Aus der Dunkelheit Strahlendes Licht

25.10.2019 | Historie, Linkparty, Roman | 3 Kommentare

Aus der Dunkelheit strahlendes Licht

1873 starb David Livingstone mitten in Afrika auf der Suche nach der Quelle des Nils. Der Schotte war Missionar und Afrikaforscher. Er war gegen die Sklaverei und trotzdem zog er mit seinen gekauften Menschen durch das noch unerforschte Afrika. Allerdings sollte man ihm zugute halten, dass er „seine“ Menschen scheinbar ordentlich behandelte. Seine Köchin, auf seiner letzten Reise, Halima, wollte er sogar ein Haus mit einer Tür kaufen, sollten sie wieder nach Sansibar zurückkehren. Aus der Dunkelheit strahlendes Licht.

Und schon sind wir mitten im Buch. Halima erzählt von der Endstation am Bangweulusee in Sambia. Als Doktor Livingstone, dem es gesundheitlich immer schlechter ging, am ersten Mai 1873 in seiner Hütte verstarb. Halima ist eine lustige Frau, die ihre Klappe nicht halten kann (so Dr. Livingstone). Sie plappert ununterbrochen naiv vor sich hin. Sie zankt gerne und belästigt die anderen Mitreisenden mit ihren Geschichten aus ihrer Kindheit, als sie noch die Tochter von der Konkubine des Sultans….

Was ich gelesen habe

Die verschiedenen Sklaven oder Begleiter, allesamt dunkelhäutige Menschen, fangen an darüber zu diskutieren, wie man nun mit dem Leichnam des Doktors verfahren soll. Am Ende ist es wieder Halima und die Frauen, die den Männern die Idee einpflanzen, den Leichnam quer durch Afrika, an die Küste zu tragen, damit der Schotte in seinem eigenen Land beerdigt werden kann.

Das Buch ist in drei Abschnitte eingeteilt. Anfangs lässt uns Halima mit ihrem Geplapper, an ihren Gedanken und Streitereien teilhaben. Im zweiten Teil erzählt Jacob Wrainwright, wie sie den Leichnam vorbereiteten und durch das Land trugen. Dazu muss man wissen, dass Jacob Wainwright ein junger Afrikaner von 22 Jahren ist und von den Engländern in der englischen Sprache ausgebildet wurde. Jakob ist als kleiner Junge von seinem Onkel in die Sklaverei verkauft worden und ein sehr intelligenter Junge. Er ist ins Christentum konvertiert und davon sehr überzeugt. Das merkt man an seinen Schriften, die wir in seinem Abschnitt lesen dürfen. Er verurteilt seine Reisebegleiter, ob ihrer Ungläubigkeit. Doch für ihn ist es der Glaube, der ihn durch die schwierigen Situationen leitet.

Am Ende des Buches kommt Halima noch einmal zu Wort.


Mich hat das Buch jetzt nicht unbedingt gefesselt. Ich hatte mir etwas anderes bei dem Klappentext vorgestellt. Teilweise war ich wegen der vielen afrikanischen Wörter etwas überfordert. Obwohl im hinteren Teil des Buches eine Übersetzung zu finden ist. Etwas mehr Spannung oder durchweg die Erzählung der afrikanischen Köchin, hätten dem Roman mehr Würze gegeben. Trotzdem las sich die Geschichte flüssig und ziemlich schnell. Eigentlich wollte ich es schon im September gelesen haben. Weil es mich nicht so überzeugt hat, bleib es wohl erst einmal liegen.

Die Autorin und die Übersetzerin

Die Autorin: Seit ihrer Jugend ist Petina Gappah von der Geschichte um David Livingstone besessen, dem berühmten schottischen Missionar und Afrikaforscher, der sich des großen geografischen Rätsels seiner Zeit verschrieben hatte, der Entdeckung der Nilquellen. Aus Faszination wurde ein Roman

Die Übersetzerin : Annette Grube, lebt in Berlin und hat schon einige Bücher übersetzt. (Arundhati Roy, Vikram Seth, Chimamanda Ngozi Adichie, Mordecai Richler, Kate Atkinson, Monica Ali, Manil Suri, Richard Yates u.a. )

ISBN: 9783103974492
432 Seiten, gebunden
Verlag: S. FISCHER

Weil mich dieses Buch Aus der Dunkelheit strahlendes Licht nicht so sehr überzeugt hat stelle ich es als „Flopp“ in Monerl’s Bücherregal. Und weil mir die Bilder so gelungen sind, stelle ich es zu der Zitronenfalterin zum Monatsmotto Oktober

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3 Kommentare

  1. Bienenelfe Helga

    von Helga

    Liebe Andrea,

    Danke für Deine immer ehrliche Meinung, das schätze ich sehr. Sie ist besser als jeder Klappentext, da ausführlicher. Beim Klappentext wird nur das geschrieben, was dich animiert zu kaufen. Tote Bücher im Regal kein gutes Gefühl wenn man davor steht.
    Sich durch zu quälen ist nicht der Reiz beim Lesen. So weiß man wenigstens schon ob einem das Thema überhaupt liegt.
    Bei Sal bin ich immer noch nicht schlüßig, irgendwie widerstrebt mir dieses Thema,
    es ist einfach nur ekelhaft, sich an wehrlosen Kindern zu bedienen. Ein Dauerthema ja schon in den Nachrichten und der kath. Kirche. Ich fürchte meiner Seele würde beim Lesen kein Freudenschrei entfahren. Bedanke mich bei Dir und warte auf die schönen Themen, soll ja bald das Christkind geflogen kommen.

    Liebe Grüße Helga
    Übrigens den Sprung und Nullsummenspiel hab ich meiner Schwiegertochter gekauft.

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  2. Andrea/ die Zitronenfalterin

    Dass einen nicht alle Bücher gleichermaßen überzeugen, gerade nicht den Nerv treffen oder den richten Moment im Leben, gehört halt für einen Bücherwurm dazu.
    Ich habe gerade auch zwei (vielgelobte) Kinderbücher weiterverkauft, weil sie meiner Meinung nach nicht zur kindlichen Zielperson passten. Seit einem Flop (den ich dann auch noch über den Atlantik schickte) lese ich die Bücher jetzt immer erst selber und verlasse mich nicht auf positive Rezensionen…

    Liebe Grüße
    Andrea

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    • Andrea Karminrot

      Ich denke auch, das mir das Buch nicht gefallen hat, heißt nicht, dass es dir vielleicht doch gefallen könnte…

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