Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen

Die Schattensammlerin

Bei der Schattensammlerin handelt es sich um die junge Millicent Wohl, die mitten in der Fastnachtszeit 1830 in Frankfurt am Main etwas Ungewöhnliches erlebt.

E-Book die Schattensammlerin

Das Senckenberg-Institut (Museum) feiert seine Eröffnung mit einem rauschenden Fest. Die junge Millicent Wohl ist eigentlich als Hilfe des Präparators Josef Buchner angestellt. Doch heute soll sie während des Festes aushelfen. Als sie im Kühlkeller Champagner sucht, bekommt sie mit, wie Josef Buchner überfallen wird. Eine seltsame Gestalt raubt ausschließlich der Schädel Schillers und lässt den Präparator schwer verletzt zurück. Johann Wolfgang von Goethe wird außer sich sein, denn das ist der Schädel seines Dichter-Freundes Schiller, welchen er dem Museum zur Verfügung gestellt hat. Milli verfolgt den Dieb und stolpert direkt in die Fastnachtszüge der ausgelassen feiernden Stadt Frankfurt. Sie verliert den Dieb in einer Sackgasse aus den Augen. Wie kann es sein, dass der von dort verschwunden ist? Es gibt dort keinen anderen Ausgang als den, durch den sie gerade in die Gasse gelaufen ist. Ein kleinwüchsiger Mann musste etwas gesehen haben, stand er doch genau mit dem Blick in die Gasse. Doch auch dieser verschwindet im Getümmel. Bei der Vernehmung wegen des Diebstahls und den Angriff auf den Präparator nehmen die Polizisten die junge Frau nicht ernst.

Johann Wolfgang von Goethe lädt Milli in sein Haus ein. Er glaubt der jungen Frau. Goethe überredet Milli zusammen mit seinem Adlatus, zur Wiederbeschaffung des Schädels. Der Adlatus ist schon seltsam, aber die Gestalten, die sie treffen werden, sind auch nicht ohne. Seltsame Gestaltwandler und okkulte Beschwörungen machen die ganze Geschichte zu einer sonderbaren Suche nach dem Schädel Schillers.

Abenteuer pur

Die Schattensammlerin ist ein sehr unterhaltendes Buch. Das Autorenduo, die Brüder Tom und Stephan Orgel, sind keine Neulinge in Sachen Fantastische Literatur. Sie haben schon viele Orks, und Zwerge kämpfen und Abenteuer bestehen lassen. Dabei kamen preisgekrönte Bücher heraus.
Bei der Schattensammlerin haben sie sich bei den Dichtern Goethe und Schiller bedient, was den Roman noch spannender macht. Außerdem hat man das Gefühl, sie kennen die Orte des Geschehens sehr gut. Die neu errichtete Altstadt Frankfurt ist die perfekte Kulisse. Dort könnte man vielleicht Milli Wohl zwischen den Häusern entdecken.

Mir hat es sehr großen Spaß gemacht, die junge Frau auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Die Autoren haben ihr eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein auf den Leib geschrieben. Zu dieser Zeit waren die Damen der Gesellschaft sicherlich nicht ganz so modern, wie Millicent sich verhält. Es passt alles perfekt zusammen und die Suche nach dem Schädel Schillers wird nicht langweilig. Immer wieder geschieht etwas, dass den Leser vorantreibt. Ein bisschen Gefrotzel, ein kleiner Kampf, merkwürdige Figuren, die Magie in sich haben. Und natürlich die Dichterfürsten. Ich habe den Verdacht, dass Goethe vielleicht tatsächlich ein klein bisschen so verschroben war, wie die Autoren ihn in ihrem Roman beschrieben haben. Und dieser Adlatus Abaris, ist schon fast liebenswürdig. Ein Abenteuer, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich hoffe auf ein Wiedersehen mit der mutigen Millicent Wohl.

Rubi und ich geben dem Buch 🐭🐭🐭🐭🐭 Ein Buch, das Spaß macht

 

Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen

Ein Fantastischer Roman von T.S.Orgel
aus dem Heyne Verlag
480 Seiten
ISBN 9783453321793

Die magischen Buchhändler von London

Die magischen Buchhändler von London: Als Susan gerade 18 Jahre alt geworden ist, will sie nach nach London gehen, um Kunstgeschichte zu studieren. Sie ist in den 1980er Jahren in England, in Bath bei ihrer Mutter groß geworden und nur zu ihren Geburtstagen immer wieder mal nach London gefahren. Ihren Vater kennt die junge Frau nicht. Und ihre Mutter ist oft genug so seltsam und seelisch abwesend, dass Susan sie nie dazu bringen konnte, ihr zu sagen wer ihr Vater ist. Bevor die Studienzeit beginnt, will Susan sich mal ein wenig in London umsehen. Vielleicht findet sie ja ihren Vater. Eine Adresse in London hat sie schon einmal. Die von ihrem „Onkel“ Frank. Dort kann sie auch wohnen. Doch schon am ersten Tag, als sie dort einzieht, hat sie ein komisches Gefühl und will so schnell wie möglich dort wieder weg.

