Es darf auch mal mit Spaß [Rezension: Landeierforschung]

Einfach mal abschalten und Spaß haben

Dann schnappe ich mir schon mal ein Buch, das Spaß verspricht. So etwas wie Landeierforschung. Was dabei heraus gekommen ist, das liest du hier…

 

Ab aufs Land

Anne ist alt genug, um endlich zu machen was sie will. Immerhin ist sie schon mitte Vierzig und Mutter eines 18 Jährigen Sohnes. Sie arbeitet mit ihrem Ex-Mann in einer Werbeargentur in Köln. Immer schon hat er bestimmt, was Anne toll finden soll. Aber damit ist jetzt Schluß! Aus Trotz, bucht Anne Urlaub auf dem Land, irgendwo im Nirgendwo, im Hessischen. Sie erwartet dort nichts und will ihrem Ex und ihren überheblichen Mitarbeitern beweisen, dass man keine Fernreisen machen muss. Ihr Ex fliegt nämlich mit seiner halb so alten, neuen Freundin, nach Südarmerika. Dabei passt Anne wirklich nicht aufs Land, mit ihren Stöckelschuhen und dem immer perfekten Äußeren.

Alles kommt dann anders, als sie es erwartet. Und sie macht Dinge, von denen sie gar nicht wusste, dass sie die überhaupt kann. Sie macht sich auf, in einen Selbstfindungstripp…

Seit langem mal wieder

Soll ich dieses Buch tatsächlich lesen? Ich war nicht ganz schlüssig, weil ich dachte, das ist doch wieder so ein blödes, „Jetzt-Musst-Du -Lachen-Buch“. Richtig gute Komödien zu schreiben, ist bestimmt auch nicht leicht. Humorig versuchen wirklich Einige. Ob es hier gelungen ist, kann ich nicht sagen, weil ich tasächlich schwer zu beeindrucken bin, was geschriebenen Humor angeht. Tatsächlich habe ich manchmal geschmunzelt, über die Situationen, in die Anne geraten ist. Dafür habe ich mich aber gefreut, dass sie sich von allem befreit hat, was ihr wie ein Klotz am Bein hing. Dass sie sich entwickelt hat und aus ihrem Barbiesein erwacht ist.

Die Autorin

Karin Spieker hat hier einen unterhaltsamen Roman geschrieben. Nicht unbedingt für männliche Leser geeignet. Was nicht heißen soll, dass ich ihnen davon abraten möchte. Wäre bestimmt auch für sie eine Erfahrung, in den Kopf von Anne hinein zu lesen.

Karin Spieker ist eine schreiblustige Autorin, deren Texte einfach Freude machen. Auf ihrer Homepage, stellt sich die Autorin auf eine sehr nette Art vor. Lese einfach mal rein!

Tatsächlich mochte ich gleich, meine Koffer packen und auch mal wieder ein paar Tage auf dem Land verbringen. Fernreisen, müssen tatsächlich nicht immer sein. Man kann hier auch schönes entdecken und erleben. Ob es dann allerdings so ausgeht wie bei Anne, das möchte ich bezweifeln.

Was mir allerdings überhaupt nicht gefällt, ist das Cover und der Titel. Bei beiden, würde ich das Buch nicht aus dem Regal nehmen. Ein anderes Buch, das auch sehr viel Spaß versprach, das findest du hier.

 

ISBN 3492501524
aus dem Piper Verlag
309 Seiten

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Endlich Fünfzig, jetzt kann ich machen was ich will

Perfekt sein muss nur, wer sonst nichts kann

ein Roman von

Steffi von Wolff

Endlich Fünfzig

Endlich fünfzig

Steffi von Wolff ist Fünfzig. Und mit Fünfzig, darf man machen, was man fünfzig Jahre lang nicht gemacht hat. Endlich kann man auch mal NEIN zu Dingen sagen, die man all die Jahre nicht machen wollte. Wenn die Schwiegermutter Forderungen stellt oder die Freundin mal wieder über ihre Datingportalbekanntschaften erzählt, darf die Fünfzigjährige Stopp rufen, sich umdrehen und gehen.

Schluß mit den unnützen Diäten und Fitness Studios, die man eigentlich sowieso nie mochte. Frau darf mit Fünfzig endlich Bauch tragen und muss auch nicht mehr zu Partys, die sie als belastend und langweilig einstuft.

