von Andrea Karminrot | Okt. 22, 2019 | Buch des Monats, Linkparty, Nachdenklich, Roman |
Sal, ein Roman von Mick Kitson
Sal ist ein Dreizehnjähriges Mädchen aus Schottland. Sie kümmert sich schon immer um ihre drei Jahre jüngere Schwester, weil ihre Mutter Alkoholikerin ist. Sal ist intelligent, aber in der Schule auffällig. Sie hat Sonderunterricht und wird von einer Schulpsychologin betreut. Aber was alle nicht merken ist, dass das Mädchen von dem Freund der Mutter missbraucht wird. Als der Freund Sal erklärt, dass ihre Schwester demnächst auch fällig sei, beschließt das Mädchen mit ihrer Schwester abzuhauen. Sie plant in die Highlands zu verschwinden. Sal kümmert sich um alles, sie staffiert ihre Schwester mit warmen Sachen aus, besorgt Waffen zum Jagen und sieht sich Filme über Überleben in Wäldern an. Eines Tages ist es dann soweit. Die Mädchen flüchten…

Mick Kitsone schreibt seinen Roman aus der Sicht des Mädchen Sal. Er lässt sie ihre Geschichte so nach und nach erzählen, dass man nicht sofort weiß, wie es in der misshandelten Kinderseele aussieht. Der Autor zieht den Leser so sehr in seinen Bann, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.
Seite 91 „Und da musste ich lachen. Manchmal schaffte sie, dass ich so lache. Das ist wie explodieren und nicht wissen, wo es herkommt.“
Wie mutig die beiden kleinen Mädchen sind und wie sie sich am Leben erhalten. Töten scheint dem 12 jährigen Mädchen im „Blut“ zu liegen. Ihr macht es nichts aus, dem Kaninchen den Hals umzudrehen oder dem Hecht mächtig auf den Kopf zu schlagen. Doch welche Not in der Kinderseele von Sal herrscht, das erschreckt beim Lesen der 352 Seiten doch sehr. Zum Glück werden die Mädchen es nicht alleine schaffen müssen. Aber das soll doch der Leser selber heraus bekommen.
Nebenher möchte man sofort die Koffer packen und zu den beiden Mädchen nach Schottland reisen. Der Autor beschreibt die Landschaft so wunderbar und idyllisch.

Für mich…
…blieb nach den letzten Seiten, die ich gelesen habe, noch eine Weile die Geschichte von Sal im Hinterkopf. Wie viele Kinder misshandelt, missbraucht oder missachtet werden, dass kann man sicherlich an einer Statistik nachlesen. Wenn aber in der tatsächlichen Nachbarschaft ein solches Kind wohnt, erkennt man es oft gar nicht. Oft sind es die Kinder selber, die sich für diese Misshandlungen schämen. So bleibt uns Erwachsenen einfach nur, immer hübsch die Augen aufhalten und versuchen, gerade für diese Kinder eine Freundin zu sein. Vielleicht öffnen sie sich und man kann sie unterstützen, sich gegen die Misshandlungen zu wehren.

Der Autor: Mick Kitson wurde in South Wales geboren und wuchs in London auf. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist und wurde dann Englischlehrer. Heute lebt er in Fife, Schottland, und liebt das Fliegenfischen. »Sal« ist sein erster Roman.
Die Übersetzerin: Maria Hummitzsch. Sie hat schon viel aus dem englischen und Portugiesischen übersetzt. Wer mehr über sie wissen möchte klickt vielleicht einfach mal hier…
ISBN 9783462051407
Fester Einband
352 Seiten
Verlag Kiwi
von Andrea Karminrot | Okt. 12, 2019 | Buch des Monats, Historie, Roman |
Am Ende die Hoffnung
Der zweite Teil aus dieser Reihe
ein Roman von Peter Prange

