Bücherfunde {Büchermaus V}

Ich war im Netz und in meinem Lieblingsbuchladen unterwegs. Schon wieder hatte ich viel zu viele Bücherfunde! Im Moment kann ich mich allerdings gut zurück halten und nicht gleich wieder Lesematerial auf meinen übergroßen Bücherstapel legen. Doch möchte ich dir die Bücher zeigen, die ich gefunden habe.

 

Bücherfunde

Das Buch Die magischen Buchhändler von London ist mir schon im Netz ins Auge gefallen. Bei Bibilotta und Himmelsblau hatte ich Rezensionen gelesen, die mir gut gefallen haben.  Und dann natürlich der Titel! Wer kann als Lesemaus da schon widerstehen? Zumal magisch, magisch anzieht. Hier nun der Klappentext:

Schon immer waren Buchhändler Hüter und Verbreiter von Wissen. Besonders gilt dies für die Mitglieder des Geheimbunds der magischen Buchhändler. Sie wissen um die übernatürliche Welt und beschützen die normalen Menschen vor ihren Schrecken. Einer dieser Buchhändler ist der junge Merlin. Klug, charmant und hervorragend ausgebildet ist er vielleicht der beste Buchhändler Londons – allerdings von der kämpfenden Sorte. Doch als er eine junge Frau vor einer Bestie rettet, ahnt er noch nicht, dass die Suche nach ihrem Vater auch ihn seinem größten Ziel näher bringt: Rache an den Mördern seiner Mutter zu nehmen.

Ich bin große Fan von Diana Gabaldon. Ich habe die meisten Bücher ihrer Outlander-Serie gelesen. Einige Bücher sogar mehrfach. Dabei möchte ich betonen, dass ich die Bücher lange vor der Serie im Fernsehen verschlungen habe. Die Umsetzung der Bücher in Filmmaterial, entspricht nicht meiner Fantasie. Ich habe eine eigene Vorstellung von Jamie und Claire. Letztes habe ich nun gesehen, dass es einen weiteren Band zu Outlander gibt Das Schwärmen von tausend Bienen. Ich glaube dieses Buch brauche ich unbedingt!

Im historischen Roman »Outlander – Das Schwärmen von tausend Bienen« müssen Claire und Jamie Fraser inmitten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges um ihre Familie und ihre Liebe kämpfen.

1779 steht für Claire Randall und Jamie Fraser mehr auf dem Spiel als jemals zuvor: Zwar sind sie überglücklich über Briannas Heimkehr – doch niemand weiß, ob die Gefahr, die ihre Tochter mit Mann und Kindern zur Flucht aus dem 20. Jahrhundert gezwungen hat, wirklich gebannt ist. Wie können Claire und Jamie ihrer Familie inmitten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges Schutz bieten?

Währenddessen hadert der junge William Ransom noch immer mit seiner wahren Abstammung. Und Lord John Grey muss sowohl einen Weg zur Versöhnung finden, als auch neuen Gefahren entgegentreten – im Namen seines Sohnes, und in seinem eigenen …

Noch mehr Bücherfunde

Ich liebe Bücher, die in der Vergangenheit spielen. Sei es während des Krieges oder kurz danach, Lesereisen in die Vergangenheit zu Königen und Ritter. Das Buch Morgen werden wir glücklich sein passt da sehr gut in mein Beuteschema. Widerstand, Rebellion, Tatsachenberichte. Warum ich so süchtig danach bin, kann ich nicht wirklich sagen. Hat vielleicht etwas von gaffen. Sozusagen Voyeurismus, ohne das ich mich strafbar mache.

Marie, Amiel und Geneviève sind seit Kindertagen miteinander befreundet. Als 1940 die Deutschen in Paris einmarschieren, wird ihre Freundschaft jedoch auf eine harte Probe gestellt. Lehrerin Marie geht zur Résistance, um ihre jüdischen Schüler vor den Nazis zu retten. Ärztin Amiel unterstützt sie, obwohl sie selbst Jüdin ist. Die Sängerin Geneviève wiederum lässt sich mit den Deutschen ein, um weiter auf der Bühne stehen zu können. Für Marie ist dies ein verheerender Verrat und sie wendet sich von der Freundin ab, die bisher ›alles‹ für sie war. Als Geneviève sie am meisten braucht, verweigert Marie ihr die Hilfe und löst damit eine Katastrophe aus …

