Witchmark, ein spannendes Fantasie Debüt

Witchmark

Ein (Fantasie-) Roman von C.L. Polk

Fantastische Romane über Hexen, Magier und Zauberer, haben mich schon immer begeistert. Tolkin und Konsorten schafften es oft, mich in ihren Bann zu schreiben, weshalb ich wohl auch zu dem Debütroman, Witchmark, von C.L. Polk gegriffen habe. Ich wollte mich wieder einmal verzaubern lassen und tauchte in die fantastische Welt ein…Um es vorweg zu nehmen, ich war begeistert von Witchmark.

Miles ist Psychiater in einem Veteranen- Hospital und versucht, den Männern, die aus einem furchtbaren Krieg zurückkehren, ihre dunklen Träume zu heilen. Doktor M. Singer war selber in dem Krieg und weiß, was die Männer durchmachen mussten. Miles Singer versteckt sich aber auch vor seiner mächtigen Familie. Er möchte nicht in den Bann seiner Schwester gezogen werden und seine Hexenmacht mit der ihren verbinden müssen. Ja, Miles Singer ist eine Hexe. Und auch das dürfen die Menschen um ihn herum nicht wissen, denn dann würde er einen Prozess gemacht bekommen und würde weggesperrt werden.

Bisher ist auch alles gut gegangen. Bis eines Tages Tristan Hunter mit einem sterbenden Mann auf den Armen in die Klinik stürzt und Miles bittet, dem Sterbenden zu helfen. Der Mann kann nur noch mitteilen, dass er vergiftet wurde. Miles und Tristan wollen daraufhin gemeinsam heraus bekommen, wer den Journalisten umgebracht hat. Sie stoßen auf eine unglaubliche Geschichte.

Was ich gelesen habe

Es dauerte ein paar Seiten bis ich mich in den Roman eingelesen hatte, dann war ich aber auch schon fasziniert. Ich wollte genauso, wie die beiden Männer heraus bekommen, was zu dem Tod des Journalisten geführt hatte. Immer mehr sog mich diese Buch in seinen Bann. Ganz nebenbei entwickelte sich eine „fantastische“ Liebesgeschichte der anderen Art. Es ist nicht wie bei Harry Potter, dass Bücher durch die Luft fliegen und Zaubersprüche gewirkt werden. Die Magie in diesem Roman ist eher eine leise und unauffällige. Die Hexen und Magier müssen sich bedeckt halten, sonst droht ihnen Denunzierung.

Man könnte glauben, dass die Story in England ihren Platz hat. Die Menschen fahren hauptsächlich Fahrrad und Kutschen. Autos sind etwas ganz Besonderes und nur sehr wenige Menschen haben schon Eines gesehen.

Die Schreibweise der Autorin hat mich auf jeden Fall überzeugt. Und ich hoffe, dass die Geschichte einen Nachfolger hat. Denn der Schluss, lädt förmlich dazu ein.
Was ich nicht gesehen habe, weil ich das Buch als E-Book gelesen habe, ist das Leuchten des Titel im Dunkel. Ein hübscher Gag.

Die Autorin und ihre Übersetzerin

C.L. Polk, hat schon mehrere Kurzgeschichten verfasst und schrieb auch für die erfolgreiche Webserie „Shadow“. Witchmark ist ihr erstes Buch.

Michelle Gyo, die Übersetzerin, hat als Schwerpunkt die fantastische Literatur. Sie hat für verschiedene Verlage gearbeitet. Inzwischen ist sie freie Lektorin und Übersetzerin.

ISBN: 978-3-608-96395-3
384 Seiten, Klappenbroschur
Klett-Cotta Verlag

Dieses Buch stelle ich gerne in die Reihe meiner August-Bücher. Hast du auch ein Buch in diesem Monat, das dir gefallen hat?

Bücher über starke Frauen {Die Farben des Feuers}

Die Farben des Feuers

Starke Frauen…

Ich liebe Bücher über starke Frauen und als ich den Klappentext dieses Buches las, dachte ich noch, genau meins. Nach mehreren Kapiteln, war ich mir aber nicht mehr so sicher…

Die Hauptfigur Madeleine, ist die Tochter eines außerordentlich großen und reichen Bankunternehmers, der gerade am Anfang des Buches verstorben war. Madeleines Sohn Paul, fällt (oder springt) während der Beerdigung seines Großvaters aus dem Fenster direkt auf den Sarg und erleidet dabei eine Querschnittslähmung. Madeleine ist mit der Situation komplett überfordert. Die Erkrankung ihres Sohnes macht ihr sichtlich zu schaffen und die Leitung einer Bank traut ihr ohnehin niemand zu. Immerhin, ist sie eine Frau und hat keine Ahnung. Zum Glück steht ihr der vertraute Jourbert zur Seite. Der hat schon all die Angelegenheiten für ihren Vater gemanagt. Sie muss sich also nur einfach zurücklehnen und machen lassen. Aber genau das führt zu mehreren Katastrophen…

Was ich gelesen habe

Mir fiel es nicht leicht in dieses Buch einzusteigen, bis ich begriffen hatte, dass es aufgebaut ist wie eine Komödie, ein Theaterstück, ein Roman aus alten Zeiten. Dumas und Co wären stolz auf Pierre Lemaitre gewesen. Vermutlich fehlt mir auch das Wissen, um die Geschichte Frankreichs, um die kleinen Spitzfindigkeiten und Insider zu verstehen, die der Autor in dem Roman versteckt hat.