Peter Prange hatte am Ende des letzten Jahres schon den ersten Band heraus gebracht. Schon da war ich so sehr von der Geschichte einer Familie in Deutschland gefangen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Auch dieses mal erging es mir so. 813 Seiten schnell durchzuarbeiten, ist schon ein Schuh. Aber wer erst einmal die Nase in dieses Buch, Am Ende die Hoffnung steckt, ist für eine Weile nicht mehr ansprechbar.
Was bei mir immer ein Zeichen für ein besonderes Buch ist, ist dass ich mir auch während der „nichtlese“ Zeit, Gedanken über die Protagonisten mache. Wie geht es wohl weiter? Oder was hat die Figur zu ihrer Reaktion gebracht. Peter Prange schreibt einfach so mitreißend. Seine Kapitel sind kurz gehalten und springen von einem Mitspieler zum nächsten, so dass man immer auf mehr wartet.

Aber worum geht es eigentlich
Es geht um eine vielköpfige Familie in Deutschland, genauer gesagt in Fallersleben bei Wolfsburg. Nachdem das letzte Buch von Prange die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg erzählte, stecken wir bei diesem Werk mitten drin. Georg der erstgeborene Sohn, ist Mitentwickler des Volkswagens und arbeitet für Ferdinand Porsche, fällt allerdings unangenehm auf und muss dann an die Front. Edda die älteste Tochter liebt Frauen, was zu dieser Zeit natürlich besser niemand erfahren darf. Charlotte hat sich für den jüdischen Architekten Benjamin entschieden und geehelicht. Wie sollte es anders sein, diese Ehe bringt viele gegen die Beiden auf. Besonders der zweite Bruder Horst, der ein durch und durch gefestigter Nazi ist, stellt sich gegen seine Schwester. Er hat inzwischen einiges an Macht und lässt sich sogar dazu herab, dafür zu sorgen, dass Benjamin fast nach Auschwitz muss. Dann gibt es noch den kleinen Willy, der Nachzügler, der mit dem Down Syndrom gesegnet ist. Schon im ersten Band von Peter Prange, wurde er in einem Heim in Brandenburg untergebracht. Die Eltern Dorothee und Hermann versuchen alles, um den kleinen Kerl mal besuchen zu können.

Am Ende die Hoffnung
Der Autor hat versucht alle Klischees in diesem Roman unter zu bringen, die in dieser Zeit zu Verzweiflung, Zusammenbruch und Chaos führten. Sein Roman ist sehr umfangreich und sehr gut recherchiert. Es macht, obwohl es um grausige Themen geht, unheimlichen Spaß der Familie über die Schulter zu schauen. Auch familienfremde Figuren machen den Roman sehr lesenswert. Die Jüdin Gilla, erinnert stark an die denunzierende, wahrhaftige Greiferin Stella Goldschlag. Göring, Staufenberg und Co, haben natürlich auch ihren Auftritt. Sie sind Nebendarsteller und der Roman fließt sozusagen um die „Stars“ herum. Ich finde es unglaublich gut gelöst.

Du merkst schon, ich bin absolut angetan von diesem großen Werk von Peter Prange. Seine Familie aus Deutschland sind in meinen Augen Bücher, die verfilmt werden müssten. Die Familienmitglieder zeigen wie schwierig das Leben damals war. Beziehungsweise wohin es die Menschen getrieben hat. Der Spannungsbogen den der Autor absolut halten kann, und das über sehr viele Seiten, macht den Roman keineswegs langweilig. Obwohl ich lange auf den zweiten Band warten musste, habe ich sofort wieder in die Geschichte hinein gefunden. Es kam mir vor, als hätte ich den ersten Band erst gestern aus der Hand gelegt. Ich habe mitgefiebert, war wütend, unglücklich, habe geweint und gehofft. Vereinfacht gesagt, ich habe in dem Buch gelebt…Natürlich gehört dieses Buch zu meinen Favoriten in diesem Monat. Verlinkt bei Moner’l wird es natürlich auch.
Ich kann allerdings nicht sagen, ob man den zweiten Roman alleine lesen kann. Ich habe es ja schon oben geschrieben, mir war es, als kenne ich alle Mitspieler und so hatte ich keine Probleme beim Einstieg.
von Peter Prange
ISBN: 978-3-651-02502-8
816 gebundene Seiten
FISCHER Scherz Verlag
von Andrea Karminrot | Okt. 5, 2019 | Rezension, Roman, Sience Fiktion |