Es fehlt natürlich auch nicht an einem Fantasie Buch. Das habe ich in einem Buchportal entdeckt und stelle es mir gut lesbar vor. Dabei handelt es sich um Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen. Der alte Goethe taucht darin auf und es ist wie ein Krimi aufgebaut. schau mal der Klappentext:

Frankfurt am Main, im Jahr 1830. Während eines rauschenden Fastnachtsballs wird Millicent Wohl, eine junge und wissbegierige Frau, plötzlich Zeugin eines brutalen Raubüberfalls in einem Museum. Eine schwarze Gestalt eilt an ihr vorüber – und verschwindet im Nichts. Milli versucht den Diebstahl aufzuklären, doch niemand glaubt ihren Hinweisen. Da erhält sie Hilfe von unerwarteter Seite: der alte Goethe ist inkognito in Frankfurt, und der Dichterfürst hat ein großes Interesse an der Wiederbeschaffung des Diebesguts. Eine atemlose Jagd auf finstere Mächte und Sagengestalten beginnt …

 

Zum Glück wird es dieses Buch erst ab dem 20.6. 2022 erscheinen. Da habe ich noch ein bisschen Zeit mich meinen aktuellen Büchern zu widmen. Wie sieht es bei dir aus? Hast du auch schon wieder so viele tolle Bücher gesehen, die du unbedingt lesen möchtest? Rubi und ich würden uns sehr freuen, wenn du auch diesen Monat wieder bei unserer Lesemaus-Monats-Challenge teilnimmst und deine gelesenen Bücher vorstellst.

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Unser Sommer am See {Kinderbuch}

Sommer am See

Als Kind habe ich gerne den Sommer am See verbracht. Nikola Huppertz zaubert mir, mit ihrem Kinderbuch, ein Lächeln ins Gesicht. Alleine schon die Charaktere, die sich in Unser Sommer am See tummeln sind einfach zauberhaft.

Da ist der philosophierende Papa Claus. Der immer irgendwie ein bisschen verpeilt ist. Und dann die große Tochter Agda, die gerne Bruce Lee nacheifern und dabei ein gutes Bild machen möchte. Sie hätte gerne einen speziellen Urlaub gehabt und nicht so einen im Bayerischen Wald, zwischen all den Hinterwäldlern. Das zweite Kind ist der etwas schüchterne Nick. In seinem Gepäck befindet sich sein Frotter, ein Frottiertierchen, das er schon als Baby bei sich hatte. Sein Tröster wird ihn auch auf sein größtes Abenteuer begleiten.

Junge Hexe am See

Das jüngste der Kinder ist dann auch mein Liebling in der Geschichte. Jula möchte gerne eine kleine Hexe sein. Kocht Hexensuppe, fängt Kröten und wartet auf die Krähen, die unweigerlich zum Krähenriegel (Hügel) gehören sollten. Sie ist es, die dem Vater den gebrochenen Fuß wieder heile zaubern kann, die den verschollenen Bruder herbei zaubert. Sie schleppt eine mumifizierte Katze mit sich herum und kann einfach nicht die Klappe halten, wenn die Mutter anruft, um zu fragen ob alles in Ordnung ist. Denn die ist mit ihrer Freundin nach Florenz gefahren und traut dem Vater der Kinder kaum zu, dass alles gut gehen würde. Womit sie wohl auch Recht hat. Aber das muss sie doch nicht unbedingt erzählt bekommen.

Nikola Huppertz hat mir einen riesigen Gefallen getan, indem sie das Buch Unser Sommer am See geschrieben hat. Es liest sich sehr gut. Die Figuren decken alle möglichen Charaktere ab. Es ist unglaublich spannend geschrieben und man kommt kaum zum Atmen. Vor allem wenn ich mir einen 10 Jährigen mit Unser Sommer am See vorstelle. Stets ist irgendetwas abenteuerliches, spannendes oder lustiges. Langeweile kommt auf dem Krähenriegel (Hügel) nicht vor. Wenn nicht jedes Kind einen solchen Urlaub erleben möchte, dann weiß ich auch nicht. Am Ende wird ja wie immer alles gut und die Kinder wachsen mit ihren Erfahrungen, über sich hinaus. Also ein rundum gelungenes Lesevergnügen für die jungen Leser.

