Hingabe {Ein Roman von Bénédicte Belpois}

Als ich den Klappentext von Hingabe gelesen habe, war ich davon überzeugt, dass es ein Buch sein wird, das mich bezaubert. Doch die ersten Seiten und Kapitel brachten mich eher dazu, darüber nachzudenken, was die Autorin mir mit diesem Roman eigentlich sagen will. Erst weit nach der Hälfte des Romans konnte ich einen Bezug zu dem Hauptdarsteller Tomás finden. Doch vielleicht sollte ich dir erste einmal erzählen, was in dem Buch los ist.

Hingabe, der Inhalt

Als in einem kleinen spanischen Dorf in Galicien die zarte, fast durchscheinende Schweizerin Suiza auftaucht verwirrt sie die Männerwelt. Die junge Frau wirkt hilflos und spricht obendrein kein Wort Spanisch. Sie arbeitet in einer Bar, in die der Großbauer Tomás nach getaner Arbeit gerne seinen Rioja trinken geht. Als er die junge Frau wahr nimmt, brennen bei ihm sämtliche Sicherungen durch. Er will diese Frau einfach nur noch besitzen. Er kann an nichts anderes mehr denken. So kommt es, dass er Suiza schnappt und sie aus dem Laden zerrt, quer über die Felder und als er sich nicht mehr zurückhalten kann, über sie herfällt.

Er nimmt sie mit auf seinen Hof und sieht sie von diesem Augenblick an, als sein Eigentum an. Doch aus dem Besitzen wird tatsächlich langsam ein Gefühl. Suiza gibt ihm sich hin. Eine reine Hingabe. Sie fängt sogar an, seinen Haushalt in Ordnung zu bringen, sich einzurichten, und ihn um den Finger zu wickeln.

Hingabe, ganz und gar. Hat das mit ergeben zu tun? Ist Hingabe mit Aufgabe gleichzusetzen? Denn so hat sich mir Suiza dargestellt. Tomás allerdings verändert sich im Laufe des Romans und wird von einem harten, enttäuschten verlassenen Mann zu einem liebevollen Menschen. Wie gesagt, erst nach vielen Seiten konnte ich eine Art Sympathie für den krebskranken Mann entwickeln. Immer wieder kommt es dazu, dass Tomás die junge Frau brutal und hemmungslos penetriert. Doch Suiza scheint das als selbstverständlich anzusehen und zu akzeptieren. Im Gegenteil, sie ergreift auch selber immer wieder die Initiative und fordert den Mann heraus sich wie ein wildes Tier zu benehmen.

Was ich gelesen habe

Der Roman wird von Tomás erzählt. Er leidet darunter an Krebs erkrankt zu sein, seine (nicht geliebte) Frau an den Krebs verloren zu haben und als ungeliebtes Kind groß geworden zu sein. Aber auch Suiza kommt ab und zu zu Wort. Alle glauben, sie sei etwas dumm, was sich aber nicht bewahrheitet.
Das Ende des Romans, hat mich dann doch noch überrascht. So habe ich es mir nicht vorgestellt und irgendwie dann doch.

Erstaunlich ist nur, dass dieser Roman Hingabe, von einer Frau geschrieben wurde. Bénédicte Belpois ist eine über 50 jährige Hebamme, die sich mit Leid, Schmerz und Naturgewalt auskennt. Sich in den Mann hineinzuversetzen und die Triebe, die ihn überkommen in Worte zu fassen, ist schon eine Kunst. Auch wenn ich ihre Hauptfiguren bis zum Schluß nicht mochte, war es trotzdem ein Erlebnis ihren Roman zu lesen.

