schaust, stolperst du. Verweile lieber im Moment, und gehe Schritt für Schritt deinen Weg.” Seite 111
Was mir auch sehr gefallen hat, sind die Fußnoten des Übersetzer. Banana Yoshimoto, benutzt häufig japanische Begriffe, die wir Europäer nicht kennen (können). Thomas Eggenberg, scheint mir ohnehin ein passender Übersetzer, für dieses Buch.
Lebensgeister
geschrieben von Banana Yoshimoto
im Diogenes Verlag erschienen
Paperback
160 Seiten
erschienen am 28. September 2016
ISBN 978-3-257-30042-0
von Andrea Karminrot | Okt 17, 2016 | Kochbuch, Rezension |
Dies ist ein Kochbuch nach meinem Geschmack. Normalerweise nehme ich das nicht vorweg, aber dieses mal passt es einfach. Abgesehen davon, dass ich der absolute Suppenkasper bin, trifft dieses Buch einen Nerv bei mir. Aber am Besten fangen wir mal von vorne an:
Auf den ersten Seiten wird, wie fast in allen Kochbüchern, einiges um den Inhalt erklärt. Warum man am Besten genau dieses Buch kaufen soll… Weil es einfach für jede Lebenslage passt. Bist du noch im Wachstum, dann brauchst du (Knochen-) Brühen, weil es dein Wachstum fördert und du groß und stark wirst. Bist du schon sehr alt, dann brauchst du dieses Kochbuch und die (Knochen-) Brühen, weil es dich zwar nicht mehr groß macht, aber stark! Zumindest, was die Kraft gegen Keime und Umwelteinflüsse angeht. Und dazwischen brauchst du eben diese Brühen, weil sie für alles mögliche gut sind. Was mich angeht, brauche ich Brühe, weil ich sie gerne esse und damit koche. Und genau das, findet man dann auch nach wenigen Seiten Einführung. Einfache und sehr leicht nach zu kochende Rezepte, wie man an Brühe herankommt und wie man sie hervorragend weiter verwenden kann. Also Rezepte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Die Zutaten findet man bei jedem Supermarkt, wobei der Einkauf auf dem Wochenmarkt oder dem Metzger deines Vertrauens, sicherlich besser ist. Und was mich sehr gefreut hat, die Rezepte schränken dich nicht in deiner Kreativität ein. Sie unterstützen dich noch, in Deinem Erfindungsreichtum, indem die Autoren schreiben, “Probieren sie doch einmal…” mit einigen Alternativen. Wirklich mal was anderes.
Ich habe einige Rezepte ausprobiert. Und habe mir Brühe auf Vorrat gekocht. Damit ich die leckeren Gerichte, Eines nach dem Anderen nachempfinden konnte. Ich habe die Alternativen getestet und finde es wirklich gut. Nicht nur Fleischesser kommen auf ihre Kosten. Auch die Vegetarier und Pescetarier sind hier gut bedient.
Nachdem man sämtliche Rezepte um die Herstellung gekocht hat, findet man in den nächsten Kapiteln, Suppen, Eintöpfe, Reis- und Getreidegerichte, Schmorgerichte und Saucen. Alle sehr ansehnlich fotografiert und wie gesagt, jedes mit “Probieren sie auch einmal…” Ich habe noch nicht alles ausprobiert, bin aber dabei, jeden Tag ein Verwöhngericht auf den Tisch zu bringen
Thorbecke Verlag
von Vicki Edgson / Heather Thomas
176 Seiten
mit zahlreichen Fotos
Hardcover