Vielleicht kann sie ihrem Onkel einige Informationen entlocken. Doch dazu kommt es nicht mehr. Gerade als sie die Treppe herunter kommt muss sie mitansehen, wie Frank von einem androgynen Jungen (oder ist er doch ein Mädchen?) mit einer Hutnadel erstochen wird und zu Staub zerfällt. Keine Zeit zum erklären, müssen die beiden jungen Menschen sofort fliehen, sie werden beschossen und von einem Nebel bedroht. Was ist hier bloß los? Susan bekommt auf ihrer Flucht von dem attraktiven Merlin einiges über die magischen Buchhändler von London erzählt.

Die magischen Buchhändler von London

Die magischen Buchhändler werden Susan helfen, ihren echten Vater zu finden. Doch das gestaltet sich ziemlich schwierig. Noch dazu ist Susans Welt doch reichlich aus den Fugen geraten. So viele magische Eindrücke, so viele seltsame Begegnungen hatte sie noch nie in ihrem Leben. Neben ihrer realen Welt existieren Kobolde, mystische Schatten und Schlürfer. Noch dazu diese extravaganten Buchhändler. Linkshändige und Rechtshändige, die mit Handschuhen über ihrer besonderen Hand, durch die „reale“ Welt gehen und ein ganz normales Leben führen. Es sei denn, die normale Welt gerät aus den Fugen.

Und wie magisch waren die Buchhändler?

Ein Epilog bringt den Einstieg in die magische Welt der Buchhändler. Susan wird als eine normale junge Achtzehnjährige vorgestellt. Dabei bleibt ihre Figur für mich die ganze Geschichte über, immer etwas blass. Manchmal kommt sie mir fast etwas naiv vor. Dabei ist sie nicht dumm. Sie hat ein tolles Wissen über Bücher und Kunstwerke. Der junge Merlin ist deutlich präsenter. Seine Figur war mir etwas sympathischer.

Gleich nach dem Prolog, legt sich die Geschichte mächtig ins Zeug. Rasant wird man durch die Seiten von „Die magischen Buchhändler von London“ gezogen. Kaum hat man das Gefühl, dass man kurz mal eine Ruhepause bekommt, zieht der Phantastische Roman wieder an. Ein seltsamer Moment jagt den nächsten. Dabei war ich nicht immer sicher, was ich da eigentlich gelesen habe. Ich fand es fast etwas zu unübersichtlich. Doch nach etwa 100 Seiten hatte mich die Geschichte gepackt und zog mich durch ein rasantes Abenteuer.

Der Autor hat zudem sehr viele Buchtitel und Autoren aufgezählt. Bücher, die die magischen Buchhändler verkaufen und hüten. Und ehrlich gesagt, hatte ich manchmal den Verdacht, das der Roman sowas wie ein Werbegag ist. Doch wenn man sich endlich in die Geschichte eingefunden hat, liest sich der Roman wirklich super. Schräge Figuren kommen zum Vorschein. Am Ende bin ich durch meine eigenen Straßen gelaufen und habe mich gefragt, ob die Menschen denen ich begegne, nicht auch irgendwelche „Magischen“ sind.

Die magischen Buchhändler von London

Und Rubis Meinung zu „Die magischen Buchhändler von London“: Die Magie und den Zauber, von dem Buch kann man gar nicht aufsaugen und genießen. Wäre es ein Film, würde dieser in doppelter Geschwindigkeit abspielen.

 

Die magischen Buchhändler von London

Von Garth Nix
ISBN:9783764532512
416 Seiten
Penhaligon Verlag

Der Uhrmacher aus der Filigree Street

Der Uhrmacher

Es ist Keita Mori, dem die kleine Uhrmacher-werkstatt in London gehört. Mori (gesprochen Morey) ist ein japanischer Mann der mehr kann, als man ihm zutrauen würde. Vor allem kann er wunderschöne Uhren bauen und Maschinchen, die herum flattern, laufen, kleine Feuerwerke machen und wirken, als hätten sie einen eigenen Willen.

