Bücherabbau adé {Büchermaus IV }

Bücherabbau adé. Da hatte ich mir fest vorgenommen, erst meine Bücher die ich auf dem Stapel liegen habe zu lesen und dann kamen mir doch tatsächlich neue Bücher in die Hände! Ob ich es jemals schaffen werde, alles zu lesen was hier auf meinen Regalen steht? Dazu möchte ich allerdings sagen, dass ich einen Großteil sehr wohl schon gelesen habe. Nur die Bücher aus dem letzten Monat noch nicht. Tatsächlich ist nur das Cassius X noch übrig. Und es stellt sich als etwas schwieriger vor, als ich dachte. Ich hatte wohl mehr einen Roman im Blickfeld.

Statt Bücherabbau …

Dazu gekommen sind „Die Sammlerin der verlorenen Worte“ von Pip Williams. Ein ziemlich dickes Buch aus dem Diana-Verlag. 527 Seiten, die „Ein fesselndes, schlaues Loblied auf die Frauen, deren Beitrag zum Oxford English Dictionary weitgehend unbemerkt blieb“. So schrieb es zumindest die New York Times Book Review. Ich habe schon die erste Seite gelesen und hätte am liebsten mein derzeitiges Buch weggelegt. Aber eins nach dem Anderen. Selten, dass ich zwei Bücher gleichzeitig lese. Willst du wissen, was in dem Buch los ist? Hier der Klappentext:

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Esme wächst in einer Welt der Wörter auf. Unter dem Schreibtisch ihres Vaters, der als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary arbeitet, liest sie neugierig heruntergefallene Papiere auf. Nach und nach erkennt sie, was die männlichen Gelehrten oft achtlos verwerfen und nicht in das Wörterbuch aufnehmen: Es sind allesamt Begriffe, die Frauen betreffen. Entschlossen legt Esme ihre eigene Sammlung an, will die Wörter festhalten, die fern der Universität wirklich gesprochen werden. Sie stürzt sich ins Leben, findet Verbündete, entdeckt die Liebe und beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen.

Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt. Zumal ich es in einer Leserunde lesen werde. Ich habe schon oft gemerkt, dass sich die Bücher dann ganz anders lesen, als wenn man sie für sich alleine hat. Der Austausch öffnet ein drittes Auge, oder so.

Zeit zieht nicht

Noch so ein Buch, das meinen Bücherabbau verhindert hat. Zum Glück ist es nur ein kleines Büchlein. Es hat nur 112 Seiten und scheint mir das Richtige zu sein, um mal die Seele baumeln zu lassen. Als ich hinein gelesen habe, gefiel es mir gleich. Kann man dann an so einem Schatz vorbei gehen. Du wirst erfahren wie es mir gefallen hat. Hier der Klappentext zu „Zeit zieht nicht“ von Wolfgang Allinger und Ute Kliewer:

Ina und Paul treffen sich an der Universität in Marburg – sie möchten Lepcha lernen, eine Sprache, die vor allem in Sikkim und Darjeeling gesprochen wird. Und sie möchten in das Gebiet der Lepcha reisen, in die Himalaya-Region. Doch erst vierzig Jahre später setzen sie ihren Traum in die Tat um. Und sie treffen auf wunderbare Menschen, die ihnen helfen: Diwash, Dorje und Binodh, deren Leben sich mit ihrem verbindet.

Ein bisschen Grusel geht auch manchmal

Noch ein Buch ist auf dem Stapel der Ungelesenen gelandet. Ein rätselhafter Fall einer verschwundenen Psychologin. Huuu… schon lange habe ich nichts „gruseliges“ mehr gelesen. Am liebsten mochte ich immer die Bücher von Anne Rice. Mysteriös und leicht gruselig. Aber bitte nicht zu viel. Seitdem ich allerdings die Monster (so nenne ich schon immer meine Kinder) bekommen habe, hielt sich mein Wunsch nach Gruseligem doch sehr im Zaum. Aber der Klappentext zu „Monster auf der Couch“ von Jenny Jägerfeld und Mats Strandberg hat mich wieder auf die Gruselschiene gelockt. Mal sehen:

