Picassos Friseur

Eugenio Arias war Picassos Friseur. Aus Spanien, während des Bürgerkrieges geflüchtet, fand der Exilspanier in einer Kleinstadt an der Côte d’Azur, dass es hier noch an einem Friseursalon fehlt. Als einen seiner bekanntesten Kunden, schneidet Eugenio Arias Pablo Picasso die Haare. Aber die beiden Männer verbindet noch so viel mehr. Sie haben sich schon lange bevor sie sich an der Côte d’Azur trafen, schon einmal gesehen.

Picassos Friseur

In diesem Buch haben die beiden Autorinnen Monika Czernin und Melissa Müller die Geschichte von Picassos Friseur Eugenio Arias aufgeschrieben. Und natürlich auch, was der Exilspanier über seinen berühmten Kunden zu erzählen hatte. Das Buch ist die Biografie beider Männer. Sie müssen schon ganz besondere Freunde gewesen sein. Oder, wie immer wieder in der Erzählung klar wird, ein bisschen wie Vater und Sohn, wobei Arias der jüngere von beiden ist. Während der junge Eugenio während des Spanischen Bürgerkriegs und dem Franco Regime tatsächliche Kampferfahrung hatte, zog der (privilegierte) Künstler Picasso es vor, still zu protestieren und das Land zu verlassen.

In Frankreich trafen sie sich und sprachen oft über Spanien, die Politik und Familie. Sie trafen sich zum Kartenspielen und sie gingen zu den Stierkämpfen, den Corrida de toros, bei denen sie in Gedanken wieder in ihrer Heimat sein konnten. Auch im Exil, in Frankreich, ließ der Maler Pablo Picasso selten einen Stierkampf aus. Etwas, das zum Leben eines Mannes, der aus Andalusien stammt, einfach dazu gehören muss. Er war ein ruhiger Zuschauer, der nur selten etwas zu einem Stierkampf beitrug. Aber wenn, dann staunten die Anwesenden. Allein durch Picassos Anwesenheit füllten sich die Stierkampfarenen. Als Nichtspanier erscheint einem ein Stierkampf als etwas Grausames. Doch für die Andalusier ist es ein Sport. Ein eleganter Sport, der schon uralt ist.

Besondere Freunde

Sie müssen ganz besondere Freunde gewesen sein, Arias und Picasso. Ich habe schon viele Bücher mit und über den Maler, sein Leben, seine Freunde und Frauen gelesen. Immer wieder taucht der Spanier in den verschiedensten Biografien damaliger Künstlerinnen auf. Um so schöner finde ich es, all diese Personen noch einmal in Picassos Friseur zu treffen. So schließt sich für mich immer mehr ein Kreis um Pablo Picasso.
Es sollte eigentlich in diesem Buch um Arias, den Friseur gehen. Denn ein Friseur erfährt manchmal Dinge, die eigentlich nicht ausgeplaudert werden sollten. André Heller (er schrieb das Vorwort in dem Buch Picassos Friseur) sah den alten Herren 1999 das erste Mal und kam mit ihm ins Gespräch. André Heller war es auch, der den beiden Autorinnen, Monika Czernin und Melissa Müller, den Tipp gab, ein Interview mit Eugenio Arias zu führen. Die beiden Frauen waren begeistert und besuchten den alten Spanier an der Côte d’Azur in seinem Friseursalon.

Was mir gut gefallen hat, dass ich einen neuen Blick auf Spanien bekommen habe. Spanien war zur Geburt Pablo Picassos 1881 noch ziemlich rückständig. Etwas, das ich schon in verschiedenen Büchern lesen konnte. (Mut zur Freiheit und ein anderes war zum Beispiel Die Frauen von La Principal). Was ich nicht wusste war, dass so viele Spanier vor ihrer eigenen Heimat auf der Flucht waren. Und das viele Rückkehrer in den Gefängnissen landeten und am Ende misshandelt und ermordet wurden. Ich wusste, dass es Untergrundkämpfer gab, aber warum, dass habe ich nie hinterfragt. Zum Glück konnte ich immer wieder das Internet zurate ziehen und die Zusammenhänge besser verstehen lernen.

