Felix Blom, Der Häftling aus Moabit

1878 ist Berlin eine aufstrebende Stadt, in der das Verbrechen nie schläft. Wer es zu etwas bringen möchte, hat Geld oder nimmt es sich von den Anderen. Felix Blom ist ein Krimineller, ein gewitzter Taschendieb, Schlösserknacker und Trickbetrüger. Doch nie hat er die Armen bestohlen. Immer waren es die, die so viel hatten, dass die es nicht mal bemerkt hatten, dass etwas fehlt. Es ging ihm gut, dem Felix. Bis vor drei Jahren konnte er einen ausschweifenden Lebensstil genießen. Gute Kleidung, eine teure Wohnung unter den Linden und Austern mit Champagner waren an der Tagesordnung. Doch dann hatte ihn jemand verpfiffen. Da wollte einer, dass er von der Bildfläche verschwindet. Somit wurde er in Moabit, einem der modernsten Gefängnisse seiner Zeit, untergebracht.

Felix Blom

Unschuldig, wie er behauptet, saß Felix Blom drei Jahre in Einzelhaft. Drei lange Jahre, ohne dass er für das Verbrechen, dass man ihm zur Last gelegt hatte, verantwortlich war. Aber jetzt ist er wieder auf freien Füßen und hat nur 3 Tage Zeit, um sich ehrlich zu machen, sonst fährt er wieder ein. Doch wie soll er so schnell an eine Wohnung kommen und wie sollte er eine ehrliche Arbeit finden, wenn in ganz Berlin keine Jobs zur Verfügung stehen? Und was soll das mit der kleinen Karte, die er in seiner Tasche findet? Eine Karte mit der Mitteilung, dass er in wenigen Tagen tot sein würde. Aber bevor er sich mit dieser Karte beschäftigen wird, braucht er eine Unterkunft. Er weiß schon, wen er fragen muss …

Zu einem anderen Zeitpunkt wird ein neunzehnjähriger Dresdner mit einem Kopfschuss tot aufgefunden. Man fand ihn ganz in der Nähe zu Berlin und Charlottenburg. Auch bei ihm steckte in der Innentasche seines Sakkos ein Kärtchen, dass in wenigen Tagen sein Leben ein Ende finden wird. Während sich der junge Dresdner die Waffe selber an den Kopf hielt und abdrückte, wurde er von drei Ganoven beobachtet. Doch das wollten die Ganoven der Polizei lieber nicht erzählen und verdrückten sich wieder in die Dunkelheit. Wie sollten sie ihre Anwesenheit erklären? Das Kärtchen aber machten den Kommissar neugierig.

Der Schnüffler

Ich liebe Bücher über das alte Berlin. Immer wieder greife ich zu solchen Krimis, die die alten Zeiten aufleben lassen. Ich finde es spannend, einen Einblick in die damaligen Ermittlungen zu bekommen. Fingerabdrücke, Fotoapparate und Hightech gab es ja noch nicht. Man musste sich auf seinen Spürsinn verlassen. Außerdem finde ich es immer wieder genial, die Schauplätze zu kennen, an denen die Verbrechen geschehen. So entsteht in meiner Fantasie ein altes Berlin und wird so zu einer Geschichte zum Anfassen. Die Autorin Alex Beer hat schon einige gute Krimis aus der Vergangenheit geschrieben. Und das merkt man ihrem Buch deutlich an. Es stimmt alles überein und der Roman liest sich unglaublich flüssig und unterhaltend. Felix Blom ist mir eine sympathische Figur und ebenso seine spätere Chefin, er braucht ja einen Job. Die Frau ist tough. Vielleicht etwas zu tough für ihre Zeit, aber das macht es interessant. Am Ende war ich sehr erstaunt über den Ausgang, denn damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Wenn du wissen willst, was es mit den Todeskärtchen auf sich hat, dann ließ es selber …

Mir haben die Seiten unglaublich gut gefallen. Somit vergeben Rubi und ich gerne 🐭🐭🐭🐭🐭 Das alte berlin ist einfach unschlagbar und spannend

 

Felix Blom

Der Häftling aus Moabit
ein Roman von Alex Beer
ISBN:9783809027591
368 Seiten
Limes Verlag

Wer ist der Mörder?

