Der Honigmann

Der Honigmann hat einen kleinen Laden gegenüber einer Schule, an einer Bushaltestelle. Er hat den kleinen Laden fein säuberlich eingerichtet. Schöne Deko-Dingen, Tee und eben auch Honig bietet er an. Die Kinder lieben den älteren Mann, die Mütter trinken bei ihm Kaffee und schwatzen lange mit ihm, bevor sie nach Hause gehen. Der Honigmann hat dort, in dem kleinen Laden, einen kleinen Nebenraum, wo er schlafen und wohnen kann. Er ist immer gleich angezogen, denn Gleichförmigkeit schafft Vertrauen.

Vorstadtidylle und Gerüchte

In einer hübschen kleinen Vorstadtidylle, gegenüber der Schule und nah bei der Bushaltestelle hat der Honigmann seinen Laden eröffnet. Die zugezogenen Großstadtfamilien lieben den kleinen Laden. Die Kinder aber noch mehr. Nach der Schule ist der kleine Laden eine beliebte Anlaufstelle.
Es herrscht eine Kleinstadtidylle, ein Bullerbü, wie es im Buche steht. Die Kinder können am Bach spielen und die Erwachsenen treffen sich alle Zeit zum Grillen, schwatzen und trinken. Idyllisch eben. Und doch knistert es in den verschiedenen Häusern des „Neubauviertels“. Nicht hinter jeder Tür ist wirklich Bullerbü. Die Menschen haben eben doch ihre Sorgen und Ängste. Nach Außen hin scheint alles perfekt. Als dann eines Tages ein Brief auftaucht, in dem der Honigmann eine tragende Rolle spielt, wankt das schöne Vorstadtidyll mächtig. Die Bewohner der Stadt wird von vergangenen Geschichten und Taten überflutet. Was von diesen Beschuldigungen ist wahr? Steckt da vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit dahinter?  Und warum kümmert sich da keiner?

Unglaublich, wie es eskalieren kann. Da taucht ein Brief auf, dessen Inhalt man eigentlich gar nicht kennt und schon wird zu einer Hexenjagd geblasen. Wie schnell die Gesichter entgleiten und die Gefühle hochkochen können. Peter Huth hat der Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten und mit dem Buch „Der Honigmann“ ein interessantes und spannendes Buch geschrieben. So leicht lässt man seine Hüllen fallen und zeigt sein wahres Gesicht. Bis gestern waren wir noch Freunde und plötzlich ist das Idyll in sich zusammengebrochen wie ein Kartenhaus. Der Autor spielt mit den Ängsten der Menschen. Ein Krimi, der keiner ist.

… Die Fakten liegen ja auf dem Tisch, und wohin Mutmaßungen und Gerüchte und Vorverurteilungen und diese ganze Scheiße führen, das haben wir ja gesehen. …

Seite 232

Ich habe das Buch verschlungen und musste immer wieder den Kopf schütteln, aber genau so kann es überall geschehen. Ich möchte auch nicht behaupten, dass ich vor den Berichten und Gerüchten sicher gewesen wäre. Wir alle tappen genau in dieses Gebräu aus Informationen und Geschichten und lassen uns von diesen klebrigen News irgendwohin ziehen. Von mir bekommt dieses Buch 🐭🐭🐭🐭🐭 Das muss man gelesen haben! Ich finde den Titel ziemlich passend: Mit Honig fängt man Fliegen. Der Autor Peter Huth hat in seinem Roman immer wieder die einzelnen Protagonisten einen eigenen Text „schreiben“ lassen, wie sie das Geschehene im Nachhinein sehen, was sie erlebt haben oder wie sie mit dem Ganzen umgegangen sind. Zweifel hat man bis zum letzten Satz und der Epilog lässt weiterhin so manche Hexenjagd zu.

Der Honigmann

ein Roman von Peter Huth
aus dem Droemer Verlag
256 Seiten
ISBN: 9783426449820

Der Silberbaum. Die siebente Tugend

Mit der Silberbaum, die Siebente Tugend, nimmt uns die Autorin Sabine Ebert mit ins Mittelalter. Zu Rittern, Burgfräuleins, Minnesang und Kreuzkriegen. Ein spannendes Buch, voller Deutscher Geschichte.