Die Gabe
Magst du auch Bücher, die von übernatürlichen Gaben handeln? Ich schon. Dabei finde ich es immer toll, wenn es ziemlich wirklichkeitsnah bleibt. Eine Gabe, wie hellsehen oder heilen. In diesem Buch geht es um eine Gabe, die Menschen verletzen kann. Und es können eigentlich alle, außer die Männer. Als ich die Empfehlungen für dieses Buch gelesen habe, fand ich es eigentlich ganz interessant.
Inhalt
Bisher waren die Mädchen hilflos. Aber plötzlich haben sie die Macht, ihren Widersachern mit elektrischen Schlägen, die sie über ein bisher unbekanntes Organ erzeugen können, nieder zu strecken. Welche Macht sie damit plötzlich haben! Es sind die Männer, die zu Opfern werden und am Anfang mit dieser Situation so gar nicht klar kommen, waren sie es doch, die bislang die Welt regiert haben. Vielerorts gehen die Frauen auf die Straßen und demonstrieren ihre Macht. Manches mal eskaliert es, doch je länger die Frauen mit der Fähigkeit leben, desto besser können sie es kontrollieren und setzen die elektrischen Schläge gezielter ein. Die Welt verändert sich.

Was ich gelesen habe
So richtig hineingefunden habe ich mich nicht in dieses Buch. Die Geschichte war mir einfach zu abstrakt und zu flach erzählt. Die Protagonisten wechselten mir zu oft und mir blieb der Sinn dieses Romans einfach auf der Strecke. Schade, dabei könnte man bestimmt aus der Idee „Frauen wehrt euch“, eine gute Geschichte schreiben.
Ich habe es nicht geschafft, dieses Buch zu Ende zu lesen. Weshalb mir bestimmt ein fulminantes Ende erspart blieb. Ich hätte gerne einen guten feministischen Sciencefiction Roman gelesen, aber irgendwie war mir das hier dann doch zu viel.

Die Autorin
Naomi Alderman wuchs in London auf. Sie ist Professorin für kreatives Schreiben. Die Autorin wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet und für ihr Buch Die Gabe, erhielt sie den Women’s Prize for Fiction.
Wiedereinmal wird mir klar, dass nicht jeder das selbe aus den Büchern heraus liest. Übersetzt wurde das Buch Die Gabe von Sabine Thiele, die schon einiges übersetzt hat.
Originaltitel: The Power
aus dem Heyne Verlag
Taschenbuch
480 Seiten
Tatsächlich gefiel mir dieses Buch nicht. Weshalb ich es auch nicht zu meinen Septemberbüchern stellen möchte. Da passt es einfach nicht dazu!
von Andrea Karminrot | Okt. 1, 2019 | Buch des Monats, Linkparty |

