Sie und Er

Die Anziehung der Gegensätze

ein Roman von

Andrea de Carlo

 

Er: Daniel Deserti,  Schriftsteller und etwas schrullig, wütend, aufmerksam. Er hinterfragt ständig,  beobachtet, analysiert.kritisiert. Er setzt sich über alles hinweg, was ihm nicht in den Kram passt. Genervt von allen Anderen und von sich überzeugt rennt er durch die Welt. Beziehungsgeschädigt, Vater zweier Kinder, die in England bei ihrer Mutter leben, trifft er auf Sie

 

Sie: Clare Moletto, Amerikanerin, versessen auf Bewegung.  Liirt mit einem egoistischen Italiener aus Mailand, der unter der Fuchtel seiner Mutter steht. Die Beziehung zu dem Mailänder ist nicht überwältigend, ist aber sicher. Eigentlich hat noch keine Beziehung wirklich funktioniert. Sie versucht es Allen recht zu machen, steckt voller Zweifel, sich und anderen gegenüber. Sie trifft Daniel und ihre Welt gerät ins wanken.

 

Trotzdem Beide unterschiedlicher nicht sein können, zieht es sie zu dem Anderen. Sie verstehen einander ohne Worte. Es entwickelt sich eine Liebe die nicht ehrlicher sein kann. Mit allen guten wie schlechten Seiten.
Wer jetzt eine schnulzige Liebesgeschichte erwartet, ist bei Andrea De Carlo falsch.

 

In den  einzelnen Kapiteln, lesen wir mal aus seiner, dann aus ihrer Sicht. Das lockert ungemein auf und bringt uns den Beiden immer näher. Lernt sie verstehen. Genießt das Gegensätzliche.
Eine wunderbare Auseinandersetzung, Frau gegen Mann. Was in den Köpfen des Anderen vor sich geht, wie Beziehung funktioniert… Nicht von einander lassen können, trotzdem die Flucht in das Alleinsein. Denken können, atmen.

 

Ich fand dieses Buch interessant, habe Vergleiche mit dem eigenen Leben und dem meiner Freundinnen gezogen. Läuft es wirklich so in uns ab? Ich kann es nur empfehlen zu lesen, da kann jeder nur die eigenen Schlüsse ziehen.
Andrea De Carlo bringt auf jeden Fall einiges in Bewegung. Und er schreibt spannend.

Verlag : Diogenes
ISBN: 9783257242430
Flexibler Einband: 656 Seiten
oder als Ebook

Die Chinesische Sängerin {Rezension}

Auf der Suche nach Geborgenheit

Die chinesische Sängerin

Von Jamie Ford

Die Story:
Es ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise 1934 in Amerika. Viele Menschen habe keine Arbeit und leben von der Hand in den Mund. Es ist die Zeit der Lichtspielhäuser, die Geburt der Tonfilme, und Radios. Seit 5 Jahren lebt William schon in einem kirchlichen Kinderheim in Seattle. Er ist dort der einzige chinesische Junge und weiß, dass niemand ein asiatisches Kind adoptieren wird. Ein Polizist brachte ihn dort hin, nachdem William seine Mutter halb Tod in der Badewanne gefunden hatte. Als der Arzt damals seine Ah-Ma an dem Kind vorbei trug, flüsterte sie ihm „ich bin bald wieder da“ zu. William hofft wie viele der Kinder, von den Eltern wieder abgeholt zu werden.

Einmal im Jahr feiern alle Jungen gemeinsam ihren Geburtstag und dürfen dazu ins Kino gehen. Im Vorspann des Films, sieht William eine chinesische Sängerin und er ist der festen Überzeugung, das sei seine Mutter. Er möchte unbedingt zu ihrer Aufführung im 5th Avenue Theatre. Er beschließt wegzulaufen. Charlotte, seine blinde Freundin, möchte auch aus dem Heim verschwinden. Sie soll in ein Heim für Blinde abgeschoben werden, wo sie dann nur noch Besen binden darf. Also laufen sie davon und treffen Li Song Eng oder besser Willow. Die Schauspielerin erzählt William ihre Geschichte.

Das Buch:
Das Buch ist unterteilt in 2 Geschichten. In die von William und seinen Freunden im Kinderheim und die Geschichte von Liu Song der Mutter.

Meine Meinung:
Bei diesem Roman habe ich zeitweise richtig Herzklopfen gehabt und mich aufgeregt über die Ungerechtigkeiten, die den Figuren widerfahren sind. Ständig hofft man für die Kinder, wieder zu ihren Eltern zurück zu kommen.

Es geht um unerfüllte Liebe, das Überleben in schlechten Zeiten und die Hoffnung auf Geborgenheit.

Das Buch liest sich ausgesprochen temporeich und spannend, man hat das Gefühl das dieser Roman nicht enden darf.  Häufig stolpert man über ausdrucksvolle Sätze.

Lieblingssätze:
Seite 25: “ Wie einladend die Eingänge der Lichtspielhäuser wirkten, wie majestätisch in ihrer Farbenpracht! Wie Pforten zu einer Zauberwelt, in der das Flackern eines Filmprojektors den Geist seiner Mutter wieder zum Leben erweckt hatte.“

Seite 237 „Denn kein Mensch, das ist die unangenehme Wahrheit, ist nur schlecht oder nur gut. Egal ob Mütter und Väter, Söhne und Töchter oder Ehemänner und Ehefrauen. Das Leben wäre sehr viel einfacher, wenn es so wäre. Nein, tatsächlich trug jeder … eine verwirrende Mischung in sich: aus Liebe und Hass, Freude und Kummer, Sehnsucht und Vergessen, fehlgeleiteter Wahrheit und schmerzhafter Täuschung.“

*Jamie Ford wuchs in der Nähe von Seattles Chinatown auf. Seine chinesischen Verwandten nannten ihn »Ji Mai«, was bald zu »Jamie« wurde. Er ist Absolvent der Squaw Valley Community of Writers. Nach dem Bestseller »Keiko« ist »Die chinesische Sängerin« sein zweiter Roman. Jamie Ford lebt mit seiner Familie in Montana, USA. (* diese Vita stammt von der BerlinVerlag Seite : )

Verlag : Bloomsbury
ISBN: 9783827011848
Fester Einband: 368 Seiten