von Andrea Karminrot | Aug 27, 2020 | Buch des Monats, Historie, Rezension, Roman |
Wieder ist es die Zeit, die uns einen Streich spielt. Joe, ein Stellwerker im großen Grand Central Station in Manhattan, trifft eine junge Frau und ist von Anfang an von ihr bezaubert. Es ist das Jahr 1937, aber irgendwie scheint die junge Frau aus den 1920er Jahren zu stammen. Nora hat eine Kurzhaarfrisur und das Kleid, das sie trägt, passt nicht so recht in die Zeit. Aber das hält Joe nicht davon ab, Nora anzusprechen und sie zu einer Tasse Kaffee einzuladen. Es muss wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. Nora bittet Joe, sie nach Hause zu begleiten. Es ist Winter und Nora trägt keinen Mantel. Joe ist ganz der Kavalier, hilft ihr in seinen eigenen Mantel. Im nächsten Moment werden sie von einem Mann angepöbelt, nachdem Joe für Ruhe gesorgt hat und sich umdreht, ist Nora verschwunden, nur sein Mantel liegt noch auf der Straße.
Ein Jahr später, trifft Joe Nora auf dem Bahnhof wieder. Sie knüpfen sofort wieder an dem Punkt an, an dem sie sich verloren haben. Er hat sie vermisst. Sie erzählt ihm mit der Zeit einiges über sich und gibt ihm ihre Telefonnummer. Und doch passiert es wieder, dass sie einfach verschwindet. Joe versucht bei ihr anzurufen und erfährt, dass Nora schon vor einiger Zeit auf dem Grand Central Station tödlich verunglückt ist. Und doch hat er mit ihr geredet und sie berührt und geküsst. Sie kann nicht Tod sein.
Joe bekommt heraus, wann Nora wieder auftauchen wird und wartet auf sie. Und als er sie dann wieder in den Armen hält, will er sie nie wieder los lassen. Eine besondere Liebesgeschichte beginnt.
Die Zeit
Solche Zeitengeschichten liebe ich einfach. Meistens klappt es nicht, dass die Geschichten hundertprozentig zusammen passen. Doch hier stimmt es. Nora‘s Geschichte wird immer wieder erläutert und anfangs machte mir das Buch auch wirklich Spaß zu lesen. Joe kümmert sich aber nicht nur um seine Liebe, sondern auch noch um seinen Bruder und dessen Familie. Und dabei verheddert sich meines Erachtens nach die Autorin. Die Geschichte gleitet immer wieder ab und wird phasenweise langweilig. Dabei hat es so gut angefangen. Zum Ende hin, nimmt das Buch wieder Fahrt auf und es wird noch gerade so spannend, dass man es zu Ende lesen möchte. Ich hatte immer die Hoffnung, dass es doch zu seinem Anfangsflow zurückkehrt. Doch so richtig fand die Geschichte nicht dorthin zurück.
Ich habe mir mehr bei diesem Klappentext versprochen. Trotzdem stelle ich es natürlich gerne zu meinen Bücherstapel für den August und bei Monerls bunte Welt. Eine vielleicht andere Meinung findest du bei Herzgedanken.
Mit dir für alle Zeit
Autorin Lisa Grunwald
512 Seiten
Haper Collins Verlag
ISBN 9783959674027
von Andrea Karminrot | Aug 26, 2020 | Buch des Monats, Komödie, Leicht, Linkparty, Rezension |
Klugscheißer Royal deluxe, die Fortsetzung
Es ist schon ein bisschen her, dass ich das Buch Klugscheißer Royal gelesen habe. Schon damals fand ich den Schreibstil von Thorsten Steffens ganz gut. Der Roman macht einfach Laune zu lesen. Der Hauptdarsteller, Timo Seidel, nimmt sich selber nicht mehr so ernst wie im ersten Buch. Er hat aus seiner Klugscheißerei gelernt und versucht nicht immer den Klugscheißer heraus hängen zu lassen. Das gelingt ihm auf den ersten Seiten fast schon ganz gut. Bis ihm der Kragen platzt, als er in der Tram zuhören muss, wie ein Pärchen, das ihm gegenüber saß, völlig dusselige Worte benutzte.