Oktober und meine Buchempfehlungen
Jetzt beginnt wieder die Zeit in der es früh dunkel wird und wir mehr Zeit mit einem guten Buch auf dem Sofa verbringen. Meine Buchempfehlungen für den ungemütlichen Oktober, stelle ich dir jetzt vor. Und weil ich scheinbar nie genug Bücher haben kann, bitte ich dich um deine Buchempfehlungen. Der letzte Monat war wieder sehr inspirierend. Allerdings habe ich meinen Plan, all die Bücher aus dem September nicht geschafft. Weshalb ich nun nacharbeiten muss. So bleibt das Versprechen des Bienenhüters auf dem Stapel liegen und das Kinderbuch habe ich zwar angefangen aber nicht ausgelesen.
Das Versprechen des Bienenhüters
Nuri ist Bienenhüter, mit seiner Familie führt er ein einfaches, aber erfülltes Leben im syrischen Aleppo. Bis das Undenkbare passiert und der Krieg ihr Zuhause erreicht. Nuris kleiner Sohn Sami wird bei einem Bombenanschlag getötet, seine Frau Afra erblindet. Sie müssen fliehen, um zumindest ihr eigenes Leben zu retten. Die Trauer um Sami und Erinnerungen an das einst glückliche Leben begleiten sie auf dem langen, gefährlichen Weg durch eine Welt, die nicht auf sie gewartet hat und selbst die Mutigsten in die Knie zwingt. Doch in England wartet Nuris Cousin Mustafa mit einem Bienenstock, der neuen Honig und neues Leben verspricht. Aber die größte Herausforderung liegt noch vor Nuri und Afra: wieder zueinander zu finden und gemeinsam die Hoffnung an ein neues Leben zu bewahren.
Immer noch kribbelt es mich, dieses Buch zu lesen. Der Klappentext gefällt mir schon so sehr. Aber erst muss ich mich aus dem neuen Buch von Peter Prange, Eine Familie in Deutschland (am Ende der Hoffnung), befreien. Ich habe schon 600 Seiten gelesen. Das ein Buch gut ist, merkt man daran, dass man sich von den Protagonisten im echten Leben kaum befreien kann…
Groß war die Hoffnung im Wolfsburger Land als auf Hitlers Befehl das Volkswagen-Werk aus dem Boden gestampft wurde. Aber nun bricht der Krieg aus, und die Welt der Familie Ising verwandelt sich von Grund auf. So unterschiedlich die Geschwister Ising sind – Parteibonze Horst, Filmproduzentin Edda, VW-Testfahrer Georg und Charly, deren große Liebe Benny in den Wirren von Krieg und Zerstörung verschollen scheint – ein jeder muss sich zu erkennen geben, im Guten wie im Bösen …
Was wird für sie alle am Ende des Zweiten Weltkriegs übrig bleiben – von ihren Träumen, von ihrer Hoffnung?

Sal, ein Roman von Mick Kitson
Dieser Roman landete erst vorgestern auf meinem Stapel. Auch dieser Klappentext verspricht ein paar schöne und spannende Stunden auf dem Sofa. Ich habe mir schon ein paar Kerzen hergerichtet und die Kissen aufgeschüttelt. Manchmal kuscheln sich dann noch die Katzen auf meinen Schoß.
Zwei Mädchen verstecken sich in den schottischen Highlands.
Sal ist 13, und sie weiß, wie man ein Kaninchen abzieht, ein Feuer macht und einen Unterstand baut, schließlich hat sie sich genug YouTube-Videos angeschaut und die Flucht in die Wildnis von langer Hand geplant. Jetzt muss sie zeigen, dass sie sich und ihre kleine Schwester Peppa durchbringen kann.
Sal ist zwar selbst noch ein Kind, doch als ihre kleine Schwester Peppa zehn Jahre alt wird, weiß sie genau, was sie tun muss: Sie muss sie vor dem Freund ihrer Mutter schützen, denn in diesem Alter hat es bei ihr angefangen. Ein Jahr hat sich Sal auf die Flucht vorbereitet und nun versteckt sie sich mit ihrer kleinen Schwester Peppa bestens ausgerüstet im Wald. Die Einzige, die weiß wo sie sind, ist die Deutsche Ingrid, die ebenfalls in der Natur lebt. Doch wer sagt, dass Hexen immer böse sind?
Ein Roman über die Liebe zwischen zwei Schwestern, die Verantwortung, die Kinder schon in jungen Jahren auf sich nehmen, die Schönheit der schottischen Landschaft und das Überleben in der Natur.
Ich glaube diese Oktober-Bücher reichen schon. Ich möchte nicht wieder welche in den November mitnehmen. Hast du für den kuscheligen Oktober schon Buchempfehlungen? Die Linkparty ist wieder eröffnet und lädt dazu ein mitzumachen. Damit unsere Bücherwünsche niemals ausgehen. Weil meine Linkparty so schön zu der Zitronenfalterin passt, verlinke ich meinen Post auf ihren Blog.
von Andrea Karminrot | Sep. 26, 2019 | Buch des Monats, Linkparty, Rezension, Roman |
Der Sprung
ein Roman von Simone Lappert
Simone Lappert schreibt gut durchdacht. Ihre Darsteller sind außerordentlich lebendig. Man kennt sofort jede Figur, die sie erfindet: Henry, der heimlich im Park lebt, ohne festen Wohnsitz ist. Felix der Polizist, der seiner schwangeren Frau nicht von seinem furchtbaren Tagen erzählen kann. Finn, der endlich aus der Stadt will und doch nicht gehen kann, weil er Manu liebt. Maren, die mit ihrem Mann nicht mehr auf einer Welle schwimmt. Theres und ihr Mann Werner, die einen sterbenden Tante-Emma-Laden führen.

