Neues von der Büchermaus 2.23

Die Bücher im Regal werden nicht weniger! Und kaum habe ich eine Rezension fertig, steht schon wieder ein neues Buch im Regal. Es gibt aber auch gerade so viele Veröffentlichungen, die mich sehr reizen. Zum Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager kamen jetzt wieder etliche Bücher heraus, die mich interessieren.

Eine Auswahl Neues

Da wäre zum Beispiel Ich war das Mädchen aus Auschwitz, von Tova Friedman. Sie erzählt ihre eigene Geschichte. Als Vierjährige kam sie nach Auschwitz und hat das Lager überlebt. Sie ist heute mit ihrem Enkel unter anderem auf TikTok sehr aktiv, um über diese schreckliche Zeit aufzuklären. Ein Buch, das mich so mitnehmen würde, dass ich es im Moment nicht lesen könnte. Schon das Buch, Rückkehr nach Birkenau, hat es in sich gehabt.

Ich lese im Moment lieber andere Bücher. Die Highlanderin habe ich gestern beendet und schreibe gerade an der Rezension. Demnächst dann … Das nächste Buch war dann auch schnell angefangen. Salomés Zorn, nimmt mich nicht weniger mit. Sich auf diesem Wege mit Rassismus auseinander zu setzten, hat es in sich:

«‹Du musst deiner Faust folgen›, erklärte er und machte mir den Schlag vor. ‹So, als ob du ein Loch in deinen Feind schlagen willst.›» Salomés Vater weiß, was Rassismus bedeutet. Als Kameruner in der niederländischen Provinz hat er ihn oft genug am eigenen Leib erfahren. Für ihn liegt es auf der Hand, was er seiner sechzehnjährigen Tochter mit auf den Weg gibt: Du musst kämpfen. Seinen Blick voller Scham, als sie verhaftet wird, vergisst Salomé nicht. Die Jugendstrafanstalt,in die sie gebracht wird, ist kaum beklemmender als das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. Doch muss sich Salomé hier zum ersten Mal wirklich mit dieser großen Wut auseinandersetzen, die ihr Handeln immer stärker bestimmt. Und das ausgerechnet mit dem Therapeuten Frits, den sie aus «Hello Jungle» kennt,einer Trash-TV-Show, die mit den fremdenfeindlichen Vorurteilen ihrer Kandidaten auf Quotenfang geht. Aber mit Gewalt und Verachtung wird sie hier nicht weiterkommen, Salomé muss umdenken – und beginnt zu verstehen, dass ihre eigene Feindseligkeit nichts von dem aufwiegt, was sie selbst so verachtet.

Taupunkt ist auch was Neues

Das Klima ist in aller Munde. Zu Recht. Wir sollten wirklich alle mal darüber nachdenken, wie wir mit unserer Welt umgehen. Thore D. Hansen. Hat einen Klimakrimi geschrieben, der vielleicht dazu anregt, noch schneller etwas zu unternehmen und nicht abzuwarten. Jeder könnte schon im Kleinen anfangen. Der Krimi heißt Taupunkt und spielt größtenteils in Deutschland. Manchmal ist die Fiktion so dicht an der Wahrheit, dass einem schwindelig werden kann.

Noch ein kleines feines Buch liegt hierauf dem Stapel. Fremde Federn beschreibt, wie das ist, wenn die Oma plötzlich zum Pflegefall wird und die Frage aufkommt, wer sich denn nun um sie kümmern würde. Alina Lindermuth, die Autorin, hat da wohl ein ganz interessantes Buch geschrieben, das mal den, meist osteuropäischen Pflegerinnen dankt. Ich habe es noch nicht gelesen. Aber Klappentext und andere Rezensionen haben mir gefallen.

