Emily Wildes Enzyklopädie der Feen

Emily Wildes ist eine kleine und wirre Person. Ihre Haare machen, was sie wollen und sind kaum durch ein Band zu bändigen. Sie ist Professorin in Cambridge und schreibt an ihrer „Enzyklopädie der Feen“. Zu diesem Zweck reist sie in das kleine Dorf Hrafnsvik in der Region Ljosland in Schweden. Emily Wildes ist mit ihren dreißig Jahren eine Frau, der es bisher immer gelungen ist, andere Menschen gegen sich aufzubringen. Sie ist noch nicht richtig in dem Dorf angekommen, da hat sie es sich schon mit ihrem Vermieter und später mit der gesamten Dorfgemeinschaft verscherzt. Emily mag ihre Empfindungen nicht zeigen und glaubt, dass man sie nicht lieben kann. Freundschaften schließt die kleine Frau schon gar nicht. Ihr Kleidungsstil hat etwas von einer Lumpensammlerin. Dafür ist sie eine Meisterin darin, sich mit dem kleinen Volk, oder besser den Feen, gut zustellen. Sie wandert in den Wäldern und Gebirge herum und sieht überall Anzeichen dafür, dass sich das kleine Volk hier aufhält.

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen

An ihrer Enzyklopädie der Feen arbeitet Emily Wildes nun schon einige Jahre und hat schon über 500 Seiten geschrieben. Sie wünscht keine Hilfe und doch wird ihr diese zuteil. Denn ihr Kollege und Rivale Wendell Bambleby taucht plötzlich in dem Dörfchen am Rande der Welt auf und versucht sich in Emilys Enzyklopädie und ihren Forschungen einzumischen. Eigentlich kann sie den adretten Mann ganz gut leiden, aber, schon immer war ihr bewusst, dass Wendell irgendetwas an sich hat, das nicht menschlich ist. Er ist immer modebewusst und ordentlich gekleidet und umgibt sich mit schönen Dingen. Der Mann ist so ganz das Gegenteil von Emily. Wendell Bambleby hat sofort alle Dorfbewohner um den Finger gewickelt.

Eines Tages werden zwei junge Frauen aus dem Dorf von den Feen entführt. Die Dorfbewohner bitten die beiden Fremden, ihnen zu helfen, die Frauen wiederzufinden. Nur widerwillig zieht Wendell mit Emily in die eiskalte Wildnis.

Kleine und große Feen

Emily versteht sich gut darauf, Feen zu ihren Freunden zu machen. Aber nicht alle Feen sind gut. Es gibt auch einige, die darauf aus sind, Menschen zu ihrem Spaß in die Kälte zu locken. Die großen Feen sind in diesem Teil des Landes aus Eis gemacht. Sie sind von „Adel“ und können so schön singen, dass man verzaubert ist und nicht mehr nach Hause findet.
Wenn man einer kleinen Fee einen Wunsch erfüllt, hat man selber einen Wunsch frei. Aber man ist nie sicher, dass man auch etwas Gutes zurückbekommt, denn die Kleinen können auch böse werden. Im Wald finden sich unheimliche Bäume, die wunderschön anzusehen sind, die aber höchst gefährlich sein können.

Abgetaucht!

Mich hat dieses Buch sehr überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so sehr gefallen wird. Anfangs habe ich es als Hörbuch gehört, auch wenn mir die Sprecherin wirklich gut gefallen hat, wollte ich es doch als Buch lesen. Die Geschichte hat mich in den Bann gezogen. Ich mochte diese störrische und unmodische kleine Person Emily. Und ich mochte den smarten, ziemlich faulen Wendell. Am Ende des Buches hatte ich die Beiden so sehr in mein Herz geschlossen, dass ich mir auch noch den zweiten Band zulegen musste.

Das Buch ist im Tagebuchstil geschrieben. Emily schreibt es, während sie auf der Suche nach den Feen ist. Nur einmal wird Wendell seinen Senf dazu geben und Emilys Tagebuch weiterschreiben. Das hätte sie nie zugelassen, aber warum es dazu kam, tja, das musst du schon selber erlesen. Spannend fand ich auch, die Fußnoten. Immer wieder werden da Feen erklärt oder welche Wissenschaftler sich mit dem Thema beschäftigt haben.
Rubi und ich waren jedenfalls begeistert. Obwohl es etwas langsam begonnen hat, nahm es im Laufe doch ordentlich an Fahrt auf. Es ist toll geschrieben und, wie wir finden, gut übersetzt. Es hat damit ganze 🐭🐭🐭🐭🐭 verdient. Und ich freue mich schon auf den zweiten Band.