Eibt ein sehr interessantes Interview mit der Übersetzerin Eva Scharenberg zu diesem Buch. Der Link führt zu einer PDF. Ich kann es nur empfehlen mal zu lesen

Ein Roman von Bénédicte Belpois
Übersetzt von Eva Scharenberg
ISBN: 9783103900040
272 Seiten
S. FISCHER Verlag

Der Januar ist Lesezeit {Monatsbücher}

Der Januar ist Lesezeit. Wer mag schon gerne im Januar draußen unterwegs sein und frierend, im dunkeln herumtappen. Da sitze ich doch lieber mit einer heißen Tasse Kaffee oder Tee auf dem Sofa, knabbere Kekse und lese in meinen Büchern. Wie siehst du das? Meine Bücherauswahl ist nicht ganz neu. Ich musste das Buch Was der Fluss erzählt in den Januar mitnehmen. Leider hat uns der Coronavirus einen Strich durch das Leben gemacht. Erst war ich erkrankt und konnte mich nicht konzentrieren und dann wurde mein Mann schwer krank. Da fiel mir das Konzentrieren sehr schwer. Leichte Literatur brachten mich über die Zeit. Nur nicht zu viel denken müssen.

Mein Bücherstapel für den Januar

Wie gesagt ich habe das Buch Was der Fluss erzählt noch nicht gelesen. Kommt aber definitiv in der Lesezeit im Januar dran.

Eine stürmische Winternacht im ländlichen England des späten 19. Jahrhunderts: In der uralten Gaststube des “Swan” sitzen die Bewohner von Radcot zusammen und wärmen sich an ihren Geschichten und Getränken, als ein schwer verletzter Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm hereinstolpert. Eine Krankenschwester wird gerufen, die nur noch den Tod des Kindes feststellen kann. Als sie jedoch ein paar Stunden später die Todesursache festzustellen versucht, bemerkt sie, dass das Kind atmet und sich bewegt. Ein Wunder? Oder etwa Zauberei? Oder gibt es dafür eine wissenschaftliche Erklärung? Und woher kommt das Mädchen?

Dann befand sich plötzlich das Buch Mookie – Weihnachten mit Schwein von Laura Wohnlich auf meinem Lesestapel. Alleine schon die Farbe von dem Cover hat mich gereizt. Auch der Klappentext liest sich ganz unterhaltsam. Aber was sich im Buch befindet, dass muss ich erst ergründen. Selbst wenn Weihnachten schon vorbei ist, für die Lesezeit im Januar passt das noch gut hinein.

Wenige Tage vor Weihnachten steckt Joachim mitten in der Sinnkrise. Seit Wochen geht er kaum noch vor die Tür. Wird sich das jemals wieder ändern? Doch dann bekommt Joachim völlig überraschend ein Schwein geschickt. Einfach so, per Post. Ohne Absender, dafür quicklebendig. Joachim kann sich keinen Reim darauf machen. Und so fasst er einen folgenschweren Entschluss: Gemeinsam mit seinem neuen Haustier, das er auf den Namen Mookie tauft, wagt er sich hinaus in die Winterkälte, um das Rätsel zu lösen. Ein unglaubliches Abenteuer nimmt seinen Lauf

Ich liebe gute Kinderbücher

Auch Kinderbücher gehören zu meiner Lesezeit im Januar. Dazu zählt als erstes, Anton und die Dinge zwischen Himmel und Erde, ein Abenteuer-Buch für Kinder ab 8. Dazu gibt es auch noch das Hörspiel. Ich bin schon dabei es zu lesen und finde es richtig unterhaltsam. Die 192 Seiten sind ja auch schnell gelesen.

Anton entdeckt eine Tages auf dem Dachboden ein altes Bild von einem Segelschiff auf tosender See.
„Was für ein Abenteuer“, denkt er sich, „kann man wohl auf so einem Schiff erleben?“ Gegen den Willen seiner Mutter hängt er das Bild über sein Bett auf.

Zwischen Einschlafen und Wachsein findet sich Anton plötzlich auf einem Segelschiff wieder, das durch die Welt zwischen Himmel und Erde schwebt.

