Miss Bensons Reise {Rezension}
Miss Benson ist schon eine seltsame Person. Sie scheint ein wenig übergewichtig zu sein, ihre Kleidung ist eher (sehr) abgenutzt, ihre Schuhe längst durchgelaufen und ihre Haare sehen aus, als trüge sie ein Vogelnest spazieren. Fünf Jahre ist es her, dass der zweite Weltkrieg vorbei ist. Noch immer gibt es in London nicht alles zu kaufen und Lebensmittel nur auf Bezugskarten. Miss Benson unterrichtet an einer Schule, erklärt den Mädchen ihrer Klasse, wie man mit den vorhandenen Konserven ein ordentliches Essen auf den Tisch zaubert. Doch als die Mädchen, die noch nicht Fünfzigjährige, ihres Aussehens wegen ärgern, dreht Margery Benson plötzlich durch. Sie bestiehlt ihre Konrektorin und läuft einfach weg.

Margery Benson hat in jungen Jahren ihren Vater und ihre Brüder an einem Tag verloren. Ihre Mutter hat dieses Schicksal auch nie verarbeitet und war Margery nie nah. Das einzige was Margery geblieben ist, sind die Erinnerungen an den Vater; über ihre gemeinsame Liebe zu Käfern. Miss Benson setzte sich in den Kopf, den goldenen kleinen Käfer, den ihr Vater ihr gezeigt hat, zu finden. Sie macht sich auf den Weg nach Neukaledonien. Nicht alleine, mit einer Frau die sie vorher nie gesehen hat, reist sie mit dem Schiff um die halbe Welt.

Sarkastisch mit Humor
Rachel Joyce schreibt ihrem Roman Miss Bensons Reise, in einem leicht sarkastischen, schwarz angehauchten Humor und einer sympathischen Art. Es ist ein leichtes in den Roman einzusteigen und die seltsame Miss Benson auf ihrer merkwürdigen Reise zu begleiten. Schon 2012 hatte mir der Roman Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Frey sehr gut gefallen. Auch dieser hochgelobte Roman war in einer ähnlichen Art geschrieben. Doch Miss Benson, gefällt mir um einiges mehr.
Ihre schrullige Art, die durchgeknallte Freundin Enid und der seltsame Mr. Mundic (die anderen Hauptrollen) sind so unterhaltsam, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.

Rachel Joyce war nie in Neukaledonien, wo der goldene Käfer angeblich gesichtet wurde, und doch beschreibt sie die Umgebung in den buntesten Farben, so dass man sich mitten im Urwald wähnt. Ich bin jedenfalls absolut begeistert. Eine tolle Unterhaltung und ein Mutmach-Buch für Frauen, die sich vielleicht mal aus ihrer Komfortzone herauswagen sollten, um das Abenteuer zu suchen. Lebe endlich aus, was du tief in dir spürst, aber nie heraus lassen würdest, weil man es dir nicht zutraut. Finde die Freundin, die dich über den Tod hinaus begleiten würde!

Miss Bensons Reise
Ein Roman von Rachel Joyce
Übersetzt von Maria Andreas
ISBN 9783810522337
480 Seiten
FISCHER Krüger Verlag
Dieser Roman gehört natürlich zu den Dezember-Büchern. Er hat mich in einer ziemlich schweren Zeit begleit!

Auf diesem Buchblog zeige ich dir die Bücher, die ich lese. Meistens ist es zeitgenössische Literatur und manchmal befindet sich auch ein Krimi in meinem Bücher-Regal. Wenn ich eine Rezension schreibe, lasse ich mich nicht beeinflussen und gebe meine eigene Meinung zu dem Buch wieder. 
Hauptkommissar Claudius Zorn und Hauptkommissar Schröder müssen sich mit einer Einbruchserie in der städtischen Kleingartenanlage herumschlagen. Der Fall ist schnell geklärt, eine Clique von Jugendlichen hat die Einbrüche aus Langeweile begangen. Doch dann ist ein Junge aus der Clique tot. Er war gerade einmal 18 und wurde kaltblütig ermordet. Als ein Freund des Opfers, auch er Teil der Clique, stirbt, ist Zorn genervt – ein Mord pro Woche hätte auch genügt! Aber genau wie Schröder ist ihm sofort klar, dass hier jemand gezielt und durchdacht vorgeht, seine Opfer ganz genau auswählt. Sie vielleicht sogar kennt. Als es endlich eine erste vage Spur gibt, ist die Zeit bis zum nächsten Mord bereits abgelaufen. Und Zorn kann sich einfach keinen Reim darauf machen, weshalb Schröder sich plötzlich so merkwürdig verhält … Der zweite Fall für das originellste Duo der deutschen Ermittlerszene: Hauptkommissar Claudius Zorn und den dicken Schröder