Es gibt unendlich viele Figuren, die erst einmal erklärt werden. Ein Vielfaches an Drumherum. Auch viele Zusammenhänge erschlossen sich mir Anfangs nicht. Trotzdem machte es irgendwie Spaß, das Buch zu lesen. Es sind die Intrigen, die Hinterhältigkeiten, die es lesenswert machen. Man findet Verbindungen in die heutige Zeit. Steuerhinterziehung, kriminelle Machenschaften, politisches Durcheinander und Geklüngel. Die Sucht nach Macht und Geltungsbedürfnis, Neid und Missgunst machen den Roman tatsächlich lesenswert.

In den Roman hineingelesen, findet man tatsächlich eine gewisse Freude daran, dieser Madeleine über die Schulter zu schauen. Nur hat der Roman meine Erwartungen nicht erfüllt. Sicherlich ist der Autor wirklich begabt. Sehr sogar. Nur habe ich eine Story über eine besondere Frau erwartet. Einer Frau, die der Männerwelt beweist, dass sie weit mehr ist, als „nur eine Frau“.

Von Pierre Lemaitre
übersetzt von Tobias Scheffel
ISBN:9783608963380
479 Seiten
Klett-Cotta Verlag

Trotzdem stelle ich dieses Buch zu den Büchern des Monats Mai. Hast du vielleicht auch ein Buch, das dir im Mai besonders gefallen hat? Oder liest du gerade ein gutes Buch über starke Frauen? Kannst du mir eins empfehlen?

 

Die Gestirne

Ein Buch wie ein Film

mit Holzfällerhütte

Ein junger Mann kommt in ein Raucherzimmer eines Hotels und die anwesenden 12 Männer verstummen im Gespräch. Der junge Mann fühlt sich nicht unwohl, lässt den Blick durch den Raum streifen und gibt seine Eindrücke in Gedanken haarklein wieder. Er gießt sich einen Brandy ein und setzt sich in einen freien Sessel… Einer der Männer beginnt ein Gespräch mit ihm, die Anderen hören sehr aufmerksam zu. Und langsam dämmert es, die Männer haben alle etwas Gemeinsames. Sie sind alle in einen Mord und in einen Betrug verwickelt.
Wie es zu dem Mord kam und wer wie betrogen wurde, wollten sie im Geheimen, eben in diesem Zimmer besprechen. Moody, der junge Mann, ist Anwalt von Beruf und es hat ihn aus familiären Problemen heraus nach Neuseeland, eben in dieses Raucherzimmer verschlagen. Man schreibt das Jahr 1866 und es ist die Zeit des Goldrausches. Die Männer erzählen ihre Geschichten, die miteinander verwoben sind, so dass am Ende ein Ganzes daraus entsteht. Moody wird, wie auch der Leser, zum Zuhörer und wertet nicht, zieht aber seine Schlüsse..,

“Hier wurden Männer nicht zu etwas gemacht, sondern sie erschufen sich selbst, wie sie im Schlamm hockten, um das Gold rein zu waschen…”

Kurz bevor man die 1048 Seiten zu Ende gelesen hat, wird einem Einiges klar. So lange hält die Autorin Eleanor Catton den Spannungsbogen. Obwohl sie sehr kleinteilig erzählt, hat man nie das Gefühl zu viele Informationen zu erhalten. Die Geschichte ist wie ein Kinofilm im Kopf. Nichts muss man sich dazudenken, alles ist genau vorgegeben. Jeder der Charaktere, die in diesem Roman mitspielen, hat eine eigene Sicht auf die Dinge, was jedesmal ein neues Licht auf die Story wirft.

Die Gestirne

Das Buch lehnt sich an die Sterne, an Sterndeutung und Horoskope an. Ist in 12 Kapitel eingeteilt und die Charaktere haben alle ein eigenes Sternbild. Jedes Sternbild hat seine Eigenschaften, die in der Geschichte auch zum tragen kommen. Da gibt es den, der um Aufmerksamkeit buhlt, der Andere ist der Verschlossene… Jedes Sternbild, mit seinen Eigenschaften spielt hier mit. Wer sich damit auseinandersetzen möchte, hat hier bestimmt seinen Spaß. (Ich persönlich fand es mal recht lustig mein Horoskop, zur Zeit meiner Geburt, im Internet zu recherchieren.) Den großen Sinn hinter den Sternenkonstellationen blieb mir allerdings verborgen. Die Kapitel beginnen mit dem Sternbild, das zu der Zeit in dieser Stadt gerade zu sehen war.

