How to be Parisian

 Stil und Lässigkeit aus Paris

In diesem Buch wird dir die Möglichkeit gegeben, sich Tipps abzuschauen. Sie nachzulesen und vielleicht auch ein wenig selber zur Pariserin zu werden.
Kurze Kapitel lassen uns den Flair spüren und fordern uns heraus nach zu ahmen.
Sich mal ein wenig bewusst gehen zu lassen, natürlich immer unter der Maßgabe, nicht zu lässig mit sich umzugehen, den Schein zu wahren.
Was findet man in dem Bücherregal einer Pariserin oder was wird bei einer Einladung zu Essen aufgetischt. Wie verliebt sie sich und wie geht sie mit ihren Freundinnen um. Es gibt Rezepte zum nach kochen, Schminktipps und auch Adressen die man aufsuchen sollte, wenn man mal nach Paris kommt. Französische Vokabeln mit Erklärung, und Filme, die man unbedingt gesehen haben muss. Was zieht eine Pariserin an, was sollte auf jeden Fall in ihrem Kleiderschrank zu finden sein…
Mir persönlich haben es die Bilder in diesem Buch angetan. Schön fotografiert und gut umschrieben. Die Frauen die sich als Pariserinnen gefühlt haben, aber keine waren, so wie Josephine Baker oder Romy Schneider und die Erklärung, was sie zu Pariserinnen gemacht hat. Die Rezepte sind interessant und werde ich bestimmt mal versuchen.
Allerdings mag ich keine Bücher die nur Aufzählen. Ich fand keinen Faden in diesem Buch.
Über 2 Seiten wird uns, zum Beispiel erklärt, was eine Pariserin auf einer Parkbank macht, Wie sie ihren Kleiderschrank auffüllt oder was sie zu Essen kocht, wenn sie Besuch bekommt. Eingeteilt in 5 Kapitel mit vielen Unterkapiteln, hat man eine Weile Lesematerial. Manches ist auch recht lustig gehalten und Unterhaltsam. Die Beschreibung der zugezogenen Pariserinnen ist oberflächlich. 

“Die Kunst, den Schein zu wahren…Das Geheimnis besteht darin, ihm das Gefühl zu geben, dass du ihn brauchst: 

Natürlich kannst du die Flasche Bordeaux selbst aufmachen. Aber lass es ihn machen. Auch das ist Gleichberechtigung.” 

Seite 206

Die 4 Pariser Autorinnen haben auf 266 Seiten eine Hommage an die Frauen in Paris geschrieben. Lustiges, Unterhaltsames und informatives zusammengetragen. Die Bilder sind toll, zeigen teilweise die Autorinnen selber. Als leichte Lektüre, so zwischendurch zum Blättern und schmunzeln wirklich geeignet. Manches könnte man sich auch abgucken. Vielleicht bin ich selber eine Pariserin oder die Berlinerin ist der Pariserin nicht unähnlich ☺

Aus dem Französischen von Carolin Müller
Gebundenes Buch, Pappband mit Schutzumschlag,
272 Seiten
ISBN: 978-3-442-75620-9

Das ist mein Buch des Monats Oktober. Bei Nicole findet ihr noch mehr…

Wer ist Mr Satoshi

Jonathan Lee, ist ein Schriftsteller der mit Worten jongliert. Mit Worten seine Bilder so nahe bringt,

umschreibt, umschmeichelt. Wortkombinationen gebraucht, die ich so noch nie gelesen habe. Er ist 1981 in Surrey geboren, studierte englische Literatur, lebte in Südamerika und arbeitete in in einer Anwaltskanzlei in London. “Wer ist Mr. Satoshi” schrieb er, nachdem er aus Tokio, wohin er versetzt wurde, wieder in England war. In New York ist sein neues zu Hause…

Seine Texte werden in namhaften Zeitschriften abgedruckt und sein neuster Roman wird inzwischen schon verfilmt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wie man die Sätze, die dieser Autor zu Papier bringt, passend verfilmen kann. 
In „Wer ist Mr Satoshi“, erlebt Jonathan Lees Hauptdarsteller, Robert Fossick, wie seine Mutter auf der Terrasse des Altenheim, wo sie wegen ihrer Demenz von Robert untergebracht wurde, verstirbt. Unfähig sich zu rühren, beobachtet er den Sturz und später die Aktionen der Sanitäter. Kurz bevor die Mutter die Terrasse betreten hatte, hielt sie ihrem Sohn ein Paket entgegen und erklärte Robert, dass dieses für einen gewissen Mr Satoshi sei. Robert hat seit einem tragischen Unfall seiner Frau ausgeprägte Panikattacken und kann seinem Beruf als Fotograf nicht mehr nachgehen. Er verbringt die meiste Zeit in seiner Wohnung, lebt beziehungsweise überlebt nur mit Hilfe von Tabletten. Nun ist er gezwungen sich mit dem Paket auf die Suche nach Mr Satoshi zu machen, da auch noch sein Agent darauf drängt, mal wieder Bilder seines Schützling zu veröffentlichen. Ausgerechnet nach Tokio, in eine der quirligsten Städte, wird er reisen und durch eine junge Japanerin die Welt neu entdecken. 
Wie gesagt, Lee schreibt in einem unglaublichen Stil. Die Umschreibungen, die er benutzt, sind so bildhaft, so wunderbar. Die Sätze faszinieren und machen unglaublichen Spaß zu lesen. Jung, frech, überdeutlich, lesen wir die Gedanken des Hauptdarstellers und sind mit ihm in seinen Drogenträumen und in seinen Panikattacken unterwegs. Lee sieht die Welt mit einem besonderen Blick, lässt uns mit seiner bildhaften Sprache teilhaben. Die Beobachtungen des Protagonisten bringen uns die Demenz der Mutter näher. Woher die Ängste, die Robert hat stammen, wird auch im Laufe der Geschichte erklärt. Auf eine Art, die Lee in meinen Augen, als besonderen Schriftsteller auszeichnet.

Ein Absatz von Seite 104:

“Kein Buch oder Film hatte mich auf das millionenfarbige Adernetz der Stadt vorbereitet. Seine Lichter gleißten unglaublich hell, dimmten sich nur herunter, wenn das Taxi in einen Tunnel gesaugt wurde. Wenn wir dann Sekunden später wieder auftauchten, fühlte ich mich wie ein soeben ausgetriebenes Neugeborenes, unfähig, die Welt außerhalb des Mutterleibs aufzunehmen. Fluoreszenz ergoss sich von Straßenschildern mit fremdartigen Aufschriften, füllte Ladeneingänge und sickerte in enge Seitengassen.”

Das wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, das ich von Jonathan Lee lesen werde. Einige haben ihn auch mit Haruki Murakami gleichgestellt. Seine Bücher hochgelobt.

Paperback, Klappenbroschur,
320 Seiten
ISBN: 978-3-442-75386-4
Verlag: btb