Liebst du Escape-, Detektiv- und Suchspiele? Ich mag sie total gerne. Meine Kinder wissen das auch und gehen gerne mit mir in Escape-Rooms. Aber was ist, wenn man nicht die Möglichkeit hat, solche Lokalitäten zu besuchen? Dann kann man auf Wer ist der Mörder zurückgreifen. Ich habe es getestet.

Wer ist der Mörder?

Wer ist der Mörder? Ist ein Buch, in dem man selber spannende Kriminalfälle lösen kann. Der Autor und Grafikdesigner Modesto García hatte 2018 schon zwei Thread-Wettbewerbe, Preise der Madrider Buchmesse gewonnen. Dabei werden zum Beispiel über Twitter und Instagram fiktive Verbrechen aufgeklärt. Ihm machte die Entwicklung scheinbar solch einen Spaß, dass er 2019 für das spanische Fernsehen RTVE einen ersten interaktiven Escape-Room entwarf. Während der Pandemie startete er dann ein neues interaktives Spiel, dass man zuerst als App spielen konnte. Erst etwas später entstand ein Buch. Das Buch, welches ich heute vorstellen möchte.

Zuerst einmal möchte ich sagen, es machte einfach mal mehr Spaß, wenn man es mit mehreren Teilnehmern spielt. Viele Augen sehen einfach mehr. Zwölf Fälle gibt es in diesem Buch zu lösen. Zwölf Fälle, in denen es um Raub und Mord geht. Der Leser soll den Fall nun aufklären. Dazu braucht es ein paar Dinge: ein internetfähiges Handy, eine Möglichkeit Notizen zu machen und wie gesagt, am besten ein paar Helfer. Sollte man wirklich einmal nicht weiter kommen, dann gibt es auch eine Hilfestellung. Aber ich will hoffen, dass du die nicht brauchen wirst.

Die Fälle

Du kannst dir einfache einen Fall herauspicken. Sie hängen nicht miteinander zusammen. Ich habe gleich bei dem Ersten angefangen. Da liegt ein Toter in einem Hotelzimmer. Auf der linken Seite siehst du eine kurze Zusammenfassung, wie du zu dem Fall gelangt bist. Auf der rechten Seite siehst du das Bild. Überall auf dem Bild sind kleine Sprechblasen mit einem Titel und einer Seitenzahl. Wenn du dann zu der Seitenzahl vorblätterst, kannst du dir die Gegenstände etwas genauer ansehen, Nachrichten lesen und sogar Telefonanrufe entgegennehmen, indem du einen QR-Code mit deinem Handy scannst. Das finde ich schon recht spannend. Nun ist es an dir und deinen Mitstreitern, diesen Fall aufzuklären. Solltest du in deinen Ermittlungen feststecken, dann kannst du Zusatzhinweise mithilfe eines Spiegels lesen. Wenn du dann denkst, du weißt, was geschehen ist, blätterst du einfach weiter. Dort wird in meinem Fall der Tathergang Stück für Stück aufgelöst. Einfach wirklich cool.

Mein Fazit

Ich mag dieses Buch, würde es aber wie gesagt lieber in der Gemeinschaft auflösen. Alleine macht es definitiv nicht so viel Spaß, wie zu mehreren. Der erste Fall war mir alleine zu schwer. Es ist definitiv kein Buch für Kinder, da gibt es bestimmt andere, die geeigneter sind. Hier fließt Blut und die Rätsel sind nicht einfach. Man muss schon genau hinschauen. Aber es macht wirklich Spaß. Und bitte! Nicht so schnell aufgeben. Wer zwei- oder dreimal hinschaut, findet die Fehler, sieht Hinweise, liest die Widersprüche.