Picasso lehrte mich sehen. Er sagte zu mir: “ Arias wenn du ein Gemälde siehst, musst du immer zuerst die Zeichnung darin suchen. Die Farbe ist etwas, das später dazu kommt. Aber das wichtigste an einem Bild ist die Zeichnung die ihm zugrunde liegt.“

Seite 197

Ein interessantes und anspruchsvolles Buch. Es war für mich immer wieder etwas ermüdend. Manchmal schlage ich Bücher zum falschen Zeitpunkt auf. Vielleicht wäre ein anderer Moment passender gewesen. 🐭🐭🐭🐭 hat das Buch trotzdem von uns bekommen.

 

 

Picassos Friseur

eine Biografie von Monika Czernin und Melissa Müller
Diogenes Verlag
288 Seiten
ISBN 978-3-257-07240-2 

Lebewohl, Martha

Lebewohl, Martha. Ein Buch, dass ich gerne zu den Büchern gegen das Vergessen zählen möchte. Die Autorin Ingke Brodersen zog Anfang der 1990 Jahre in eine große Altbauwohnung im Bayerischen Viertel in Berlin Schöneberg. Als sie so in ihrer Wohnung saß und den Blick zur Decke schweifen ließ, sah sie ein fehlendes Stück im Deckenstuck. Wie ist dieses Loch wohl in die Decke gekommen? Und was würden diese Wände erzählen, wenn sie es könnten …

Lebewohl, Martha

Martha Cohen, die Pianistin, ist eine der 24 verschwundenen Menschen, die einst in dem Haus im Bayerischen Viertel gelebt haben. Sie wurde am 1. September 1942 abgeholt. Die 82-Jährige musste alles in den Räumen der herrschaftlichen Wohnung zurück lassen und durfte nur einen kleinen Koffer mitnehmen. Sie wurde mit einem „Alterstransport“ nach Theresienstadt geschickt. Martha war wohl kaum in der Lage, den Transport zu überstehen. Körperlich und seelisch war sie auf jeden Fall schon ziemlich hinfällig. Depressionen nach dem Tod ihres Mannes, führten dazu, dass Martha immer wieder in einem Sanatorium Erholung und Genesung suchen musste.

Und Martha Cohen ist nur eine Person, von vielen, die in dem Haus in Berlin Schöneberg gewohnt hat. Die Nazis sorgten dafür, dass die jüdische Bevölkerung am besten unter einem Dach wohnte. Die Nazis veranlassten, dass die Menschen näher zusammenzurücken haben. Und so zogen sehr viele, sich fremde Menschen, in die Wohnungen in der Berchtesgadener Straße ein. Man musste sich arrangieren, die großen Zimmer miteinander teilen.

Ingke Brodersen wollte mehr über ihr neues Zuhause erfahren und fing an, in den Archiven der Stadt zu suchen. Sie fragte überall an, um mehr über die ehemaligen Bewohner des Hauses in der Berchtesgadener Straße 37 herauszufinden. Ein nicht einfaches Unterfangen, wie sie schnell bemerkte. Die Lücke im Stuck ließ sie aber nicht aufgeben. Sie wühlte sich durch Listen und fand so nach und nach Unglaubliches heraus und gab den Menschen, die damals in diesem Haus gelebt hatten, ein Gesicht und ihre Geschichten zurück.

Recherchen und ein Buch

Ich konnte das Buch nur in kurzen Abschnitten lesen. Mich erschüttert es immer wieder, mit welcher Genauigkeit und perfiden Gedanken, die Nazis damals Menschen entsorgt haben. Sie nahmen den Menschen ihre Würde, ihr komplettes Leben. Solche Bücher lassen mich immer wieder gruseln. Wie neidisch und grausam Menschen sein können und ihren Nachbarn dem Tode preisgeben. Wie kaltblütig sie die Menschen, in furchtbare Abgründe geschickt haben.
Ingke Brodersens hat hier ein Buch geschrieben, das erinnert. Sie hat die Spur aufgenommen und versucht so viel wie möglich über die ehemaligen Bewohner des Hauses in der Berchtesgadener Straße zu erfahren. Sie waren ganz normale Menschen. Die Autorin ist Historikerin und Herausgeberin einer politischen Buchreihe beim Rowohlt Verlag, da ist es irgendwie nicht verwunderlich, dass sie sich in die Geschichten der 24 Menschen aus ihrem Haus verbissen hat. Ich denke, sie hatte damit auch einen besonderen Zugang zu den Daten und Fakten, wusste, wo sie mit ihrer Suche beginnen konnte. Das Buch selber liest sich etwas abgehackt und doch findet man immer wieder den Anschluss. Das ganze könnte man auch zu einem perfekten Roman verbauen und vielleicht sogar zu einer Serie für das Fernsehen.