Hier präsentiert sich dem staunenden Anton ein unendliches Luftmeer von farbigen Wolken.
Auf dem Schiff begegnet Anton der Besatzung: Cassiodor, einer 300 Millionen Jahre alten Kakerlake und Kapitän des Schiffes, Waldtraut, der Windsbraut, einem zarten Wesen mit ziemlich solidem Wikingerhelm, Kurt, einem ewig schlecht gelauntem blauen Nilpferd mit viel zu kleinen Flügeln, Argos, dem Papagei mit zwei abstehenden Augen und der besonderen Eigenschaft, den Hals mehrfach um sich selbst drehen zu können, und schließlich einem nach Staubsauger aussehenden Fraginator mit lieblicher Frauenstimme.
Anton erfährt, dass sich zwischen Himmel und Erde das gesammelte Wissen der Menschheit befindet. Die farbigen Wolken sind die Gedanken, Träume, Ängste und Geschichten der Menschen.

Seit dem Sommer liegt hier auch noch ein anderes Kinderbuch herum. Was macht der Weihnachtsmann im Sommer, ein Buch von Kerstin Kaibel. Na Weihnachten ist ja nun vorbei, aber was der Weihnachtsmann im Sommer macht ist dann doch noch interessant.

Sommerferien in Himmelpfort? Darauf hat Bodo gar keine Lust. Das ändert sich schnell, als er Mia kennenlernt, die lauter pfeifen kann als er und eine geheime Insel kennt. Außerdem gehen dort rätselhafte Dinge vor sich. Kann man Schokoladenkuchen wirklich zaubern und auf einem Feuerwerk durch die Luft fliegen? Doch plötzlich haben Bodo und Mia ganz andere Sorgen: Das Leben ihrer Freunde, der Wölfe, ist in Gefahr! Jetzt kann nur noch der Weihnachtsmann helfen. Und der wohnt zum Glück ausgerechnet in Himmelpfort.

Zu guter Letzt

Habe ich mir ein Buch ausgesucht, das mich vielleicht überrascht. Sicher bin ich mir noch nicht. Denn lies selber, was der Klappentext verspricht. Das Buch Hingabe von Bénédicte Belpois entspricht kaum dem, was ich sonst lese. Aber vielleicht überrascht es mich ja auch. Man kann ja auch mal über seinen Schatten springen… Zu guter Letzt, weil dieses Buch erst am 27.Januar heraus kommen wird.

Wenn aus purer sexueller Begierde bedingungslose Liebe wird
Auf einmal ist Suiza da in dem spanischen Dorf und verdreht allen Männern mit ihrer blonden Zartheit den Kopf. Angeblich kommt Suiza aus der Schweiz, genau weiß man das nicht, denn sie spricht kein Spanisch. Der einzelgängerische, etwas raubeinige Großbauer Tomás ist elektrisiert und packt sich das junge Mädchen, das sich ihm wortlos hingibt. Aber Suiza schenkt ihm nicht nur ihren Körper, sondern kümmert sich hingebungsvoll um ihn, verwandelt seinen verwahrlosten Hof in eine Wohnstatt, und gibt ihm endlich das Gefühl, zu jemandem zu gehören. Als ihre reine und tiefe Liebe bedroht ist, trifft Tomás eine fatale Entscheidung,

Der Abend ist mein Buch. Ihm prangen
die Deckel purpurn in Damast;
ich löse seine goldnen Spangen
mit kühlen Händen, ohne Hast.

Und lese seine erste Seite,
beglückt durch den vertrauten Ton, –
und lese leiser seine zweite,
und seine dritte träum ich schon.

(Rainer Maria Rilke)

Ich nehme mir immer zu viele Bücher vor und schaffe dann doch nur einen Teil. Vom letzten Monat sind die Bücher von Volke Kutscher noch übrig. Die will ich aber auch noch unbedingt lesen. Kann ich bitte noch einen Monat Urlaub bekommen? Wieviel hast du dir vorgenommen? Oder was liest du im Januar?