Dieser Uhrmacher wird von Nathaniel Steepleton, nach einem Bombenanschlag auf das Scotland Yard, aufgesucht. Denn hätte Thaniel, wie der junge Mann genannt wird, nicht zufällig eine der goldenen Taschenuhren besessen, wäre er bei der Detonation ums Leben gekommen. Bis zu diesem Tag konnte Thaniel die Uhr nicht einmal öffnen. Doch kurz vor dem Anschlag öffnete sich die Uhr und machte einen solchen Lärm, dass der junge Engländer in eine Seitengasse rannte, um keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Die Bombe zerstörte das halbe Scotland Yard.

Der Verdacht, dass Mori in den Anschlag verwickelt sein könnte liegt nahe, denn in der Taschenuhr findet Thaniel die Adresse des Uhrmachers. Thaniel fährt durch die halbe Stadt und trifft den Uhrmacher in seiner Werkstatt. Und dabei vielleicht einen Freund fürs Leben.

Die Geschichte um den Uhrmacher

Mori ist im Grunde die Hauptfigur, die alle Fäden zusammenhält. Er hat die Gabe, in die Zukunft zu sehen und seltsame Gerätschaften und Uhren zu bauen. Er wirkt in der Geschichte sehr sympatisch und hat einen angenehmen Einfluss auf die Menschen in seiner Nähe. Doch nicht jeder scheint ihn zu mögen. Thaniel und Mori verbindet etwas, dass sie zu Besonderen und Freunden werden lässt. Die weibliche Hauptrolle in diesem Buch übernimmt Grace. Sie ist die emanzipierte, widerspenstige Seite in diesem Roman. Grace stammt aus gutem Hause, möchte sich aber nicht nach den Gepflogenheiten eines ordentlichen Mädchen richten und studiert in Oxford. Das war den Frauen nur für wenige Semester erlaubt. Ihr Vater wünscht eine ordentliche Heirat für seine Tochter, damit ihr die Flausen vergehen. Doch wie gesagt, das sieht Grace anders.

Wenn man nun einen magischen, fantastischen Roman erwartet hat, dann könnte man etwas enttäuscht sein. Die Magie begrenzt sich auf die Uhren und Maschinen, sowie der Hellsichtigkeit des Herrn Mori. Thaniel kann Töne farbig sehen, was aber leider viel zu selten besprochen wird. Doch der Roman liest sich trotzdem sehr bezaubernd und unterhaltsam.

Hintergründe

Der Roman beinhaltet nebenbei geschichtliche Hintergründe. Itō Hirobumi kommt in dem Roman als ein Vorgesetzter von Mori vor. Dieser war im wirklichen Leben ein Samurai und japanischer Politiker des Japanischen Kaiserreiches. Itō wurde im Jahr 1885 der erste Premierminister von Japan.

Außerdem ist damals tatsächlich eine Bombe im Scotland Yard hochgegangen. Und die Romanhelden fahren mit einer U-Bahn, die damals als Dampfloks in den dunklen unterirdischen Tunneln Londons fuhren.

Die Autorin

Hat selber in Japan ein Stipendium gehabt und hat außerdem in China und Peru gelebt. Sie studierte in Oxford englische Literatur. Ihr Buch „The Watchmaker of the Filigree Street“ gewann den Betty Task Award.

Dieses Buch stelle ich gerne zu den Bett oder Sofa Büchern vom Oktober

Der Uhrmacher aus der Filigree Street

Ein Roman von Natascha Pulley
Übersetzung Jochen Schwarzer
Klett-Cotta Verlag
ISBN 9783608984750
448 Seiten

Die Highlanderin {Spannung pur}

Die Highlanderin ist eine stolze Frau. Sie ist etwas Besonderes, mit ihrem weißem Haar und ihren tiefblauen Augen sieht sie einer Schottin so gar nicht ähnlich. Und doch fühlt sie sich in den Highlands zu Hause. Enja von Cearlaverock.

Die Geschichte spielt im Jahre 1309. Enja die Highlanderin verfolgt einen Ritter, der eines ihrer kämpferischen Mädchen getötet hat. Dabei wird sie selber schwerst verletzt. James Douglas, Sohn des Clanführers der Douglas, findet die verletzte junge Frau und nimmt sie mit in die Burg. Dort erholt sich die Highlanderin sehr schnell wieder, sehr zum Erstaunen der Heilerin. Enja ist dem jungen Douglas etwas schuldig und ganz nebenbei fasziniert er sie.

Als der Douglasclan in englische Gefangenschaft gerät, versucht Enja die Männer vor dem englischen König Edward zu retten und findet sich selber, dem Hochverrat angezeigt, im Gefängnis wieder.