Jetzt mal Klartext

Steffi von Wolff, beschreibt ihr „Ich mach jetzt endlich was ich will!“ mit lustigen Sätzen und Anekdoten. Sie stellt sich vor uns hin und erklärt ganz klar, was ihr durch den Kopf geht. Stampft sozusagen, ordentlich mit dem Fuß auf. Ich gestehe ihr das auch ganz sicher zu. Was ich aber bemängel, dass sie erst Fünfzig werden musste, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Anfangs machte mir ihr Buch auch noch Spaß, aber zum Ende hin, hatte ich das Gefühl, sie wiederholt sich nur. Immer wieder betont sie, was sie nun nicht mehr muss, dabei habe ich es schon nach den ersten 10 Kapiteln sehr deutlich begriffen, was sich jetzt ändern muss. Ein ähnliches Empfinden hatte ich bei diesem Buch

Ich mag die fluffige Schreibweise von Steffi von Wolff. Sie hat schon einige Bücher geschrieben, die bestimmt sehr amüsant sind. Und Steffi von Wolff schreibt viel.

endlich Fünfzig

Aus dem Droemer-Knaur Verlag
Klappenbroschur TB
208 Seiten
ISBN: 978-3-426-78975-9

Gladys macht, dass du lachst,weinst und nachdenkst

Miss Gladys und ihr Astronaut

ein Roman von

David M. Barnett

Cover vom Buch

Gladys ist eine Siebzigjährige Dame in England, die die Aufgabe hat, für ihre Enkel Ellie und James die Erziehungsberechtigte zu spielen. Nur, dass Gladys ein kleines Problem hat, sie ist schon etwas dement. Sie verheddert sich in ihren Alltagshandlungen, so dass es schon mal vorkommt, dass das Schulhemd von James einen Brandfleck hat, das Handy im Kühlschrank und die Butter am Ladekabel hängt. Als Gladys dann auch noch erklärt, dass sie mit einem Mann gesprochen habe, der zum Mars unterwegs sei, befindet sie ihre Fünfzehnjährige Enkelin Ellie für absolut irre. Ellie hat so schon genug Probleme, weil sie neben der Schule auch noch für den Lebensunterhalt sorgen muss. Da ist die verrückte Oma, noch das Tüpfelchen auf dem I.

Gladys hat aber tatsächlich mit dem Astronaut Thomas Major gesprochen. Eigentlich wollte Thomas seine Exfrau aus dem All anrufen, doch die Telefonnummer seiner Ex ließ das Telefon von Gladys klingeln. Thomas ein schwieriger Geselle, der einen recht trockenen Humor hat und fast schon gemein scheint. Das stört aber Gladys in ihrer kindlichen Art kein Stück und so entwickelt sich eine interessante Freundschaft.

Gespickt mit wunderbaren Songs von David Bowie aus den Achtzigern, schwebt der Astronaut Major Tom in Richtung Mars. Warum er unbedingt eine Reise ohne Wiederkehr machen wollte, lag wohl an all den Enttäuschungen, die er erlebt hat. Thomas (Major Tom) hat einen so herrlichen, schwarzen und sarkastischen Humor, der allerdings nicht jedem gefällt.

Ich habe dieses Buch genossen wie eine Schachtel Pralinen. Langsam, Stück für Stück, sämtliche Pointen genießend. Teilweise trieb es mir die Tränen in die Augen, die dann aber wieder schnell von Gladys, der dementen alten Dame vertrieben wurden, wenn sie, in ihrem schlichten Dasein, wieder Einiges durcheinander brachte.

Ullstein Verlag
416 Seiten
Calling Major Tom
Aus dem Englischen übersetzt von Wibke Kuhn.
ISBN-13 9783548289540

Verlinkt bei Niwibos Buch und mehr

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge

ein Roman von

Ruth Hogan

Verlorenes mit Geschichte

 

 

Der Titel hatte es mir wirklich angetan. Ich wollte dieses Buch einfach haben, denn wie oft verliert man etwas und ärgert sich dann, dass es nie wieder auftaucht. Nachdem ich die ersten Seite gelesen hatte, war ich dann aber doch etwas enttäuscht. Unterhaltsam zwar, aber nicht das, was ich erwartet habe.