Eigentum und Wiedergutmachung

Wenn man Rund um den Bayerischen Platz in Schöneberg unterwegs ist, dann kann man an verschiedenen Laternen, Schilder entdecken. Auf diesen Schildern wird deutlich gemacht, welche Verordnungen die. Nationalsozialisten damals gegen das Eigentum, die Würde und Bildung der jüdischen Bevölkerung erlassen haben. Stück für Stück wurde ihnen alles genommen. Noch heute kämpfen Angehörige darum, ihr Eigentum zurückzubekommen oder wenigstens entschädigt zu werden.

Das Buch Lebewohl, Martha, hat mich emotional mitgenommen. Es ist nicht das erste Buch, welches ich zu diesem Thema gelesen habe. Rückkehr nach Birkenau hat mich, als ich es las, genauso getroffen. Auch wie es den Menschen damals auf der Flucht erging, dass sie keiner haben wollte, ihnen die Einreise in ihr Land verweigerten, das kann man in dem Roman Das Mädchen im Strom lesen. Ich hoffe sehr, dass wir nie wieder Menschen dermaßen verfolgen, misshandeln oder töten.
Der Lesefluss wird in dem Buch Lebewohl, Martha oft unterbrochen durch eigene Erfahrungen der Autorin. Und trotzdem geben wir diesem Buch gerne 🐭🐭🐭🐭

 

Lebewohl, Martha

Die Geschichten der jüdischen Bewohner meines Hauses
geschrieben von Ingke Brodersen
aus dem Kanon Verlag
288 Seiten
ISBN 978-3-98568-074-0

Marie Curie und ihre Töchter

Wer kennt diesen Namen nicht? Marie Curie! Eine Wissenschaftlerin, die hartnäckig genug war, der Männerwelt deutlich zu machen, dass eine Frau mehr kann als Kinder kriegen. Immerhin hat sie 2 Mal den Nobelpreis erhalten. Mathematik und Physik, das waren ihre Steckenpferde. Und ihre Hartnäckigkeit.

Marie Curie und ihre Töchter, eine Romanbiografie

Marie Curie hatte das Glück in einem Haushalt groß zu werden, indem es nicht darauf ankam, welches Geschlecht man hatte. Hauptsache, man machte das, was man am besten konnte. Maries liebevoller Vater unterstützte seine Töchter, so gut er konnte.

Er war ein Vater, wie ihn sich so viele Mädchen gewünscht hätten in einer Zeit, in der die meisten von Maries Geschlechtsgenossinnen auf nichts anderes hoffen konnten als auf eine glückliche und gewaltfreie Ehe.

Seite 43

Marie unterstütze von Polen aus, in jungen Jahren ihre ältere Schwester Bronia, damit diese ihr Studium in Paris beenden konnte. Nach ein paar Jahren in Paris, forderte die Schwester Marie auf, ebenfalls zum Studium nach Frankreich zu kommen. Dort traf die junge Frau auf den zehn Jahre älteren Pierre Curie, der sehr schüchtern um Marie warb. Aus dieser Beziehung entstanden zwei prächtige Mädchen und unzählige wissenschaftliche Entdeckungen. Unter anderem das Radium, welches in späteren Jahren zum Bau der Atombombe eine entscheidende Rolle spielte. Allerdings war den beiden Wissenschaftlern ihre Entdeckungen zum Wohl der Menschheit wichtig, wenn sie damals gewusst hätten …

Marie Curie setzte sich immer wieder dafür ein, dass Frauen, so wie sie auch, studieren können. Sie war mit den Suffragetten in England bekannt, die mit sehr viel Nachdruck und zu erleidende Qualen für die Rechte der Frauen eintraten. Nachdem Pierre durch einen Unfall ums Leben gekommen war, musste die Wissenschaftlerin Marie Curie erst recht ihren „Mann“ stehen und kämpfte um so mehr dafür, dass das Ansehen der Frauen stieg. Ihre Töchter standen ihr in nichts nach. Irene zog es ebenfalls in die Wissenschaft und Ève, die 7 Jahre jünger war als ihre Schwester, zog es erst zur Musik und später wurde sie Schriftstellerin/Journalistin und setzte sie sich bei UNICEF ein.

