von Andrea Karminrot | Jan 15, 2017 | Geplauder |
Gestern Abend, habe ich bei einer Lesenacht bei Twitter mitgemacht, die von
Herzpotenzial geleitet wurde. Den Mittwoch vorher, ging es um abgebrochene Bücher, aus denen seit ewiger Zeit das Lesezeichen herausragt, darauf hinweist, dass dieses Buch irgendwie in Vergessenheit geraten ist. Bücher, die zum Beispiel aus verschiedenen Gründen auf meinem Nachttisch vergammeln. Mareike und Maike nennen das die Kehrwoche. Mein Nachttisch hatte auch so einige Bücher aufzuweisen. So lag dort John Irvings „Bis ich dich finde“. Ein Psychobuch, das ich immer schon lesen wollte: „
Aussöhnung mit dem inneren Kind“ und zwei Bücher von Judith Herrmann. „
Sommerhaus, später“ und „
Nichts als Gespenster„. Zu guter Letzt, gesellte sich noch „Der Gast im Garten“ dazu. Dieses Buch habe ich mir gestern Abend vorgenommen. Und beschlossen es auszulesen.
Ich habe es leider nicht geschafft. Ich bin über diesem Buch eingeschlafen! Aber ich werde es endlich zu Ende lesen. Und dir demnächst erzählen, ob es mir gefallen hat.
Bei den abgebrochenen Büchern gibt es einen Ladenhüter oder besser, einen Regalhüter bei mir. Ein Buch, das ich einmal jedes Jahr wieder beginne und dann doch wieder beiseite lege. „Ein Nashorn für den Papst“ Gefühlte 10 Jahre versuche ich es nun schon. Vielleicht sollte ich es tatsächlich einfach aufgeben. Abgebrochen habe ich auch „Für alle Tage die noch kommen“. Da habe ich wirklich keine Freude daran gehabt. Ich fand es wirklich flach geschrieben. Es langweilte mich nur. Vielleicht war das auch der falsche Zeitpunkt, für diesen Roman. Ich bin üblicherweise eine Fertigleserin. Aufgeben ist keine Option. Es könnte ja doch noch besser werden.
Wieviele Bücher sonst noch darauf warten gelesen zu werden… Diese Liste erstelle ich demnächst mal. Damit habe ich einen besseren Überblick.
Beim Instagram surfen bin ich über den Account von Elli gestolpert. Buchhaim ist eine schöne Buchseite, die eine Challenge anbietet, die mir auch Spaß machen könnte. Die Themen sind:
- Alter Hase – Lies ein Buch, welches älter als 15 Jahre ist
- Angsthase – Lies ein gruseliges Buch
- Drückeberger – Lies ein Buch mit weniger als 200 Seiten
- Familienmensch – Lies ein Buch, welches jemand aus deiner Familie dir empfiehlt
- Fangirl – Lies ein Buch, welches dein/e Lieblingsautor/in empfiehlt
- Fremdgeher – Lies ein Buch aus einem Genre, welches du sonst nicht liest
- Gamer – Lies ein Buch, zudem es ein Spiel gibt
- Hilfsbedürftiger – Lass dir in der Buchhandlung ein Buch empfehlen
- Kinogänger – Lies ein Buch, welches verfilmt wurde
- Liebhaber – Lies ein Buch aus deinem Lieblingsgenre
- Malermeister – Lies ein Buch mit mindestens fünf verschiedenen Farben auf dem Cover
- Messie – Lies ein Buch, welches schon ewig in deinem Regal steht
- Pionier – Beginne ein Buch vor/am dem Verkaufstag
- Rollentauscher – Lies ein Buch mit einem Protagonisten des anderen Geschlechts
- Saisonarbeiter – Lies ein Buch, welches in einer Jahreszeit deiner Wahl spielt
- Sammler – Beende eine Reihe
- Socializer – Lies ein Buch mit jemandem zusammen
- Sprachgenie – Lies ein Buch in einer Fremdsprache
- Tierfreund – Lies ein Buch mit einem Tier auf dem Cover
- Wiederholungstäter – Lies ein Buch erneut
Da kribbelt es in den Fingern. So manches Buch habe ich da schon auf dem Kieker. Machst du auch bei solchen Challenges mit? Ich verzieh mich jetzt wieder in meine Leseecke, ich habe mir da ein bisschen was vorgenommen, für dieses Jahr… ▇
von Andrea Karminrot | Jan 13, 2017 | Rezension, Roman |
Der ehemalige Kommissar Jovert, wird eines Tages von dem japanischen Rechtsanwalt, Herren Omura in dem Hausflur des gemeinsamen Pariser Wohnhaus abgefangen. Herr Omura sucht das Gespräch mit dem Franzosen, er möchte sich etwas von der Seele reden, das ihn schon seit Jahren belastet. Der Pensionär hat aber gar kein Interesse an der Geschichte des gebildeten Japaner. Selber gerade mit einem seltsamen Brief belastet, der ihn an seine Jugend und seine Vergangenheit erinnert, versucht er dem asiatischen Mann aus dem Weg zu gehen.