Das war dann aber auch ein Ausrutscher und Timo reißt sich fast immer zusammen. Denn er geht wieder zur Uni und möchte endlich Nägel mit Köpfe machen, indem er sich als Lehrer ausbilden lässt. Schon im ersten Buch hat Timo durch Zufall eine Klasse in der Abendschule als Aushilfslehrer übernommen. Er fühlt sich nun mit 29 Jahren endlich erwachsen genug, sein Studium zu beenden.
In der Uni trifft Timo auf die bildhübsche Sophie und verknallt sich in die YouTuberin. Wenn da nicht noch sein neuer, bester Kumpel Lennart wäre, der alle Frauen in Timos Umgebung angräbt.
Was ich gelesen habe
Auch dieses Buch Klugscheißer deluxe fand ich wieder sehr witzig. Mich bekommt man nicht oft zum lauten Lachen, aber hier musste ich wirklich immer wieder prusten. Thorsten Steffens hat ein Händchen für Situationskomik. Am liebsten mag ich allerdings die Stellen, in denen Timo mit der Tram unterwegs ist. Und wie er sich in der Abendschule als Lehrer durchschlägt. Dort gibt es nämlich noch seine Widersacherin Barbara, die ihn scheinbar auf den Tod nicht ausstehen kann.
Wieder werden manche speziellen Wörter gesondert erklärt, was nur noch mehr zum lachen reizt. Mir haben die 264 Seiten wieder sehr großen Spaß gemacht. Vielleicht wird der Autor noch einen AnschlußKlugscheißer schreiben, denn der Schluss lädt dazu ein. Und weil mir der Roman sehr gefallen hat, stelle ich ihn natürlich wieder gerne zu meinen Auswahlbüchern für den August und bei Monerls bunte Welt zu den Topps!
Autor Thorsten Steffens
ISBN 978-3-492-50165-1
272 Seiten
Piper Humorvoll Verlag:
von Andrea Karminrot | Aug 5, 2020 | Allgemein, Buch des Monats, Linkparty |
Bücher, die ich im August lesen möchte
Ach du liebes bisschen, jetzt haben wir ja schon August und mein Plan vom letzten Monat ist mal wieder nicht aufgegangen. Sylvia macht üblicherweise keine Pläne, vielleicht sollte ich auch aufhören, mir etwas vor zu nehmen. Doch die Freude auf die Bücher ist immer ein wenig wie Weihnachten.
Meine neue Assistentin Rubi von Karminrot, will mir helfen meine Bücher vorzustellen. Sie ist eine lesebegeisterte Maus. Ihre Cousine Karminchen, hilft mir schon länger bei meinem Blog Karminrot. Wollen wir mal abwarten, was sie demnächst vorstellen wird. Wahrscheinlich siehst du sie mehr bei Instagram.
Nun zu meinem Bücherstapel im August. Ich habe Die Mittagsfrauen von Julia Franck noch nicht einmal angefangen. Aber das Buch grinst mich immer noch an. Der Klappentext hatte mir schon vor Jahren, in dem Antiquariat gefallen, weshalb ich es endlich lesen möchte.
1945. Flucht aus Stettin in Richtung Westen. Ein kleiner Bahnhof irgendwo in Vorpommern. Helene hat ihren siebenjährigen Sohn durch die schweren Kriegsjahre gebracht. Nun, wo alles überstanden, alles möglich scheint, lässt sie ihn allein am Bahnsteig zurück und kehrt nie wieder.
