Bewusstes Lesen

Lesemarathon
In der letzen Zeit hatte ich das Gefühl, nicht mehr zum Lesen zu kommen. Alles mögliche kommt immer wieder dazwischen. Dann versuche ich, mein Buch noch irgendwie kurz vor dem Schlafen zu lesen. Was natürlich dazu führt, mit der Lektüre auf dem Bauch einzuschlafen. Da würde ich gerne Abhilfe schaffen. Auf einem Blog, Ge(h)schichten fand ich eine Einladung zu einem Lesemarathon. Eine tolle Idee, da würde ich gerne mitmachen. 
So funktioniert’s! 
Nimm dir jeden Tag mindestens 30 Minuten bewusste Lesezeit. 
Bewusst meint hier, dass du dich hinsetzt und dich deinem Buch widmest. Du kannst natürlich auch 15 Minuten morgens und die anderen 15 Minuten abends lesen. Natürlich ist es auch möglich mehr Zeit zum lesen einzuplanen. Es geht auch nicht darum, innerhalb eines Monats so viele Bücher wie möglich zu lesen.
Wichtig ist nur, dass du am Ende des Monats mit Stolz verkünden kannst, dass ein paar Lesestunden Platz gefunden haben. 
Monatliche Updates 
Alleine lesen wäre ja eine langweilige Ge(h)Schichte. Deswegen möchten wir am Ende des Monats Folgendes von euch wissen: 
– Gelesene Seitenzahl bzw. gehörte Hörbuch Track Zahl 
– Coolster Charakter des Monats 
– Schönster Handlungsort 
– Bester Plot 
– Der beste Satz des Monats (natürlich mit Quellangabe) 
– Deine Eindrücke (Wie kamst du mit dem Marathonziel klar? Konntest du das Lesen leicht in deinen Alltag integrieren?) 

(kopiert von dem Blog Ge(h)schichten)
Was sagst du? Hast du vielleicht auch Lust bewusster zu lesen? Ich will es jedenfalls versuchen und werde sehen, wie weit ich damit komme. Ob ich  wirklich jeden Tag Lesezeit finde, weiß ich noch nicht. Aber ich werde die verlorene Zeit dann wieder aufholen.

8 BuchSaiten Blogparade 2016

Mein Lesezimmer ist wirklich sehr vernachlässigt worden. Nicht das ich wenig lesen würde, nur waren meine Tage einfach zu kurz. Ich will es dieses Jahr anders machen, dich an meinen Leseerlebnissen öfter teilhaben lassen. Petzi von dem Blog „Die Liebe zu den Büchern“ hat Fragen zum letzten Jahr gestellt. Das finde ich einen schönen Abschluß für mein Bücherregal 2016…

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? 
Das war wohl Frédéric Zwickers „Hier können sie im Kreis gehen“ Einige Schriftsteller haben sich schon an der Demenz versucht und das was ich schon gelesen habe, hatte mich eher enttäuscht. Aber Zwicker hat mich tatsächlich umgehauen. Mir hat es gefallen, wie er einen scheinbar nicht dementen alten Herren mitten in ein Demenzwohnheim gesetzt hat. Seine Beschreibungen der verwirrten Bewohner hat mich berührt und zum lachen gereizt. Aber eben auch nachdenklich gestimmt. 
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? 
Naja, überrascht war ich nicht, eher traurig, dass das Buch „Die Frauen von LaPrincipal“ dann doch nicht so schön war. Die Figuren waren mir allzu oberflächlich und es hat mich dann etwas gelangweilt.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr? 
Eleanor Catton!! Ihr Roman „Die Gestirne“ war so mitreißend geschrieben, dass ich mich in ihre Schreibweise verliebt habe. Ich kam mir beim Lesen vor wie im Kino. Beeindruckt hat mich schon allein das Alter der Schriftstellerin. 
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr? 
Ich habe keine Lieblingscover. Ich mag so viele Buchumschläge, dass ich mich da gar nicht festlegen mag. Hattest du denn ein Lieblingscover?

Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2017 lesen?
Ich bin an dem Buch „Geister“ dran. Ja ich weiß, schon wieder so ein Buch, das schon im Voraus in den höchsten Tönen gelobt wird. Der Anfang war schon mal ganz gut,  es ist einfach auch ein ziemlich dickes Buch. Welches ich noch lesen möchte, ist Fünf Kopeken. Das liegt hier schon so lange auf meinem Bücherstapel. Es war mir ein Herzenswunsch dieses Buch zu lesen. Ich habe es mir in einem Büchersecondhandladen besorgt. Aber dann sind so viele Andere dazwischen gekommen…

2017 wird hoffentlich etwas entspannter, damit ich meine Bücherstapel etwas reduzieren kann. Wie war dein 2016?