Die Romanbiografie

Leider ist das Buch keine richtige Romanbiografie. Obwohl, die Autorin Claudine Monteil aus diesen vielfältigen Informationen, die sie zusammengetragen hat, einen wirklich guten Roman hätte machen können.Claudine Monteil greift oft voraus und springt dann wieder in die Vergangenheit zurück. Sie wiederholt sich in vielen Aussagen und erwähnt verschiedene Persönlichkeiten, die wie die Curie-Frauen Preise gewonnen oder an den verschiedensten Akademien unterrichtet haben. Man muss höllisch aufpassen, was man liest. Die Wiederholungen machen immer weniger Spaß und suggerieren, dass der Leser immer wieder mit der Nase auf die Besonderheiten der außergewöhnlichen Frauen gestoßen werden muss. Mich hat das sehr geärgert.

Claudine Monteil, die Autorin, ist selber Frauenrechtlerin und Diplomatin. Sie hat schon Biografien über Simone de Beauvoir und Ève Curie verfasst. Aber entweder hat hier die Übersetzerin Ilona Zuber nicht gut gearbeitet oder die Autorin selber vertritt selber diesen wirren Schreibstil. Ich bin eher enttäuscht von diesem Buch und hatte mir sehr viel mehr erhofft. Die Bezeichnung Romanbiografie hat dieses Buch leider nicht verdient. Ich habe schon Biografien im Romanstil gelesen, die mich weitaus mehr überzeugt haben. Somit erhält das Buch von uns nur 🐭🐭🐭 dabei steht im Vordergrund, dass die Autorin sich sehr viel Mühe mit den Recherchen gemacht haben muss.

 

Marie Curie und ihre Töchter

eine Romanbiografie von Claudine Monteil
aus dem Französischen übersetzt von Ilona Zuber
aus dem Insel Verlag
343 Seiten
ISBN:9783458682783

Intervallfasten für Frauen

Intervallfasten, ein Thema, dass ich schon ziemlich oft auf dem Plan hatte. Da liegt nahe, dass man sich auch mal ein passendes Buch zu dem Thema zulegt. Cynthia Thurlow möchte „Frauen helfen besser auszusehen und sich besser zu fühlen …“ Sie ist Nurse Practitioner, also eine Krankenschwester mit Hochschulabschluss. Solche Krankenschwestern sind kleine Doktoren, sie können Diagnosen stellen und Patienten in Krankenhäuser einweisen, Medikamente verschreiben und Behandlungen durchführen.

Intervallfasten für Frauen

Cynthia Thurlow arbeitete eine Zeitlang im Krankenhaus, als sie selber eine Familie gründete und feststellen musste, dass ihr Sohn an einer Lebensmittelallergie litt, stellte sie die Ernährung auf unverarbeitete, natürliche Nahrung um. Sie stellte fest, dass es ihr nicht mehr reichte nur Medikamente zu verschreiben und dass das Ganzkörpergefühl der Patienten komplett außer Acht gelassen wurde. Sie beschloss, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen. Wohl die beste Entscheidung ihres Lebens. Inzwischen handelt es sich um ein erfolgreiches Unternehmen. Sie hält Vorträge über Frauengesundheit, Ernährung und Intervallfasten. Und nun halte ich ihr Buch in der Hand und versuche es zu verstehen … Sie verspricht zumindest in ihre Einführung, dass man schon in den ersten Tagen einiges an Gewicht verlieren wird.

In drei Teilen wird der Frau das Intervallfasten näher gebracht. Im ersten Teil wird erstmal erklärt, warum frau Intervallfasten soll. Warum Fettverbrennung und Darmgesundheit wichtig sind und welche Vorteile das Fasten an sich hat. Die Autorin schreibt es ganz ansprechend. Für mich fühlt es sich nur zu viel an. Sie spricht über Hormone und das Gleichgewicht. Es ist mega interessant, aber wer endlich anfangen möchte zu fasten, dem könnte das etwas zu belehrend werden. Das Tüpfelchen war dann, in welchem Lebensabschnitt ich mich befinde und wie sich in diesem das Fasten auswirkt. Spätestens da habe ich weiter geblättert.

