Emily Wildes Atlas der Anderswelten
Ich habe den zweiten Band, Emily Wildes Atlas der Anderswelten, schnell gelesen. Emily ist dieses Mal mit Wendell Bambleby in Österreich unterwegs. In einem Dorf hoch oben in den Bergen. Dort muss es eine Tür in das Feenreich geben, aus dem Wendell von seiner bösen Stiefmutter (Klischee?) vertrieben wurde. Er hatte Glück, dass er damals nicht von ihr getötet wurde. Nun hat die Stiefmutter aber endgültig genug von ihrem Stiefsohn und hat ihm Mörder auf den Hals gehetzt. Natürlich sind es Meuchelmörder aus der Welt der Feen und ganz anders, als die Menschen es erwarten würden.
Emily Wildes Atlas der Anderswelten
Emily und Wendell haben sich vertragen. Nachdem Wendell Emily auch noch einen Antrag gemacht hat, muss die kleine Person oft darüber nachdenken, ob es eine gute Idee ist, einen Feenherrscher zu ehelichen. Zumal eine Fee natürlich wesentlich langsamer altert als ein Mensch. Doch die Grübeleien werden durch den Mordanschlag auf Wendell erst einmal hinten angestellt, denn nun gilt es, die Tür zu dem Reich Wendells zu finden. In den Bergen Österreichs soll es eine Menge Zugänge geben. Dort oben ist sind unter anderem vor vielen Jahren zwei Wissenschaftler verschwunden, die immer wieder in dem Dorf St.Liesl auftauchen und die Menschen dort verunsichern. Wenn die Sonne untergegangen ist, traut sich dort ohnehin niemand mehr vor die Tür.
Aber es ist nicht nur Wendell, der Emily in die Berge zieht. Sie schreibt gerade an ihrem neuen Buch, Atlas der Anderswelten. Da begibt es sich doch prima, mit einer kleinen Eskorte nach Österreich zu reisen. Ihr erstes Buch, Enzyklopädie der Feen, hat solche Wellen in der wissenschaftlichen Welt geschlagen, dass sie jetzt eine unkündbare Stelle in Cambridge eingenommen hat.
Nicht weit von dem Dorf gibt es eine Menge interessanter Stellen, die die Wissenschaftlerin anziehen. Wie auch schon im ersten Buch sind es seltsame Feenwesen, die sowohl gefährlich als auch magisch sind. Die bezaubern und auch gruseln lassen. Emily hat einfach ein Händchen dafür, solche Wesen anzuziehen. Außerdem taucht eine Fee aus dem ersten Band auf, der liebenswerte Poe.
Lesesucht
Auch der zweite Band konnte mich überzeugen! Ich habe das Buch verschlungen. Die beiden Hauptfiguren sind so sympathisch beschrieben und sie haben Begleitfiguren erhalten, die das ganze noch auflockern. Der skeptische Wissenschaftler und Dekan Dr. Farris Rose und Emilys Nichte Ariadne sorgen dafür, dass es immer noch ein bisschen mehr Spannung gibt. Wieder ist der Roman im Tagebuchstil geschrieben. Das wirkt jetzt etwas trocken, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil, das macht den Roman noch um einiges interessanter. Wie auch schon bei Emily Wildes Enzyklopädie der Feen, findet man in diesem Buch Fußnoten.
Wir fanden das Buch wirklich unterhaltend. Wer Fantasie mag, wird hier bestimmt fündig werden. Die Liebesgeschichte steht überhaupt nicht im Vordergrund, auch wenn die beiden Hauptfiguren immer wieder über dieses Thema witzeln.
Ichhabe auf der Seite der Autorin Heather Fawcett gesehen, dass sie längst einen dritten Band geschrieben hat. Der ist sicherlich noch nicht übersetzt … Emily Wildes Atlas der Anderswelten bekommt von Rubi und mir wieder 🐭🐭🐭🐭🐭
Eva Kemper hat diesen Roman übersetzt. Sie hat schon den Vorgänger aus dem englischen übertragen. Außerdem hat sie das Buch Die Leuchtturmwärter übersetzt.
Emily Wildes Atlas der Anderswelten
geschrieben von Heather Fawcett
Übersetzt von Eva Kemper
FISCHER Tor Verlag
448 Seiten
ISBN: 978-3-596-71004-1