 

Mr. Peardews sammelt eben alles von den Straßen auf, das irgendwie nach einem verlorenen Gegenstand aussieht. Ein Haargummi, eine alte Tasse, ein Freundschaftsbändchen und noch so einige seltsame Dinge. Auch eine Keksdose ist dabei, die mit Asche gefüllt ist. Asche, die eindeutig nicht aus einem normalen Ofen stammt, sondern vielleicht tatsächlich ein verbrannter Mensch zu sein scheint. Mr. Anthony Peardews trägt alles nach Hause und etikettiert, wo und wann er es gefunden hat. All das macht er, weil er selber etwas verloren hat. Ein Liebespfand, das er von seiner Verlobten bekam. Am Ende stirbt Anthony und vermacht alles seiner Sekretärin Laura, der er den Auftrag gibt, weiter dafür zu sorgen, dass die verlorenen Dinge an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Ein Unterfangen, das nicht so leicht erscheint. Aber Laura bekommt Hilfe…

Es ist eine unterhaltsame Geschichte, die in verschiedenen Zeiten und Orten spielt und einigen verlorenen Dingen ein Gesicht verschafft. Manches ist lustig, einiges aber auch sehr traurig, manchmal auch grausam. Die Erzählweise hat mich zeitweise etwas verwirrt. Oftmals schaffen es Schriftsteller nicht, in den verschiedenen Zeiten zu schreiben. Mir fiel der Wechsel nicht immer leicht. Doch habe ich die Figuren gerne verfolgt, um herauszufinden, warum unter anderem, diese Keksdose in der Bahn verloren wurde. Was bitte, macht die Asche eines Verstorben, allein auf Reisen, in einem Zug? Ich empfand das Buch als eine herrliche Urlaubslektüre. Leichte Kost für Unterwegs.So gesehen, lesenswert.

Verlag : List
320 Seiten
Übersetzt von Marion Balkenhol.
ISBN-13 9783471351475

Blogtour Bella Italia, oder ein Buch zu gewinnen

Ziemlich alte Helden

von Simona Morani

Heute nehme ich dich mal mit nach Italien. Genaugenommen, nach Apulien. Was, du weißt nicht wo das liegt! Das ist sozusagen der Hacken vom italienischen Stiefel. Dort leben schon seit ewigen Zeiten, in einem urwüchsigen Dorf, ein paar alte Männer. Einer ist schon über 90 und fast blind. Seinen Führerschein musste er unter Protest abgeben. Aber seine Kumpels, haben ihm zu einer  Ape verholfen, die mindestens so alt wie der Fahrer selber ist. Zum Ärger eines Polizisten, der neu in dem Dorf ist und sich immer noch nicht den nötigen Respekt verschafft hat. Die alten Kerle machen sich einen Spaß daraus, den Beamten zu folgen. Am liebsten würde der Polizist es sehen, wenn die alten Knacker in das neue Altenheim gesperrt würden.

Das Dorfleben ist in so herrlichen Farben beschrieben und es macht Laune, die alten Einwohner mit ihren Macken kennen zu lernen. Es sind allerdings nicht nur Alte in dem Dorf, es sind auch die Jungen, die ein wenig anders sind als in der Großstadt. Alles scheint noch gut zu funktionieren. Jeder kennt jeden und weiß, was mit den Nachbarn los ist. Jeder gibt acht, dass niemandem etwas geschieht. Die Kinder, die auf den Straßen spielen, sind schon im voraus gewarnt, wenn der Alte mit seiner Ape um die Ecke kommt. Denn ein Freund des Alten hat die Ape so frisiert,  dass sie so dermaßen laut und langsam ist, und so keiner zu Schaden kommt. 
Die Alten Männer des Dorfes sind ohnehin ein gut eingeschworenes Team. Sie schleichen sich aus dem Haus, lassen alles zu Hause liegen, streiten mit ihren Frauen, um miteinander Karten zu spielen, sich über einander lustig zu machen und Probleme zu bewältigen. Ziemlich alte Helden, beste Freunde eben. Um die sich die Geschichten in diesem Buch drehen, die der Mittelpunkt des Dorfes sind.
Ich habe mich über dieses nette Buch köstlich amüsiert. Die Figuren sind so natürlich, echt und spaßig. Aber auch ein wenig ernst. Die Alten haben so ihre Sorgen, denn wie soll es weitergehen, ohne dass man in einem Altenheim ein Plätzchen findet. Sei es nun freiwillig oder mit „Gewalt“. Die Senioren aber, haben ihre eigenen Vorstellungen. Und ich finde, am Ende ist es eine gute Lösung, wie sie alle klar kommen. Lies es selbst, Lachen inklusive. 
Simona Morani ist mit ihrem Debütroman in Italien in den Bestsellerlisten gelandet und  wurde mit dem Literaturpreis für junge Autoren „Premio Zocca Giovani“ ausgezeichnet. 