Am Ende sitzen die zwei alten Männer stundenlang zusammen und reden über ihre Vergangenheit, um ihre Seelen zu läutern.
Erzählt wird in der Gegenwart und aus der Vergangenheit, auf mehreren Ebenen. Konzentriert verfolgte ich die verschiedenen Geschichten, die unvorhergesehen in einander übergingen. Doch immer wieder war ich verwirrt, in welcher Vergangenheit ich mich gerade befand. Auf den letzten Seiten, las ich einen Satz, der das Geschrieben wunderbar beschreibt: “Er habe gespürt, wie sich seine Gedanken rückwärts durch sein Leben ergossen, von einer Erinnerung zur nächsten sprang, wie die reißende Strömung ihn mit sich davon trug… “ (Seite 331) Besser hätte ich es nicht beschreiben können. Ich kann es kaum glauben, dass der Schriftsteller Mark Henshaw kein Japanern ist. Die Sprache in seinem Buch erinnert sehr daran, an das Blumige, Umschreibende, Zarte und doch Brutale. Schön und verwirrend zugleich. In seiner Danksagung erwähnt Hanshaw zwei japanische Freunde, die ihm “Einsichten in das japanische Denken” vermittelten.
Mir hat das Buch anfangs wirklich große Schwierigkeiten gemacht. Zu viele fremde (japanische, französische) Namen und die verschiedenen Zeitsprünge verwirrten mich zu oft. Nach 100 Seiten gab es sich dann und machte süchtig. Wieder einmal traf ich auf Geschichtslücken meinerseits und nahm mir vor, mich mit dem Algerien Krieg 1957 auseinander zu setzen. (Ein Thema, das in dem Buch erwähnt wird und eine große Rolle spielt) Als einfache Literatur würde ich Der Schneekimono nicht bezeichnen. Es ist ein Buch das zweideutig ist, das mich nachdenklich gemacht hat. Wunderschön finde ich den Einband: das zarte Profil einer Japanerin auf blaugrauen Hintergrund. Einfach und schlicht.
von Andrea Karminrot | Jan 9, 2017 | Geplauder |
In der letzen Zeit hatte ich das Gefühl, nicht mehr zum Lesen zu kommen. Alles mögliche kommt immer wieder dazwischen. Dann versuche ich, mein Buch noch irgendwie kurz vor dem Schlafen zu lesen. Was natürlich dazu führt, mit der Lektüre auf dem Bauch einzuschlafen. Da würde ich gerne Abhilfe schaffen. Auf einem Blog,
Ge(h)schichten fand ich eine Einladung zu einem Lesemarathon. Eine tolle Idee, da würde ich gerne mitmachen.
So funktioniert’s!
Nimm dir jeden Tag mindestens 30 Minuten bewusste Lesezeit.
Bewusst meint hier, dass du dich hinsetzt und dich deinem Buch widmest. Du kannst natürlich auch 15 Minuten morgens und die anderen 15 Minuten abends lesen. Natürlich ist es auch möglich mehr Zeit zum lesen einzuplanen. Es geht auch nicht darum, innerhalb eines Monats so viele Bücher wie möglich zu lesen.
Wichtig ist nur, dass du am Ende des Monats mit Stolz verkünden kannst, dass ein paar Lesestunden Platz gefunden haben.
Monatliche Updates
Alleine lesen wäre ja eine langweilige Ge(h)Schichte. Deswegen möchten wir am Ende des Monats Folgendes von euch wissen:
– Gelesene Seitenzahl bzw. gehörte Hörbuch Track Zahl
– Coolster Charakter des Monats
– Schönster Handlungsort
– Bester Plot
– Der beste Satz des Monats (natürlich mit Quellangabe)
– Deine Eindrücke (Wie kamst du mit dem Marathonziel klar? Konntest du das Lesen leicht in deinen Alltag integrieren?)
(kopiert von dem Blog Ge(h)schichten)
Was sagst du? Hast du vielleicht auch Lust bewusster zu lesen? Ich will es jedenfalls versuchen und werde sehen, wie weit ich damit komme. Ob ich wirklich jeden Tag Lesezeit finde, weiß ich noch nicht. Aber ich werde die verlorene Zeit dann wieder aufholen.
von Andrea Karminrot | Jan 5, 2017 | Geplauder |
Mein Lesezimmer ist wirklich sehr vernachlässigt worden. Nicht das ich wenig lesen würde, nur waren meine Tage einfach zu kurz. Ich will es dieses Jahr anders machen, dich an meinen Leseerlebnissen öfter teilhaben lassen. Petzi von dem Blog „Die Liebe zu den Büchern“ hat Fragen zum letzten Jahr gestellt. Das finde ich einen schönen Abschluß für mein Bücherregal 2016…
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?