Die Geheimnisse der Küche des mittleren Westens

Hast du schon mal etwas von Lutefisk gehört? Das ist ein Traditionsessen zu Weihnachten aus Norwegen. Lars kann diesen ganz hervorragend vorbereiten. Einziger Nachteil, Lars stinkt nach diesem Fisch und bekommt den Geruch nicht aus der Nase. Aufgrund von diesem Geruch, denkt er, nie eine Frau zu finden. Doch er sollte Glück haben und die großgewachsene Cynthia treffen, sie heiraten und mit ihr ein Kind, Eva bekommen. Cynthia verlässt allerdings die kleine Familie, bevor Eva überhaupt denken kann und Lars stirbt an einem Herzinfarkt kurz nachdem Cynthia auf und davon war. Eva wird unkompliziert an den Bruder von Lars weitergegeben und wächst so als Tochter von Jarl und Fiona auf.
Eva ist ein seltsames Mädchen. Sie ist hübsch, schlaksig, hat zu große Füße und interessiert sich ungemein für die gute Küche, den Anbau von Gemüsen und Kräutern. Sie hat einen ausgeprägten Geschmackssinn und probiert auch gerne neue Speisen, lässt sich inspirieren. Sie fällt in der Schule auf und wird nicht von jedem geliebt. Aber das stört das Mädchen fast nie. Sie findet einen Weg, sich zu bestätigen. 
Eva trifft auf Menschen, die ihr Leben bestimmen. Die nicht immer die beste Wahl sind, aber für Eva, Meilensteine zu ihrem späteren Wohlstand. Sie ist der Rote Faden durch dieses Buch, aber nicht in jedem Kapitel im Vordergrund. Ich finde es sehr geschickt gemacht, wie Eva immer wieder auftaucht aber nicht die Hauptrolle spielt. Die Kapitel strotzen vor Neid, Mißgunst und Mißbilligung. Die Akteure geben sich diesen Gefühlen hin und zeigen sich in ihrem eingeschränkten Leben. Der Leser bekommt einen ungeschönten Blick in die Wirklichkeit der Protagonisten. J.Ryan Stradal hat eine besondere Art zu schreiben. Mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor. Man findet schnell in die Story und hat wirklich Spaß am Lesen. 
Als Bonus gibt es das ein oder andere Rezept. Rezepte, die man durchaus probieren könnte. Interessante Kombinationen, mit denen Eva am Ende ihr Leben in unglaubliche Bahnen lenkt. 
Als ich den Klappentext las, war ich mir nicht schlüssig, ob ich dieses Buch lesen möchte. Man vermutet eine Familiengeschichte, ein MutterTochterDing, das sich aber so nicht im Buch wiederfand. Ein sehr kurzweiliges Buch, das auf jeden Fall gelesen werden sollte. 
J.Ryan Stradal  hat bisher nur dieses Buch herausgegeben. Ich hoffe, es war nicht das Letzte. Er schrieb allerdings Kurzgeschichten für Zeitschriften, produziert Fernsehserien und ist selber Lektor. 
Diogenes Verlag
Hardcover Leinen 
432 Seiten 

Mein wundervolles Weihnachtsfest

Ein Ausmalbuch für Erwachsene. Herrliche Weihnachtsbilder laden zum entspannten ausmalen ein. Zuckerzeug, Weihnachtsbaum und Schneekugel. Kleinteilige weihnachtliche Bilder, die viel Zeit verlangen und dem Ausmalenden zur Entspannung verhelfen.

Die Seiten kann man aus dem Buch trennen, denn sie sind perforiert. Die Rückseiten haben ein zartes Muster mit Weihnachtsmotiven. So kann man sie als Geschenkpapier benutzen oder das Bild verschenken. Ausmalwütige könnten sich an diesen Rückseiten auch noch vergnügen. Die Blätter sind dick genug, dass auch Filzstifte nicht durchdrücken. 
Ich habe seit Kindertagen nicht mehr ausgemalt. Damals mochte ich schon keine Filzer, die waren mir zu kräftig. Nachdem ich mir neue Buntstifte besorgt habe, suchte ich mir ein Motiv aus und fing einfach an. Die Minuten glitten leise und schnell vorbei, aber das Bild war noch lange nicht ausgemalt. Um ehrlich zu sein, wollte ich auch gar nicht, dass das Bild so schnell fertig war. Ausmalen macht tatsächlich Spaß! Mit Buntstiften kann man ganz wunderbare Farbübergänge produzieren. Dafür sind Filzer eben sehr klar und kräftig. Wenn man ein Bild fertig gemacht hat, kann man es über die Sozialen Netzwerke teilen oder sich Anregungen von anderen Ausmalern holen. Dazu gibt einfach #JohannasChristmas in die Suchmaschine und schon sieht man echte Kunstwerke.