Eine Psychologin verschwindet spurlos – in ihrem verlassenen Büro findet die Polizei Akten über ihre Patienten: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Ist es möglich, dass die zum Leben erwachten Figuren der Schauerliteratur tatsächlich in Therapie sind? Welche Geheimnisse hat die Psychologin über sie herausgefunden? Warum befinden sich Blutspritzer auf den Dokumenten? Und wollte die Verschwundene tatsächlich ein Buch mit dem Titel »Monster auf der Couch« schreiben? Nur wer die Akten der Psychologin durchstöbert, kann dem Mysterium ihres Verschwindens auf den Grund gehen und wird belohnt mit schauderhaftem Wissen: nämlich was uns Menschen zu Monstern macht – und Monster zu Menschen

Die Jahreschallenge

Und vielleicht passt dazu auch noch das Buch von Volker Klüpfel „Draußen“, das schon so lange auf meinem Ebookreader herumdümpelt. Auch auf dem Reader haben sich eine Menge feiner Bücher angesammelt, die noch gelesen werden wollen. Da bietet sich die Jahreschallenge von Die Zitronenfalterin sehr an, endlich mal einen Bücherabbau hin zu bekommen.

Ein Leben draußen im Wald, kein Zuhause, immer auf der Flucht: Das ist alles, was Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht. Er lebt mit ihnen außerhalb der Gesellschaft, drillt sie mit aller Härte und duldet keinen Kontakt zu anderen. Cayenne sehnt sich nach einem normalen Alltag als Teenager. Doch sie ahnt nicht, dass sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, bald brauchen wird. Denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen. Und plötzlich steht er vor ihr: der Mann, der sie töten will.

Die Büchermaus Rubi und ich haben diesen April völlig die Terminleiste verpennt. Wir brauchen einen besseren Plan. Deshalb werden wir den Monat April und Mai zusammen nehmen und dann die nächste Linkparty am ersten Juni zu starten. Dann beginnt die Sammlung der Büchermaus immer am Ersten eines Monats. Passt ja auch viel besser. Nun also Start frei für 1 1/2 Monate zur Bücherabbau-Linkparty.

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Das verschlossene Zimmer

Ein Zimmer in dem Haus in Krakau 1939 reizt Marie Karski dazu hineinzusehen. Doch es ist ein verschlossenes Zimmer. Das Zimmer ihres Vaters. Dominik Karski der renommierte Arzt und Maries Vater versteckt dort etwas, dass der jungen Frau endlich erklären könnte, wohin ihre Mutter verschwand. Marie wurde von ihrem Vater aufgezogen. Sehr behütet und geliebt. Doch will die junge Frau endlich wissen wohin ihre Mutter verschwand. Und so bricht sie eines Tages in das verschlossene Zimmer ein. Doch was sie findet befriedigt ihren Wissendurst nicht im geringsten. Es weckt nur noch mehr den Wunsch endlich zu erfahren, wohin ihre Mutter verschwand.

Buchcover Das verschlossene Zimmer

Dominik bemerkt den Einbruch nicht, wundert sich nur, dass seine Tochter immer öfter versucht etwas über ihre Mutter heraus zu bekommen. Doch er schweigt lieber. Stattdessen versucht er die junge Frau zu verheiraten. Als Ehefrau und Mutter wird sie andere Gedanken haben, als nach Dingen zu forschen, die sie nicht wissen soll. Außerdem möchte Dominik dem Mädchen den Gedanken auszureden, selber Ärztin zu werden. Wo kämen wir denn da hin, wenn eine Frau auch noch Ärztin würde? Dazu kommen diese unsäglichen Zeiten. Der Antisemitismus greift immer mehr um sich und Juden haben einiges zu befürchten.

Das verschlossene Zimmer

Ich hatte mich auf dieses Buch sehr gefreut. Doch je länger ich in den Seiten las, desto mehr langweilte ich mich. Die Story ist grundsätzlich super. Damit hätte man wirklich eine Menge anfangen können. Die Wertschätzung einer Frau zu dieser Zeit alleine, wäre schon ein Reißer gewesen. Und doch kam die Autorin nicht auf den Punkt. Sie hat hier wohl eher ein Drehbuch als einen Roman geschrieben. Immer wieder driftete sie aus der Geschichte ab und verknüpfte viel zu viele Fäden. Obendrein wirkt ihre Hauptdarstellerin Marie absolut naiv und verwöhnt. Den Zugang zu irgendeiner Figur in dem Roman, habe ich nicht gefunden. Ich habe weitaus mehr von dieser Geschichte erwartet. Mir gefiel schon der Schreibstil nicht. Kleinigkeiten werden ausgebaut, als müsste man einem Schauspieler Anweisungen geben. Schade.