Rubi war mir in diesem Fall leider keine allzu große Hilfe. Sie denkt einfach nicht genug um die Ecke. Aber ihr haben die einfach gemalten Bilder gut gefallen. Für die nächsten Fälle lade ich mir definitiv ein paar Ermittler-Freunde ein. Wir geben dem Buch 🐭🐭🐭🐭🐭

 

Wer ist der Mörder?

Spannende Kriminalfälle selbst lösen
von Modesto García
aus dem Spanischen von Angelika Pfaller übersetzt
224 Seiten
aus dem YES Verlag
ISBN: 978-3-96905-168-9

Das Kind der Lügen

Ein Kind einer reichen Frau ist verschwunden. Erst vor kurzem war die aufgeregte Mutter in der Polizeiwache in Hamburg. Damals brachte sie ein blutiges Bündel mit hinein und schrie völlig hysterisch alle Anwesenden zusammen. Erst Paula Hydorn, eine der ersten Polizeibeamtinnen Hamburgs im Jahre 1929, konnte sie beruhigen. Dabei stellte sich heraus, dass das blutige Bündel, der tote Hund der hysterischen Frau war. Nun ist die Hysterische schon wieder auf der Wache und macht einen riesigen Aufstand. Jetzt ist es ihr Kind, das mitsamt dem Kindermädchen verschwunden ist, vermutlich entführt wurde. Eigentlich wollten die Amme und das Kind nur in den Tierpark und dann kamen sie nicht zurück.

Das Kind der Lügen

Paula ist überzeugt, dahinter verbirgt sich etwas Schreckliches. Doch im Moment nehmen ihre Kollegen das ganze nicht so ernst. Wie kann man einer solchen überdrehten Person auch glauben … Doch das Kindermädchen und das Kind bleiben verschwunden! Dann kommt es noch schlimmer, ein alter fast blinder Mann sieht, wie eine Gestalt ins Wasser geworfen wird, eine andere Polizeibeamtin wird angegriffen und immer mehr Lügen tun sich um die hysterische Signe von Arnsberg auf. Was kann man von den ganzen Geschichten noch glauben und wo steckt das Kind? Das Kind der Lügen?

Paula ist wie gesagt eine der ersten Polizistinnen ihrer Zeit. Die Damen wurden vor allem in sozialen Belangen eingesetzt. Aber manchmal hatten sie das Geschick, sich hervorzutun und/oder Förderer zu haben. Paula hat ein besonderes Gespür und meistens liegt sie richtig. In diesem Fall scheint sie sich aber von Signe von Arnsberg, der hysterischen Frau, blenden zu lassen. Zu viele Lügen werden der Beamtin aufgetischt. Und als dann auch noch eine Kollegin schwer verletzt wird, zweifelt Paula immer mehr.

Die Autorin

Die Autorin Helga Glaesner schreibt viel. Sie liebt es, historische Geschichten zu spinnen. Sie hat schon mal einen anderen Roman um Paula Hydorn gesponnen. Damals habe ich das Buch Die stumme Tänzerin als Hörbuch gehört. Das Hörbuch war recht spannend. Ich kann mich aber erinnern, dass ich beim Hören manchmal das Gefühl hatte, dass mir wichtige Dinge irgendwie durch die Lappen ging. Auch in diesem Buch kommt es vor, dass die Polizisten eine Entdeckung machen und ich nicht den Zusammenhang sehe. Was hat die Beamten dazu veranlasst, dorthin zu fahren, den Zeugen ausgerechnet eine solche Frage zu stellen? Trotzdem bleibt das Buch sehr spannend. Wo steckt das Kind, wer hat die Polizistin angegriffen, wer ist Signe von Arnsberg wirklich? … Und immer wieder Lügen. Dazu kommt, dass Paula in ihren Kollegen Martin Broder, dem Leiter der Hamburger Mordkommission, verliebt ist, obwohl sie sich das nicht eingestehen mag. Auch Martin scheint die hübsche Paula sehr zu mögen. Aber immer kommt den Beiden etwas dazwischen, sich ihre Liebe einzugestehen. Und so bleiben sie eben die besten Freunde und Kollegen.