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Meine Herbstbücher im Oktober

Es wird hoffentlich wirklich bald Herbst, Zeit für meine Herbstbücher im Oktober. Denn dann kann ich mich auf meinem Sofa einmummeln und reichlich schmökern. Mein Bücherturm ist nicht kleiner geworden. Eher im Gegenteil. Er ist auf vier neue Bücher angewachsen. Im Moment lese ich aber noch Die MittagsfrauSchon eine Weile schiebe ich dieses Buch vor mir her. Ich denke so manches Buch wartet aber geduldig, bis seine Zeit gekommen ist.
Außerdem habe ich die ersten vier Kapitel in dem Buch Berlin, Hauptstadt des Verbrechens von Nathalie  Boegel gelesen. Auch das werde ich schnellstens gelesen haben.

Der Herbstbücher-Stapel:

Ich warte auf das Buch von Judith Hoersch, Juno und die Reise zu den Wundern. Die Autorin ist Schauspielerin, Sängerin und Autorin. Sie reist gerne mit dem Rucksack auf dem Rücken durch die Welt. Einige von euch werden sie aus verschiedenen Fernsehsendungen kennen.

Juno ist ein ungewöhnliches Mädchen, sie ist schüchtern und wäre am liebsten eine Nixe. Sie träumt sich durch ihre Kindheit und fühlt sich einsam und unverstanden. Als junge Frau zieht Juno in die schielende Stadt und lernt dort den kauzigen Goldschmied Mr. James kennen. Er wird Lehrmeister und Freund zugleich und ermahnt sie, ihr Leben nicht bloß zu verträumen, sondern mutiger zu sein, damit die Wunder sie finden können. Also bricht sie auf zu einer magischen Reise rund um den Globus und findet den Weg zu sich selbst.

Das nächste Herbstbuch, das noch unterwegs ist, heißt Das Buch eines Sommers, von Ben Kast. Der Autor hat Psychologie und Biologie studiert. Er begann seine journalistische Kariere bei GEO, Nature und dem Tagesspiegel. Inzwischen ist er ein freier Autor und hat sich schon einige Preise eingeheimst. Ich bin sehr gespannt auf seinen Roman:

Im Sommer seines Lebens hat Nicolas einen Traum. Er will Schriftsteller werden wie sein Onkel. Dann kommt das Leben dazwischen und die Firma seines Vaters, Verantwortung, Termine und lauter Zwänge. Als sein Onkel stirbt, verliert Nicolas den einzigen Menschen, der an ihn geglaubt hat. Doch überraschend findet er am unwahrscheinlichsten Ort den Schlüssel, der ihm hilft, zu dem zu werden, der er wirklich ist.

Ich versuche mich mal wieder an einer Biografie

Eine Biografie, geschrieben von Maria Regina Kaiser über Selma Lagerlöf „Die Liebe und der Traum vom Fliegen“ Maria Regina Kaiser schreibt wohl sehr einfühlsam und bringt einem die mutige und bescheidene Schwedin näher. Ich bin wirklich sehr gespannt. Biografien sind ja nicht immer mein Ding. Aber in diesem Fall, soll es eine Romanbiografie sein.

Viele kennen sie als Autorin von „Nils Holgersson“ – aber wer weiß schon, dass Selma Lagerlöf als erste Frau den Nobelpreis für Literatur erhielt, dass sie sich für das Frauenwahlrecht einsetzte, leidenschaftliche Pazifistin war und sich nicht zuletzt durch ihre eigene Lebensweise ausgesprochen unkonventionell für ihre Zeit gab? 