Der Silberbaum

Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, das ist der Mann, um den sich dieser historische Roman windet. Allerdings sind es knappe 400 Seiten, bevor Heinrich überhaupt seine Regentschaft aufgreifen kann. Er ist noch keine drei Jahre alt, als sein Vater stirbt und sein Onkel, Ludwig von Thüringen, zu seinem Vormund erklärt wird. Der Roman begleitet den Jungen, bis er mit vierzehn Jahren die Regentschaft tatsächlich übernehmen wird. Er liebt Geschichten aus seinem Land und wird von loyalen Rittern erzogen. Seine Mutter Jutta, sorgte dafür, dass der Junge am Leben blieb, damit er später zum Regenten werden konnte. Zu dieser Zeit eigentlich eher eine Seltenheit, dass sich eine Frau so durchsetzen konnte.

In dem Roman trifft man auf verschiedene historische Persönlichkeiten. Da wäre zum Beispiel die aufopfernde Tante Heinrichs, Elisabeth von Thüringen, die sich der Pflege von Armen und Kranken verschrieben hatte und ihren Reichtum unter den Notleidenden verteilte. Dann ist da noch Konrad von Marburg, einem Inquisitor, dem sich Elisabeth verschrieben hatte und der sie regelmäßig geißelte, mehr oder wenig blutig schlug.
Aber es gibt auch Figuren, die frei erfunden sind und damit einen guten und unterhaltsamen Roman aus schwerer Geschichte macht. Sabine Ebert hat mit ihren Büchern über die Hebammen-Saga schon einen Grundstein für ihre fiktiven Gestalten gelegt. Ich habe diese Bücher allerdings noch nicht gelesen. Das macht aber auch nichts, denn Der Silberbaum, ist ein eigenständiger Roman. Die Figuren aus der Hebammen-Saga tauchen wohl auch in diesem Roman auf, aber die Zusammenhänge werden sehr gut erklärt und in die Geschichte eingewoben.

Ritter und Kreuzzüge

Es war spannend zu lesen, wie es damals zugegangen sein muss. Viele Ritter wirken bei Sabine Ebert sehr freundlich und umgänglich. Allerdings gab es da natürlich auch die Bösen, sonst wäre der Roman wohl eher langweilig. Die ersten 300 Seiten sind sehr ausführlich geschrieben und zum Ende hin, schien sich die Autorin beeilen zu müssen, um noch einiges unterzubringen. Fast 500 Seiten für Deutsche Geschichte ist schon ziemlich knapp bemessen. Dabei handelt es sich um etwa dreizehn Jahre, die die Autorin beschreibt. Manchmal fehlte mir etwas Wissen und ich musste mich erst einmal danach erkundigen, wer denn diese Elisabeth von Thüringen überhaupt gewesen ist. Heinrich, der Erlauchte, schien in der deutschen Geschichte eher eine Nebenrolle gespielt zu haben. Jetzt hat Sabine Ebert ihm, mit diesem Roman, einen interessanten Auftritt beschert.

Was mir gut gefallen hat ist, dass man gleich am Anfang eine Übersicht über reale und fiktive Gestalten in diesem Roman bekommt. So kann man sich das ganz in Ruhe anschauen. Außerdem findet man gleich vorne an, eine Landkarte von den damaligen Landesgrenzen. Schon interessant, wenn man sich sonst nicht damit beschäftigt hat. Der Roman ist spannend und schlüssig geschrieben. Ich fand es unterhaltend und aufschlussreich. Der Silberbaum ist der Auftakt zu weiteren Romanen. Ich bin gespannt!

Die Autorin

Sabine Ebert hat mit diesem Buch ihren 15. Roman auf den Markt gebracht. Sie hat sich auf historische Romane spezialisiert. Und das merkt man auch. Sie recherchiert (meiner Meinung nach) sehr gut. Sie lebt in Freiberg und war von den Menschen dort angetan, wie sehr sie mit ihrer Heimat und deren Geschichte verwoben sind. Inzwischen sind einige Bücher von ihr auch verfilmt. Das wundert mich nicht, denn sie schreibt wirklich gut. Wer mehr über die Autorin lesen möchte, der sollte sich ihre persönliche Seite im Internet ansehen.