Julia Franck erzählt das Leben einer Frau in einer dramatischen Zeit – und schafft zugleich einen großen Familienroman und ein eindringliches Zeitepos. (Fischer-Verlag Klappentext)
Zwischendurch mal ein Kinderbuch
Etwas, das ich eigentlich gar nicht mag ist, wenn mir Autoren einfach ihre Bücher zusenden. Im Juli hatte ich plötzlich eine Karte vom Paketdienst im Briefkasten und ich konnte mir nicht erklären, was das sein könnte. Neugierig war ich schon. Noch in der Postfiliale habe ich das Päckchen aufgemacht. Heraus kam ein hübsch gemaltes Kinderbuch. Dabei lag ein netter Brief. Vielleicht war es der Brief, der mir gefallen hat. Vielleicht war es aber (und das glaube ich mehr!), die gut geschriebene Geschichte. Man soll es nicht glauben, aber ich habe es noch nicht zu Ende gelesen. Was macht der Weihnachtsmann im Sommer von Kerstin Kaibel aus dem Westkreuzverlag
Sommerferien in Himmelpfort? Darauf hat Bodo gar keine Lust. Das ändert sich schnell, als er Mia kennenlernt, die lauter pfeifen kann als er und eine geheime Insel kennt. Außerdem gehen dort rätselhafte Dinge vor sich. Kann man Schokoladenkuchen wirklich zaubern und auf einem Feuerwerk durch die Luft fliegen? Doch plötzlich haben Bodo und Mia ganz andere Sorgen: Das Leben ihrer Freunde, der Wölfe, ist in Gefahr! Jetzt kann nur noch der Weihnachtsmann helfen. Und der wohnt zum Glück ausgerechnet in Himmelpfort.
Eine Liebesgeschichte
Liebesgeschichten habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Es wird wohl mal wieder Zeit etwas für’s Herz heraus zu suchen. In diesem Fall habe ich mir das Buch Mit dir für alle Zeit von Lisa Grunwald auf den Bücherstapel für August gelegt. Der Klappentext mutet etwas magisch an. Vielleicht ist es aber auch genau das richtige Buch, um mich aus meiner Lesestarre heraus zu holen. 512 Seiten sollten doch nicht zu viel sein 😉
New York, Fünfter Dezember 1937: Weichenmechaniker Joe geht nach Feierabend durch die Grand Central Station – und verliebt sich auf den ersten Blick. In Nora, eine sehr hübsche, doch seltsam altmodisch gekleidete Frau, die verloren unter der berühmten goldenen Uhr steht. Nach einem wundervollen Abend verschwindet sie jedoch spurlos. Und als Joe am nächsten Tag ihre Nummer wählt, informiert ihn ein Mann mit kühler Stimme, dass er Nora nicht sprechen könne: Sie sei vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück gestorben.
Nora geht Joe jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Und am fünften Dezember 1938 steht sie plötzlich wieder vor ihm, unter der goldenen Uhr der Grand Central Station. Hier ist sie gestorben. Und jedes Jahr kehrt sie für einen Tag zurück. Ihre Liebe hat keine Chance – und dennoch wartet Joe fortan Jahr für Jahr auf sie. Gemeinsam suchen sie einen Weg, das Unmögliche zu schaffen: dass Nora für immer bei ihm bleiben kann. (Klappentext von der Verlagsseite Harper Collins)
Noch mehr für das Herz im Bücher August
Schon letzten Monat hatte ich dieses Buch auf dem Regal liegen. Was auch immer mich von den 576 Seiten ferngehalten hat, diesen Monat werde ich es bestimmt lesen. Denn auch hier ist der Klappentext sehr vielversprechend. Ich sollte mir vielleicht wieder einfache Strickprojekte anschaffen, dann kann ich wieder mehr nebenbei lesen. Das Buch Ana von Sue Monk Kidd, die schon Die Bienenhüterin geschrieben hat, scheint hier einen weiteren gelungenen Roman produziert zu haben. Es ist schon der vierte Roman dieser Schriftstellerin. Der Klappentext stammt von der Verlagsseite.
Mein Name ist Ana. Ich war die Frau von Jesus aus Nazareth.