Ab in die Vergangenheit

Ich liebe ja bekanntlich Bücher aus der Vergangenheit. Mit dem Buch von Isabella Hammad hoffe ich einen Glücksgriff gemacht zu haben. Der Klappentext hat mich auf jeden Fall sofort gehabt. Auch die Aufmachung des Buches hat mich gleich gereizt. Auf dem Umschlag sieht man so etwas wie eine Blumentapete. Mit Stecknadeln sind  Briefmarken und der Titel des Buches daran geheftet. Der Fremde aus Paris 

Montpellier, zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Als der junge Palästinenser Midhat von Bord eines Dampfers aus Alexandria geht, ist das für ihn der Aufbruch in eine strahlende Zukunft. Begierig wirft er sich in sein Medizinstudium, saugt die französische Kultur auf, verliebt sich in die emanzipierte Jeannette. Doch in den vom Krieg aufgeschreckten bürgerlichen Salons bleibt Midhat ein Fremder – und muss lernen, wie zerbrechlich alles ist: aus Freunden werden Feinde, aus Liebe wird Verrat. Er flüchtet sich in das exzessive Treiben in Paris und von dort zurück in die strenge väterliche Obhut nach Palästina. Doch auch aus seiner Heimat ist im Streben um Unabhängigkeit mittlerweile ein Pulverfass geworden…

Ich für meinen Teil, habe  ich genug Seiten für die Herbstbücher im Oktober zum Lesen ausgegraben. Wenn ich nicht aufpasse, dann ist der Oktober schnell vorbei und ich habe meine Bücher wieder nicht fertig. So ging es mir zumindest im letzten Monat…. Schwupps war der September herum.

Auch in diesem Monat sammel ich wieder deine Vorschläge. Die Linkparty ist somit wieder eröffnet. Im September waren auch wieder so feine Rezensionen dabei. Da kann man seinen Bücherstapel überhaupt nicht abbauen. 😉 Auch bei Monerl kann man wieder seine Topps und Flopps verlinken

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„Henry persönlich“, ein Lieblingsbuch

Henry persönlich

Henry persönlich ist der dritte Roman, den Stewart O‘Nan über die Familie Maxwell geschrieben hat. (Emily, allein ISBN: 9783499256295 und Abschied von Chautauqua ISBN: 9783499234910)

Dieses mal steht Henry im Vordergrund. Er ist der liebenswerte Nachbar von nebenan. Schon fast 50 Jahre mit Emily verheiratet. Vater von Margarete und Kenny. Großvater von vier Enkeln, die alle weit entfernt leben und ihre eigenen Probleme haben.

Emily macht den Haushalt und rollt jedes mal mit den Augen, wenn Henry mit anpacken möchte. Henry kümmert sich um alles andere was anfällt. Immerhin darf er den Abwasch machen. Er werkelt gerne im Keller an seiner Werkbank und wünscht sich immer wieder, noch einmal mit Emily nach England zu fahren.

Henry und Emily sind ein tolles Paar. Aufeinander eingespielt leben sie in einem Haus in Pittsburgh, gehen mit dem Hund um den See, laden ihre Kinder zu Festlichkeiten ein und genießen den heißen Sommer in ihrem Ferienhaus am See in Chautauqua. Stewart O‘Nan hat im Grunde das ganz normale Leben des Ehepaars beschrieben.

Und Henry dieses Buch gewidmet. Es ist die Wirklichkeit, die dieses Buch bezaubernd macht. Das alte Paar ist schon solange zusammen, dass sie sich im Grunde wortlos verstehen und trotzdem haben sie sich immer eine Menge zu erzählen. Sie schweigen sich auch an, in einer Einvernehmlichkeit, die einfach köstlich ist. Sie kennen alle ihre Eigenheiten und selbst der Hund Rufus weiß genau, wie er mit den beiden Alten gut zusammen leben kann. Augenrollen, Schulterzucken, Alltäglichkeiten,… inklusive.

Was ich gelesen habe

Wir dürfen die beiden alten Menschen ein Jahr lang begleiten und ihre Eigenheiten belächeln. Ich glaube, ich habe noch nie eine Figur aus einem Buch so sehr ins Herz geschlossen, wie den alten Henry. Schon nach den ersten Seiten war mir der Kerl so sympathisch. Dabei ist der Roman eher unaufgeregt. Die Kapitel sind sehr übersichtlich und doch fand ich immer etwas, dass mich verzaubert hat. Henry lässt auch immer mal etwas aus seiner Jugend aufblitzen. Er beschreibt dann, wie es damals war, als er aus dem Krieg zurückkehrte. Er liebt seine Emily und hat Angst was sein wird, wenn er nicht mehr für sie da sein kann.