 

 

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen

Autorin Heather Fawcett
Übersetzt von Eva Kemper
416 Seiten
FISCHER Tor Verlag
ISBN 9783596708444

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie

Sepia ist ein kleines Mädchen, das in einem Waisenhaus groß wird. Nun ist sie aber 12 Jahre alt und würde das Waisenhaus bald verlassen müssen. Aber nicht in die weite Welt. Sie wird nicht als ein Hausmädchen in einem großen Haushalt leben müssen, denn sie wird von einem vorlauten Kutscher abgeholt und nach Flohall gebracht. Flohall ist eine Hafenstadt, die auch berühmt ist für ihre Tinten und Bücher, die wertvoller waren als Gold. Sie hatte vor einem Monat einen Brief von Aelius Atramenta, Meister der Druckerei Silbersilbe erhalten. Dort stand klar und deutlich geschrieben, dass sie dort das Handwerk der Buchdruckerei lernen soll.

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie

Flohall ist nicht nur berühmt für seine Bücher. Bücher, die dort gedruckt, gebunden und gemalt werden. Sondern auch für seine magischen Märkte. Ausgerechnet Sepia soll nun bei dem berühmten Buchdrucker Silbersilbe in die Lehre gehen. Sepia ist nicht davon überzeugt, dass sie für diesen Beruf überhaupt geeignet wäre, so tolpatschig wie sie sich immer anstellt. Aber irgendwie scheint ihr Meister anderer Meinung zu sein. Die Angestellten und Lehrlinge erzählen sich Geschichten über seltsame Begebenheiten, die in den Werkstätten geschehen sind. Und dann geschehen merkwürdige Dinge, die das Mädchen von den Geschichten überzeugt. Nicht nur, dass an ihren Fingern schon immer Druckertinte geklebt hat, sondern auch, dass ein kleiner Letter, ein Zwiebelfisch, beschlossen hat, in der Tasche der Zwölfjährigen zu wohnen. Es ist schon ein bisschen verzaubernd, magisch.

Sepia findet bald Freunde, auch wenn ihre Mitschüler sie anscheinend nicht leiden können, weil sie vom Meister Silbersilbe „bevorzugt“ wird. Niki ist die Tochter der Buchmalerin, die so wunderschöne Bilder malen kann, die aus den Büchern herauszutreten scheinen. Und Sanzio ist der Lehrling des Buchbinders, der Bücher zu etwas besonderen machen kann. Die drei Meister schließen sich manchmal in der Werkstatt Silbersilbes ein und wollen von niemandem gestört werden. Aber die drei Kinder sind eben neugierig und versuchen sich ein Bild über die Machenschaften in der Werkstatt zu machen.
Doch eines Tages, zum Funkelfest geschehen noch merkwürdigere Dinge und die Kinder werden in ein magisches Abenteuer gezogen.

Magisches Kinderbuch

Ich mochte das Mädchen Sepia auf Anhieb. Und auch ihre neugierigen Freunde. Die Geschichte ist spannend beschrieben. Magie, Bücher, Malerei. Alles Dinge, die mich bezaubern. Sepia hat etwas, das nicht greifbar ist und erst am Ende des Buches erfährt man, warum ihr die Tinte an den Fingern klebt. Zwischendurch scheint mir das Buch eigentlich mehr für ältere Kinder, vielleicht schon Jugendliche geeigneter zu sein. Aber ich weiß nicht, wie viel die Kinder unserer Zeit aushalten können. Die Geschichte ist zwischenzeitlich schon recht gruselig. Das Abenteuer endet als abgeschlossene Geschichte. Zum Glück wird es aber mindestens noch zwei Nachfolgebände geben.

Die Autorinnen

Theresa Bell wollte als Kind am liebsten Schauspielerin oder Piratin werden, studierte aber am Ende doch Japanologie und Germanistik. Sie liebt fantastische Geschichten, Kaffee und Zeichnen. Ihre Freizeit verbringt sie fast immer mit einem Stift in der Hand am Schreibtisch, irgendwo im Internet oder durch ihre Wahlheimat Hamburg streifend. (Dieser Text stammt von der Thienemann-Seite)
Eva Schöffmann-Davidov ist die Illustratorin des Buches. Ihre Bilder haben mich auf jeden Fall ebenfalls abgeholt. Schön gestaltet. Auf ihrer Instagramseite behauptet sie von sich, dass sie eine magische Zeitjongleurin ist.