So beginnt der lange erwartete neue Roman von Bestsellerautorin Sue Monk Kidd. Es ist die fiktive Lebensgeschichte von Ana, der Gefährtin Jesu. Die Erzählung setzt im Jahr 16 nach Christus ein, im von den Römern besetzten Galiläa. Dort wächst Ana in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf. Sie ist ein kluges Mädchen mit rebellischem Geist und messerscharfem Verstand. Ana lernt Lesen und Schreiben, studiert die Thora und beginnt heimlich die Geschichten der vergessenen Frauen der Heiligen Schrift aufzuzeichnen: Eva, Sarah, Rebecca, Rachel und Ruth. Als Ana vierzehn ist, soll sie an einen alten Witwer verheiratet werden, doch sie lernt auf dem Markt einen jungen Mann mit dunklen Locken und einer großen Sehnsucht in den Augen kennen, der ihre wahre Bestimmung wird.
Die Menge an Seiten sollte auf jeden Fall für den Monat August reichen. Ich übernehme mich wahrscheinlich wieder. denn immer wieder rutschen doch noch ein paar Bücher dazwischen. Wir werde sehen. Jetzt setze ich mich mich mit Rubi in die Sonne und genieße ein paar Seiten, der vorgestellten Bücher. Rezensionen möchte ich auch noch schreiben. Hast du auch wieder einen Plan? Oder siehst du es wie Sylvia, abwartend, was dir in die Hände fällt? Wie auch immer, würde ich mich sehr freuen, wenn du wieder bei meiner Büchersammelparty mitmachen würdest.Bei Monerl gibt es dazu auch eine Linkparty
von Andrea Karminrot | Jul 11, 2020 | Buch des Monats, Historie, Krimi, Regionales |
Eisenblut
Als ich den Titel Eisenblut las, konnte ich mir erst einmal nichts darunter vorstellen. Ich dachte an einen Nazikrimi oder etwas in dieser Richtung. Ich habe den Roman Eisenblut, als Hörbuch aus dem Argon-Verlag begonnen. Die Stimme von David Nathan fasziniert mich dabei immer wieder. Aber was mich an Hörbücher manchmal stört ist, dass die Bücher nicht komplett gelesen werden. Weshalb ich mir den Roman als Buch besorgt habe:
Wir schreiben das Jahr 1888, das Dreikaiserjahr.
Der etwas dickliche, mittelalte und dem Alkohol nicht abgeneigte Gabriel Landow betreibt eine schlecht laufende Detektei. Eigentlich stammt er aus dem ostpreußischen Landadel. Als Soldat hat er sich etwas zu Schulden kommen lassen, weshalb ihn sein Vater enterbt hatte.
Nun lebt Landow in einer billigen Dachkammer, in Berlin Kreuzberg und ermittelt gegen Seitensprüngler. Sein Kriegskamerad Koester betreibt eine kleine Pension und hatte ihn bei sich aufgenommen. Der Detektiv muss natürlich für das Zimmerchen bezahlen und nebenbei besorgt er die Gelder der beiden Huren, die für Koester auf den Strich gehen.
Die schlecht laufende Detektei ist inzwischen auch nur noch ein Einmannbetrieb, da sich Landows Geschäftspartner nach Amerika aufgemacht hat. Als Gabriel Landow dann auch noch sein letzter Auftrag, direkt aus dem Himmel tot vor die Füße fällt, entwickelt sich ein interessanter Fall.
Ein dritter, mysteriöse Mord, in kurzer Zeit, ein Märchenbuch der Gebrüder Grimm in den Händen der Opfer.
Irgendwie hat Landow Glück und wird von der Regierung angestellt, die Grimm-Morde zu lösen. Doch warum gerade er dazu erkoren ist, den Fall der seltsamen Morde aufzuklären, das kann sich der Schnüffler selbst nicht erklären.
Hinterlistigkeiten und Arroganzen
Mit einem Hauch von Sarkasmus und Ironie beschreibt Axel Simon die Kaiserzeit mit ihren Hinterlistigkeiten, Arroganzen und Intrigen. Es stinkt förmlich aus dem Buch heraus, nach dem alten und dreckigen Berlin. Er führt uns aber auch die schön(st)en Ecken Berlins und Potsdam.
