Dora Maar, war mehr als eine Muse

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe

Dora Maar. Kennst du sie schon? Sie war (die) eine Geliebte und Muse von Pablo Picasso. Ach, du kennst auch ihr Meisterwerk? Ein Bild, dass die Fotografin Dora Maar sich förmlich „ergaunert“ hatte, das aber für sehr großes Aufsehen unter den damaligen Surrealisten der 1930 Jahre sorgte. Das Portrait Père Ubu (1936)

Dora Maar, das ist nicht ihr richtiger Name. Sie kam als Henriette Theodora Markovitch auf die Welt. Ihre Mutter stammt aus Frankreich und ihr Vater aus Kroatien. Sie spricht fließend Spanisch, Französisch und Englisch. Dora Maar ist groß und dunkelhaarig. Mystisch, irgendwie anders als die anderen Pariserinnen und sie zog die Aufmerksamkeit Pablos auf sich.

Auf der Suche nach der Liebe

Dora Maar sucht eine Liebe, die nicht nur körperlich ist. Sie sucht jemanden, der ihr ebenbürtig ist. Pablo Picasso scheint da genau der Richtige zu sein. Sie weiß, wo sie ihn treffen kann. Wunderschön zurecht gemacht, trifft sie die Entourage des großen Meisters in einem Café in Paris. Theatralisch setzt sich die schöne Frau an einen Tisch. Mit einem scharfen Messer sticht sie in die Zwischenräume ihrer gespreizten Finger, ihrer auf dem Tisch liegenden Hand. Picasso sieht ihr gebannt zu. Am Ende bitte er sie um ihren blutverschmierten Handschuh, den er sich in seinen Trophäenschrank legen wird.

Ab diesem Augenblick ist er vernarrt in Dora und sie führen eine gebende und nehmende Beziehung. Dora wird für Picasso zur Muse und in den 8 Jahren ihrer Beziehung, steht sie ihm immer wieder Model. Auch wenn es die perfekte Beziehung ist, Pablo kann nicht treu sein.

Die Kunst ist die Hauptfigur in seinem Leben. Die Nebenbuhlerinnen sind die Frauen. Sie sind austauschbar…
So Dora’s Aussage in dem Buch auf der Seite 142

Dora nur als Muse und Model für Picasso hinzustellen, ist nicht richtig. Sie war mehr. Denn in ihr schlummerte die Kunst, genauso wie in all den Männern, die Picassos und Doras Nähe suchten. Sie war eine ausgezeichnete Malerin und Fotografin ihrer Zeit. Eine ihrer Freundinnen war Lee Miller.

Dora Maar, eine Ausnahmekünstlerin

Mich hat die Geschichte Dora Maars in ihren Bann gezogen. Das Buch liest sich ganz wunderbar. Ich wusste so wenig über diese kreative und hochintelligente Frau, dabei kenne ich doch so einige ihrer Kunstwerke und noch mehr die Bilder, die Picasso von ihr gemalt hatte. Wieder einmal steht eine Ausnahmekünstlerin im Schatten eines extravaganten Mannes. Die Autorin hat ihre Informationen über Dora Maar zu einem sehr ansprechenden Roman verarbeitet. Gefühlvoll, traurig, enthusiastisch und unterhaltend.

…Ich habe den zwei Gesichtern der Liebe ins Antlitz gesehen, und das Leben hat mich immer wieder gezwungen, neue Wurzeln zu schlagen… (Seite 348)

Der Roman ist keine Biografie! Vieles ist fiktiv. Die Autorin Bettina Storks beschreibt, wie sie mit der Figur Dora Maar ihren wunderbaren Roman geschrieben hat. Mir war, als hätte ich einen Blick in das Leben Maar’s, an der Seite Picassos werfen dürfen.

Ich hätte mir mehr Bilder in dem Buch gewünscht. Am Ende findet man eine Auflistung all der erwähnten Werke. Ich hatte allerdings auch „nur“ das E-Book. Vielleicht ist das in einem analogen Buch anders.

 

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe

Autorin: Bettina Storks
451 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3-7466-3797-6

Ein Sommer mit Percy und Buffalo Bill

Ein Sommer mit Percy mag ich auch mal mitmachen. Percy ist der beste Freund von Ulf (welch Zufall, dass der Autor auch Ulf heißt!). Percy trägt sein Herz auf der Zunge und lässt alles raus, auch das, was er eigentlich nicht erzählen sollte. Außerdem hat er immer eine super Erklärung und Lösung parat.