Die Autorin

Nikola Huppertz hat nicht nur dieses Buch geschrieben. Sie hat schon zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Ihre Internetseite ist so liebevoll geschrieben, dass man allein schon daran sehen kann, wie liebevoll sie in den Welten der Kinder und Jungendlichen verschwinden und wieder auftauchen kann. Und wie sie schreibt, „bringt sie jedes Mal eine Geschichte mit nach Hause. Als Souvenir sozusagen…“

Von Rubi und mir bekommt dieses unterhaltsame Kinderbuch verdiente 🐭🐭🐭🐭🐭 

Unser Sommer am See

von Nikola Huppertz (Ihre Internetseite ist unbedingt lesenswert!)
Kinderbuch ab 10 Jahre
aus dem Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN 9783522185349

Zeit zieht nicht

Zeit zieht nicht

Zeit ist ein Geschenk, Zeit kann man sich nehmen oder man bekommt sie geschenkt. Doch manchmal muss man darauf hoffen, sie zu bekommen. Ina und Paul lernen sich in Marburg kennen und würden gerne die Sprache der Lepcha sprechen lernen. Eine Sprache die nur noch in Sikkim und Darjeeling gesprochen wird. Doch wird es in der Universitätsstadt nicht angeboten. Die Beiden geben aber nicht auf. Die Freunde lassen die Zeit ins Land ziehen. Sie gehen ihrer eigenen Wege und verlieren sich nie aus den Augen. Und eines Tages, 40 Jahre später, haben sie die Möglichkeit nach Tibet, Darjeeling und Nepal zu reisen. Die höchsten Berge der Welt zu sehen und die Menschen, die dort leben, kennen zu lernen. Dort zwischen den meist buddhistischen Einwohnern begreift man die Zeit anders. Sie geht ihrem eigenen Rhythmus nach. Die Natur bestimmt und dieses Gefühl muss man einfach begreifen.

Die Erzählung

Es sind nur 112 Seiten, die die beiden Autoren Wolfgang Allinger und Ute Kliewer zusammen geschrieben haben. Aber so schnell liest sich das kleine hübsch aufgemachte Büchlein nicht. Tatsächlich hatte ich zeitweise das Gefühl es muss erst ziehen, wie ein guter Tee. Die Reise der Protagonisten ist eingerahmt von den Lebensgeschichten ihrer nepalesischen Begleiter. Die Geschichten schieben sich ineinander und passen einfach zusammen. Es werden Lebensgeschichten erzählt und nebenbei das atemberaubende Panorama der tibetanischen Gebirge erläutert. Das Buch selber strahlt fast eine Ruhe aus. Ein Spaziergang für die Seele.
Die Autoren schreiben schon länger zusammen Prosa und Lyriken. Sie treten zusammen bei Straßentheatern auf. Dieses kleine Buch ist nicht ihr Erstes.

Das Buch für mich

Für mich war dieses Büchlein eine kleine Herausforderung, weil ich gerade selber nicht in einer gechillten Umgebung lebe. Ich habe es immer wieder auf meinen Nachttisch gelegt und von den höchsten Bergen der Welt geträumt. Erfahrungen dieser Art würde ich selber gerne machen.
Es ist eine Reisebeschreibung. Lebensgeschichten. Wunderschön geschrieben und inspirierend.

Rubi, meine Lesemaus und ich, geben dem Büchlein gerne 🐭🐭🐭🐭 und stellen es zu dem Bücherabbau adé {Büchermaus IV }

 

Zeit zieht nicht.

Erzähl mir von Darjeeling
von Wolfgang Allinger und Ute Kliewer

Erzählung
Mirabilis Verlag
ISBN 9783947857159
112 Seiten

Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Die Verlorenen Wörter

Esme ist die Sammlerin der verlorenen Wörter und die Tochter eines Mannes, der mit an dem ersten umfassenden English Dictionary in Oxford mitarbeitet. Schon als kleines Mädchen darf sie unter dem Tisch ihres Vaters sitzen, während er Zitate zu den Wörtern korrigiert und überprüft, die in diesem riesigen Werk festgehalten werden sollen. Esme entwickelt eine besondere Liebe zu den Wörtern, die die gebildeten Männer (und nur wenigen Frauen) zusammentragen und die von Helfern aus dem gesamten Königreich zugesendet werden. Zu ihrem sechsten Geburtstag wird der erste Band A und B fertig. Die Bände werden so akribisch recherchiert, dass die Jahre ins Land gehen, bevor der nächste Band gedruckt werden kann.