Lebensstil

Ist dann der zweite Teil. „Was soll ich essen?“ Cynthia Thurlow beschreibt, dass man zum einen auf Dinge verzichten muss und andererseits sich an Zeitfenster halten muss. Letzteres war mir sehr wohl klar. Auch dieses Kapitel habe ich eher überflogen. Vielleicht, weil ich mich schon öfter mit gesunder Ernährung beschäftigt habe. Ihre Empfehlung ist: Essen Sie abwechslungsreich, viel Obst und Gemüse, Vollwertkost. Sie spricht oft aus ihren eigenen Erfahrungen. Und erklärt, dass frau ihren eigenen Weg finden muss, was ihr schmeckt und was sie verträgt.
Endlich kommt sie zu den Vorbereitungen zum Fasten. Planen, Ziele setzen, Unterstützung holen, Glaubenssätze ändern oder einschränken?, für gesunden Schlaf sorgen und einen Plan zur Stressbewältigung. Super ! 20 Seiten, damit ich endlich durchstarten kann und mit Teil drei beginnen kann. …

45 Tage bis zur Transformation

Echt jetzt? Wieder wird sie belehrend. Weist darauf hin, dass man sich an seinen Plan halten möge, sonst hat das Ganze keinen Erfolg. Naschen, treibt den Heißhunger an. Sie hat dazu extra eine Liste geschrieben, was passiert, wenn man doch etwas Süßes zu sich nimmt und wie man das verhindern kann. Aber es geht endlich los: Lege deine Essen- und Fastenzeiten fest. Höre auf zu naschen. (Auf Zucker hinzuweisen, ist ihr sehr wichtig) Miste die Küche aus, entwickle Routinen und bewege dich jeden Tag. Schöne Pläne, die sicherlich auch meistens gut umzusetzen sind.
Am Tag 6 soll man verstehen, dass man auf Getreide möglichst verzichten soll. Sie hat damit sicherlich auch recht. Aber so langsam gehen mir die guten Nahrungsmittel wirklich aus. Denn auch Reis, Mais, Hafer, Hirse, … fallen dabei aus dem Ernährungsplan. Pestizid belastet, Glutenhaltig … Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, dass das Fasten zu einer Diät wird und ich das Buch in die Ecke geworfen habe. Beim Durchblättern sehe ich dann auch noch, dass ich auf Milchprodukte verzichten soll, bis ich endlich zu den Rezepten durchgedrungen bin, habe ich aufgegeben Intervallfasten zu wollen.

Essenspläne und Rezepte

Tatsächlich finden sich in dem Buch Rezepte und Essenspläne. Die Autorin legt großen Wert darauf, dass man gesunde und nährstoffreiche Nahrung zu sich nimmt. Ich bin davon überzeugt, dass die Pläne und Rezepte, wenn man sie in der Reihenfolge auch nutzt, sicher zum Erfolg führen werden. Allerdings bin ich da raus. Ich esse maximal Fisch, alles was mal laufen konnte steht nicht auf meinem Essensplan. Es gibt für Vegetarier oder Veganer keine Alternativen. Damit will ich nicht sagen, dass sie nicht auch vegetarische Rezepte anbietet. Nur sind die sehr sparsam erwähnt.

Rubi und ich bleiben bei unserer einfachen und 16:8 Fastenzeit. Werden weiterhin unsere Vollkornprodukte zu uns nehmen. Leider bekommt dieses Buch von uns nur 🐭🐭 Es hat uns nicht zum Fasten motiviert, sondern eher abgeschreckt. So viel Wissen macht sicherlich in einem Vortrag Sinn. Mich hat es nicht überzeugt.

 

Intervallfasten für Frauen

von Cynthia Thurlow
aus dem Narayana (Unimedica) Verlag
384 Seiten
ISBN: 9783962573225

Enid Blyton, Geheimnis hinter grünen Hecken

Was fällt dir spontan ein, wenn du Enid Blyton liest? Stimmt, Fünf Freunde oder die Schwarze Sieben. Als Kind habe ich ihre Bücher verschlungen. Kaum hatte ich die Bücher aus der Bücherei geholt, konnte ich sie schon wieder zurücktragen. Aber wer war Enid Blyton eigentlich? Interessiert das die jungen Leser? Mich haben damals nur ihre Bücher, ihre Geschichten fasziniert.

