Die Leuchtturmwärter

In einer Sturmnacht verschwinden 3 Leuchtturmwärter von ihrem Turm mitten im Meer, weit weg vom Festland. Und sie hinterlassen einige Rätsel. So zumindest steht es kurz zusammengefasst in dem Klappentext des Romans. Die Geschichte hat sich 1972 ereignet und soll einer wahren Geschichte zugrunde liegen.

Die Leuchtturmwärter

Die drei Leuchtturmwärter leben abgeschnitten auf ihrem Leuchtturm. Ab und zu halten sie per Funk Kontakt zu den anderen Türmen oder zur Einsatzzentrale. Ansonsten sind sie auf sich selbst gestellt, während ihre Gefährtinnen alleine mit den Kindern auf dem Festland leben und sich auf den Landurlaub ihres Mannes mehr oder weniger freuen. Zusammengepfercht auf weniger Quadratmeter, unter minimalistischen Bedingungen, müssen die drei Männer ihren Pflichten nachgehen und die Macken ihrer Mitbewohner aushalten. Freiraum oder Rückzugsmöglichkeiten, findet sich in dem Turm nämlich kaum. Sie leben aus der Dose und nur wenn einer der Männer vom Landurlaub zurückkommt, dann gibt es frische Nahrungsmittel. Hauptsache, es gibt genug Zigaretten.
Als das Versorgungsboot nach einer Sturmnacht an dem Felsen festmacht, um Nachschub und eine Aushilfe an Land zu bringen, sind die drei Männer spurlos verschwunden. Die Tür zum Turm ist von innen verschlossen, der Frühstückstisch ist noch unberührt und zwei Uhren, die sonst sehr präzise sind, sind stehen geblieben. Unheimlich! Wo sind die Männer hin?

Es bleibt ein Rätsel

Nach zwanzig Jahren, die Männer sind immer noch nicht gefunden, beschließt ein Schriftsteller, mit den hinterbliebenen Frauen zu sprechen, um einen Roman über dieses mystische Ereignis zu schreiben. Am Anfang wird er noch vertrieben, nicht eingelassen. Doch dann fangen die Frauen an, mit ihm zu sprechen. Allerdings nicht alles, nicht haarklein, denn er ist ja immerhin ein Fremder und einem Fremden erzählt man ja nicht, was in der Familie so vorgeht. Aber je weiter man im Buch fortschreitet, desto mehr erfährt man, was wirklich hinter verschlossenen Türen passiert ist.

Und dann sind da ja noch die Männer auf der winzigen Insel mit dem mächtigen, dem eindrucksvollsten Leuchtturm Englands. Auch sie kommen zu Wort. Je länger man sich mit dem Leben der Drei in dieser Abgeschiedenheit beschäftigt, umso mehr wird einem die Einsamkeit bewusst, mit denen die Männer belastet sind. Die Entfernung zu den Frauen, dem Leben auf dem Festland. Welche Abgründe tun sich auf, wenn man auf so engem Raum seine Zeit verbringt? Was wird dem Freund für Machenschaften unterstellt? Dazu kommen dann noch die Sagen und Mythen, die sich wie kalte, stete Tropfen immer mehr im Hirn der Männer breit machen und die Seelen zermürben.

Abgeschiedenheit, Einsamkeit

Ich habe das Buch ziemlich lange vor mir hergeschoben. Schon vor einem Jahr hatte ich es begonnen zu lesen, aber ich fand keinen Zugang zu dem Schreibstil, bzw. zu den Figuren. Es gab keinen Charakter, der mir vielleicht auch nur ein bisschen sympathisch gewesen wäre. Was auch immer der Romanautor, der auf der Suche nach der Wahrheit ist, fragt, kann man nur anhand der Antworten, der Lebensgefährtinnen herauslesen. Ich glaube, das ist ein Buch, das man erst nach 100 Seiten aus der Hand legen darf, denn sonst verschwindet der Bezug. So richtig gepackt haben mich Die Leuchtturmwärter nicht. Vielleicht erst auf den letzten Seiten. Am Ende war ich froh, das Rätsel gelöst zu wissen.
Ein Rätsel bleibt es zumindest bis zum Schluss und man reimt sich so manches zusammen, dass sich dann aber auch wieder als Falschentscheidung herausstellt. Depression, Einsamkeit, Verlorensein, düster, melancholisch, mystisch … so könnte man dieses Buch beschreiben. Für Rubi und mich hat dieses Buch 🐭🐭🐭 verdient. Es war nicht schlecht, aber hat uns eben nicht begeistert.