Und Esme? Sie wird irgendwann zu groß, um unter dem Schreibtisch ihres Vaters zu sitzen, sie wird ein Wort „stehlen“, das keiner mehr haben wollte. Das Mädchen wird dem Skriptorium verwiesen und in ein Internat geschickt. Sie wird erwachsen und kehrt nach Oxford zu den Wörtern und ihrem Vater zurück. Und Esme bleibt den Wörtern auf der Spur, die keiner in einem Lexikon dieser Zeit haben möchte. Wörter, die sich um Frauensachen drehen. Wörter, die die normale Bevölkerung benutzt. Schmutzige Wörter, Dinge die Mann nicht aussprechen möchte. Wörter, die die gebildeten Herren ausgemustert haben und nicht als relevant einstufen.

Esme wird immer öfter mit dem Hausmädchen Lizzy zum Markt gehen und still und heimlich Wörter sammeln. Dabei wird sie auch auf Frauen treffen, die sich Emmeline Pankhurst angeschlossen haben, um für das Wahlrecht der Frauen zu kämpfen. Den Suffragetten.

Der Roman

Esme ist eine leise Person. Und so unaufgeregt und leise liest sich auch der Roman. Passend zu dem Skriptorium, in dem das Mädchen groß wird und fast ihr ganzes Leben dort verbringt. Unaufgeregt blättert man die Seiten um, obwohl sehr viel passiert. Das Leben der Frauen ist Anfang 1900 ohnehin sehr leise. Eine Frau ist zu dieser Zeit wenig Wert. Doch unsere Esme hat Glück einen verständigen (oder überforderten?) Vater zu haben. Dazu kommt noch eine Tante, die sich bemüßigt fühlt, der mutterlosen Esme unter die Arme zu greifen. Ihr eine ordentliche Ausbildung zu geben, auch wenn es nicht immer gut läuft. Dem Mädchen bei Frauenthemen zur Seite zu stehen und sie im Notfall auch zu sich zu holen.

Rubi die lesemaus mit dem Buch Die Sammlerin der verlorenen Wörter

„Oft fragte ich mich, auf welche Art von Papier ich wohl stünde, wenn ich ein Wort wäre. Bestimmt auf einem Zettel der zu lang war und vermutlich auch noch die falsche Farbe hatte. Auf einem Zettel, der nicht richtig passte. Ich machte mir Sorgen, dass ich nie einen Platz in den Fächern finden würde.“ (Esme) Seite 154

Oft fließen die von Esme gefundenen Wörter in den Roman mit ein, erst auf Englisch und dann übersetzt ins Deutsche. Sie bilden dabei eine Brücke zu dem Erlebten.
Tatsächlich war ich mir nie bewusst, was es für eine Arbeit ist, Wörter zusammen zu tragen. Sie zu einem Lexikon zu verarbeiten. Und noch weniger habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Wörter einen Weg in die Nachschlagewerke erhalten. Wer darüber bestimmen mag, welches Wort ein Recht hat, dort zu stehen.

Autorenprofil zu Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Die Autorin

Pip Williams ist in London geboren, lebt aber in Südaustralien. Sie schreibt gerne, obwohl sie eher eine Hassliebe zu Wörtern und Wörterbüchern hat. Sie hatte eine Rechtschreibschwäche und benutze ihre Wörter oft falsch. (Im Englischen kann die Verwechslung eines einzelnen Buchstaben, einen völlig anderen Gegenstand beschreiben) Trotz ihrer Schwäche liebte es Pip Williams schon immer zu schreiben.
Die Sammlerin der verlorenen Wörter entstand am Ende, weil Pip Williams verschiedene Bücher gelesen hatte in denen es um die Entstehung des Oxford Englisch Dictionary ging und sie feststellen musste, dass dabei die Männer im Vordergrund standen. Ihr Roman ist zum Großteil wahr, doch Esme ist eine fiktive Gestalt.