Buch Enid Blyton, Geheimnis hinter grünen Hecken und Rubi, die Maus

Enid Blyton, Geheimnis hinter grünen Hecken

Enid Blyton wird 1897 in London geboren. Sie ist das älteste Kind der Blytons und der Liebling des Vaters Thomas Blyton. Sie entstammt einer musischen Familie, wenn man dem Vater Glauben schenken mag. Er verhätschelt seine Tochter Enid. So behauptet jedenfalls die strenge Mutter, die es lieber sehen würde, wenn Enid sich mehr mit häuslichen Tätigkeiten und Pflichten beschäftigen würde. Die beiden kleinen Brüder sind darüber erhaben und dürfen vor dem Haus toben und Fahrrad fahren, während Enid sich mit abwaschen und Klavier üben plagt. Dabei würde sie doch viel lieber ihre Bücher lesen, mit dem Vater auf Entdeckungstour gehen oder sich Geschichten ausdenken. Das Mädchen hat jedenfalls eine enorme Fantasie. Schon mit vierzehn Jahren verschickt sie ihre Gedichte an die Zeitungen. Aber nur einmal wird ein Gedicht angenommen. Die Mutter lästert darüber, dass das Mädchen ihr gesamtes Taschengeld für Papier und Porto ausgibt.

Als der Vater die Familie für eine andere Frau verlässt, bricht eine Welt für das Mädchen zusammen. Niemandem darf von dieser Schmach erfahren. Einmal im Monat holt der Vater die Kinder ab und dann ist Enids Welt für einen Tag wieder heile. Danach versteckt sie sich wieder in ihrer Fantasiewelt und ihren Büchern. Enid ist ein schlaues Kind und schließt mit einer sehr guten Leistung die Schule ab. Der Vater hätte es gerne, dass sie Musik studiert, doch Enid will Schriftstellerin werden. Doch daraus wird zunächst nichts. 1916 beginnt Enid stattdessen eine Ausbildung zur Fröbel-Lehrerin. Einem Beruf, mit dem sie sich sehr identifizieren kann.

Die Autorin: Maria Regina Kaiser

Maria Regina Kaiser hat sich dieses Mal die englische Kinderbuchautorin Enid Blyton vorgenommen. Ich mag, wie die Autorin diese Biografien schreibt. Romanbiografien sind einfach nicht so langweilig und man hat das Gefühl Enid Blyton nahe zu sein und ihre Ambitionen zu verstehen. Sie beschreibt Enid Blyton als ein stures und fantasievolles Wesen. Wenn ihre Protagonistin sich in etwas verbissen hat, dann bleibt das auch so. Die Bücher von Maria Kaiser lesen sich schnell und sind nicht überladen mit Informationen. Ihre letzten Romanbiografien von Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf hatte ich auch begeistert rezensiert.

Rubi und ich geben diesem Buch gerne 🐭🐭🐭🐭 Wir haben uns gut unterhalten gefühlt. Außerdem haben wir etwas über eine Lieblingsautorin meiner Kindheit erfahren. Immer wieder tauchen zu den „alten“ Büchern Rassismusvorwürfe auf, die ich als Kind niemals so gesehen habe. Heute werden sie oft umgeschrieben, verändert um sie Zeitgemäß zu machen. Warum Enid Blyton so geschrieben hat, dass kann man anhand dieser Biografie besser verstehen.

 

Enid Blyton, Geheimnis hinter grünen Hecken

von Maria Regina Kaiser
Romanbiografie
304 Seiten
ISBN 978-3-87800-159-1
aus dem Südverlag

Urban Sketching ganz einfach

Wusstest du, dass ich sehr gerne male und zeichne? Was ich mich aber bisher nicht getraut habe war, dass ich mich irgendwohin gesetzt habe und draußen gemalt habe. Diese „Angst“ hat mir nun Urban Sketching ganz einfach genommen. Ich werde mich, wenn es demnächst wieder wärmer wird, daran versuchen. Bis dahin werde ich dieses Buch durchlesen und mich mit Urban Sketching vertraut machen.