Eigentlich ist Ulf mit seinen Eltern auf eine der Schären-Inseln, um die Großeltern besuchen. So wie sie jedes Jahr dort Urlaub machen. Ulf hat schon so manches Abenteuer mit den Kindern dort erlebt. Dieses Mal hat Ulf seinem besten Freund Percy erlaubt, ihn dort zu besuchen. Nur zu dumm, dass er seinen Eltern und Großeltern nichts von dieser Abmachung erzählt hat. Und so kommt es, dass Ulfs Mutter, ein paar Tage nach der Ankunft, einen Anruf von Percy’s Mutter erhält. Sie freue sich ja schon so darauf ihren Sohn über das Wasser zu ihnen zu schicken.

Sommer mit Percy Kinderbuch

So wollte Percy das aber nicht haben

Ulf ist nicht so begeistert. Percy ist zwar sein bester Freund auf dem Festland, aber hier ticken die Uhren anders. Sein Großvater ist einer, den man keinem Kumpel vorführen möchte. Laut, polternd, schmatzend und furzend. Doch Percy wickelt den alten Mann schnell um seinen Finger und scheint bei ihm einen Stein im Brett zu haben.
Und dann ist da noch Pia! Ulf hat sich in das Lachen von diesem hochgewachsenen Mädchen auf den Schären verliebt. Pia geht angeln, springt fantastisch ins Wasser und macht auch sonst Dinge, die Ulf bezaubern. Aber das kann man ja nicht einfach zugeben. Wie ist denn das, wenn man verliebt ist. Und überhaupt, wie ist denn das eigentlich mit der Liebe?

Frech und ansprechend

Das Kinderbuch ist sehr ansprechend geschrieben, ein wenig frech und doch immer wieder ernst. Die Sprache erinnert ein wenig an die Bücher von Astrid Lindgren oder Gunilla Bergström (Die Autorin die sich die Willi Wiberg Bücher ausgedacht hat) Gerade heraus werden Themen angesprochen, die sonst nicht laut gemacht werden. Vielleicht weil man nicht gerne über einen furzenden Opa oder ein verliebtes Bauchkribbeln redet.

Ein Kinderbuch aus schweden

Ein bisschen war ich darüber irritiert, dass Ulf mit seinem Kumpel Klas, die geklauten Chesterfield, raucht. So ganz schmecken Ulf die Zigaretten ja eigentlich auch nicht. Aber auch das gehört irgendwie zum Erwachsenwerden dazu. Denn darum scheint es in dem Buch zu gehen. Die Kinder sind alle kurz vor oder in der Pubertät. Ein ganz wunderbares Sommerabenteuererwachsenwerden-Buch.

Das Buch bietet sehr ansprechende Bilder von der Illustratorin Regina Kehn gemalt. Dadurch habe ich einen besonderen Bezug zu Ulf, Percy und Klas bekommen. Sehr schön lebendig gemalt. Ein Augenschmaus für Alt und Jung.

 

Ulf Stark (194-2017) erhielt für seine Kinderbücher den Astrid-Lindgren-Preis, den August-Preis und den Deutschen Jugendliteraturpreis.

 

Ein Sommer mit Percy und Buffalo Bill

Von Ulf Stark
gemalt von Regina Kehn
ISBN: 9783825152833
285 Seiten
Urachhaus Verlag

Dunkles Lavandou {eine Krimirezension}

Lavandou liegt mitten in der Provence! Dort Urlaub zu machen, muss einfach herrlich sein. Die Menschen strömen im Sommer gerne dorthin. Es ist ja auch einfach zu schön in der Provence.

Dunkles Lavandou

Doch nicht alles scheint dort so rosig zu sein. Warum springt eine junge Frau von einer Brücke in den Tod? Einfach so vor einen LKW. Als Leon Ritter, der Gerichtsmediziner des Bezirkes, die Leiche obduziert, stellt er fest, dass die Frau schon vor ihrem Sprung tot gewesen sein musste. Leon ist ein akribischer Pathologe. Ihm scheint nichts zu entgehen.

Die junge Frau wird nicht die letzte Leiche bleiben. Seltsam sind die Dinge, die Leon neben den Leichen oder den Orten ihres Selbstmordes findet. Sollte das ein Serienmörder sein? Leon Ritter und seine Lebensgefährtin Polizeichefin Capitaine Isabelle Morell, suchen nach einem Muster.

Die Polizei von Lavandou, hat kein großes Interesse daran, die Fälle zu lösen. Die Angst, dass die Touristen sich ängstigen könnten schwebt wie ein Damokles Schwert über der Stadt. Erst als dann zwei weitere Frauen verschwinden, nehmen sie die Sache ernst. Immerhin handelt es sich um die Tochter des Kultusministers und ihrer Freundin, die in der Provence mit dem Auto unterwegs waren.