Die Autorin

Die Autorin Rachel Givney schreibt normalerweise tatsächlich Drehbücher. Sie hat an vielen beliebten TV-Serien mitgearbeitet. (McLeods Töchter usw.) Für die Recherchen zu dem Roman Das verschlossene Zimmer (Sectrets my Father Kept), reiste die in Sydney lebende Autorin mehrfach nach Polen. Ich möchte nicht abstreiten, dass diese Art Roman bestimmt von vielen Leserinnen geliebt wird. Er unterhält und vertreibt überflüssige Zeit. Mir war er zu oberflächlich.

Da mir die Geschichte nicht gefallen hat. Das Buchcover aber sehr schön ist, bekommt Das verschlossene Zimmer, von uns 🐭🐭🐭

 

Das verschlossene Zimmer

ein Roman von Rachel Givney
aus dem Lübbe Verlag
544 Seiten
ISBN: 9783785727867

Marlow, der 7. Rath – Fall

Marlow ist eine kleine Stadt in Vorpommern. Von dort stammt ein Mann, der in der großen flirrenden Stadt Berlin sich einen Namen gemacht hat. Allerdings bleibt er möglichst im Hintergrund. Denn er hat viel in der Unterwelt zu sagen. Johann Marlow ist ein stiller Mensch. Aber das er Dreck am stecken hat, steht vollkommen außer Frage. Nur, kann es ihm niemand nachweisen. Er ist die Unterweltgröße, der man möglichst nur freundlich begegnet.

Marlow

Dieser Marlow eben, hat Gereon Rath in den letzten sechs Fällen immer wieder entweder geholfen oder ihm Stolpersteine in den Weg gelegt. In seinem siebten Fall ist es erst nicht klar, dass Marlow die Finger im Spiel hat: Es ist 1935. Die Gestapo macht sich immer mehr in Deutschland breit und einen unangenehmen Namen. Auch Gereon bleibt nicht davon verschont mit den Anhängern der neuen Regierung zusammen zu treffen. Er selber ist kein Freund der neuen Richtung und zuckt nur immer sehr verhalten mit dem Arm in die Luft, nuschelt den neuen deutschen Gruß. Gereon ist inzwischen zu einem Oberkommissar aufgestiegen und Charly seine Frau arbeitet als Anwaltsgehilfin und nebenbei als Detektivin. Als Frau bleibt ihr in dem neuen Deutschland die Arbeit als Anwältin verwehrt. Der Einzige, der seine wahre Freude hat, ist Fritz der Ziehsohn der Rath’s. Fritze zieht mit dem Jungvolk zu Fuß nach Nürnberg zum Parteitag.

Gereon bekommt kurzfristig einen Verkehrsunfall aufs Auge gedrückt. Da ist ein Taxifahrer in der Yorkstraße in die Brücken gefahren. Dabei ist der Fahrer und sein Fahrgast ums Leben gekommen. Eigentlich gar nicht Rath’s Aufgabe einen Verkehrsunfall zu bearbeiten. Doch es stellt sich heraus, dass da noch mehr dran hängt. Der Insasse hatte einen Briefumschlag dabei in dem sich prekäre Papiere befanden. Außerdem schien der Fahrgast ein Doppelleben zu führen. Gereon gerät mal wieder in eine Ermittlung die spannend ist, er auf alte Bekannte trifft und natürlich wieder einmal Marlow.

Krimis wie diese

Die Bücher über den Kommissar machen mir immer wieder Spaß zu lesen. Inzwischen wurden schon die ersten Bände als Babylon Berlin verfilmt. Doch finde ich, dass die Filme nichts mit den eigentlichen Krimis zu tun haben. Sie sind angelehnt und ich war eher enttäuscht als begeistert. Dieser siebte Fall entschädigt mich. Schnell und unterhaltsam, habe ich das Buch inhaliert. Was mir auch gefallen hat, ist dass man einen Einblick in diese verquere Zeit bekommen hat. Die Familiengeschichte der Raths macht es nebenbei auch noch zu einer Geschichtsstunde, einer Milieustudie. Am Ende wird natürlich nicht alles gut. Denn es muss ja weiter gehen. Der Verkehrsunfall ist dann doch ein Mord und Marlow, … Ja was wird aus dem?