Von Rubi und mir bekommt dieses Buch gerne 🐭🐭🐭🐭
und es steht in den Bücherabbau adé

 

Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Ein Roman von Pip Williams
aus dem Diana Verlag
ISBN:9783453292635
528 Seiten

Die Uhrmacher der Königin {historischer Roman}

1824 wurden auf den Höfen im Schwarzwald Uhren aus Holz hergestellt. Die Uhrmacher machten nicht nur die Kästen aus Holz, sondern auch die Zahnräder. Nicht jeder konnte gut gehende Uhren bauen. Aber ein Junge des Fallerhofs in St. Märgen, war etwas Besonderes. 1824 kam er als ein stiller (viel reden mochte er nicht) Junge dort zur Welt und schon früh durfte er an den Holzuhren mitarbeiten. Er konnte hören, wenn ein hölzernes Zahnrädchen nicht korrekt lief. Ein anderer Uhrmacher bekam mit, dass der Ernst dieses Talent besaß und holte ihn zeitweise zu sich, um ihm in die Kunst der „Sackerluhren“ einzuweihen. Die wurden aus Metall hergestellt und waren als Taschenuhren sehr viel filigraner.

Auf dem Fallerhof gab es noch mehr Kinder, die alle als Uhrmacher in der Winterzeit mit anpacken mussten. Johannes war der zweitälteste Sohn des Hofes. Ein gutaussehender Junge, der gerne mit anpackte. Als 1839 dir Pferde während der Holzfällerarbeiten im Wald durchgingen, wurde Johannes übel verletzt. Eigentlich hätte der junge Mann den Hof eines Tages erben sollen. Doch nun wird er wohl nie wieder richtig gehen können. Und eine derbe Narbe, quer über den Schädel, verunstaltete den hübschen Kerl obendrein. Eine Zukunft wird er auf dem Hof nicht mehr haben. So fügt er sich in sein Schicksal und geht mit dem 17 jährigen Ernst als Uhrmacher nach England.

Eine andere Geschichte ist die von Sophia. Einer jungen Frau aus Hastings in England. Ihre Mutter ist schwer an einem Geschwür erkrankt. Weil Sophia sich viel Geld bei einer Lady geliehen hat, um die Mutter zu retten, die Mutter am Ende doch stirbt, muss sie 3 Jahre als Kinderfrau arbeiten. Immer noch ärgert sich die junge Frau über den Mann, der sie über das Ohr gehauen hat, dass sie nach den 3 Jahren nach London geht, um den Betrüger ausfindig zu machen. Dabei trifft sie auf die beiden Schwarzwälder Uhrmacher.

Die Uhrmacher

Die Uhren der Schwarzwälder waren in England sehr beliebt. Der Autor Ralf H. Dorweiler nimmt uns auf eine Entdeckungstour durch den Schwarzwald, die Zeit und die Welt der Uhrmacher mit. Das man die (Kuckucks)-uhren komplett aus Holz gemacht hatte, war mir nicht bewusst. Auch, dass es der jüngste Sohn des Bauern war, der den Hof erben würde, wusste ich nicht. Dreck und viel körperliche Arbeit, kenne ich schon aus vielen anderen historischen Romanen. Der Autor macht es dem Leser aber auch leicht in die Vergangenheit abzutauchen.

Das Leben der Fallers steht im Mittelpunkt des Romans. Manchmal empfand ich den Roman etwas zu langatmig, aber kaum kam mir der Gedanke wurde es wieder spannend. Es bringt Schwung in die Geschichte, dass der Autor immer wieder an einem anderem Standort weiter erzählt. Das es die junge Sophia ist, die im Mittelpunkt steht und dann wieder die junge Königin Victoria, oder deutsche Uhrenhändler Andreas Schwär, der schon in England lebt. Das Leben all dieser Figuren vermittelt einen Einblick in die Vergangenheit. Und bevor man den Überblick verliert, wer wer ist, gleich auf den ersten Seiten des Buches, befindet sich eine Übersicht über alle Hauptakteure. Perfekt und immer wieder spannend.

Übrigens

Der Autor ist 1977 nicht im Schwarzwald geboren, aber er lebt inzwischen mit seiner Familie und dem „echten“ Basset Doktor Watson dort. Er schrieb schon so einige Romane und Krimis. Außerdem arbeitet Ralf H. Dorweiler als Redakteur für eine badische Tageszeitung. Er hat Theater und Film studiert. Auf der Internetseite Hochschwarzwald (Reisemagazin) kann man so einiges von dem Schriftsteller lesen.

Wir vergeben 🐭🐭🐭 Das Buch war unterhaltend. Hat uns aber nicht vom Sofa gerissen. Dafür habe ich wieder eine Menge gelernt. Ein Buch, das im Regal für den April einen Platz findet.

 

Die Uhrmacher der Königin

Ein historischer Roman von Ralf H. Dorweiler
Lübbe Verlag
ISBN 987340418509
511 Seiten