Uns hat das Buch trotz der manchmal fehlenden Informationen ganz gut gefallen. Wir haben es schnell gelesen und genossen, fühlten uns gut unterhalten. Somit bekommt „Das Kind der Lügen“ 🐭🐭🐭🐭

 

Das Kind der Lügen

Ein Kriminalroman von Helga Glaesener
aus dem Rowohlt Verlag
ISBN 9783499004896
350 Seiten

Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen

Die Schattensammlerin

Bei der Schattensammlerin handelt es sich um die junge Millicent Wohl, die mitten in der Fastnachtszeit 1830 in Frankfurt am Main etwas Ungewöhnliches erlebt.

E-Book die Schattensammlerin

Das Senckenberg-Institut (Museum) feiert seine Eröffnung mit einem rauschenden Fest. Die junge Millicent Wohl ist eigentlich als Hilfe des Präparators Josef Buchner angestellt. Doch heute soll sie während des Festes aushelfen. Als sie im Kühlkeller Champagner sucht, bekommt sie mit, wie Josef Buchner überfallen wird. Eine seltsame Gestalt raubt ausschließlich der Schädel Schillers und lässt den Präparator schwer verletzt zurück. Johann Wolfgang von Goethe wird außer sich sein, denn das ist der Schädel seines Dichter-Freundes Schiller, welchen er dem Museum zur Verfügung gestellt hat. Milli verfolgt den Dieb und stolpert direkt in die Fastnachtszüge der ausgelassen feiernden Stadt Frankfurt. Sie verliert den Dieb in einer Sackgasse aus den Augen. Wie kann es sein, dass der von dort verschwunden ist? Es gibt dort keinen anderen Ausgang als den, durch den sie gerade in die Gasse gelaufen ist. Ein kleinwüchsiger Mann musste etwas gesehen haben, stand er doch genau mit dem Blick in die Gasse. Doch auch dieser verschwindet im Getümmel. Bei der Vernehmung wegen des Diebstahls und den Angriff auf den Präparator nehmen die Polizisten die junge Frau nicht ernst.

Johann Wolfgang von Goethe lädt Milli in sein Haus ein. Er glaubt der jungen Frau. Goethe überredet Milli zusammen mit seinem Adlatus, zur Wiederbeschaffung des Schädels. Der Adlatus ist schon seltsam, aber die Gestalten, die sie treffen werden, sind auch nicht ohne. Seltsame Gestaltwandler und okkulte Beschwörungen machen die ganze Geschichte zu einer sonderbaren Suche nach dem Schädel Schillers.

Abenteuer pur

Die Schattensammlerin ist ein sehr unterhaltendes Buch. Das Autorenduo, die Brüder Tom und Stephan Orgel, sind keine Neulinge in Sachen Fantastische Literatur. Sie haben schon viele Orks, und Zwerge kämpfen und Abenteuer bestehen lassen. Dabei kamen preisgekrönte Bücher heraus.
Bei der Schattensammlerin haben sie sich bei den Dichtern Goethe und Schiller bedient, was den Roman noch spannender macht. Außerdem hat man das Gefühl, sie kennen die Orte des Geschehens sehr gut. Die neu errichtete Altstadt Frankfurt ist die perfekte Kulisse. Dort könnte man vielleicht Milli Wohl zwischen den Häusern entdecken.