Enja die Highlanderin

Enja ist, wie gesagt, etwas Besonderes. Woher sie tatsächlich stammt, kann sie nicht beantworten. Es ist dort, wo sie herkommt lange kalt und sie erinnert sich daran, dass sie etwa sechs Jahre alt gewesen sein muss, als ihre Mutter sie zu einem besonderen Ort über das Meer begleiten wollte. Doch eine riesige Welle brachte das Schiff auf dem sie ihre Reise unternahmen, zum Untergang. Außer Enja schien keiner zu überleben. Piraten sammelten das Mädchen nach Tagen aus dem Meer ein und machten aus ihr eine Sklavin. Markiert mit dem Tattoo eines schwarzen Kreuzes zwischen den Augen, wurde sie in Bagdad verkauft. Damit begann die seltsame Ausbildung der kleinen Enja.

So spannend

Der Roman ist so spannend geschrieben! Die 505 Seiten vergehen wie im Flug. Wobei ich nicht sagen kann, was mich mehr fasziniert hat, das Leben der kleinen Enja, bevor sie Schottland erreichte oder die selbstbewusste und für die damalige Zeit zu sehr emanzipierte Frau in den Highlands. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Roman irgendwo eine träge Stelle aufwies. Ununterbrochen hielt sich die Spannung. Enja erzählt meistens ihre eigene Geschichte. Aber auch die anderen Figuren kommen zu Wort!

Schade das Die Geschichte so schnell zu Ende war. Nun heißt es auf den Folgeband warten, der leider erst am 11.10.2021 verfügbar sein wird. Ich bin sozusagen im Enja von Cearlaverock-Fieber!

 

 

Die Highlanderin

Ein historischer Roman von Eva Fellner
505 Seiten
Aufbau Verlag
ISBN 978-3-7466-3829-4

Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte

Mr. Parnassus betreibt ein Kinderheim für besondere Kinder auf einer ziemlich abgeschotteten Insel. Diese Kinder sind wirklich etwas besonderes, denn sie sind magisch. Es wird sogar behauptet, dass der Antichrist unter den sechs Kindern ist, die hier umsorgt und auf das Leben unter „normalen“ Menschen vorbereitet werden sollen. Und damit in dem Heim von Mr. Parnassus auch alles seine Richtigkeit hat, schickt die Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger (kurz BBMM) einen Kontrolleur auf eben diese Insel. Linus Baker, Anfang Vierzig, dicklich, schütteres Haar und ohne Selbstvertrauen, bekommt den Auftrag das Heim zu überprüfen. Linus liebt sein Leitfaden Vorgaben und Richtlinien, einen dicken Wälzer, den er am liebsten als Gutenachtgeschichte liest.

Die Ankunft auf der Insel

Linus darf die Unterlagen, die er vom Ministerium mitbekommen hat, erst öffnen, nachdem er die graue Stadt verlassen und am Meer angekommen ist. Das BBMM hatte wohl Sorge, dass der Sachbearbeiter die Reise absagen könnte. Denn wer will schon etwas mit dem Antichristen zu tun haben. Auf dem Bahnhof noch, fällt Linus Baker in Ohnmacht, als er liest, mit wem er es zu tun bekommen wird. Die anderen Akten der Kinder schaut er sich gar nicht erst an. Doch wie gesagt, es ist zu spät. Er wird von einer schönen Frau abgeholt und auf die Insel gebracht. Auch sie scheint etwas Besonderes zu sein.

Doch zuerst müssen sie ein Dorf auf dem Festland durchqueren und Linus merkt, dass hier so gar nichts in Ordnung ist. Die Menschen starren sie an oder machen schleunigst, dass sie weg kommen. Ein mauliger Fährmann setzt die Beiden auf der Insel gegenüber ab und macht sich schleunigst auf den Rückweg.

Mr. Parnassus hat auf der Insel einfach alles im Griff. Er birgt ein Geheimnis, da kann man sich sicher sein. Aber welches, dass mag ich hier nicht verraten. Finde es selber heraus.

Mr. Parnassus

Was Linus erlebt und welche Abenteuer er dort auf der Insel durchmacht, dass kann man auf den 477 Seiten in einem atemberaubenden Tempo nachlesen. Denn kaum hat man die ersten Seiten verschlungen, ist man so gefangen, dass einem alles rundherum einfach egal wird. T.J. Klune schreibt so bezaubernd.

Ich hatte ab und an den Verdacht, dass der Autor großer Fan von Michael Ende sein könnte. Denn das BBMM mit seinen Mitarbeitern erinnert etwas an die Grauen Herren aus Momo. Allerdings haben alle Mitspieler in diesem Buch von T.J. Klune, einen wunderbar eigenen Charakter und sind absolut unterhaltsam.