E-Book-Leichen

Längst wollte ich mein E-Book von so manchem ungelesenen Buch befreien. Stattdessen werden es immer mehr Bücher, die ich darauf sammel. So ist da zum Beispiel: Ganz gewöhnliche Monster von J.M. Miro dazu gekommen. Darum bin ich schon eine Weile herumgeschlichen. Ein bisschen Magie, etwas Historie und ein bisschen düster. Ein Buch zum Abtauchen. Die Leseprobe war es, die mich verzaubert hatte. Ach, warum kann ich nicht widerstehen?
Das Buch Der Leuchtturmwärter liegt auch schon sehr lange im Regal des E-Books:

In der Silvesternacht verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Männer spurlos von einem Leuchtturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Der zum Abendessen gedeckte Tisch unberührt. Die Uhren sind stehen geblieben. Zurück bleiben drei Frauen, die auch zwei Jahrzehnte später von dem rätselhaften Geschehen verfolgt werden. Die Tragödie hätte Helen, Jenny und Michelle zusammenbringen sollen, hat sie aber auseinandergerissen. Als sie zum ersten Mal ihre Seite der Geschichte erzählen, kommt ein Leben voller Entbehrungen zutage – des monatelangen Getrenntseins, des Sehnens und Hoffens. Und je tiefer sie hinabtauchen, desto dichter wird das Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, Realität und Einbildung.

Das sind noch lange nicht alle Bücher. Ich muss mich wirklich mal da durchlesen. Sammelst du auch so viele Bücher? Und hast du für den Monat einen Leseplan? Ich freue mich schon auf deine verlinkten Bücher

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Bücher von Frauen, über Frauen

Die Februar-Bücher sind von Frauen, über Frauen. Ich habe da eine feine Sammlung zusammen gesucht. Bücher, die mich im Februar bestimmt gut unterhalten werden. Die Zitronenfalterin hat ein Jahresprojekt gestartet. Dem würde ich mich gerne anschließen. Ich stelle jeden Monat mindestens drei Bücher vor. Am liebsten würde ich auch noch ein Buch aus meinem Regal lesen, das dort schon ewig wohnt.
Aber immer wieder kommt mir ein anderes Buch dazwischen. Ich möchte aber soweit es geht, jedes Buch, das ich vorgestellt habe, auch rezensieren. Dazu brauche ich deine Anfeuerung.

 

Meine Auswahl für den Februar:

Alena Schröder hat das Buch Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid geschrieben. Ich habe es hier auf meinem Tisch liegen und es funkelt mich schon so an. Ich wollte nur erst einmal Was der Fluss erzählt zu Ende lesen. Die Rezension ist auch schon fast fertig. Aber zurück zu dem ersten Buch von Frauen für Frauen:

In Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe hundert Jahren das Ende kaum erwarten. Ein Brief aus Israel verändert alles. Darin wird Evelyn als Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ausgewiesen. Die alte Frau aber hüllt sich in Schweigen. Warum weiß Hannah nichts von der jüdischen Familie? Und weshalb weigert sich ihre einzige lebende Verwandte, über die Vergangenheit und besonders über ihre Mutter Senta zu sprechen?

Die Spur der Bilder führt zurück in die 20er Jahre, zu einem eigensinnigen Mädchen. Gefangen in einer Ehe mit einem hochdekorierten Fliegerhelden, lässt Senta alles zurück, um frei zu sein. Doch es brechen dunkle Zeiten an.

Ist doch genau mein Buch oder? Ich liebe einfach Bücher über meine Stadt und die Goldenen Zwanziger sowieso.

Zeitebenen

Ein weiteres Buch von einer Frau ist Erinnerungen aus Glas von Melanie Dobsen. Bücher, die in zwei Zeitebenen spielen, stellen eine Schriftstellerin immer wieder auf die Probe. Ich bin gespannt, ob die Autorin das gut hinbekommen hat.