Das Kinderbuch hat für mich 🐭🐭🐭🐭 verdient. Rubi würde ihm sogar 🐭🐭🐭🐭🐭 geben.

 

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie

Geschrieben von Theresa Bell und Eva Schöffmann-Davidov, die Illustratorin
ISBN:9783522186582
für Kinder ab 10 Jahren
384 Seiten
Thienemann-Esslinger Verlag

Der Kuss der Nixe

Devin wird heute 17 und sie freut sich, mit den Freunden ihren Geburtstag am See feiern zu können. Bis der Kuss der Nixe, alles veränderte. Fast wäre ihr bester Freund im Badesee umgekommen. Und dann wurde Devins Welt auf den Kopf gestellt.

Der Kuss der Nixe, School of Myth & Magic, Band 1

Devin Blackwood wächst in Birmingham auf und wird von ihrer Großmutter immer wieder auf die böse Natur der Nixen hingewiesen. Aber die Granny lebt nicht mehr und kann sie nicht mehr beschützen. Vor ihrem Tod hat sie ihrer Enkelin eine Kette geschenkt, die sie immer beschützen sollte. Auch Devins Mutter lebt schon lange nicht mehr in der kleinen Familie und irgendwie scheint es etwas Geheimnisvolles zu geben.
Nachdem der Geburtstag am Badesee fast mit einer Katastrophe geendet hätte, tauchten des Nachts plötzlich zwei Männer in dem Haus der Blackwoods auf. Sie wollen Devins Zauberkräfte unschädlich machen. Das Mädchen hatte keine Ahnung, dass sie magisch sein soll und schon gar nicht eine Nixe! Wusste ihre Granny, was sie war? Hat der Kuss im Badesee ihren besten Freund umgebracht? Das Mädchen ist verunsichert und kann die beiden magischen Männer dazu überreden, ihr ihre Kräfte zu lassen. Dafür muss sie aber in eine Schule gehen. In die School of Myth & Magic in Norwegen.

In der School of Myth & Magic trifft die Siebzehnjährige das erste Mal auf Nixen und andere magische Wesen. Die Royal der Nixen ist nicht gerade nett zu dem Neuankömmling, ärgert sie und macht das Mädchen unsicher. Aber Devin ist keine, von denen, die sich ärgern lassen. Sie ist schlagfertig, hat eine ordentliche Portion Humor und ist neugierig. Obendrein liegt ihr Herz auf der Zunge und sie plappert manchmal Dinge heraus, die sie eigentlich nur gedacht hatte. Ihr macht es auch nichts aus, sich einfach zu den Vampiren zu stellen und ein Pläuschchen mit dem Drachen zu führen. Sie freundet sich mit einer Sirene an, bei der man immer die Wahrheit sagen muss und verliebt sich in den Halbfaun Caleb.

Magie und Herz

Devin ist eine sympathische Protagonistin. Ich habe das vorlaute Mädchen schnell in mein Herz geschlossen. Dass sie keine Ahnung von ihrer Kraft hat, macht das ganze auch noch ein bisschen spannender. Ein bisschen erinnert die Geschichte auch an Harry Potter. Erst hat Devin keine Ahnung, wer sie in Wirklichkeit ist, dann trifft sie Zauberer, die sie in eine Zauberschule mitnehmen und dort wird Devin erst bewusst, was sie kann, will das aber so gar nicht. Es gibt Unterricht, der langweilt und Lehrer, die nicht so im Vordergrund stehen. Mir hat der Jugendroman sehr gut gefallen. Es liest sich nicht ganz so „verstaubt“, irgendwie ein bisschen frischer und moderner. Ein bisschen Herzblut kommt auch vor, muss es ja auch bei einer siebzehnjährigen Hauptdarstellerin.

Nur das Ende gefällt mir nicht! Es endet nämlich mitten in einer Situation, bei der du gezwungen bist, dir das nächste Buch zu besorgen. Ok! Der erste Band hatte schon 448 Seiten, aber mich dann so sehr in der Luft hängenzulassen 😉 Nun muss ich das zweite Buch auch noch lesen, denn die Geschichte hat mich in ihren Bann geschlagen. Auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt, ist es auch für fantasiebegeisterte Erwachsene ein Highlight.