Die Autorin

Emma Stonex, 1983 in Northamptonshire in England geboren und aufgewachsen, begann ihre Karriere als Lektorin. Mehrere Jahre arbeitete sie erfolgreich in einem großen Verlagshaus, bevor sie ihrem Traum vom Schreiben folgte. Schon immer fasziniert von Leuchttürmen, inspirierte sie nicht zuletzt das mysteriöse Verschwinden dreier Leuchtturmwärter auf den Flannan Isles zu ihrem Roman. Stonex lebt heute in Bristol. (Text von hier)
Eva Kemper, die Übersetzerin, hat Literaturübersetzung studiert und schon viele wunderbare Bücher aus dem Englischen übersetzt.

Die Leuchtturmwärter

Ein Roman von Emma Stonex
Übersetzt von Eva Kemper
aus dem Fischer Verlag
432 Seiten
ISBN: 978-3-596-70058-5

Der Kuss des Kaisers

Der Kuss ist ein berühmtes Bild von Gustav Klimt, das dieser an den Kaiser Wiens verkauft hat. Allerdings musste dazu die Moderne Galerie des Schlosses Belvedere, in der das Bild ausgestellt werden sollte, hergerichtet werden. Aber dann fand man diese Leichenteile und die Ausstellung schien gefährdet.

Der Kuss des Kaisers

Wir befinden uns im Jahr 1908 in Wien. Gustav Klimt hat den Kuss in einer Galerie ausgestellt und der Amtssekretär für Kultus und Unterricht, Josef Krzizek, wartete darauf den Künstler, um diesen zu dem Kauf des „Kuss“ zu überreden. Dazu brauchte es nur eines dicken Geldsäckels. Jeden Preis würde er dem Künstler bieten, um das schimmernde Bild mit Blattgold zu ergattern. Eine der Bedingungen Gustavs Klimt war, dass das Bild in einem angemessenen Raum ausgestellt und er den Platz selber inspizieren würde. Krzizek war aufgeregt, aber er konnte das Bild „Der Kuss“ ergattern.

Erna Kührer ist für die Sauberkeit in dem unteren Belvedere zuständig. Sie ist gewissenhaft, braucht sie diese Arbeit doch dringend, wenn sie in den guten Verhältnissen weiter leben möchte. Ihr Mann hat eine Schuppenflechte und ist zeitweise so unansehnlich, dass er keine Arbeit mehr findet. Aber die Kinder brauchen doch was Gutes auf den Tisch und die Wohnung muss auch bezahlt werden. Nur gut, dass ihr ältester Sohn Daniel verschwunden ist. Doch plötzlich steht der auch wieder vor der Tür. Unangenehm ist der. Treibt sich mit Gesindel herum und stänkert mit der Nachbarschaft. Am Ende zieht er seine hübsche zwölfjährige Schwester in seine Machenschaften mit hinein.

Leichenteile im Schlosspark

Die Aufregung ist groß, als Leichenteile im Schlosspark gefunden werden. Aber wo ist der Kopf zu dem Zerstückelten? Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch sollen den Mord aufklären. Im Schlosspark eine Leiche? War da wohl gar ein Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand geplant gewesen? Pospischil ist schon etwas älter und schon länger im Dienst. Er hat die Ruhe bei der Suche nach dem Mörder, beziehungsweise des fehlenden Kopfes, weg. Frisch dagegen möchte endlich unter Beweis stellen, dass er seinem Chef Pospischil in nichts nachsteht. Zusammen kommen sie der Lösung immer näher und am Ende, hätte man es kaum glauben wollen … Einzig der Kuss kommt nicht so oft vor, ist aber ein perfekter Aufhänger!

Christine Neumayer hat hier einen sehr schnell lesbaren und interessanten historischen Wien-Krimi geschrieben. Die Figuren machen wirklich Laune und lassen einen Blick ins alte Wien zu. Manchmal sind die Namen und Titel der ein kleines Verwirrspiel. Aber damit habe ich persönlich wohl ein Problem. Dann wünsche ich mir immer eine Liste von den Personen, die in dem Buch mitspielen. (Leider nicht vorhanden). Doch am Ende hat es nichts ausgemacht und ich hatte mein Vergnügen an den Ermittlungen. Spannend, was am Ende herauskam. Vermutet hatte ich etwas anderes. Aber ich bin ja auch keine Kriminale und muss solche verzwickten Fälle aufklären! Ich hoffe, das wird nicht der letzte Fall von Pospischil gewesen sein.