Niederlande 1942: Eliese und Josie waren beste Freundinnen, doch das Leben hat sie getrennte Wege geführt. Nun stehen sie sich plötzlich wieder gegenüber: Eliese arbeitet inzwischen als Registrierungskraft in der Hollandschen Schouwburg, einem Amsterdamer Theater, das zur Sammelstelle für Juden umfunktioniert worden ist, Josie im gegenüberliegenden Kinderheim. Gemeinsam schmieden sie einen waghalsigen Rettungsplan …

75 Jahre später: Ava Drake reist als Direktorin der gemeinnützigen Kingston-Stiftung nach Uganda. Dort will sie den Förderantrag von Landon West prüfen. Existieren seine Kaffeeplantage und das angeschlossene Kinderheim tatsächlich? Als sich unerwartet eine Verbindung zwischen der Familiengeschichte von Landon und ihrer eigenen auftut und Ava zu recherchieren beginnt, stößt sie in ein Wespennest aus Lügen, Betrug und Habgier. Und sie begegnet Landons Großmutter, einer zierlichen alten Dame mit einer unglaublichen Geschichte …

Noch mehr von Frauen, über Frauen

Ein weiteres Frauen-Buch ist von Bernadine Evaristo. Und sie hat mit diesem Buch schon den Booker Prize 2019 gewonnen. Der Klappentext hat mich sofort gefangen. Aber auch das schöne bunte Cover. Was meinst du? Könnte dir das auch gefallen? Oder hattest du es schon in den Händen?

In »Mädchen, Frau etc.« verwebt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer Frauen über ein Jahrhundert zu einem einzigartigen und vielstimmigen Panorama unserer Zeit. Ein beeindruckender Roman über Herkunft und Identität, der daran erinnert, was uns zusammenhält.

Die Dramatikerin Amma steht kurz vor dem Durchbruch. In ihrer ersten Inszenierung am Londoner National Theatre setzt sie sich mit ihrer Identität als schwarze, lesbische Frau auseinander. Ihre gute Freundin Shirley hingegen ist nach jahrzehntelanger Arbeit an unterfinanzierten Londoner Schulen ausgebrannt. Carole hat Shirley, ihrer ehemaligen Lehrerin, viel zu verdanken, sie arbeitet inzwischen als erfolgreiche Investmentbankerin. Caroles Mutter Bummi will ebenfalls auf eigenen Füßen stehen und gründet eine Reinigungsfirma. Sie ist in Nigeria in armen Verhältnissen aufgewachsen und hat ihrer Tochter Carole aus guten Gründen einen englischen Vornamen gegeben.

Auch wenn die Frauen, ihre Rollen und Lebensgeschichten in Bernardine Evaristos Mädchen, Frau etc. sehr unterschiedlich sind, ihre Entscheidungen, ihre Kämpfe, ihre Fragen stehen niemals nur für sich, sie alle erzählen von dem Wunsch, einen Platz in dieser Welt zu finden

Das Buch aus dem Regal

Eine Geschichte von Land und Meer ein Roman von Katy Simpson Smith. Ich weiß nicht, wie lange dieses Buch schon in meinem Regal steht. Es hatte jedenfalls schon Staub angesetzt.

North Carolina um 1800: Helen wächst als Tochter eines Plantagenbesitzers behütet auf, doch ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, der Vater ist zerfressen von Schuldgefühlen. Helen ist stark und unabhängig, bringt den Sklaven auf der Plantage das Alphabet bei und kümmert sich mehr und mehr um die väterlichen Geschäfte. Von Heirat hält sie nichts, sämtliche Verkupplungsversuche ihres Vaters schlagen fehl. Aber dann taucht John auf, ein einfacher Soldat ohne Herkunft, und noch ehe Helen weiß, wie ihr geschieht, entbrennt sie in Liebe zu ihm. Der Vater verweist ihn des Hauses, und so bleibt den beiden nur das Meer als Ort für ihre Liebe, sie heuern auf einem Schiff an und befahren ein ganzes Jahr den Ozean – doch als Helen ein Kind erwartet, müssen sie zurück an Land und sich der Realität stellen …

Katy Simpson Smith hat einen gewaltigen Roman geschrieben über Hingabe und Verlust, Leben und Tod, über die bedingungslose Liebe einer Frau zu einem Mann und eines Vaters zu seiner Tochter.

Das sind zusammen 1565 Seiten… Ich komme gerade ins Schwitzen. Aber ebenso freue ich mich auf diese schönen Bücher. Machst du auch wieder bei meinen Monatsbüchern mit? Ich freue mich jedenfalls auf die Linkparty bei Andrea

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