Der kalte Saphir

10.07.2016 | Krimi, Regionales, Roman | 1 Kommentar

Hin und her gerissen, war ich von diesem Buch. Habe ich nun einen Krimi gelesen oder einen Roman? Soll ich diese Geschichte ernst nehmen, ist sie wirklich passiert oder ist reine Fiktion? Die Straße in Berlin existiert wirklich und die Schauplätze, nahe dieser Straße sind absolut real. Beim googeln, nach der Rockband aus den 1980 Jahren, bin ich auf eine Seite gestoßen, die mir sogar Musikdownloads angeboten hat. Und in dem Buch fand ich die passenden Codes dazu. Ich blieb weiterhin verwirrt, denn ansonsten fand ich nichts über die “Kommune des Schreckens” oder die Band Klarstein…
Aber erst einmal will ich dir etwas über das Buch erzählen:
Die forsche und neugierige Jule Sommer, eine Musikjournalistin, die bei der Zeitung “Schall” arbeitet, fährt nach Griechenland, um den ehemaligen Tontechniker der Band Klarstein, zu interviewen. Nachdem der Sänger der Band, in Berlin, in der Villa in der Kopischstraße erschossen wurde, hat sich Sebastian Winter (der Tontechniker) auf eine der griechischen Inseln zurückgezogen und noch nie über den Mordfall mit jemanden geredet. Jule schafft es dem ehemaligen Bandmitglied, die wahre Geschichte ab zuluchsen. Denn Sebastian war damals dabei. Aber was verschweigt er? Und unter welchen Bedingungen kommt Jule an die Story.

“Der Sommer knallte nach langer Abwesenheit wieder seine ganze Hitze auf die Stadt und trieb den Menschen den Schweiß aus den Poren. Über dem Pflaster des Gehsteigs flirrte die Luft, und gegen das gleißende Licht erschienen uns die Menschen auf dem Ku’damm verzerrt, als würden ihre Moleküle von der heißen, aufsteigenden Luft hin- und herbewegt, die Körper gegen alle Naturgesetze bis zur Durchsichtigkeit zerstäubt. Ich liebe den Sommer in der Stadt, obwohl ich die lauen Nächte den schwülheißen Tage vorzog.”

Der Roman liest sich außerordentlich leicht. Auf jeder Seite findet man etwas mehr über die Band und ihre Mitglieder heraus. Jule ist eine sympathische Person und man hofft, dass ihr bei dem psychopathisch wirkenden Sebastian, nichts passiert. Auch die anderen Bandmitglieder sind toll beschrieben. Obwohl viel über Musik gesprochen wird, ist es nicht langweilig für Nichtmusiker. Das Buch ist in drei große Kapitel unterteilt. Gleich zu Anfang des Kapitels, findet man den Text zu dem Song aus der Zeit, die das Kapitel beinhaltet. Zudem bekommt man einen Downloadcode für die drei großen Hits der Musikgruppe. Natürlich habe ich sie mir heruntergeladen und kann nur sagen, nicht schlecht. Passt in die Zeit. Ich fand das Buch wirklich spannend geschrieben. Und wie gesagt, ich kann mich immer noch nicht entscheiden Roman oder Krimi. Michael Düblin hat mich auf jeden Fall mit seinem Schreibstil überzeugt. Er findet wunderbare Worte, die überzeugen. Ein sehr unterhaltsames Buch, das sich ziemlich schnell lesen lässt. Interessante Einblicke in das Musikbusiness lockern die Erzählung von dem Tontechniker auf. Aber auch Jule kommt in dem Roman zu Wort und man spürt mit ihr eine leichte Angst und eine kleine Überlegenheit.

von Michael Düblin

Johannes Petri Verlag
2016. 336 Seiten. Gebunden.
ISBN 978-3-03784-098-6

1 Kommentar

  1. Nicole B.

    Liebe Andrea,
    das hört sich nach einem Krimi an, den sogar ich lesen würde.
    Solche Krimis mag ich. Besonders, wenn sie noch etwas über eine Stadt erzählen.
    Hab einen schönen Abend, liebe Grüße
    Nicole

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  1. Kieckste ma, ditt iss Bahlin... oder Neulich in Berlin - Karminrot Lesezimmer - […] hat man jedenfalls eine Menge Freude. Mehr Bücher über Berlin findest du auch hier oder einen Roman der in Berlin spielt.…

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