Stewart O‘Nan hat ein Gespür für die Wirklichkeit, einen eigenen sehr feinen Humor, der einfach Spaß macht, gelesen zu werden. Dieses Buch gehört zu meinen Lieblingsbüchern und in das Regal für die April-Bücher

Übersetzt wurde das Buch von Thomas Gunkel. Gunkel war vorerst Erzieher, bevor er von 1985 bis 1991 ein Studium der Germanistik und Geographie in Marburg absolvierte. 1991 begann er, für den Marburger Hitzeroth Verlag englischsprachige Romane ins Deutsche zu übertragen und arbeitet seither als freier Übersetzer.

Verlag: Rowohlt
Autor:  Stewart O‘Nan
480 Seiten
ISBN:  978-3-498-00121-6
übersetzt von: Thomas Gunkel

Die zwei Päpste {eine Rezension}

Die zwei Päpste, ein Buch von Anthony McCarten

Die zwei Päpste ist ein Buch aus dem Diogenes Verlag. Und ich finde, das Bücher aus diesem Verlag schon immer einen ziemlich hohen Anspruch haben. Schon auf den ersten Seiten kam ich ins straucheln. So viele Begriffe und Situationen aus der Welt der Kirche, die mich etwas überforderten. Doch nach einigen Seiten gab es sich dann und ich fand mich in einer Art Biografie der letzten zwei Päpste wieder.

Aber wie kamen die beiden Päpste eigentlich zu ihrer Ernennung? Wie geschah es, dass Benedikt am 28. Februar 2013 zurücktrat und den Weg für den intelligenten und charmanten Jorge Bergoglio aus Argentinien beziehungsweise Papst Franziskus frei machte. Genau das erzählt uns auf 400 Seiten der Autor Anthony McCarten. Tatsächlich handelt es sich (wirklich) um ein Sachbuch, das aber so aufgebaut ist, dass es spannend genug ist und man einfach immer weiter lesen möchte. Die Kapitel sind recht kurz gehalten. Die Geschichte der beiden Männer so unterschiedlich. So wie es das Leben eben schreibt.

Es kam ja bisher nicht oft vor, dass es gleichzeitig zwei Päpste gab. Normalerweise muss erst ein Papst sterben, bevor der nächste gewählt werden kann. Allerdings gibt es einen Präzedenzfall, wo schon einmal ein Papst zurückgetreten ist. Den führte Benedikt an, um seinen Platz frei zu machen.

Was ich gelesen habe

Die beiden Päpste sind so gegensätzlich. In ihrem Handeln und Denken unterscheiden sie sich sehr. Genauso ist ihr Handeln als Oberhaupt der Kirche geprägt. In dem Buch werden die beiden Männer vorgestellt, wie sie dazu kamen sich in der Kirche zu etablieren, was sie zu dem machte, was sie heute darstellen. Ihr Werdegang, welche Umwege sie machen mussten, um zu dem zu werden, was sie heute sind.

Jorge Bergoglio kommt aus Argentinien, hat dort so manches erlebt, das in dem Buch beschrieben wird. Auch in welche Verstrickungen der junge Priester gelangt war. Es gibt scheinbar noch einiges, das nicht nachzuvollziehen ist und woraus dem Papst Franziskus ein Fallstrick gedreht werden kann. Aber auch Benedikt steht nicht unbescholten da. Auch ihm wird einiges vorgeworfen, das erörtert wird. Die Hintergründe zu lesen, fand ich spannend und wirft ein ganz neues Bild auf die Vorstände der katholischen Kirche.