Rubi meint der Roman hat 🐭🐭🐭🐭 verdient.

Diesen Roman habe ich schon ziemlich lange auf meinem Reader. In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen, wenigstens 12 Bücher von meinem Reader im Rahmen der Jahresprojekte von der Zitronenfalterin zu lesen. Das nächste Buch von Volker Kutscher Olympia werde ich demnächst auch noch lesen.

 

 

Marlow

Ein Kriminalroman von Volker Kutscher
der 7. Gereon Rath Fall (1935)
aus dem Piper Verlag
528 Seiten
EAN 978-3-492-05594-9

Wilhelm Tell (moderner und entstaubt)

Wer kennt sie nicht, die Sage vom Wilhelm Tell. Der Schweizer Nationalheld, der seinem Sohn einen Apfel vom Kopf geschossen haben soll. Und nur, weil er den dämlichen Hut des Landvogt nicht grüßen wollte, kam es dazu. Der Landvogt verurteilte Tell dazu, (fast) seinen Sohn zu töten. Doch am Ende wird es den Vogt selber treffen, denn „Durch diese hohle Gasse muss er kommen…“

Tell

Schon oft wurde die Sage um den Schweizer Wilhelm Tell, in mehr oder weniger schöne Geschichten verpackt. Immerhin soll sich diese Sache schon vor über 700 Jahren zugetragen haben. Auch dieses Mal haben wir das Vergnügen, den unbeugsamen Bergbewohner in seinem Schicksal zu begleiten. Joachim B. Schmidt hat die uralte Geschichte neu interpretiert. Auch wenn es schon sehr lange her ist, dass Tell gewildert hat, seinen Hof im hintersten Teil eines Tales betrieb, so hat man trotzdem das Gefühl, einer neuen Geschichte zu folgen. Wilhelm Tell lebt mit seiner Frau, drei Kindern und den (alten) Müttern im Kanton Uri. Sie haben nur einen kleinen Hof und drei Kühe. Zu wenig zum Leben, zu viel um… Das schießen von Wild ist natürlich verboten, aber man muss ja auch irgendwie die Mäuler stopfen.

Hedwig, Tells Frau, ist seine ehemalige Schwägerin. Tell’s umgänglicher Bruder Peter ist in den Bergen verschollen. Wilhelm nahm sich der Frau und den Müttern an. Immerhin trug Hedwig ein Kind unter dem Herzen. Doch Wilhelm ist ein verschlossener Mensch. Schnell aufbrausend, schwer zu lieben. Aber Hedwig hat sich damit abgefunden auf dem unwirtlichen Hof zu bleiben. Wo sollte sie denn auch hin. Die Geschichte ist wie gesagt alt. Wer es mag liest Schiller, wer es weniger prosaisch mag, sucht sich eine Sage. Die Story bleibt immer gleich.

Seite 96: „Vater gleicht einem Berg. Man kann ihn nicht verrücken, an ihm entladen sich die Gewitter, und er wirft einen langen Schatten. Er lacht nie, und ich glaube er mag niemanden…“

So spricht Walter von seinem Vater. Und spätestens als Tell dem Sohn den Apfel vom Kopf schoss, wissen Beide, wie sehr der Vater den Sohn liebt.

Wilhelm Tell als Krimi

Joachim B. Schmidt schreibt einen Krimi. Szenenwechsel nach spätestens 3 Seiten. Der Roman liest sich so flott, dass man fast außer Atem kommt, und traurig ist, dass es gleich wieder vorbei sein mag. Seine Figuren, es sind derer reichlich, haben immer wieder etwas zu sagen. Da ist der Vogt, der eigentlich keine Lust hat, in diesem Teil der Schweiz zu hocken. Harras, der Handlanger und Leibwächter des Vogts, der brutal auf die Bauern einschlägt und deren Töchter und Frauen vergewaltigt. Die kleinen Soldaten die nur Befehle ausführen. Und auch Wilhelm kommt zu Wort, wenn auch erst ganz am Schluss. Daraus setzt sich eine Geschichte zusammen, die den Leser in Atem hält.