Man möchte diese Kinder auf dieser Insel am liebsten persönlich kennen lernen, sch… auf den Sohn des Teufels. Denn genau dieser, ist mit seinen sechs Jahren eine Figur, die unglaublich zum Lachen reizt. Aber auch Chauncey, eine Kreatur, der man keine Verwandtschaft zuordnen kann, ist einfach nur bezaubernd.

Was mir besonders gefallen hat war, dass der Autor es fertig bringt unbewusst die eigenen Werte und Vorstellungen einer „normalen Welt“ in Frage zu stellen. Sind wir denn nicht alle geprägt von unserer Umwelt? Wird uns denn nicht dauernd eingeflößt, wie wir eine normale Welt zu beurteilen haben? Es gibt da aber einen Ausweg. Er ist nicht leicht, aber machbar! Lasst uns die Welt mal wieder mit anderen Augen sehen und akzeptieren, dass es auch „Andersein“ geben kann. Ich würde Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte jeder Altersklasse anraten, denn man kann da eine Menge herauslesen!

Dieses Buch gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingsbüchern des Jahres 2021 und zu den Wonnemonat Mai-Bücher

Ein Roman von T.J.Klune
Heyne Verlag
480 Seiten
ISBN: 9783453321366

Das etwas andere Märchen

Land of Stories: Das magische Land 3 – Eine düstere Warnung

Das etwas andere Märchenbuch

Ich liebe eigentlich Märchenbücher und tauche gerne in die Fantasiewelt ab. Und genau das, habe ich mir bei diesem Märchen erhofft. Aber so richtig in Begeisterungsstürme bin ich nicht ausgebrochen. Vielleicht lag es auch daran, dass das schon das dritte Buch aus der Serie ist und ich die ersten Beiden nicht kenne.

Alex und Conner sind Zwillinge. Scheinbar haben sie magische Fähigkeiten, denn Alex (da fehlen mir die vorangegangenen Bücher!) lebt bei ihrer Großmutter im Feenreich. Dort soll sie demnächst in einer großen Feier in den Feenrat aufgenommen werden. Conner lebt bei seiner Mutter, die einen „neuen“ Mann hat. Conner geht in eine normale Schule in Amerika und darf zu einer Zeitkapselöffnung der Gebrüder Grimm, mit einer Gruppe aus seiner Schulklasse, nach Berlin reisen. Drei unveröffentlichte Märchen der Gebrüder werden dort auf dem Friedhof in Berlin Schöneberg vorgelesen. Das dritte Märchen ist eine Warnung, eine Prophezeiung, die nur Conner zu verstehen vermag. Die Warnung spricht davon, dass das Feenreich von einem mächtigen Mann angegriffen würde, um die Macht an sich zu reißen.

Während Alex in ihrem Feenreich mit der ersten Liebe und der sarkastischen Königin Rotkäppchen zu kämpfen hat, versucht Conner seine Schwester über eine Spiegelscherbe zu kontaktieren, um sie zu warnen.

Was ich gelesen habe

Wie gesagt, mir fehlen die vorangegangen Bücher. Die Figuren stolzierten vor meinem inneren Auge herum und ich bekam keinen Bezug zu ihnen. Die Märchenfiguren zeigten sich von einer neuen und interessanten Seite. Sie sind nicht immer die Lieben und Netten, die man aus dem Märchen kennt. Eine hübsche Variante, sie bringt auch ziemlich viel Potential mit. Die Klassenkameraden von Conner sind ebenfalls ziemlich anstrengend beschrieben. Sie schikanieren den merkwürdigen Märchenaffienen Jungen, versuchen immer wieder heraus zu bekommen, wo seine Schwester abgeblieben ist. Denn das ist ein Geheimnis.

So richtig Spaß hat mir dieses Buch nicht gemacht. Vielleicht hätte ich besser mit dem ersten Buch anfangen sollen. Aber auch die sehr einfache Art des Autors zu schreiben, machte mir keinen Spaß. Ich empfand die Sätze zu flach und auch die gesamte Geschichte las sich oberflächlich. Schade eigentlich. Mit etwas mehr Tiefe, wäre es eine prima Story. Allerdings sind diese Bücher auch für junge Menschen ab 10 Jahren geschrieben.

Autor Chris Colfer
Übersetzerin Fabienne Pfeiffer
aus dem Fischerverlag
544 Seiten
ISBN: 978-3-7373-5720-3

Wie gesagt ich mag gerne Bücher aus der Märchen- und Fantasiewelt lesen. Da gefiel mir dieses Buch besser! Verlinkt mit den Monatsbüchern im Mai.