Auch fand ich es interessant, wie es in einer Konklave zugeht. Wie ein Papst gewählt wird. Unter welchen Maßstäben ein Oberhaupt gewählt wird. Auch wenn es sich um ein Sachbuch handelt, sehr spannend und informativ.

Der Autor und die Übersetzerin

Anthony McCarten, ist ein neuseeländischer Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor und Filmproduzent. 1961 in New Plymouth geboren, hat er nach der Schule einige Zeit als Reporter gearbeitet. Stefanie Schäfer ist eine deutsche Übersetzerin, die aus dem Niederländischen, Afrikaans, Englischen und Französischen übersetzt.

Diogenes Verlag
400 Seiten
ISBN 978-3-257-07050-7 

Ein Buch, das ich gerne zu den Monatsbücher April stelle.

Juli-Bücher, gelesen, geplant, gewollt {Linkparty}

Meine geplanten Juli-Bücher

Wie schnell wieder der Monat vorbei war und ich meine geplanten Bücher im Juni gar nicht geschafft habe. Doch, natürlich habe ich gelesen! Eine Menge sogar, doch gestalten sich die Rezensionen gerade etwas schleppend. Einige sind fast fertig, müssen noch überarbeitet werden. Aber die Hitze und mein Leben Eins-Punkt-Null fordert mehr Aufmerksamkeit. Meistens lese ich kurz vor dem Schlafengehen noch einige Seiten, um mich am nächsten Abend darüber zu ärgern, dass ich kaum noch weiß, was ich den Abend vorher gelesen habe. So lese ich ein Buch, auf meine Art, intensiver, Drei Schritte vor, zwei zurück. Das soll im Juli anders werden. Ich habe Urlaub und hoffe meinen Stapel zu reduzieren.

Mein Lieblingsleseplatz ist schon wieder besetzt. Aber ich werde ihn mir schon ergattern. Die Beiden werden Platz machen, denn es ist ihnen bald wieder zu warm auf der Terrasse. Dann schnappe ich mir mein derzeitiges Buch, Die Karte der zerbrochenen Träume und werde hinabsinken in eine farbenreiche und grausame Welt, von Menschen gemacht und furchtbar Wirklichkeitsnah. Aber davon demnächst mehr.

Juli-Bücher

Geplant habe ich das Buch von Dr. Matthias Riedl Artgerechte Ernährung , ein Kochbuch, das ich bei meinem Buchdealer schon so oft in der Hand gehalten habe, dass ich die Rezepte eigentlich schon auswendig kennen müsste. Außerdem habe ich einen Thriller ins Auge gefasst, Nullsummenspiel, von S.L. Huang. De Klappentext liest sich einfach mal schon super. Und ein bisschen Spannung kann doch mal nicht schaden. Hannah und ihre Brüder von Ronald H. Balson, habe ich fertig gelesen. Die Rezension muss noch überarbeitet werden. Herrjeh, ich brauche einfach mehr Zeit …
Ein weiteres Buch habe ich mir auf meine Leseliste geschrieben. Das Neue von Cornelia Funke Das Labyrinth des Fauns. Ich liebe die Bücher von C. Funke. Allerdings habe ich hier noch nie eine Rezension über eines ihrer Bücher geschrieben.
Dann habe ich mir noch ein Buch auf meine Liste gesetzt. Da ich wieder an der Blogtour von Leckere Kekse teilnehmen werde, habe ich ein passendes Kochbuch gefunden. Über die Termine zur Tour, werde ich noch berichten, ich weiß nur, dass es im Juli beginnt und einige tolle Blogs daran teilnehmen werden. Und dabei geht es nicht nur ums Lesen!

Jetzt Du

Ich hoffe du machst wieder mit, bei meinen Juli-Büchern. Schreibe eine Rezension und verlinke die dann einfach auf meinem Blog. Auch letzten Monat sind wieder tolle Bücher zusammen gekommen. Das baut nicht unbedingt meine Wunschliste ab. Eher das Gegenteil ist der Fall.

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