Die Autorin

In Niederösterreich geboren, lebt Christine Neumeyer heute als Schriftstellerin und Organisationsassistentin der Universität Wien in Wien. Seit 2017 ist sie die „Oberschwester“ der Region Österreich im internationalen Verein der „Mörderischen Schwestern“ zur Förderung der von Frauen geschriebenen Kriminalliteratur und seitdem verwirklicht sie mit österreichischen Autorinnen zahlreiche Projekte, so z.B. ein Schulförderprojekt oder ein Theaterprojekt. Besuchen Sie die Autorin und die Mörderischen Schwestern Österreich. (Text von hier kopiert)

Ich habe das Buch verschlungen und Rubi kam kaum hinterher. Von uns bekommt dieser Krimi 🐭🐭🐭🐭

 

 

Der Kuss des Kaisers

Ein historischer Wien-Krimi
geschrieben von Christine Neumayer
270 Seiten
aus dem Picus Verlag
ISBN 978371172136-5

Taupunkt

Den Taupunkt zu erklären finde ich schwer: Der menschliche Körper muss seine Temperatur stets unter 37° C halten, denn sonst verliert er zu viel Wasser. Um das zu erreichen, können wir schwitzen und der kleinste Windhauch, kühlt uns durch den Schweiß wieder herunter. Ein cooler Trick im wahrsten Sinne des Wortes. Aber wenn es draußen in der Sonne schon über 37° hat und es dann auch noch schwül ist, also die Luftfeuchtigkeit hoch, dann kann unser Körper auch diesen praktischen Trick nicht anwenden. Selbst ein junger gesunder Mensch hat dann schon nach 2 Stunden ein großes Problem und kann an der Hitze versterben. Und jetzt stell dir einen alten, vielleicht noch kranken Menschen vor … (NTV)

Taupunkt

Es ist heiß in Deutschland, dabei ist es gerade mal Frühling. Robert bestellt seine viel zu trockenen Felder in Norddeutschland an der Nordseeküste. Geregnet hat es schon länger nicht mehr. Aber von irgendwas muss man ja schließlich leben. Roberts Tochter Janne studiert derweil in Berlin. So alleine auf dem großen Hof ergibt sich der Bauer in seine Trunksucht und statt Wasser trinkt er lieber sein Bier oder Wein. Obendrein hat er sich den Klimagegnern angeschlossen. Er kann einfach nicht akzeptieren, dass die Welt gerade dabei ist zu verbrennen. Täglich steigt das Thermometer weiter an. Über 37° C ist keine Seltenheit mehr. Wenn ihn doch damals nicht sein Bruder einfach mit dem Hof alleine gelassen hätte, dann wäre es vielleicht ganz anders gekommen, wüten die Gedanken durch Roberts Kopf.

Der Bruder, das ist der bekannte Klimawissenschaftler Tom Beyer. Tom weiß, was passieren wird und kann es nicht ertragen, dass es immer noch so viele Menschen gibt, die es nicht verstehen oder gar leugnen, dass die Erde am Ende ist und der Homo sapiens ausgedient haben wird, wie die Dinosaurier. Er tritt bei Veranstaltungen auf und sagt geradeheraus, was passieren wird. Aber erst als es schon zu spät ist, fängt man an ihm zu glauben. Tom kennt einige Lösungen, die aber nur die Hitze mildern könnte. Das Übel ist damit aber noch nicht aus der Welt geschafft. Man beschimpft Tom öffentlich, sogar in den Boulevardblättern und zieht auch noch sein Liebesleben mit hinein.
Tom hat sich einen Namen gemacht unter den Wissenschaftlern. Doch seine Familie hat nichts von ihm. Selbst in Berlin steigen die Temperaturen inzwischen auf über 40° C. Tom macht öffentlich, wie man das Klima retten könnte. Doch damit macht er sich keine Freunde unter den Wirtschaftlern.