Und noch einige Personen mehr, die alle etwas mit der Frau auf dem Dach zu tun haben, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Manu ist diese Frau, die oben auf den Giebel eines Daches steht, um hinunter zu springen. In Gedanken hat sie den Sprung schon durchgemacht. Sie hat gespürt, wie es sich anfühlen muss, zu fliegen und auf dem Boden aufzukommen. Aber noch steht sie da oben. Und die halbe Kleinstadt guckt zu. Ihr Publikum möchte Manu zu einer Aktion überreden. Egal wie und was, sie soll da oben einfach nur runter kommen. Aber die junge Frau wehrt sich, wirft mit Gegenständen nach den Menschen zu ihren Füßen. Jede Aktion in diesem Buch zieht eine Reaktion hinter sich her. Einfach nur herrlich.

Verrückt sind immer die anderen, nicht wahr?
Simone Lappert hat so viel hintergründigen Witz. Sie schreibt spannend und unterhaltsam. Die 1985 geborene Schriftstellerin und Kuratorin für das Lyrikprojekt „Babelsprech.International“ bezaubert durch ihren Schreibstil. Die Schweizerin seziert ihre Charaktere mit einem feinen Gespühr und einer ordentlichen Portion sarkastischen Humor. Schauplatz, ist ein kleiner Ort im Schwarzwald. Finn, der Fahrradkurier beschreibt ihn so:
„…Er kannte hier jede Straße, jeden Schleichweg, alle Aussichtspünktchen, Sackgassen und Drogenumschlagplätze, er kannte die Menschen und ihre Langeweile, die schnell zu seiner eigenen geworden war. Die meisten waren wie er selbst nicht wegen der Atmosphäre hier, sie waren Hängengebliebene, Abwartende oder Festsitzende. Diese Stadt war ein Umsteigebahnhof, eine Durchgangsstation… …Im Grunde fehlte es der Stadt an nichts, außer an etwas, das die Leute vermissten, wenn sie gingen…“ Seite 107
Die Autorin spielt mit den Worten. Beschreibt mit Aufzählungen, die den Leser nicht langweilen. Zeichnet Bildern, die so sehr zu dem Leben in dieser kleinen Stadt und den Charakteren passen, das kein Satz zu viel erscheint. Temporeich fressen sich die Mitspieler in mein Herz. Absurde Kombinationen, passend zum Leben. So wie Egon, der einsame, vegetarische Hutmacher, der seinen Laden aufgeben musste und nun in einem Schlachthof arbeitet. Die Menschen in diesem Roman wurden durch ihre Schicksale geprägt. Sie entwickelten sich zu pöbelnden, unangenehmen, selbstsüchtigen und sturen, stillen, aber auch traurigen Mitmenschen. Jeder Einzelne hatte mein Mitgefühl.
Vielleicht, war es aber auch der Hauch des Voyeurismus, der dieses Buch, für mich, zu einer Sucht werden ließ.
Für mich zählt dieses Buch zu meinen Highlights in diesem Jahr und somit gehört es auf jeden Fall in meine September-Bücher. und zu der Linkparty bei Monerl
aus dem Diogenes Verlag
Hardcover Leinen
336 Seiten
ISBM 978-3-257-07074-3