Mir hat es sehr großen Spaß gemacht, die junge Frau auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Die Autoren haben ihr eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein auf den Leib geschrieben. Zu dieser Zeit waren die Damen der Gesellschaft sicherlich nicht ganz so modern, wie Millicent sich verhält. Es passt alles perfekt zusammen und die Suche nach dem Schädel Schillers wird nicht langweilig. Immer wieder geschieht etwas, dass den Leser vorantreibt. Ein bisschen Gefrotzel, ein kleiner Kampf, merkwürdige Figuren, die Magie in sich haben. Und natürlich die Dichterfürsten. Ich habe den Verdacht, dass Goethe vielleicht tatsächlich ein klein bisschen so verschroben war, wie die Autoren ihn in ihrem Roman beschrieben haben. Und dieser Adlatus Abaris, ist schon fast liebenswürdig. Ein Abenteuer, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich hoffe auf ein Wiedersehen mit der mutigen Millicent Wohl.

Rubi und ich geben dem Buch 🐭🐭🐭🐭🐭 Ein Buch, das Spaß macht

 

Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen

Ein Fantastischer Roman von T.S.Orgel
aus dem Heyne Verlag
480 Seiten
ISBN 9783453321793

Draußen

Draußen

Cayenne, ihr jüngerer Bruder Joshua und Stephan, der Vater der Beiden, leben draußen in den Brandenburger Wäldern. Meistens umgehen sie die Menschen und suchen sich in der Natur Unterschlupf. Schon immer waren sie auf der Flucht und auf der ganzen Welt unterwegs. Stephan ist ihr Anführer und bringt ihnen alles bei, was man zum Leben draußen braucht. Auch, wie man sich bei einem möglichen Angriff verteidigen muss. Stephan ist unbarmherzig und drillt die Pubertierenden streng. Eines Tages hat Cayenne aber die Nase voll. Sie will endlich wie ein ganz normales Mädchen leben. Freunde treffen, mit anderen Grillen oder vielleicht sogar einen Freund finden. Seit einiger Zeit haben sie Unterschlupf in einem Camper auf einem Zeltplatz gefunden. Die Gelegenheit ist günstig, als sie zum Herbstfest eingeladen werden. Stephan ist natürlich dagegen, aber die Kinder haben schon zugesagt.

Sie gehen zum Fest und am Ende eskaliert das Ganze. Cayenne läuft weg, weil sich ihr Vater daneben benommen hat und der Junge, der sie gerade küssen wollte, eine abfällige Bemerkung über ihre Hautfarbe machte. Ganz zu schweigen von dem Schlag, den der junge Mann von Stephan kassierte.
Im Wald leckt Cayenne ihre Wunden. Doch nicht lange und sie wird von einem Mann angegriffen. Dieser schlägt sie krankenhausreif und versucht sie mit einer Garotte zu erdrosseln.

Nicht nur Cayenne hat mit diesem Mörder zu tun. Ein anderer Mann wird in seinem Haus überfallen und mit der Garotte ermordet. Andere Männer scheinen zu wissen, was da auf sie zu kommt und das scheint nicht gut zu sein. Irgendjemand sucht nach Stephan und den Männern. Irgendjemand will sie alle töten!

Brandenburgkrimi

Ich mag es Bücher zu lesen, die an Orten spielen, die ich kenne. So spielt dieser Krimi ganz in meiner Nähe, in den Brandenburger Wäldern. In dem Buch wird erwähnt, dass sie teilweise wie ein Urwald wirken. Und das kann ich nur bestätigen. Man kann sich da draußen bestimmt gut verstecken, wenn man sich auskennt. Die beiden Schriftsteller kennen sich zumindest mit den Örtlichkeiten recht gut aus. Zeitweise wird der Leser mit in die Hauptstadt genommen. Die Angst vor dem Mörder breitet sich aus.

Das Buch hat es nur zu 🐭🐭🐭 gebracht. Ich denke da wäre mehr drin gewesen.