So dicke ist das Band nicht zwischen den Brüdern. Tom legt sich ins Zeug, um seinen Bruder von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass man den Nutzungsplan seiner Landwirtschaft grundlegend überdenken sollte. Aber Robert ist nur sauer auf seinen Bruder, der ihn alleine gelassen hat und weil Tom nicht mal zur Beerdigung ihrer Mutter kam. Janne, die Tochter Roberts, ist eine Klimaaktivistin. Sie verehrt ihren Onkel Tom und vertritt seine Meinung. Doch auch sie hat keinen Einfluss auf den sturen Vater.

So dicht an der Wahrheit

Mich hat dieser Roman wirklich erschreckt. Er ist so dicht an der Wahrheit, dass es einem ganz unheimlich wird. Wenn wir nicht alle endlich etwas unternehmen, dann enden wir in wie die Personen in dem Roman. Auf der Flucht vor der Hitze und Dürre. Ich fand die wissenschaftlichen Darstellungen echt interessant. Doch hat mir die Grundgeschichte nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte der Brüder und deren Familien einfach nur um die Katastrophe herumgeschrieben wurden. Mir gefiel keine der Personen. Mich hat der Roman trotzdem in seiner Gesamtheit erschreckt. Ich musste meine Nase aus meine Wohlfühlbubble strecken und das hat mir nicht behagt.

Taupunkt, ist ein Klimaroman von Thore D.Hansen. Er ist eigentlich Politikwissenschaftler, Soziologe und Journalist. Taupunkt ist nicht sein erster Roman. Er hat schon andere futuristische Politthriller geschrieben.
Unterhaltung war mäßig, dafür war der Roman unheimlich informativ 🐭🐭🐭🐭 von Rubi und mir, mit der Bitte, dass man auch schon im Kleinen damit anfangen kann, etwas für unser Klima zu unternehmen.

 

Taupunkt

von Thore D. Hansen
Taschenbuch
272 Seiten
Europa Verlage
ISBN:9783958904705

Mein Leben in deinem

Mein Leben in deinem … Nisha lebt im großen Stil. Sie ist verheiratet mit einem Mann, der sie mit den schönsten Designer Kleidern und teuersten Schmuck ausstattet. Sie reisen um die Welt und leben im Grunde fast immer in Hotels, obwohl die Beiden tolle Häuser und Wohnungen besitzen. Nisha verweilt gerade in England und brauchte etwas sportliche Betätigung. Sie ist es gewohnt, wie eine Prinzessin behandelt zu werden, doch in diesem Sportstudio ist sie eine von vielen. Wütend schubst sie eine schwarze Tasche von der Sitzbank, stellt ihre eigene dort ab und geht duschen.

Sam fühlt sich in diesem Sportstudio etwas deplatziert. Diese ganzen Schickimütter machen sie nervös. Mal abgesehen davon, dass sie denkt, mit denen ohnehin nicht mithalten zu können. Sie ist über 40, hat etwas Speck angesetzt und benimmt sich eher wie eine graue Maus. Sam hält es in der Umkleide nicht mehr, schnappt sich ihre Tasche und geht. Sie hat noch wichtige Termine, die, wenn alles gut geht, ihrem neuen Chef vor Augen führt, dass man sehr wohl auf sie zählen kann. Der hat sie nämlich auf dem Kicker und putzt sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit herunter.

Aber ach, du Schreck, das war ja gar nicht ihre Tasche. Darin befinden sich hochhackige rote Louboutin Schuhe. Schuhe, wie sie Sam noch nie gesehen hatte. Keine Zeit wieder zurückzugehen und die Verwechslung rückgängig zu machen, zieht Sam die Schuhe zu ihren Terminen an und merkt, wie sie sich nur durch dieses Accessoires zu einer anderen Frau „verwandelt“, selbstbewusster auftritt.

„ … sie geben mir das Gefühl, eine andere Version von mir selbst zu sein, glaube ich. Wenn ich könnte, würde ich sie jeden Tag tragen. …“ Seite 182

Mein Leben in deinem

„Mein Leben in deinem“ ist eine herrliche Verwechslungsgeschichte. Ein bisschen hat mich der Anfang an den Film „Die Glücksritter“ mit Eddi Murphy erinnert. Die reiche und etwas unausstehliche Nisha wird zum Zimmermädchen degradiert und die graue, arme Maus Sam mutiert zum Vamp. Doch im Laufe des Romans zeigt sich, dass es hier um etwas mehr geht. Um Freundschaft und Gerechtigkeit. Um echte Liebe und Vertrauen. Jojo Moyes hat einen schönen, mitreißenden und unterhaltenden Roman geschrieben. Sam ist so sympathisch in ihrer stets am Wasser gebauten Art, dass man sie fast immer in den Arm nehmen möchte und sie trösten will. Während Nisha, ein echtes Biest ist, die sich langsam zu einer wundervollen Freundin entwickelt.

