von Andrea Karminrot | Jul 1, 2014 | Rezension, Roman |
Ein Roman von
Das Buch
Das Buch verspricht ein Liebesdrama zu sein.
Alena ist eine schöne Medizinstudentin, die eine komplizierte Kindheit hatte. Nicht in der Lage sich zu verlieben, wird sie immer wieder genötigt, sich mit Männern auseinander zu setzen. Sie steckt in einer Beziehung die sie nicht glücklich macht, die sie aber auch nicht beendet. Bis Alena eines Tages auf einen jungen Maler trifft den sie wirklich liebt, was sie aber nicht versteht. Echte Liebe scheint ihr unbekannt zu sein. An ihrer Seite steht ihre Freundin, die voller Komplexe ist. Auch Magdalena hat es nicht leicht in der Welt der Gefühle.
Die Story ist temporeich und verträumt geschrieben. Es wird aus der Sicht der einzelnen Figuren erzählt.
Meine Meinung
Mir haben die ersten Seiten förmlich die Brust zusammen gezogen. Wieviel kann ein Mensch aushalten? Mit zusammen gebissenen Zähnen (vor Aufregung und Wut) merkte ich nicht mal wie schnell ich dieses Buch verschlungen habe. Zwischendurch durfte ich kurz aufatmen, um gleich wieder im Strudel des Erzählers zu verschwinden. Herr Fischer zieht uns in die Psychologie der Beziehungen, es ist aufregend zu lesen was die jungen Frauen durchmachen und was durch die Köpfe der Männer geht um an Ihre Ziele zu gelangen. Ich kam mir ein wenig wie ein Voyeur vor. Zwischendurch tauchen Figuren auf, die nur kurz mit den Hauptfiguren etwas zu tun haben, um dann in Endgültigkeiten zu verschwinden. Stefan Fischer zeigt uns unsere Gesellschaft, in welchen Abhängigkeiten wir miteinander agieren.
Ein tolles Buch! Man nehme sich möglichst nichts vor, wenn man es anliest.
Stefan M. Fischer fand erst mit 21 Jahren durch den Tod seiner Mutter die Liebe zum Geschichtenerzählen. Anfangs war Schreiben für ihn eine Art Therapie. Mittlerweile ist es ihm eine Herzensangelegenheit. Da ihm vieles am Herzen liegt und er sich gern ausprobiert, lassen sich seine Arbeiten nicht in spezielle Genres verpacken.
Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 9781495939600
Flexibler Einband: 270 Seiten
Oder ebook
Sprache: Deutsch
von Andrea Karminrot | Jun 18, 2014 | Historie, Rezension, Roman |
Ein Roman von
1840 Ein irisches Mädchen aus den besseren Kreise heiratet einen jungen Lord, um mit ihm auf’s Land zu ziehen. In ein Herrenhaus, das er extra für sie gebaut hat, ein ganzes Ende von Dublin entfernt.
Dort leben sie glücklich, doch der Erbe bleibt aus, so das die junge Herrin zu unlauteren Maßnahmen greift. Das Unglück ist vorprogrammiert…
Es geht über mehrere Generationen. Ein Haus erzählt seine 180jährige Geschichte, die Geschichte der Armstrongs.
Der Roman ist in drei Teile unterteilt. Angehäuft mit Liebe und Intrigen. Die Kapitel sind kurz gehalten und einfach geschrieben. Es werden Kriege, Unabhängigkeitskämpfe und Gesellschaftspolitische Zustände erwähnt.
Meine Meinung
Ich bekam auf den ersten Seiten, bzw Kapiteln einen Einblick in das Leben der besseren Damen um 1840. In welcher Abhängigkeit die Frauen damals waren. Ohne Wert, wenn sie nicht unter den Fittichen eines Mannes standen, nicht die Erben lieferten, die erwartet wurden.
Der zweite Teil, spielt Anfang des ersten Weltkrieges. Auch da wurde deutlich, wie wenig Frauen bedeuteten. Sie sollten schön und repräsentativ sein. Erst im Krieg wurden sie bedeutend für die zurückgelassenen Kinder und Ländereien.
Der dritte Teil, spielt in unserer jetzigen Zeit. Dabei geht es vorwiegend um Liebe und Intrigen.
Fazit
Ich finde das Buch sehr oberflächlich. Eine einfach geschriebene Geschichte. Gut für den Strandurlaub, man ist nicht mit komplizierten Worten konfrontiert. Es plätschert vor sich hin. Trotz allem aber auch eine Geschichte die einen nicht los lässt. Nie bleibt sie ohne Spannungsbogen. Nicht langweilig. Alles in allem, sehr unterhaltsam.
Der Autor
Andrew O’Connor hat Englisch und Geschichte studiert und hat lange in der Werbung gearbeitet. Er ist Autor mehrerer Romane und lebt in Irland.