Johanna Basford hat schon einige Ausmalbücher kreiert. Auch mein “Phantastischer Ozean” und der “Geheimnisvolle Dschungel” sind Bücher, die schon beim Durchblättern, freude machen. Also zückt die Buntstifte, Filzer oder was auch immer ihr möchtet. Schalte bei einer Runde ausmalen, einfach mal ab. Ich kann es nur empfehlen.
Fischer Verlag
Paperback

Als ich noch Kinderbücher vorgelesen habe…

Liest du deinen Kindern vor? Ich habe meinen Monstern sozusagen von der ersten Stunde an vorgelesen. Ich mochte es sehr. Als sie noch kleine Windelpuper waren, habe ich ihnen auch schon mal aus meinem eigenen Buch vorgelesen. Sie haben eh nicht wirklich verstanden, was ich vorlas. Sie fanden es eher schön, mich zu hören. Als sie dann verständiger wurden, haben wir viele Kleinkindbücher gehabt. Große Bilder zum Zeigen und ein paar Sätze zum lesen. Es gab auch einen Favoriten: „Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab?“ Das wollten die Monster immer wieder vorgelesen bekommen. Es ist auch das einzige Kleinkindbuch, das ich noch besitze.
Die Monster wollten immer mehr. Sie waren eigentlich noch zu klein für „Findus“, aber sie zogen es oft aus dem Regal bei unserem Lieblingsbuchdealer und drehten vorsichtig die Seiten um. Der kleine Kater faszinierte die Kinder immer. So habe ich mich dann doch erweichen lassen und fing an ihnen daraus vorzulesen. Es blieb nicht bei diesem einen Buch, vom Findus haben wir alle Bücher gekauft. 
Einschließlich des Weihnachtsbuches, bei dem der Kater den alten Petterson ganz schön triezt. Welches Buch die Monster allerdings immer wieder vorgelesen bekommen wollten, war „Ein Feuerwerk für den Fuchs“ . Bei dem Findus und Petterson den Fuchs aus dem Hühnerstall vertreiben wollen. 
Eine andere Lieblingslektüre war „Felix“ Der Stoffhase, der verloren ging und seinem kleinen Besitzer Briefe aus der ganzen Welt geschickt hat. Diese Briefe stecken in Umschlägen in dem Buch. Die Monsterchen zogen sie gerne hervor und schauten sie sich interessiert an. 
Selbst als die Monster zu Schulkindern wurden, sollte Mamamonster weiter vorlesen. Dazu habe ich mich jeden Abend, wie all die Jahre vorher schon, zu den Monster in das Monstergehege gesetzt. Egal wie unordentlich es war, für die vorlesende Monstermama wurde der Platz freigeschaufelt und sich rechts und links an die Seiten gekuschelt. Den Kleinen war richtig anzusehen, wie ich sie in die Fantasiewelten mitnehmen konnte. Momente die ich heute wirklich vermisse. 
Ich denke, weil ich den Monstern schon frühzeitig vorgelesen habe, haben sie auch schon Bücher verstanden, die nicht für ihr Alter geschrieben waren. Cornelia Funke hat einige Lieblingsbücher geschrieben. Und „Desperreaux – von einem der auszog das Fürchten zu lernen“ wurde ebenso geliebt. Weil wir jeden Abend, eine Stunde vorlasen, hatten wir einen enormen Verbrauch an Büchern.
Mit „Bartimäus“ und später Harry Potter, zogen dann auch gruselige Bücher ein. Die Monster konnten längst selber lesen, aber an unserem Ritual hielten wir fest. 
Jetzt könnte man glauben, dass meine Nachwuchskünstler absolute Lesemonster geworden sind. Aber das muss ich leider widerlegen. Das Monstermädchen verschlingt ein Buch nach dem anderen, der Monsterjunge liest zwar, aber eher nur, wenn er muss. Dann allerdings intensiv. Studien behaupten ja, dass die Vorlesekinder selber mehr lesen würden, hat aber bei uns nicht geklappt. Allerdings kann ich bestätigen, dass sie wesentlich lernwilliger waren als Kinder, die nicht vorgelesen bekamen. 
Zu diesem Post bin ich über Astrid, zu Kati gelangt, die eine Blogparade #vorlesentutkinderngut ins Leben gerufen hat. Ich finde es schön, wenn mehr vorgelesen wird. Und hätte ich mehr Zeit, würde ich mich als Lesepatin in den Berliner Schulen engagieren. Ich liebe es einfach vorzulesen, die Zeit zu nutzen und selber runter zu kommen, denn es entspannt und macht Spaß die leuchtenden Augen der Monster zu sehen.