 

Draußen

Ein Krimi von Volker Klüpfel und Michael Kobr
ISBN 9783550081811
384 Seiten
Ullstein Buchverlage

Marlow, der 7. Rath – Fall

Marlow ist eine kleine Stadt in Vorpommern. Von dort stammt ein Mann, der in der großen flirrenden Stadt Berlin sich einen Namen gemacht hat. Allerdings bleibt er möglichst im Hintergrund. Denn er hat viel in der Unterwelt zu sagen. Johann Marlow ist ein stiller Mensch. Aber das er Dreck am stecken hat, steht vollkommen außer Frage. Nur, kann es ihm niemand nachweisen. Er ist die Unterweltgröße, der man möglichst nur freundlich begegnet.

Marlow

Dieser Marlow eben, hat Gereon Rath in den letzten sechs Fällen immer wieder entweder geholfen oder ihm Stolpersteine in den Weg gelegt. In seinem siebten Fall ist es erst nicht klar, dass Marlow die Finger im Spiel hat: Es ist 1935. Die Gestapo macht sich immer mehr in Deutschland breit und einen unangenehmen Namen. Auch Gereon bleibt nicht davon verschont mit den Anhängern der neuen Regierung zusammen zu treffen. Er selber ist kein Freund der neuen Richtung und zuckt nur immer sehr verhalten mit dem Arm in die Luft, nuschelt den neuen deutschen Gruß. Gereon ist inzwischen zu einem Oberkommissar aufgestiegen und Charly seine Frau arbeitet als Anwaltsgehilfin und nebenbei als Detektivin. Als Frau bleibt ihr in dem neuen Deutschland die Arbeit als Anwältin verwehrt. Der Einzige, der seine wahre Freude hat, ist Fritz der Ziehsohn der Rath’s. Fritze zieht mit dem Jungvolk zu Fuß nach Nürnberg zum Parteitag.

Gereon bekommt kurzfristig einen Verkehrsunfall aufs Auge gedrückt. Da ist ein Taxifahrer in der Yorkstraße in die Brücken gefahren. Dabei ist der Fahrer und sein Fahrgast ums Leben gekommen. Eigentlich gar nicht Rath’s Aufgabe einen Verkehrsunfall zu bearbeiten. Doch es stellt sich heraus, dass da noch mehr dran hängt. Der Insasse hatte einen Briefumschlag dabei in dem sich prekäre Papiere befanden. Außerdem schien der Fahrgast ein Doppelleben zu führen. Gereon gerät mal wieder in eine Ermittlung die spannend ist, er auf alte Bekannte trifft und natürlich wieder einmal Marlow.

Krimis wie diese

Die Bücher über den Kommissar machen mir immer wieder Spaß zu lesen. Inzwischen wurden schon die ersten Bände als Babylon Berlin verfilmt. Doch finde ich, dass die Filme nichts mit den eigentlichen Krimis zu tun haben. Sie sind angelehnt und ich war eher enttäuscht als begeistert. Dieser siebte Fall entschädigt mich. Schnell und unterhaltsam, habe ich das Buch inhaliert. Was mir auch gefallen hat, ist dass man einen Einblick in diese verquere Zeit bekommen hat. Die Familiengeschichte der Raths macht es nebenbei auch noch zu einer Geschichtsstunde, einer Milieustudie. Am Ende wird natürlich nicht alles gut. Denn es muss ja weiter gehen. Der Verkehrsunfall ist dann doch ein Mord und Marlow, … Ja was wird aus dem?

Rubi meint der Roman hat 🐭🐭🐭🐭 verdient.

Diesen Roman habe ich schon ziemlich lange auf meinem Reader. In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen, wenigstens 12 Bücher von meinem Reader im Rahmen der Jahresprojekte von der Zitronenfalterin zu lesen. Das nächste Buch von Volker Kutscher Olympia werde ich demnächst auch noch lesen.

 

 

Marlow

Ein Kriminalroman von Volker Kutscher
der 7. Gereon Rath Fall (1935)
aus dem Piper Verlag
528 Seiten
EAN 978-3-492-05594-9