Jojo Moyes hat noch ein paar weitere Figuren in den Roman eingebaut, die das ganze auch noch komplett machen. Sams Mann leidet an Depressionen, denen er selber nichts entgegensetzen kann und die so langsam, die Ehe mit in den Abgrund zieht. Und auch die „verrückten“ Eltern Sams tragen nicht gerade zur Entspannung bei. Bei Nisha ist es der Ehemann Carl, der irgendetwas zu verbergen hat, ein echter Schuft ist und seiner Ex-Frau sogar seinen Bodyguard auf die Fersen hetzt. Wenn Nisha nicht die starken Schultern ihrer neuen Freundin Jasmine hätte, die ihr ein vorübergehendes Zuhause und einen Job verschafft hat. Und dann kommt da noch der Koch Aleks ins Spiel.
Der ganze Roman kommt eigentlich kaum zur Ruhe, weshalb man einfach weiterlesen muss. Spannend, unterhaltsam und überraschend. Ein bisschen Liebe/Freundschaft, etwas Crime und Komik. Gute Unterhaltung, die nicht loslässt.

Das Monstermädchen hat auch etwas zu dem Buch zu sagen

Das Buch liest sich relativ schnell und unkompliziert, ein typisches Jojo Moyes Buch. Klar strukturiert und keine unnötigen „Umwege“. Es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, oder der Gedanke es weglegen zu wollen. Dennoch beginnt der Spannungsbogen am Anfang des Buches und hat den Höhenpunkt, kurz vorm Buchende, was das Ende etwas ernüchternd scheinen lässt.
Sam, eine Person aus dem Buch, wirkt wie eine normale Frau aus dem Alltag, wie jeder eine kennt und mit der man sich gut identifizieren kann. Nisha dagegen, wirkt am Anfang ziemlich nervtötend, aber entwickelt sich zu einem angenehmen Charakter, mit dem man mitfiebert.

Im Großen und Ganzen ist es ein schönes Buch, über Freundschaft und Frauen-Power, für entspannte Momente auf dem Sofa, um seinen eigenen Alltag zu entfliehen.

Von uns gibt es 🐭🐭🐭🐭

 

Mein Leben in deinem

ein Roman von Jojo Moyes
Übersetzt von Karolina Fell
aus dem Rowohlt Verlag – Wunderlich
ISBN 9783805200851
512 Seiten

Intervallfasten für Frauen

Intervallfasten, ein Thema, dass ich schon ziemlich oft auf dem Plan hatte. Da liegt nahe, dass man sich auch mal ein passendes Buch zu dem Thema zulegt. Cynthia Thurlow möchte „Frauen helfen besser auszusehen und sich besser zu fühlen …“ Sie ist Nurse Practitioner, also eine Krankenschwester mit Hochschulabschluss. Solche Krankenschwestern sind kleine Doktoren, sie können Diagnosen stellen und Patienten in Krankenhäuser einweisen, Medikamente verschreiben und Behandlungen durchführen.

Intervallfasten für Frauen

Cynthia Thurlow arbeitete eine Zeitlang im Krankenhaus, als sie selber eine Familie gründete und feststellen musste, dass ihr Sohn an einer Lebensmittelallergie litt, stellte sie die Ernährung auf unverarbeitete, natürliche Nahrung um. Sie stellte fest, dass es ihr nicht mehr reichte nur Medikamente zu verschreiben und dass das Ganzkörpergefühl der Patienten komplett außer Acht gelassen wurde. Sie beschloss, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen. Wohl die beste Entscheidung ihres Lebens. Inzwischen handelt es sich um ein erfolgreiches Unternehmen. Sie hält Vorträge über Frauengesundheit, Ernährung und Intervallfasten. Und nun halte ich ihr Buch in der Hand und versuche es zu verstehen … Sie verspricht zumindest in ihre Einführung, dass man schon in den ersten Tagen einiges an Gewicht verlieren wird.