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.06.2014
Verlag : Ullstein TB
ISBN: 9783548285757
Flexibler Einband: 512 Seiten
Sprache: Deutsch
von Andrea Karminrot | Jun 5, 2014 | Rezension, Roman |
Ein Roman Von
Die Welt eines sieben jährigen Jungen, der nicht zur Schule geht und von seinem Vater groß gezogen wird, der sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser hält. Oft sind sie auf der Flucht, ziehen von einer „Wohnung“ in die nächste. Auf der Flucht vor der „weißen Königin und ihren Männern“.
Der Vater nimmt was er braucht, erklärt dem Sohn, dass das nur rechtens sei. „Die hätten genug und könnten teilen.“
Der Vater unterrichtet den Jungen selber, bringt ihm schreiben und lesen, französisch, Latein und Rechnen bei, beim einkaufen ohne Geld. Er geht mit ihm durch den Wald und bringt ihm die Welt bei. Dabei nimmt der Vater keine Rücksicht auf seinen Sohn, dem oft genug die Tränen kullern.
Es gibt nichts, woran der Junge sich halten kann, ein unstetes Leben, keine Freunde, keine Familie.
Ein typischer Satz: „Irgendwann haben wir aufgehört, an Dinge zu glauben, die wir nicht verstehen. Die feinen Nackenhaare sind uns aus gefallen, seit wir in den Städten wohnen.“
Das Buch
Der Text ist in der Ich-Form geschrieben. Der Junge erzählt seine Welt in kurzen Sätzen. Er bewertet nicht, beobachtet nur. Leidet leise vor sich hin, ohne dem Vater Vorwürfe zu machen. Auch später, als der Junge, pubertär bei seiner Mutter lebt, erzählt er von der beobachtenden Seite. Selbst im Erwachsenenalter, als er seinen Vater, bzw sein Vater ihn findet, erzählt er emotionslos.
Meine Meinung
Ich habe über die Beurteilung dieses Buches lange nachgedacht.
Die Schreibweise von J. Bengtsson hat mich nicht unbedingt in Ihren Bann gezogen. Immer wieder habe ich mein Buch weggelegt und nachgedacht. Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Absicht ist. Wir sollen nachdenken!
Das Leben des kleinen Jungen ärgert, macht traurig. Da ist einer der alles für seinen Sohn tut. Aber nicht von der Welt verstanden wird. Immer wieder sind Beide auf der Flucht, verstecken sich vor Dingen, wie den „weißen Männern“. Der Junge verarbeitet viel indem er zeichnet und malt. Verwirrende Bilder, grausame Bilder, die später in der Pubertät, Ärger einbringen.
Es ist ein Buch zum Nachdenken, zum selber interpretieren. Nichts wird vorgegeben, du bist frei mit deinen Gedanken…man könnte sagen, ein modernes Märchen!
Orig.: „Et Eventyr“
aus dem Dänischen
von Frank Zuber übersetzt
Coverbild: plainpicture / Thomas Reutter
Hardcover inklusive eBook
448 Seiten
ISBN: 978-3-0369-5668-8
von Andrea Karminrot | Mai 30, 2014 | Rezension, Roman |
ein Roman von
Emma wuchs in einer behüteten Familie in London auf. Selten machte ihre Mutter Andeutungen über ihr altes Leben. Obwohl sie viel über Südafrika erzählte, über Schlangen, Skorpione und Unwetter, ihre Familie war tabu. Erlebnisse aus ihrer Kindheit verschwieg sie.
Als die Mutter an Lungenkrebs verstarb, machte Emma sich auf, ihre Familie in Südafrika kennen zu lernen. Und vor allem das Geheimnis zu lüften. Bevor sie abreist, findet sie noch Unterlagen in Bibliotheken über eine Verhandlung gegen ihren Großvater. Dieser war ein verurteilter Verbrecher! Hätte ihre Großmutter das gewusst, hätte er bestimmt nicht das Sorgerecht für Emmas Mutter erhalten…
Das Buch
Emma, die heute Journalistin ist, schreibt über die Vergangenheit ihrer Mutter. Sie erzählt aus ihrer Sicht die Geschichte ihrer Mutter und deren Familie. Sie scheint gut recherchiert zu haben. Niemals geht sie ins Detail, was die Ungeheuerlichkeit nur noch grausamer macht.
Vor jedem Kapitel findet man ein Bild von der Familie. Es sieht immer wie eine „Heile Welt“ aus.
Meine Meinung
Zeitweise verwirren die vielen Namen, die in diesem Buch vorkommen. Aber nach einiger Zeit findet man sich zurecht. Man lernt einiges über Südafrika und das Leben dort.
Die Sätze der Schriftstellerin sind recht durcheinander. Emma Brockes springt in den Zeiten oft hin und her, so dass man höllisch aufpassen muss, nichts zu verpassen. Es ist, als hätte sie ihre Gedanken so aufgeschrieben, wie sie ihr gekommen sind.