Das war wohl Frédéric Zwickers
„Hier können sie im Kreis gehen“ Einige Schriftsteller haben sich schon an der Demenz versucht und das was ich schon gelesen habe, hatte mich eher enttäuscht. Aber Zwicker hat mich tatsächlich umgehauen. Mir hat es gefallen, wie er einen scheinbar nicht dementen alten Herren mitten in ein Demenzwohnheim gesetzt hat. Seine Beschreibungen der verwirrten Bewohner hat mich berührt und zum lachen gereizt. Aber eben auch nachdenklich gestimmt.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
Naja, überrascht war ich nicht, eher traurig, dass das Buch
„Die Frauen von LaPrincipal“ dann doch nicht so schön war. Die Figuren waren mir allzu oberflächlich und es hat mich dann etwas gelangweilt.
Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr?
Eleanor Catton!! Ihr Roman
„Die Gestirne“ war so mitreißend geschrieben, dass ich mich in ihre Schreibweise verliebt habe. Ich kam mir beim Lesen vor wie im Kino. Beeindruckt hat mich schon allein das Alter der Schriftstellerin.
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr?
Ich habe keine Lieblingscover. Ich mag so viele Buchumschläge, dass ich mich da gar nicht festlegen mag. Hattest du denn ein Lieblingscover?
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2017 lesen?
Ich bin an dem Buch „Geister“ dran. Ja ich weiß, schon wieder so ein Buch, das schon im Voraus in den höchsten Tönen gelobt wird. Der Anfang war schon mal ganz gut, es ist einfach auch ein ziemlich dickes Buch. Welches ich noch lesen möchte, ist
Fünf Kopeken. Das liegt hier schon so lange auf meinem Bücherstapel. Es war mir ein Herzenswunsch dieses Buch zu lesen. Ich habe es mir in einem Büchersecondhandladen besorgt. Aber dann sind so viele Andere dazwischen gekommen…
2017 wird hoffentlich etwas entspannter, damit ich meine Bücherstapel etwas reduzieren kann. Wie war dein 2016?
von Andrea Karminrot | Jan 4, 2017 | Kochbuch, Rezension, Roman |
Hast du schon mal etwas von
Lutefisk gehört? Das ist ein Traditionsessen zu Weihnachten aus Norwegen. Lars kann diesen ganz hervorragend vorbereiten. Einziger Nachteil, Lars stinkt nach diesem Fisch und bekommt den Geruch nicht aus der Nase. Aufgrund von diesem Geruch, denkt er, nie eine Frau zu finden. Doch er sollte Glück haben und die großgewachsene Cynthia treffen, sie heiraten und mit ihr ein Kind, Eva bekommen. Cynthia verlässt allerdings die kleine Familie, bevor Eva überhaupt denken kann und Lars stirbt an einem Herzinfarkt kurz nachdem Cynthia auf und davon war. Eva wird unkompliziert an den Bruder von Lars weitergegeben und wächst so als Tochter von Jarl und Fiona auf.
Eva ist ein seltsames Mädchen. Sie ist hübsch, schlaksig, hat zu große Füße und interessiert sich ungemein für die gute Küche, den Anbau von Gemüsen und Kräutern. Sie hat einen ausgeprägten Geschmackssinn und probiert auch gerne neue Speisen, lässt sich inspirieren. Sie fällt in der Schule auf und wird nicht von jedem geliebt. Aber das stört das Mädchen fast nie. Sie findet einen Weg, sich zu bestätigen.
Eva trifft auf Menschen, die ihr Leben bestimmen. Die nicht immer die beste Wahl sind, aber für Eva, Meilensteine zu ihrem späteren Wohlstand. Sie ist der Rote Faden durch dieses Buch, aber nicht in jedem Kapitel im Vordergrund. Ich finde es sehr geschickt gemacht, wie Eva immer wieder auftaucht aber nicht die Hauptrolle spielt. Die Kapitel strotzen vor Neid, Mißgunst und Mißbilligung. Die Akteure geben sich diesen Gefühlen hin und zeigen sich in ihrem eingeschränkten Leben. Der Leser bekommt einen ungeschönten Blick in die Wirklichkeit der Protagonisten. J.Ryan Stradal hat eine besondere Art zu schreiben. Mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor. Man findet schnell in die Story und hat wirklich Spaß am Lesen.
Als Bonus gibt es das ein oder andere Rezept. Rezepte, die man durchaus probieren könnte. Interessante Kombinationen, mit denen Eva am Ende ihr Leben in unglaubliche Bahnen lenkt.
Als ich den Klappentext las, war ich mir nicht schlüssig, ob ich dieses Buch lesen möchte. Man vermutet eine Familiengeschichte, ein MutterTochterDing, das sich aber so nicht im Buch wiederfand. Ein sehr kurzweiliges Buch, das auf jeden Fall gelesen werden sollte.
J.Ryan Stradal hat bisher nur dieses Buch herausgegeben. Ich hoffe, es war nicht das Letzte. Er schrieb allerdings Kurzgeschichten für Zeitschriften, produziert Fernsehserien und ist selber Lektor.
Diogenes Verlag
Hardcover Leinen
432 Seiten