In drei Teilen wird der Frau das Intervallfasten näher gebracht. Im ersten Teil wird erstmal erklärt, warum frau Intervallfasten soll. Warum Fettverbrennung und Darmgesundheit wichtig sind und welche Vorteile das Fasten an sich hat. Die Autorin schreibt es ganz ansprechend. Für mich fühlt es sich nur zu viel an. Sie spricht über Hormone und das Gleichgewicht. Es ist mega interessant, aber wer endlich anfangen möchte zu fasten, dem könnte das etwas zu belehrend werden. Das Tüpfelchen war dann, in welchem Lebensabschnitt ich mich befinde und wie sich in diesem das Fasten auswirkt. Spätestens da habe ich weiter geblättert.

Lebensstil

Ist dann der zweite Teil. „Was soll ich essen?“ Cynthia Thurlow beschreibt, dass man zum einen auf Dinge verzichten muss und andererseits sich an Zeitfenster halten muss. Letzteres war mir sehr wohl klar. Auch dieses Kapitel habe ich eher überflogen. Vielleicht, weil ich mich schon öfter mit gesunder Ernährung beschäftigt habe. Ihre Empfehlung ist: Essen Sie abwechslungsreich, viel Obst und Gemüse, Vollwertkost. Sie spricht oft aus ihren eigenen Erfahrungen. Und erklärt, dass frau ihren eigenen Weg finden muss, was ihr schmeckt und was sie verträgt.
Endlich kommt sie zu den Vorbereitungen zum Fasten. Planen, Ziele setzen, Unterstützung holen, Glaubenssätze ändern oder einschränken?, für gesunden Schlaf sorgen und einen Plan zur Stressbewältigung. Super ! 20 Seiten, damit ich endlich durchstarten kann und mit Teil drei beginnen kann. …

45 Tage bis zur Transformation

Echt jetzt? Wieder wird sie belehrend. Weist darauf hin, dass man sich an seinen Plan halten möge, sonst hat das Ganze keinen Erfolg. Naschen, treibt den Heißhunger an. Sie hat dazu extra eine Liste geschrieben, was passiert, wenn man doch etwas Süßes zu sich nimmt und wie man das verhindern kann. Aber es geht endlich los: Lege deine Essen- und Fastenzeiten fest. Höre auf zu naschen. (Auf Zucker hinzuweisen, ist ihr sehr wichtig) Miste die Küche aus, entwickle Routinen und bewege dich jeden Tag. Schöne Pläne, die sicherlich auch meistens gut umzusetzen sind.
Am Tag 6 soll man verstehen, dass man auf Getreide möglichst verzichten soll. Sie hat damit sicherlich auch recht. Aber so langsam gehen mir die guten Nahrungsmittel wirklich aus. Denn auch Reis, Mais, Hafer, Hirse, … fallen dabei aus dem Ernährungsplan. Pestizid belastet, Glutenhaltig … Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, dass das Fasten zu einer Diät wird und ich das Buch in die Ecke geworfen habe. Beim Durchblättern sehe ich dann auch noch, dass ich auf Milchprodukte verzichten soll, bis ich endlich zu den Rezepten durchgedrungen bin, habe ich aufgegeben Intervallfasten zu wollen.

Essenspläne und Rezepte

Tatsächlich finden sich in dem Buch Rezepte und Essenspläne. Die Autorin legt großen Wert darauf, dass man gesunde und nährstoffreiche Nahrung zu sich nimmt. Ich bin davon überzeugt, dass die Pläne und Rezepte, wenn man sie in der Reihenfolge auch nutzt, sicher zum Erfolg führen werden. Allerdings bin ich da raus. Ich esse maximal Fisch, alles was mal laufen konnte steht nicht auf meinem Essensplan. Es gibt für Vegetarier oder Veganer keine Alternativen. Damit will ich nicht sagen, dass sie nicht auch vegetarische Rezepte anbietet. Nur sind die sehr sparsam erwähnt.

Rubi und ich bleiben bei unserer einfachen und 16:8 Fastenzeit. Werden weiterhin unsere Vollkornprodukte zu uns nehmen. Leider bekommt dieses Buch von uns nur 🐭🐭 Es hat uns nicht zum Fasten motiviert, sondern eher abgeschreckt. So viel Wissen macht sicherlich in einem Vortrag Sinn. Mich hat es nicht überzeugt.

 

Intervallfasten für Frauen

von Cynthia Thurlow
aus dem Narayana (Unimedica) Verlag
384 Seiten
ISBN: 9783962573225