Uns hat der Roman gefallen und ich würde gerne wissen, wie es weitergeht. Da der Silberbaum der erste Teil war, können wir uns wohl auf einen Nachfolgeband freuen. 🐭🐭🐭🐭🐭 war uns dieses Buch wert.

 

Unser kostbares Leben

Unser kostbares Leben nimmt uns mit in die 1970 Jahre in eine Kleinstadt am Main. Deutschland ist im Aufschwung, überall wachsen neue Produktionsstätten aus dem Boden. So auch in dem beschaulichen Mainheim. Auf der einen Seite des Mains steht die Schokoladenfabrik, deren Schokoladenduft sich die meiste Zeit über die Dächer der Stadt legt. Auf der anderen Seite des Flusses liegt eine Chemiefabrik, deren Gestank zum Glück nur selten die Anwohner belästigt. Nur wenn der Wind schlecht steht, dann sollte man Fenster und Türen geschlossen halten und möglichst nicht vor das Haus gehen. Halskratzen, Luftnot, tränende Augen könnten dann die Folge sein.

In den Siebziger Jahren war man noch so sehr damit beschäftigt das kostbare Leben zum Erfolg zu führen, dass es meistens egal war, über welche Leichen man klettern musste. Straßen wurden durch unnütze Feuchtgebiete gezogen, Medikamente in grausamen Tierversuchen ausprobiert und Abgase in den blauen Himmel getrieben. Was kostet schon die Welt?

Unser kostbares Leben

In dem Buch Unser kostbares Leben, haben die zehnjährigen Mädchen Caro Stern und Minka Schönwetter, die Hauptrollen. Caro die Tochter des Schokoladenherstellers, lebt mit ihren 4 Geschwistern in einem typischen Haus der 1970 Jahre. Glasbausteine am Eingang, die Küche in freundlichem braun und orange gefliest. Die Einrichtung ruft (bei mir) sofort Erinnerungen aus der Kindheit hervor. Schönwetters leben direkt auf der anderen Seite des Gartens der Sterns (Caro). Ihr Haus ist etwas moderner, unterscheidet sich aber nur in der Einrichtung.

Caro und Minka sind dicke Freundinnen. Am liebsten treffen sie sich im Schwimmbad. Im Frühling 1972 sitzen sie am Poolrand des Sprungturms und albern mit ihrem Vietnamesischen Freund Guy herum. Übermütig klettert der Junge die Treppe zum Sprungturm hinauf, obwohl es das Schild verboten hatte. Es ist nichts besonderes, denn die Kinder ignorieren öfter die Regeln in dem Schwimmbad. Das Sprungbrett biegt sich mehr als sonst und als Guy abspringt wird er förmlich katapultiert und landet mit dem Hinterkopf am Beckenrand und geht im Wasser unter. Die Mädchen retten ihren Freund aus dem 5 Meter tiefen Becken. Der Bademeister ist auch schnell zur Stelle und der Junge wird gerettet, ins Krankenhaus gebracht.
Warum das Brett so leicht eingestellt war und wieso man nie wieder etwas von Guy und seiner Mutter zu hören bekommt, das werden einige einflussreiche Männer der Stadt Mainheim still und heimlich beschließen.

Tierversuche, Menschenwohl und Umweltverschmutzung

Aber das ist noch lange nicht alles, über dass die Autorin Katharina Fuchs schreibt. Sie zeigt mit dem Finger auf die Tierversuche der 1970 Jahre und auf die Umweltverschmutzung, die in dieser Zeit noch ungefiltert, in den Himmel, die Flüsse und Seen geleitet wurden. Sie zeigt wie sehr die Frauen als nichtig angesehen wurden (Du bist nur meine Frau und die Mutter meiner Kinder!) Eine weitere Hauptfigur ist Claire. Eine Waise aus Vietnam, die als Hilfsprogramm mit zwei weiteren vietnamesischen Kindern nach Deutschland geholt wurden. Claire wird in einem Kinderheim für Mädchen in Mainheim untergebracht. Dort trifft sie auf die Ärztin Karin Lavalette, die die Kinder in dem Heim betreut. Lavalettes macht das nebenbei, denn eigentlich arbeitet sie in der Forschung in der Chemiefabrik. Ein Schelm der böses denkt. Kaum sind die vietnamesischen Mädchen in dem Heim angekommen, bekommen die Kinder zum Essen „Vitamine“ in Pillenform.