Ich habe es genossen mal eine andere Art von Geschichtsstunde zu (lesen) bekommen. Das die Sage schon uralt ist, fällt in dem Roman so gar nicht ins Gewicht. Spannend geschrieben, unterhaltsam und ganz ohne Längen. Als schaut man einen guten Film im Kino. Seine Art zu schreiben hat sich der Autor bei seinem schreibenden Kollegen aus Island abgeschaut: Einar Kárason, der die Sturlungen Saga neu erzählt hat. Die schnellen Perspektivwechsel pusten den Staub von der Geschichte. Auch wenn Wilhelm sehr verschlossen ist, mag ich diese Figur neben seinem Sohn Walter sehr. Ich finde ein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss.

Rubi und ich sind der Meinung, dieses Buch hat mindestens 🐭🐭🐭🐭🐭 verdient. Tell hat sich in die historischen Märzbücher hinein geschlichen. Aber es war jede Seite wert!

 

Tell

Ein Roman von Joachim B. Schmidt
aus dem Diogenes Verlag
288 Seiten
ISBN 978-3-257-61277-6

Der Weg der Highlanderin

Die Highlanderin geht mit Der Weg der Highlanderin weiter. Schon den ersten Teil habe ich verschlungen. Und so lagen die Erwartungen an den zweiten Teil der Saga ziemlich hoch. Die Highlanderin Enja hat sich auf der Burg Caerlaverock, mitten im Süden Schottlands niedergelassen. Die Geschichte spielt 1306 und Enja ist eine ungewöhnliche Frau, die wie ein Mann kämpfen kann, sehr intelligent ist und sehr abenteuerlustig. Sie unterscheidet sich aber nicht nur durch ihre Attribute, sondern auch durch ihr ungewöhnliches Aussehen. Ihre Haare sind weiß(blond) und ihre Haut ist so hell, dass sie fast leuchten könnte. Sie hat ein umgedrehtes schwarzes Kreuz auf die Stirn tätowiert, weil sie als Kind von Piraten im Orient als Sklavin verkauft wurde. Aber das kann man alles in dem ersten Teil Die Highlanderin nachlesen.

In diesem Band wünscht sich Enja nichts mehr, als endlich als Burgherrin anerkannt zu werden. 1300 im katholischen Schottland eine Idee, die sich kaum realisieren lässt. Es sein denn, Enja würde einen Mann ehelichen, der dann ein Recht auf den Titel hätte. Was ganz und gar nicht das ist, was diese unabhängige Kämpferin sich wünscht. Selbst der Schottenkönig Robert de Bruce sieht in ihr nur die Heilerin und Frau. Enja wird trotzdem an seine Seite als Clanführerin gerufen, als der Schottenkönig gegen Edward II. In die große Schlacht am Bannockburn zog. Doch das Ansinnen des Königs war, die eifrige Frau mit einem seiner untergebenen Clanführer James Douglas zu vermählen.

Der Weg der Highlanderin

Ist wie gesagt der zweite Band. Die Geschichte schließt nahtlos an das vorhergegangene Buch an. Es ist zu empfehlen zuerst Die Highlanderin zu lesen. Vieles erschließt sich erst, wenn man die Geschichte von Anfang an kennt. Die Schottenkriege sind in beiden Büchern nur angelehnt, und doch so ziemlich nah an der Wahrheit dran. Die vielen Namen der Ritter und Clanführer können schon etwas verwirren. Da macht es fast Sinn sich einen Plan zu machen, wer zu wem und mit wem zu tun hat.

Enja ist mir so sympathisch, dass ich mit ihr immer wieder mitgelitten habe. Obwohl ich dieses Buch nicht ganz so spannend fand wie das Erste, musste ich es schnell lesen. Schottenkriege, Liebe, Emanzipation und Ausblicke über die Schottische Landschaft, machen das Lesen zu einem Erlebnis. Die Nebenfiguren, wie Enjas bester Freund aus Kindertagen Hal der Ire, der wunderschöne starke Hengst Taycan und die Menschen in der Burg Caerlaverock bringen Leben in die Buchseiten. Enja erzählt meist selber, aber auch die anderen Figuren haben ab und an eine eigene Stimme. Das Ende ist traurig und doch passend zu der unersättlichen Enja, endet es mit einer Fanfare. Ein Ende, dass auf einen dritten Band hoffen lässt!

Rubi und ich sind der Meinung, dieses Buch verdient 🐭🐭🐭🐭

 

Der Weg der Highlanderin

Ein historischer Roman von Eva Fellner
aus dem Aufbauverlag
ISBN:9783746638300
501 Seiten