Urban Sketching ganz einfach

Antje Linker-Wenzel hat ein tolles Buch herausgebracht, dass mich wirklich inspiriert hat. „Ich wünschte, ich könnte das auch“ so lautet die erste Überschrift in ihrem Buch. Und ja, genau so habe ich auch schon öfter gedacht. Dabei kann eigentlich jeder malen und zeichnen. Dabei ist es eigentlich egal, ob man zu den Supertollen oder den Hobbykünstlern gehört. Wichtig ist es bestimmt, dass man überhaupt erst einmal anfängt. So ähnlich beschreibt die Zeichnerin Antje es. Natürlich gibt sie einem angehenden Superkünstler Tipps für das richtige Material. Sie legt keinen Wert auf bestimmte Marken und man ist tatsächlich überrascht, wie wenige Stifte und welches Papier man sich zulegen könnte. Die gerne malen und zeichnen, haben bestimmt alles schon in ihren Schubladen liegen. So ging es mir zumindest.

Ich fand es sehr angenehm zu lesen, wie die Autorin mich an die verschiedenen und einfachen Praktiken herangeführt hatte. Kaum hatte ich die ersten Erläuterungen gelesen, schnappte ich mir meine Zeichenstifte und legte los. Es kommt dabei nicht darauf an, dass es haargenau wie das Original aussehen soll. Detailverliebte haben dabei echt verloren. Es sind Skizzen, Urban Sketching eben. Menschen sind meistens nur angedeutet, Häuserwände können auch mal etwas schief geraten, aber genau das macht den Charme dieser Bilder aus. Klar, macht auch hierbei die Übung den Meister. Schwieriger wird es bei den Perspektiven. Aber auch dafür hat die Autorin ein Kapitel vorbereitet.

Geh raus

Da ich dieses Buch jetzt im Winter ausprobiert habe, macht es Sinn sich (die massenhaften) Fotos als Vorlage zu suchen. Aber wer es richtig machen will, geht raus. So die Autorin:

„Draußen zu zeichnen ist eine gute Möglichkeit, sich von dem Gedanken zu befreien, was die Anderen denken. Wir sind gar nicht so wichtig und die Anderen meistens mit sich selbst beschäftigt“ Seite 24

Lass uns Fehler machen, sich ausprobieren und einfach machen! Wer hat schon ein schönes Skizzenbuch? Antje Linker-Wenzel erklärt in dem Buch wirklich einfache Techniken. Da hat man schnell einen Erfolg und traut sich sicherlich immer mehr zu. In jedem Kapitel hat sie zusätzlich einen kleinen angemarkerten Kasten mit einem besonderen Tipp parat. Sie erklärt, wo man am besten anfängt, wenn man viel auf einem Bild unterbringen möchte. Etwas, was mir bisher sehr schwergefallen ist. Was steht im Vordergrund? Erweitere dein Gesichtsfeld …

Leben ins Skizzenbuch!

Mir hat die Autorin mit diesem Buch jedenfalls Mut gemacht, mich auszuprobieren. In einigen Kapiteln zeigt sie, wie man Menschen zeichnen kann. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Nach ihren Angaben ist das auch nicht schwer. Auch Tiere werden erläutert. Ich fand es wirklich toll mich durch die Seiten zu lesen, gleichzeitig meinen Bleistift anzuspitzen und mich an meinen Motiven zu versuchen. Nachher habe ich mit dem Aquarellkasten noch ein paar Farbakzente gesetzt und mit dem Fineliner nachgelegt. Ich bin schon stolz auf das, was auf meinem Papier gelandet ist!

Immer wieder nehme ich mir dieses Buch vor die Nase und hole mir die Tipps, die die Autorin Antje Linker-Wenzel gegeben hat. Ich freue mich auch schon auf die Draußenzeit. Dann werde ich es auch ausprobieren, mich mit meinem Skizzenbuch auf einen Platz zu setzen und zu skizzieren. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung von mir. Vielleicht brauchst du ja noch ein Weihnachtsgeschenk, dann ist dieses Buch mein Tipp! Vielleicht noch ein bis drei passende Fineliner oder einen Aquarellkasten

 

 

Urban Sketching ganz einfach
Mit dem Skizzenbuch unterwegs

 

von Antje Linker-Wenzel
Stiebner Verlag
ISBN: 978-3-8307-1458-3
Seiten: 144