Irgendwie fehlte mir der rote Faden. Ich glaube ich habe einiges mehrmals lesen müssen. Nach der Hälfte des Buches, fand ich den Anschluss. Musste dann auch schnell lesen, damit sich die Ungeheuerlichkeiten endlich aufklärten.
Paula muss eine wunderschöne Frau gewesen sein. Stark, mutig, klug und interessant, immer etwas sarkastisch. Emma beschreibt ihre Mutter sehr liebevoll.
S. 21 „Wir redeten über alles. Wir redeten wie ein Wasserfall um die Dinge herum, über die wir nicht redeten.“
S. 154 „Mit den Jahren merkte ich immer mehr, dass Freunde wie Edelsteine sind …“
S. 285 „Die Vorstellung, dass Bosheit durch Schönheit oder Liebe oder gute Haushaltsführung gezähmt werden kann, ist eine Idee, die Frauen seit Anbeginn der Zeit in schlechten Ehen gehalten hat, und doch denke ich unwillkürlich, die Beiden müssen glücklich gewesen sein; … „
Über die Autorin
Emma Brockes schreibt für den ‚Guardian‘, die ‚New York Times‘, ‚Vogue‘, ‚Harper’s Bazaar‘ u.a. Sie wurde mit mehreren journalistischen Preisen ausgezeichnet und lebt in New York.* *Dieser Text stammt von dtv. de
Deutsch von Sophie Zeitz
352 Seiten
Mit SW-Fotos
dtv premium
ISBN 978-3-423-26016-9
von Andrea Karminrot | Mai 12, 2014 | Uncategorized |
ein Roman von
Simon van Booy
In den Wirren des 2ten Weltkriegs, wird einer Frau ein Baby in den Arm gedrückt. Sie zieht den kleinen Jungen, mit ihrem Mann wie ihr eigenes auf. Erst, als er zur Schule geht, erzählen ihm seine Eltern woher er stammt.
Der Fremde, der den Jungen weitergab, trifft Jahre später wieder auf den inzwischen erwachsenen Jungen ohne das es Beide wissen, wem sie gegenüber stehen.
Die Illusion des Getrennt seins, zeigt uns wie eng unsere Schicksale miteinander verwoben sind, auf welch engem Raum wir uns bewegen.
Ein nachdenkliches Buch. Man findet 5 verschiedene Charaktere und Geschichten, die alle miteinander verwoben sind. Ungefähr wie ein ausgefranstes Seilende, das sich nach oben hin wieder verbindet. Es finden sich unglaublich viele Lebensweisheiten, Sätze die man sich merken möchte, aber soviele kann man gar nicht aufschreiben.
Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere hat mich fasziniert. Alle miteinander verwoben, zu einem Ganzen zusammen gefügt. Über die Kontinente verteilt und trotzdem zusammengehörend. Die Sprache des Autors fand ich sehr ausdrucksstark, eben mitreißend. Trotzdem leicht und leise geschrieben. Trotzdem es auch um Krieg und Tod geht. Als Schriftsteller muss man manchmal den Bogen etwas überspannen, damit man dahin kommt, wohin man möchte. Und ganz am Ende werden wir auch darauf hingewiesen, das ein Teil der Geschichte wahr ist.
Ich hab es genossen dieses Buch zu lesen!
Lieblingssätze
S.16 „Familien, die auseinandergerissen wurden wie Papierfetzen im Wind. Sie alle wehte es ihm ins Gesicht.“
S.83 „Ich glaube, die Menschen wären glücklicher, wenn sie öfter Dinge zugeben würden. In gewisser Weise sind wir alle Gefangene einer Erinnerung, einer Angst oder einer Enttäuschung. Wir werden alle durch etwas bestimmt, das wir nicht ändern können.“
S. 177 „…so wie wir eines Tages von einem letzten Lufthauch besiegt werden, und dann ist nichts mehr – nichts außer dem Duft unseres Lebens in der Welt, wie an einer Hand, die einst Blumen hielt.“
Das Cover
Die Farbwahl drückt Ruhe und Gediegenheit aus. Der Fallschirmspringer, eher sowas wie, ein Sprung ins Nichts. Ich finde das Cover eher langweilig. Im Laden hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen, hätte ich nicht schon den Klappentext gekannt.
Der Autor
*Simon van Booy, geboren und aufgewachsen in Wales, lebt mit seiner Frau und Tochter in Brooklyn. Er ist der Autor von zwei Erzählungsbänden und zwei Romanen sowie drei Philosophiebüchern und schreibt u. a. für die New York Times, den Guardian und die BBC. Sein Werk wurde in vierzehn Sprachen übersetzt. ( *Text stammt von der Suhrkamp/Insel Verlag Seite)
Gebunden

Cover vom Verlag geliehen
207 Seiten
ISBN: 978-3-458-17592-6
Verlag: Insel
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