“…-was sich als Vision zeigte, geglaubt wurde, prophezeit, vorausgesagt, bezweifelt und wovor gewarnt wurde -, wird unter dem Zeichen der Fische manifest. Die einsamen Visionen, die noch einen Monat zuvor nur dem Träumer allein gehörten, nehmen nun Formen und Substanz des Realen an. Wir haben uns selbst erschaffen, und wir werden uns auch das eigene Ende bereiten…”

Als Ebook, kann ich dieses Werk nicht empfehlen. Ich habe oftmals zurück geblättert und noch einige Male nachgelesen…

Die Autorin

Eleanor Catton hat mich bezaubert. Ihre Art des Schreibens ist unglaublich. Sie hat, trotz der Kleinteiligkeit, einen spannenden Roman geschrieben, der nichts auslässt. Es gibt Mord und Totschlag, Intrigen, Historisches, Liebe und einen feinen Humor, einfach von allem etwas. Trotz der vielen Seiten, keine Langeweile. Ich war wirklich gefangen im Jahr 1866. Einzig, das Ende hat mich nicht überzeugt. Da wäre bestimmt mehr drin gewesen. Allerdings hätte der Roman dann noch mehr Seiten gehabt ☺

Eleanor Catton ist erst 28 Jahre alt als sie es schrieb, dieses Buch ist ihr Zweites. Sie erhielt für “Die Gestirne” den begehrten, mit 50.000 Dollar dotierten Booker Prize. Damit ist sie die jüngste Person, die diesen Preis jemals erhalten hat und erst die zweite Neuseeländerin.

Ihren ersten Roman “Die Anatomie des Erwachens” habe ich mir schon auf meinen Stapel für ungelesene Bücher gelegt, das wird bei uns allerdings erst Mitte 2016 erscheinen.

Ich bewundere jedesmal die Übersetzerinnen, in diesem Fall Melanie Walz.

von Eleanor Catton
Verlag : btb Verlag (HC)
ISBN: 9783442754793
Fester Einband 1.040 Seiten

 

Ich Maximilian, Kaiser der Welt

Geboren, um zu Herrschen

von  Peter Prange

Ein historischer Roman um das Leben von
Maximilian I. von Habsburg – der letzte Ritter
Sohn Kaiser Friedrich III. und Eleonore Helena von Portugal …

So könnte es weitergehen…,
in diesem Buch wird uns das Leben Maximilians viel leichter erzählt.
Maximilian verliebt sich in eine Frau, welche er nicht heiraten darf, da sein Vater ihn bereits an die schöne Maria von Burgund versprochen hat, um das römisch-deutsche Kaiserreich wieder aufzubauen.
„Bettelprinz“ wird Maximilian genannt, weil sein Vater ein wahrer Knauser war. Der Prinz war ein eindrucksvoller Mann, der Hufeisen mit bloßen Händen verbiegen konnte und bis auf seine Habsburger Nase auch noch schön war.

Es ist bestimmt nicht leicht, das Leben eines großen Herrschers wiederzugeben. Es ist aber, mit einigen Zudichtungen, Peter Pranges wahrlich gelungen. In seinem Buch, über die ersten Jahrzehnte aus dem Leben Kaiser Maximilian von Habsburg, schreibt Herr Prange uns durch die Geschichte. („Das Leben eines Menschen ist zu kurz, um das Leben dieses Mannes zu erfassen“, laut H. Wiesflecker, Nestor der Maximilian-Forschung).
Mit einer Leichtigkeit zeigt er ein Fenster zur Vergangenheit und führt durch Intrigen, Kriege und Politik zwischen Mittelalter und Renaissance. Seine Figuren in diesem Buch, sind größtenteils geschichtliche belegt. Um aber eine Geschichte zu schreiben, die trotz vieler Fakten auch noch mitreißend ist (ohne Frage, ist dieses Buch mitreißend!), fügt er einige erdichtete Figuren hinzu, die durch die Zeiten leiten.
Eine Lektüre die federleicht Geschichte lehrt.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Trotzdem man mit enorm vielen Personen konfrontiert ist, habe ich den Überblick nicht verloren.
Schön ist auch der Stammbaum, eine geschichtliche Tabelle und eine Landkarte, die es mir erleichtert hat, die Feldzüge des Ritters zu verfolgen.

Albrecht_Dürer_084b.jpgMaximilian selber hat dafür gesorgt, das man ihn nicht vergisst. Er ließ Bilder von sich und seinen Heldentaten durch namhafte Künstler anfertigen (Der Triumphzug) . Schrieb Heldengesänge,  wofür er den Buchdruck förderte. Auch sein Grabmal in der Hofkirche zu Innsbruck, das er schon zu Lebzeiten errichten ließ, ist eindrucksvoll.

Wer mehr über Peter Prange erfahren möchte >klick< hier

Verlag : FISCHER Scherz
ISBN: 9783651000698
Fester Einband: 672 Seiten