Ich habe das Buch als E-Book gelesen, das gebundenen Buch gibt es mit Farbschnitt und Charakterkarte! Das finde ich auch immer wieder schön. Meistens sind diese limitierten Auflagen nicht lange im Handel. Und schade finde ich es, dass man den Farbschnitt im Regal dann gar nicht sieht. Aber schön ist es trotzdem!
Rubi und ich geben dem Jugend-Fantasie-Roman leidenschaftliche 🐭🐭🐭🐭🐭 und wir freuen uns auf den zweiten Band, der hoffentlich der Geschichte einen Abschluss gibt.

Die Autorin Jennifer Alice Jager

Jennifer Alice Jager schreibt ihr erstes Buch während ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin. Sie schreibt Fantasie-Junge-Erwachsenen-Bücher, die sehr erfolgreich sind. Sie hat eine Zeit lang in Japan gelebt, wo sie ihren Hang zum Schreiben erst richtig entdeckt hatte. Inzwischen lebt sie wieder in ihrer Heimat, dem Sauerland und verbringt viel Zeit mit dem Schreiben und ihren Tieren.

 

Der Kuss der Nixe, School of Myth & Magic, Band 1

ein Jugendroman von Jennifer Alice Jager
448 Seiten
aus dem Ravensburger Verlag
ISBN: 978-3-473-40246-5

Murtagh, eine dunkle Bedrohung

Murtagh stammt aus der Feder von Christopher Paolini der uns schon mit den Büchern über Eragon unterhalten hat. Und wieder fliegt ein Drache mit seinem Reiter durch Alagaësia, auf der Suche nach dem Bösen.

Murtagh, die dunkle Bedrohung

Der Drachereiter ist mit seinem Drachen Dorn unterwegs in Alagaësia und versucht sich stets vor allen Wesen zu verstecken. Denn er wird mitverantwortlich dafür gemacht, dass der böse Herrscher Galabtorix die Völker unterworfen hatte. Aber Murtagh hatte nicht aus freien Stücken gehandelt, er wurde in seine Rolle gezwungen. Als Galabtorix dann besiegt war, blieb Murtagh geächtet. Keiner möchte etwas mit dem Drachenreiter zu tun haben. Drachenreiter und Drache leben abgeschieden in den Wäldern oder auf den Bergen, weit weg von der Zivilisation. Aber irgendetwas ist immer noch nicht richtig. Schwefel, Schatten und merkwürdige Hinweise lenken den Drachenreiter nach Nal Gorgoth wo er auf die Hexe Bachel und das Land der Träumer trifft. Sie ist die nächste Herrscherin, die den Drachenreiter unterdrücken und für ihre Zwecke missbrauchen möchte.

Der Anfang …

… ist vielleicht etwa kompliziert. Wer die insgesamt vier Bücher über Eragon gelesen hat und am besten erst vor kurzem, der sollte keine Schwierigkeiten haben in dem Buch Murtagh aufzuschlagen, bzw. sanft mit einem Drachen zu landen. Ich habe die Bücher vor zwanzig Jahren das letzte Mal gelesen und musste mich erst einmal zurechtfinden. Mir blieb nur, mich bei Wikipedia im Internet schlau zu machen, da sich die Bücher nicht mehr in meinem Haushalt befinden. Und plötzlich war ich mitten im Geschehen und nur noch manchmal war mir, als würde mir ein Teil der Geschichte fehlen. Eragon und Saphira spielen nur Nebenrollen in dem neuen Buch von Christopher Paolini. Um nicht zu sagen, dass sie nur ab und an mal erwähnt werden. In diesem Buch ist es der Sohn des Abtrünnigen Morzan, eben Murtagh, der die Hauptrolle spielt.

Murtagh ist ein wahrer Kämpfer. Sein Drache Dorn ist ebenfalls mutig und hat nur einen kleinen Fehler, er mag sich nicht in enge Räume begeben. Das wird irgendwann zu einem Problem. Aber zuerst sind die beiden noch in dem weiten Land unterwegs. Wie auch schon die ersten Bücher Paolinis ist man in einer fantastischen Welt unterwegs, die der unsrigen sehr ähnlich ist.

Abgetaucht!