Gewinnspiel

Ich habe ein Buch zu viel! Vielleicht möchtest du es ja gewinnen. Mitmachen kann jeder, der in Deutschland wohnt, über 18 ist und einen Kommentar unter meinen Post schreibt und eingetragener Leser ist. Am Besten schreibst du deine Email- Adresse dazu, unter der ich dich dann erreichen kann, um dir das Buch zukommen zu lassen. Am nächsten Freitag, dem 18.08.2017 um Mitternacht ist Schluss, dann lass ich meinen Kerl lösen. Ach alles, der Rechtsweg ist ausgeschlossen und die Kommentare mit Daten, werden nach der Auslosung gelöscht! 
Verlag Carls Books
Paperback 208 Seiten
aus dem Italienischen übersetzt von Anja Nattefort
ISBN: 978-3-570-58563-4

Jetzt noch etwas zu der Blogtour. Die läuft nämlich schon eine ganze Weile. Inszeniert von Silvia und Astrid mit ihrem Blog Leckere Kekse. Bei dieser Tour reisen wir virtuell, manchmal auch in echt durch Italien und zeigen so viel wie möglich von diesem schönen Land. Es geht um Literatur, Essen und Sehenswürdigkeiten. Und um noch Vieles mehr. Viele haben schon mitgemacht und Interessantes gepostet. Schau einfach mal bei Leckere Kekse vorbei. 
Und nun viel Glück 

ein Buchclub auf Abwegen

Bücher schreiben, ist nicht leicht

Wie ist das eigentlich, wenn man Bücher schreibt, sie an einen Verlag schickt und dann das Manuskript  mit einer freundlichen Ablehnung zurück  bekommt? Da fühlt man sich doch echt traurig und deprimiert. Aber die Damen von dem Buchclub der Abgelehnten Autorinnen, feiern eine Party, wenn wieder eine Ablehnung ins Haus geflattert kommt. Janet ist kein Mitglied des Buchclubs. Sie ist die Bibliothekarin der Kleinstadt, auf einer Insel bei Washington. Sie lebt mit ihrem Mann in einem hübschen kleinen Häuschen und das einzige Problem was das Paar hat, ist ein Waschbär, der des Nachts die Mülltonne umkippt und ausräumt. Janet wird von Doris, der Chefin des Buchclubs, eingeladen an einem Treffen teilzunehmen. Die Damen erhoffen sich Hilfe von der “Buchfrau”. Dummerweise, hat Doris nämlich eine Zusage bekommen und das geht doch nicht! Ihr Roman ist so schlecht, dass den keiner lesen möchte. Um den schlechten Schinken  zurück zu bekommen, macht sich der Buchclub auf den Weg zu dem Verlag nach San Francisco und erlebt auf der Reise Einiges.

Die Autorin

Suzanne Kelman hat eine lustige Art ihren Figuren Leben einzuhauchen. Ihre Hauptfigur Janet Johnson, hat eine sehr lockere Art mit ihrer Umwelt umzugehen. Auch die burschikose Vorsitzende Doris besticht durch ihre spitze Zunge. Humor ist eine Hauptkomponente dieses Romans.  »Ein Buchclub auf Abwegen« ist  witzig und leicht zu lesen. Eine ganz herrliche Urlaubslektüre.
Die Autorin, Suzanne Kelman, ist eine mehrfach ausgezeichnete Drehbuchautorin. Julia Becker hat diese Buch übersetzt.
Ich habe die Vermutung, das dieses Buch gut zu verfilmen wäre. Wer weiß, vielleicht können wir es bald im Kino bewundern.
Klappenbroschur
Verlag Amazon