von Andrea Karminrot | Jun 1, 2022 | Kinderbuch |
Sommer am See
Als Kind habe ich gerne den Sommer am See verbracht. Nikola Huppertz zaubert mir, mit ihrem Kinderbuch, ein Lächeln ins Gesicht. Alleine schon die Charaktere, die sich in Unser Sommer am See tummeln sind einfach zauberhaft.

Da ist der philosophierende Papa Claus. Der immer irgendwie ein bisschen verpeilt ist. Und dann die große Tochter Agda, die gerne Bruce Lee nacheifern und dabei ein gutes Bild machen möchte. Sie hätte gerne einen speziellen Urlaub gehabt und nicht so einen im Bayerischen Wald, zwischen all den Hinterwäldlern. Das zweite Kind ist der etwas schüchterne Nick. In seinem Gepäck befindet sich sein Frotter, ein Frottiertierchen, das er schon als Baby bei sich hatte. Sein Tröster wird ihn auch auf sein größtes Abenteuer begleiten.
Junge Hexe am See
Das jüngste der Kinder ist dann auch mein Liebling in der Geschichte. Jula möchte gerne eine kleine Hexe sein. Kocht Hexensuppe, fängt Kröten und wartet auf die Krähen, die unweigerlich zum Krähenriegel (Hügel) gehören sollten. Sie ist es, die dem Vater den gebrochenen Fuß wieder heile zaubern kann, die den verschollenen Bruder herbei zaubert. Sie schleppt eine mumifizierte Katze mit sich herum und kann einfach nicht die Klappe halten, wenn die Mutter anruft, um zu fragen ob alles in Ordnung ist. Denn die ist mit ihrer Freundin nach Florenz gefahren und traut dem Vater der Kinder kaum zu, dass alles gut gehen würde. Womit sie wohl auch Recht hat. Aber das muss sie doch nicht unbedingt erzählt bekommen.

Nikola Huppertz hat mir einen riesigen Gefallen getan, indem sie das Buch Unser Sommer am See geschrieben hat. Es liest sich sehr gut. Die Figuren decken alle möglichen Charaktere ab. Es ist unglaublich spannend geschrieben und man kommt kaum zum Atmen. Vor allem wenn ich mir einen 10 Jährigen mit Unser Sommer am See vorstelle. Stets ist irgendetwas abenteuerliches, spannendes oder lustiges. Langeweile kommt auf dem Krähenriegel (Hügel) nicht vor. Wenn nicht jedes Kind einen solchen Urlaub erleben möchte, dann weiß ich auch nicht. Am Ende wird ja wie immer alles gut und die Kinder wachsen mit ihren Erfahrungen, über sich hinaus. Also ein rundum gelungenes Lesevergnügen für die jungen Leser.

Die Autorin
Nikola Huppertz hat nicht nur dieses Buch geschrieben. Sie hat schon zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Ihre Internetseite ist so liebevoll geschrieben, dass man allein schon daran sehen kann, wie liebevoll sie in den Welten der Kinder und Jungendlichen verschwinden und wieder auftauchen kann. Und wie sie schreibt, „bringt sie jedes Mal eine Geschichte mit nach Hause. Als Souvenir sozusagen…“
Von Rubi und mir bekommt dieses unterhaltsame Kinderbuch verdiente 🐭🐭🐭🐭🐭
Unser Sommer am See
von Nikola Huppertz (Ihre Internetseite ist unbedingt lesenswert!)
Kinderbuch ab 10 Jahre
aus dem Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN 9783522185349
von Andrea Karminrot | Jan 24, 2021 | Kinderbuch, Rezension |
Anton Müllerstett ist 10 Jahre alt. Er hat eine Mama, die sich sehr darum bemüht, dass ihr Sohn eine tolle Ausbildung bekommt. Er geht nach der Schule zum Chinesisch- Unterricht, bekommt Unterricht in Benimm und muss dort eklige Sachen essen. Und wenn er dann mal Freizeit hat, dann mag Anton keine Unordnung machen, denn dann würde seine Mama mit ihm böse sein. Der Papa lebt irgendwo in der Ferne und kommuniziert mit Anton nur über den Computer. In dem Haushalt der Müllerstetts gibt es auch noch eine Haushälterin, die dafür sorgt, dass Anton was ordentliches zu Essen bekommt.

Anton ist ein braver Junge, der alles macht, wie man es ihm sagt. Als er eines Nachmittages mit all seinen Aufgaben fertig ist, kann er sich nicht dazu durchringen den Legokasten, den er schon Weihnachten geschenkt bekommen hat, aufzubauen. Er würde nicht fertig werden bis die Mutter zurück ist. Dann würde sie böse, weil er so eine Unordnung gemacht hätte. So schleicht der Junge durch den Flur und entdeckt eine Tür, die er da vorher noch nie gesehen hat. Hinter der Tür führt eine Treppe auf den Dachboden. Geheimnisvoll schaut es hier aus. Er findet eine Kiste in der seltsame Dinge verstaut waren, die wie Messgeräte aussahen. Auch ein Fernrohr war dabei und ganz unten in der Kiste fand er ein Ölgemälde mit einem Segelschiff darauf.
Anton zwischen Himmel und Erde
Das Bild wollte er unbedingt über seinem Bett aufgehangen haben. Die Mutter war nicht so begeistert. Doch dieses mal setzte sich Anton durch. In der Nacht, die Mutter hatte einen wichtigen Termin, verlor sich der Junge in dem Anblick des Bildes und träumte sich auf das Schiff. In seinem Traum traf er die 300 Millionen Jahre alte Kakerlake Cassidor und die Windsbraut Waltraud, die auf der Jagd nach fast vergessenen Fragen auf dem Wolkenmeer unterwegs waren.