Die Autorin schreibt spannend und unterhaltsam. Die Protagonistin Caro könnte die kleine Katharina Fuchs sein, denn sie schreibt schon in jungen Jahren gerne Kurzgeschichten. Aus der Biografie von Katharina Fuchs, kann man entnehmen, dass ihr Vater die Schokoladenfabrik Sarotti geleitet hatte. Das Buch hat einen Suchtfaktor, die 624 Seiten sind meistens kurzweilig. Es gibt allerdings Passagen, die gekürzt werden könnten. Es mag interessant sein zu erfahren, wie es in einer Schokoladenfabrik zugeht, aber so detailliert, kann langweilen. Zwischendurch ziehen sich die Seiten allerdings auch mal sehr in die Länge und man ist versucht, einiges zu überlesen. Aber alles in allem ein gutes Buch.

Fuchs hat schon mehrere Bücher geschrieben, die ich noch nicht gelesen habe. In denen ging es um ihrer Großmutter, Mutter und ihre Tante. Da werde ich demnächst wohl noch etwas Lesezeit investieren müssen. Denn schreiben, kann die Autorin!

Von Rubi und ich bewerten dieses Buch mit 🐭🐭🐭🐭 Kürzer wäre es ein Lesespaß gewesen
Abgelegt im Januarbücherregal

 

Unser kostbares Leben

Ein Roman von Katharina Fuchs
aus dem Droemer Verlag
ISBN: 9783426282656
624 Seiten

Alles fing mit einer Wasserpuppe an {Sungs Laden – eine Rezension}

Und alles fing mit einer Puppe an. Einer Wassertheaterpuppe aus Vietnam. Wassertheater? Was ist das denn. Dann schau mal hier

Sungs Laden

Von Karin Kalisa

In meiner Stadt Berlin, gibt es unglaublich viele Menschen, die hier nicht geboren sind. Sie sprechen unsere Sprache nur mäßig und kamen hier her, weil es in ihrem Land unerträglich war und sie sich ihres Lebens nicht sicher sein konnten. Sie kamen, als die Stadt noch geteilt war und lebten in engen Wohnheimen in schlechter Qualität. Die „Vietnamesen“ oder „Fidschis“, wie sie abfällig genannt wurden, arbeiteten in Fabriken für wenig Geld. Und als die Deutschen sich wieder zusammenfügten, standen die Zugezogenen auf der Straße und konnten weder in ihr eigenes Land zurück, noch konnten sie einen „normalen“ Job annehmen, da sie selten die deutsche Sprache sprachen. Viele kamen auf die „schiefe“ Bahn oder verkauften billige Zigaretten an Menschen, die die Vietnamesen nicht einmal richtig ansahen. Da hatten die Eltern von Sung Glück, denn Dete, die Hebamme, half dem Pärchen einen kleinen Laden aufzumachen, nachdem sie den Beiden schon geholfen hatte, ihren Sohn auf die Welt zu bringen.

Was ich gelesen habe

Eine kleine mitreißende Geschichte, in einem etwas fiktiven Berlin! Wäre es nicht schön, wenn es tatsächlich so wäre, wenn es ein Miteinander ohne Hass gäbe. Karin Kalisa erzählt eine leicht zu glaubende Münchhausen-Geschichte, die so liebevoll erzählt ist, dass man sich wünscht, sie wäre wahr! In dem Buch kommt ein kleiner Stein ins Rollen, der es möglich machen könnte, dass ein Zahnarzt, einfach nur aus Nächstenliebe, die nicht versicherten Asiaten behandelt oder die Ordnungshüter sich verpflichtet fühlen, dem netten Vietnamesen, den Imbiss gegenüber dem Spielplatz, zu gestatten, weil frisches Obst und Gemüse so viel gesünder ist, als die olle Currywurst. Bezaubernd beschreibend, zog mich die Autorin mit. Meistens lächelte ich bei der Erzählung und immer wieder staunend, ob der interessanten Schreibweise, des Romans. Am Ende war ich traurig, dass die Geschichte schon zu Ende war. Ich habe die 246 Seiten in zwei Tagen verschlugen und mochte das Büchlein kaum aus den Händen legen.