Immer wieder, benutzt der Autor Metapher, schenkt dem Leser seinen süffisanten Wortwitz. Zaubert Bilder, die die Zeit sehr gut beschreiben. Axel Simon schreibt Bandwurmsätze, die einem gar nicht so lang vorkommen.
Stets ist einem bewusst (steht ja auch als Kapitelüberschrift darüber!), dass der Kaiser bald sterben wird und was wird dann? Ein Krieg wird kommen und die Akteure in dem Roman arbeiten erfolgreich darauf hin. Doch bis es so weit ist, muss Landow erst einmal seine Morde aufklären!
Ich hoffe, dass mich Landow noch öfter unterhalten wird.
Der Autor
Axel Simon (1962 geboren), stammt tatsächlich nicht aus Berlin. Was mich etwas wundert, da er die örtlichen Begebenheiten außerordentlich gut beschrieben hat. Er kommt aus dem Ruhrgebiet. Simon brach sein Studium für Literatur, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte ab und hat zeitgenössische Theater und Opern inszeniert. Im Moment schreibt er in Hamburg an einem Nachfolgeband für Gabriel Landow.
Verlag: Kindler
416 Seiten
ISBN: 978-3-463-00012-1
von Andrea Karminrot | Jul 8, 2020 | Krimi, Rezension, Thriller |
Das Netz
Es ist ein Netz, in das sich die Isländerin Sonja verheddert hat. Es besteht aus Drogen, Kindesentzug, Trennung und Liebesgeschichte. Sonja lag mit ihrer Geliebten Agla im Bett, als sie von ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn erwischt wurde. Daraufhin wurde Sonja das Sorgerecht aberkannt und sie musste sich, wie auch immer, über Wasser halten. Ganz abgesehen davon, dass gerade die Banken in Island krachen gegangen sind, wusste sie nicht, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollte. Ein befreundeter Anwalt ihres Mannes bot ihr an, sie zu unterstützen. Dabei lief sie einem Drogenkartell in die Hände. Denn nun schuldete sie denen eine Menge Geld.
Sonja hatte nun die Aufgabe, Kokain aus dem Ausland nach Island zu schmuggeln. Sie war pfiffig und hatte prima Ideen. Nur einer kam ihr irgendwann auf die Schliche. Der Zollbeamte Bragi, beobachtete die attraktive Frau schon länger, wie sie sich in regelmäßigen Abständen über den Flughafen bewegte.
Sonja verstrickte sich immer mehr in dem Netz und die Sorge um ihren kleinen Jungen lies sie unmögliches bewerkstelligen.
Was ich gelesen habe
Sonja kam mir zwar schlau aber doch auch sehr naiv vor, wenn sie dachte, dass sie aus dem Netz entschlüpfen könnte. Ganz nebenher wurde ihre Geschichte zu einem Lesbenabenteuer mit der besagten Geliebten, die auch noch eine Kollegin von Sonja‘s Mann war. Immer wieder ging es um den Sex, den die beiden Frauen haben. Nicht im Detail, aber doch schon sehr konkret. Mich hat das tatsächlich in dem Lesefluss gestört. Es kam mir vor, als müsse die Autorin unbedingt darauf herumreiten, wie die zwei Frauen sich amüsieren.
Manchmal hatte ich das Gefühl, ich lege dieses Buch jetzt beiseite, dann geschahen aber doch wieder aufregende Dinge, die mich zum Weiterlesen zwangen. Und doch hatte dieses Buch keinen echten Sog. Klar wollte ich wissen, wie sich Sonja aus der Misere zieht. Aber selbst das Ende konnte mich nicht überzeugen.
Die Autorin kann bestimmt noch besser schreiben, denn mal abgesehen von dem Lesbengeflüster, steckt sie voller Ideen.
Die Autorin
Lilja Sigurðardóttir Stammt aus Island, wuchs aber auch in Mexiko und Spanien auf. Sie schrieb mehrfach ausgezeichnete Theaterstücke und Das Netz, ist der Beginn einer Reykjavík-Trilogie, die demnächst verfilmt werden soll.
ISBN 9783832165192
DuMont Verlag
360 Seiten