Als ich das Buch das erste Mal aufschlug, sprangen mir gleich die abstrakten Bilder ins Auge. Bilder die die Fantasie anstupsen. Viel Farbe aber auch klare Linien, wenn es um die gezeigten Figuren geht. Zwischen den Texten sind immer wieder Geräusche in geletterten Buchstaben, dick, fett und überdeutlich zu sehen. So klackert die Mutter, in ihren hochhackigen Schuhen, durch das Zimmer oder gibt ihrem Sohn Muah, muah, einen Kuss. Das kommt sehr eindringlich rüber und gefällt mir.

Und die Geschichte selber regt an, mit der Fantasie zu spielen. Und auch Fragen zu stellen. Anton muss nämlich eine Frage stellen, die dann ergründet und die Antwort in ein Buch gebunden wird. So trifft Anton auf Sokrates und Xanthippe, erlebt Abenteuer und findet besondere Freunde. Mir hat es sehr gefallen mit Anton die Abenteuer zwischen Himmel und Erde zu erleben.

Das Buch gibt es auch als Hörspiel. Vorgelesen, hat die Geschichte bestimmt noch einmal einen besonderen Reiz. Kinder mögen Hörspiele oder wenn die Eltern mit ihnen gemeinsam Bücher lesen. Ein Buch das ich gerne zu meinen Bücher für den Januar stelle.
Ein Kinderbuch von Nici Mommsen
mit Bildern von BooBoo Tannenbaum
Frizzschmizzz Verlag
192 Seiten
Paperback
ISBN: 9783982237107
Hörspiel
MP3 download
von Andrea Karminrot | Dez 11, 2016 | Geplauder, Kinderbuch |
Liest du deinen Kindern vor? Ich habe meinen Monstern sozusagen von der ersten Stunde an vorgelesen. Ich mochte es sehr. Als sie noch kleine Windelpuper waren, habe ich ihnen auch schon mal aus meinem eigenen Buch vorgelesen. Sie haben eh nicht wirklich verstanden, was ich vorlas. Sie fanden es eher schön, mich zu hören. Als sie dann verständiger wurden, haben wir viele Kleinkindbücher gehabt. Große Bilder zum Zeigen und ein paar Sätze zum lesen. Es gab auch einen Favoriten: „Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab?“ Das wollten die Monster immer wieder vorgelesen bekommen. Es ist auch das einzige Kleinkindbuch, das ich noch besitze.


Die Monster wollten immer mehr. Sie waren eigentlich noch zu klein für „Findus“, aber sie zogen es oft aus dem Regal bei unserem Lieblingsbuchdealer und drehten vorsichtig die Seiten um. Der kleine Kater faszinierte die Kinder immer. So habe ich mich dann doch erweichen lassen und fing an ihnen daraus vorzulesen. Es blieb nicht bei diesem einen Buch, vom Findus haben wir alle Bücher gekauft.
Einschließlich des Weihnachtsbuches, bei dem der Kater den alten Petterson ganz schön triezt. Welches Buch die Monster allerdings immer wieder vorgelesen bekommen wollten, war
„Ein Feuerwerk für den Fuchs“ . Bei dem Findus und Petterson den Fuchs aus dem Hühnerstall vertreiben wollen.
Eine andere Lieblingslektüre war „Felix“ Der Stoffhase, der verloren ging und seinem kleinen Besitzer Briefe aus der ganzen Welt geschickt hat. Diese Briefe stecken in Umschlägen in dem Buch. Die Monsterchen zogen sie gerne hervor und schauten sie sich interessiert an.
Selbst als die Monster zu Schulkindern wurden, sollte Mamamonster weiter vorlesen. Dazu habe ich mich jeden Abend, wie all die Jahre vorher schon, zu den Monster in das Monstergehege gesetzt. Egal wie unordentlich es war, für die vorlesende Monstermama wurde der Platz freigeschaufelt und sich rechts und links an die Seiten gekuschelt. Den Kleinen war richtig anzusehen, wie ich sie in die Fantasiewelten mitnehmen konnte. Momente die ich heute wirklich vermisse.
Ich denke, weil ich den Monstern schon frühzeitig vorgelesen habe, haben sie auch schon Bücher verstanden, die nicht für ihr Alter geschrieben waren. Cornelia Funke hat einige Lieblingsbücher geschrieben. Und „
Desperreaux – von einem der auszog das Fürchten zu lernen“ wurde ebenso geliebt. Weil wir jeden Abend, eine Stunde vorlasen, hatten wir einen enormen Verbrauch an Büchern.
Mit
„Bartimäus“ und später Harry Potter, zogen dann auch gruselige Bücher ein. Die Monster konnten längst selber lesen, aber an unserem Ritual hielten wir fest.
Jetzt könnte man glauben, dass meine Nachwuchskünstler absolute Lesemonster geworden sind. Aber das muss ich leider widerlegen. Das Monstermädchen verschlingt ein Buch nach dem anderen, der Monsterjunge liest zwar, aber eher nur, wenn er muss. Dann allerdings intensiv. Studien behaupten ja, dass die Vorlesekinder selber mehr lesen würden, hat aber bei uns nicht geklappt. Allerdings kann ich bestätigen, dass sie wesentlich lernwilliger waren als Kinder, die nicht vorgelesen bekamen.
Zu diesem Post bin ich über
Astrid, zu
Kati gelangt, die eine Blogparade #vorlesentutkinderngut ins Leben gerufen hat. Ich finde es schön, wenn mehr vorgelesen wird. Und hätte ich mehr Zeit, würde ich mich als
Lesepatin in den Berliner Schulen engagieren. Ich liebe es einfach vorzulesen, die Zeit zu nutzen und selber runter zu kommen, denn es entspannt und macht Spaß die leuchtenden Augen der Monster zu sehen.