Der Gesang der Flusskrebse {Hörbuch}
Der Gesang der Flusskrebse
Der Gesang der Flusskrebse beschreibt einen Ort der so weit weg von allem liegt, dass man ihn niemals finden würde. Es ist eine Redensart. Ein Ort an dem sich die Tiere noch benehmen wie wilde Tiere sich benehmen sollten. Ein Ort an den man sich flüchten kann, wenn man nicht gefunden werden möchte.
Das Buch Der Gesang der Flusskrebse, handelt von Kya Clark. Einem kleinen Mädchen das in North Carolina in der Marsh, neben dem kleinen Städchen Barley Cove aufwächst. Ihre Geschwister sind schon groß, fast erwachsen, als die Mutter eines Tages einfach ihren Pappkoffer nimmt und durch das Dickicht verschwindet. Kurz darauf verschwinden auch die Geschwister bis auf den jüngsten Bruder, der noch einige Zeit versucht bei dem gewalttätigen Vater und der kleinen Schwester auszuharren. Doch auch er hält es bald nicht mehr aus und verschwindet.
Die Möwen und das Meer
In den 1950 Jahren in North Carolina galten die Menschen, die in der Marsh wohnen, kaum besser als die schwarzen Menschen dieser Region. Sie werden verlacht, weil sie nichts besitzen und manchmal nicht einmal Schuhe an den Füßen tragen. Sie sind arm und meistens ungebildet. So ergeht es Kya, als sie von der Schulaufsicht in die Schule gelockt wird, die Kinder verhöhnen sie. Sie wird, weil sie schon 7 Jahre alt ist, in die zweite Klasse gesteckt. Als sie dann auch noch das Wort Hund nicht richtig buchstabieren kann, die Klasse sie auslacht, läuft sie davon und versteckt sich in ihren Sümpfen. Die Möwen und das Meer, die Käfer und die wilden Tiere akzeptieren das Mädchen, so wie es ist und sie findet Trost in ihrer Nähe. Und dann bleibt auch noch der Vater weg. Jetzt ist Kaja ganz auf sich alleine gestellt.
Kya schlägt sich alleine durch. Sie sammelt Muscheln und verkauft sie einem schwarzen Mann, der eine Tankstelle an der Bucht betreibt. Er wird der einzige Mensch sein, der ihr ein „Freund“ wird. Mit dem wenigen Geld kann sie sich Maisgries kaufen und mit etwas Muscheln und Griesbrei verhungert sie nicht.
Eines Tages taucht dann Tate ein 3 Jahre älterer Junge auf und bringt ihr das Lesen bei. Vorsichtig nähert er sich dem scheuen Mädchen an und wird langsam zu einem guten Freund. Aber auch er verlässt das Mädchen. Und wieder sieht Kya sich verlassen und abgelehnt.
Spannung und eine tolle Erzählstimme
Der Roman ist in zwei Erzählstränge geteilt. Einerseits die Geschichte Kya’s und andererseits geschieht ein Mord, der aufgeklärt werden muss. Dabei geriet Kya auch noch ins Kreuzfeuer. Eine junge Frau, die so zurückgezogen lebt, muss doch was mit dem Toten zu tun haben. Zumal sie ein Verhältnis zu dem Mann gehabt haben muss.
Delia Owens hat hier ein Buch geschrieben, dass ich niemals missen möchte und es sehr schade fand, dass es irgendwann enden musste. Die Autorin beschreibt die Natur um das scheue Mädchen so herrlich, dass man die Sümpfe fast riechen kann. Die Bilder im Kopf sind so kunstvoll und wunderbar beschrieben. Und die Mischung aus einer Familiengeschichte und einem Krimi, machen das Buch so spannend, dass man es nicht aus der Hand legen möchte. Ein wunderbares Lesevergnügen.
Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört. Gelesen von Luise Helm, ist man ununterbrochen unter Spannung. Luise Helm passt sehr gut zu dem Roman und liest sehr einfühlsam. Sie bringt noch mehr Atmosphäre in die Geschichte, als die Autorin ohnehin schon darin untergebracht hat. 784 Minuten wunderbare Unterhaltung.
Gelesen, bzw gehört mit der Büchermaus im Januar
Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens
Produziert vom Hörbuchverlag Hamburg
Laufzeit 784 Minuten
ISBN 978-3-8449-2228-8
aus dem Amerikanischen
Übersetzt von Ulrike Wasel & Klaus Timmermann