Geheimnisse

Nicht nur die verschwundenen Frauen und die Leichen spielen in dem Krimi eine Rolle. Das Zusammenleben von Leon und Isabelle steht genauso im Vordergrund. Isabelle hat ein Geheimnis vor Leon, weshalb sie die Ermittlungen schleifen lässt. Aber irgendwie passt einfach sehr gut zusammen.

Ich kannte die Serie um den aus Frankfurt stammenden Gerichtsmediziner Leon Ritter noch nicht. Doch hat mir dieser Roman, aus dem Südfranzösischen Lavandou, gefallen. Sobald man sich in den Krimi eingelesen hat, hatte man das Gefühl, einen Kurzurlaub dort zu machen. Die Gegend ist einfach zu schön beschrieben. Aber auch das Paar Isabelle und Leon passen perfekt zueinander. Es ist auch nicht unbedingt nötig, einen der vorangegangenen Fälle gelesen zu haben. Schnell ist man in der Geschichte und ermittelt mit. Ich denke, dass ich auch noch die vorangegangen Bücher lesen werde, bzw. die Nachfolgebände.

Das Buch war für mich spannend und gleichzeitig Erholung. Dieses Buch habe ich schon einmal in den Büchern für den Juni erwähnt

 

Dunkles Lavandou

Leon Ritters sechster Fall
Autor: Remy Eyssen
Verlag: Ullstein Taschenbuch
496 Seiten
ISBN: 9783548291277

Wer hat an der Uhr gedreht? {August-Bücher}

Wer hat an der Uhr gedreht? Der Sommer hat eine Pause in Berlin eingelegt und man könnte meinen, dass man wieder mehr Zeit zum lesen hat. Aber weit gefehlt. Immer wieder kommen mir meine Fahrradtouren dazwischen. Ich nehme sogar meinen E-Bookreader mit auf große Fahrt. Natürlich kann ich während des radelns nicht lesen. Ich finde es schon gewagt, wenn ich einige Radfahrer mit Kopfhörern durch den Straßenverkehr fahren sehe. Aber im Zug, zu meinem Startpunkt, da kann ich noch ein paar Seiten verschlingen.

wer hat an der Uhr gedreht

Im Moment lese ich gerade Dora Maar  und die zwei Gesichter der Liebe. Dieses Buch habe ich schon im Juli auf dem Plan gehabt. Inzwischen habe ich gut die Hälfte gelesen und finde jede Unterbrechung wirklich ärgerlich. Die Rezension wird nicht lange auf sich warten lassen. Erst gestern habe ich die Rezension zu eine Buch in den Blog gestellt, dass mich auch nicht einen Moment aus seinen Klauen ließ. Die Highlanderin. Vorsicht Suchtpotenzial!

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wenn ich die Uhr nur manchmal wieder zurückdrehen könnte… Oder anhalten und lesen. Ohne Störungen. So muss ich mit dem zurechtkommen, was ich habe. Lass mal sehen, welche Bücher diesen Monat auf dem Plan stehen:

Da wäre einmal Das Meer von Mississippi von Beth Ann Fennelly. Ich habe eine Rezension gelesen die mich umgehauen hat. Was blieb mir da anderes übrig, als mir dieses Buch zu besorgen. Es vereint Historiendrama, Liebesgeschichte und Kriminalfall. Ich bin wirklich gespannt.

1927, im Süden der USA. Es regnet seit Tagen, und der mächtige Mississippi droht über die Ufer zu treten, als die Prohibitionsagenten Ingersoll und Johnson die kleine Ortschaft Hobnob erreichen. Sie sind auf der Suche nach zwei verschwundenen Kollegen, die einem örtlichen Schwarzbrenner auf der Spur waren. Am Schauplatz eines Verbrechens finden sie ein schreiendes Baby, das Ingersoll nicht zurücklassen will. Bei Dixie Clay Holliver, einer jungen Frau aus dem Ort, findet er ein Zuhause für das Kind. Die beiden mögen sich auf Anhieb, doch Ingersoll weiß nicht, dass Dixie Clay die beste Schwarzbrennerin des Landes ist und etwas mit den vermissten Ermittlern zu tun haben könnte.

Reise in die Vergangenheit

Nachdem ich von Oliver Pötzsch Das Buch des Totengräbers gehört habe, stellte ich fest, dass ich mir vor ewigen Zeiten Der Lehrmeister auf meinen Reader geladen hatte. Manchmal vergesse ich die Bücher, die dort lagern. Noch ein Historischer Roman. Ich scheine gerade einen Faible für Bücher zu haben, bei denen man an der Uhr dreht.