Einige Sätze haben mich zum Lachen gebracht. Die Autorin wies in ihrem Roman darauf hin, dass man doch nur in Berlin geblieben oder hergezogen sei, weil es dort so viel lustiger und freier zugehen würde, als in so manch anderer Stadt. Man kann in Berlin… eine Sitzgruppe mit der U-Bahn transportieren, ohne dumm angequatscht zu werden… (Seite 183) Daran sollten wir uns erinnern, wenn wir dieses Buch zur Hand nehmen. Sollten uns daran erinnern, dass es einfach spannend und inspirierend ist, mit fremden Menschen, woher auch immer sie stammen, ins Gespräch zu kommen. Uns ihre netten Angewohnheiten zu eigen machen, um unserer Stadt weiterhin den Anstrich des Besonderen zu geben! Toleranz üben und Spaß haben.

Auf den letzten Seiten findet man einige Hinweise auf Literatur, die ich mir unbedingt noch einmal ansehen möchte. Wusste ich doch so vieles nicht, über das Leben der Vietnamesen in Berlin. Wie sie hier her gekommen sind und unter welchen Bedingungen sie hier lebten (und immer noch leben) Dass sie hier keine Kinder zur Welt bringen durften und viele kein Deutsch können, immer noch nicht.

Die Autorin

lebt seit einiger Zeit in Berlin. Im Osten von Berlin. In dem Teil der Stadt, der Spielort ihres Romans ist. Sie ist Wissenschaftlerin und freie Autorin.

 

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Verlag Droemer
255 Seiten
ISBN 978-3-406-68188-2

Verlinkt mit Januarbücher

Endlich Fünfzig, jetzt kann ich machen was ich will

Perfekt sein muss nur, wer sonst nichts kann

ein Roman von

Steffi von Wolff

Endlich Fünfzig

Endlich fünfzig

Steffi von Wolff ist Fünfzig. Und mit Fünfzig, darf man machen, was man fünfzig Jahre lang nicht gemacht hat. Endlich kann man auch mal NEIN zu Dingen sagen, die man all die Jahre nicht machen wollte. Wenn die Schwiegermutter Forderungen stellt oder die Freundin mal wieder über ihre Datingportalbekanntschaften erzählt, darf die Fünfzigjährige Stopp rufen, sich umdrehen und gehen.

Schluß mit den unnützen Diäten und Fitness Studios, die man eigentlich sowieso nie mochte. Frau darf mit Fünfzig endlich Bauch tragen und muss auch nicht mehr zu Partys, die sie als belastend und langweilig einstuft.

Jetzt mal Klartext

Steffi von Wolff, beschreibt ihr „Ich mach jetzt endlich was ich will!“ mit lustigen Sätzen und Anekdoten. Sie stellt sich vor uns hin und erklärt ganz klar, was ihr durch den Kopf geht. Stampft sozusagen, ordentlich mit dem Fuß auf. Ich gestehe ihr das auch ganz sicher zu. Was ich aber bemängel, dass sie erst Fünfzig werden musste, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Anfangs machte mir ihr Buch auch noch Spaß, aber zum Ende hin, hatte ich das Gefühl, sie wiederholt sich nur. Immer wieder betont sie, was sie nun nicht mehr muss, dabei habe ich es schon nach den ersten 10 Kapiteln sehr deutlich begriffen, was sich jetzt ändern muss. Ein ähnliches Empfinden hatte ich bei diesem Buch

Ich mag die fluffige Schreibweise von Steffi von Wolff. Sie hat schon einige Bücher geschrieben, die bestimmt sehr amüsant sind. Und Steffi von Wolff schreibt viel.

endlich Fünfzig

Aus dem Droemer-Knaur Verlag
Klappenbroschur TB
208 Seiten
ISBN: 978-3-426-78975-9