Mich konnte man in den letzten Tagen eigentlich nur in meiner Leseecke finden und ich fand es nicht nett, wenn man mich gestört hatte. Solche Bücher sind selten geworden, finde ich. Die Figuren waren toll beschrieben und ich habe sehr mit dem Jungen Drachenreiter mitgefiebert und im immer wieder seine Fehler vorgeworfen. Ich habe mit ihm gelitten, wenn er in einen Hinterhalt geriet oder mit ihm gekämpft. Ich hoffe, das war ein Auftakt zu einer neuen Serie! Von mir bekommt dieses Buch auf jeden Fall 🐭🐭🐭🐭🐭

Übersetzt wurde das Buch von Wolfgang Thon. Er wurde 1954 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Abitur studierte er Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. Heute ist er als Übersetzer und Autor für verschiedene Verlage tätig. Er ist Vater von drei mittlerweile erwachsenen Kindern und lebt, schreibt, übersetzt, reitet und tanzt (argentinischen Tango) in Hamburg. (Dieser Text stammt von der Blanvalet Seite)

 

Murtaght

geschrieben von Christopher Paolini
Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Thon
784 Seiten mit s/w Abbildungen

Flowers & Bones

Flowers & Bones, (Blumen und Knochen) gehören wohl zum Tod dazu. Ganz besonders in Mexiko. Der Tag der Toten (Día de Muertos), der erste November, wird ganz anders als in Deutschland gefeiert. Die Gräber werden geputzt und man erwartet die Verstorbenen für einen Tag zurück, um mit ihnen zu feiern. Die Straßen werden mit Blumen geschmückt, wobei die orangefarbenen Chrysanthemen und Tagetes die bevorzugten Blüten sind. In den Bäckereien kann man die buntesten Leckereien finden und in den Häusern erwartet man die Toten, die mit besonderen Speisen verwöhnt werden sollen.

Flowers & Bones

Valentina Guadalumpe López Sánchez ist unsere Hauptfigur. Sie ist die nächste La Catrina. Die fast Achtzehnjährige hat die Gabe Geister zu sehen und sie ins Totenreich zurückzubegleiten, so behauptet wenigstens ihre Großmutter. Schon Valentinas Mutter hatte die Gabe. Aber nun wird sie ihrer Heimat entrissen. Sie muss mit ihrem Zwillingsbruder und ihrem Vater nach Irland ziehen, kann dort aber studieren. Weit weg von Mexiko wird sie an Halloween zur Catrina. Weder der Leser noch das Mädchen eine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Wenn sie doch bloß in Mexiko geblieben wäre, dann hätte ihre Großmutter sie begleiten können, so muss sie jedoch in Irland ihre eigenen Erfahrungen machen.

Ich habe dieses Mal ein Jugendbuch erwischt. Vielleicht war es das Thema, der Tod, der mich gelockt hat. Vielleicht war es aber auch das Cover, welches so wunderschön schimmert. Wenn man das Buch ein wenig dreht, glitzert es fast. Natürlich kann es auch der Klappentext gewesen sein, der mich gelockt hat, dieses Buch zu lesen. Als ich die Leseprobe gelesen habe, gefiel mir der Schreibstil der Autorin auf Anhieb. Ich habe dabei auf eine Fantasie-Geschichte à la Harry Potter oder zumindest wie Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte gehofft. Am besten mit viel Magie und fantastischen Wesen gewürzt.

Hexen und Drachen

Aber dieses Buch hat seinen eigenen Stil. Die Drachen sind meistens in Menschenform unterwegs, die Hexen haben sich auch nicht geoutet und die Catrina braucht auch noch eine Weile. Eigentlich ist es eine ganz normale College Geschichte. Sie ist mit Liebe, Selbstfindung und gewürzt, bis es am Ende doch noch zu einer waren Drachenkampfgeschichte wird. Natürlich möchte ich nicht schreiben, wie das Buch ausgeht. Nur so viel, dass ich die nachfolgenden Bände noch nicht habe, das ärgert mich.

Die Überschrift der Kapitel klären, wer gerade seine Geschichte erzählt. Neben Valentina sind da noch ihr Bruder Emiliano und die Hexe Lily. Die Kapitel werden in der Ich-Form erzählt. Der Text ist nicht besonders anstrengend zu lesen. Es macht Laune, die Abenteuer der Figuren mitzuerleben. Die Story ist jetzt nicht allzu anspruchsvoll. Junge Leser können sich mit dem Roman bestimmt gut identifizieren. Wir haben es gerne gelesen und waren gut unterhalten. Rubi und mir ist dieses Buch 🐭🐭🐭🐭 wert.

 

Flowers & Bones

448 Seiten
Ravensburger Verlag
Teil 1 der Reihe „Flowers & Bones“