Der goldene Herbst 1518 neigt sich dem Ende. Sechs Jahre sind vergangen, seitdem der berühmte Magier Johann Georg Faustus aus Nürnberg geflohen ist. Sein Ruhm ist gewachsen, selbst an den Höfen von Herzögen, Grafen und Bischöfen sucht man seinen Rat. So als würde der Herrgott – oder sein böser Gegenspieler? – eine schützende Hand über ihn halten. Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Karl Wagner und der jungen Gauklerin Greta, seiner Ziehtochter, reist er als Quacksalber und Astrologe durch die Lande. Doch Johann spürt, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Sein Erzfeind Tonio ist noch nicht besiegt. Tief im Inneren weiß Johann, dass das Böse zurückkehren und erneut seine Hand nach ihm ausstrecken wird …

Ich halte mich diesen Monat mal ein wenig zurück, mit meinen geplanten Büchern. Immer wieder mogelt sich ja doch wieder ein Buch dazwischen. Vielleicht ist dann mein Erfolg größer, wenn ich mehr zum lesen komme und dich mit einer „Flut“ von Rezensionen überschütten kann 😉 1184 Seiten werden ja wohl auch reichen!

Was wirst du diesen Monat lesen? Immer wieder verführen mich deine Rezensionen. Meine Bücherwünsche sehen manchmal aus wie die Zugspitze. Und Rubi von Karminrot kann fast nicht mehr über die Seiten klettern. Ich wünsche dir einen schönen Lesemonat

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Die Highlanderin {Spannung pur}

Die Highlanderin ist eine stolze Frau. Sie ist etwas Besonderes, mit ihrem weißem Haar und ihren tiefblauen Augen sieht sie einer Schottin so gar nicht ähnlich. Und doch fühlt sie sich in den Highlands zu Hause. Enja von Cearlaverock.

Die Geschichte spielt im Jahre 1309. Enja die Highlanderin verfolgt einen Ritter, der eines ihrer kämpferischen Mädchen getötet hat. Dabei wird sie selber schwerst verletzt. James Douglas, Sohn des Clanführers der Douglas, findet die verletzte junge Frau und nimmt sie mit in die Burg. Dort erholt sich die Highlanderin sehr schnell wieder, sehr zum Erstaunen der Heilerin. Enja ist dem jungen Douglas etwas schuldig und ganz nebenbei fasziniert er sie.

Als der Douglasclan in englische Gefangenschaft gerät, versucht Enja die Männer vor dem englischen König Edward zu retten und findet sich selber, dem Hochverrat angezeigt, im Gefängnis wieder.

Enja die Highlanderin

Enja ist, wie gesagt, etwas Besonderes. Woher sie tatsächlich stammt, kann sie nicht beantworten. Es ist dort, wo sie herkommt lange kalt und sie erinnert sich daran, dass sie etwa sechs Jahre alt gewesen sein muss, als ihre Mutter sie zu einem besonderen Ort über das Meer begleiten wollte. Doch eine riesige Welle brachte das Schiff auf dem sie ihre Reise unternahmen, zum Untergang. Außer Enja schien keiner zu überleben. Piraten sammelten das Mädchen nach Tagen aus dem Meer ein und machten aus ihr eine Sklavin. Markiert mit dem Tattoo eines schwarzen Kreuzes zwischen den Augen, wurde sie in Bagdad verkauft. Damit begann die seltsame Ausbildung der kleinen Enja.

So spannend

Der Roman ist so spannend geschrieben! Die 505 Seiten vergehen wie im Flug. Wobei ich nicht sagen kann, was mich mehr fasziniert hat, das Leben der kleinen Enja, bevor sie Schottland erreichte oder die selbstbewusste und für die damalige Zeit zu sehr emanzipierte Frau in den Highlands. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Roman irgendwo eine träge Stelle aufwies. Ununterbrochen hielt sich die Spannung. Enja erzählt meistens ihre eigene Geschichte. Aber auch die anderen Figuren kommen zu Wort!

Schade das Die Geschichte so schnell zu Ende war. Nun heißt es auf den Folgeband warten, der leider erst am 11.10.2021 verfügbar sein wird. Ich bin sozusagen im Enja von Cearlaverock-Fieber!

 

 

Die Highlanderin

Ein historischer Roman von Eva Fellner
505 Seiten
Aufbau Verlag
ISBN 978-3-7466-3829-4