Der letzte Baum

Der letzte Baum, ein Samen der Hoffnung. In einer Welt, in der es keine Bäume mehr gibt, da möchte man doch gar nicht leben, oder? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es keine Bäume mehr geben könnte. Nicht mehr in ihrem Schatten sitzen, durch einen Wald laufen oder die Früchte eines Apfelbaumes genießen. Aber genau das ist es, was uns der Zeichner und Autor Luke Adam Hawker mit diesem Buch vermitteln will. Eine Welt ohne Bäume ist eine traurige Welt.

Die Geschichte ist einfach erzählt. Die kleine Olivia wird jeden Tag von ihrem Vater mit Verspätung von der Schule abgeholt, sie fahren mit der Bahn nach Hause. Auf den Bildern sieht man alles, nur keine Bäume. Als sie in der Stadt ankommen, sieht man Haus an Haus stehen. Trostlos. Am Abend lesen sie in ihren Büchern und sie können so überall hinreisen. Aber morgen wird Olivia ein Abenteuer erleben. Sie wird in das Baummuseum gehen, das die Letzten der Baumgeneration erbaut haben. Olivia würde so gerne einen echten Baum sehen, aber lange bevor sie geboren wurde, ist der letzte Baum verschwunden. Und so bleibt ihr nur, vor einem wunderschönen Gemälde zu sitzen und den riesigen alten Baum darauf zu bewundern. Sie fühlt sich von dem Bild so magisch angezogen, dass sie in das Gemälde hineinklettert und ein Abenteuer erlebt …

Der letzte Baum

Der letzte Baum ist eigentlich ein Bilderbuch. Wenige Worte beschreiben das, was man im Bild nicht sehen kann. Die Bilder sind mit Fineliner zart gezeichnet, mit viel Spielraum für eigene Interpretationen. In Schwarz und Weiß bleibt es dem Leser überlassen, die Geschichte mit Farben zu füllen. Oder eben auch nicht. Sie auf sich wirken zu lassen, denn am Ende wird irgendwie alles gut, wenn man es nur will.
Mir hat das Buch auf jeden Fall sehr gefallen und ich habe es nicht nur einmal durchgeblättert. Ich habe manche Bilder auf mich wirken lassen, habe mich ein bisschen mit Olivia gegruselt und gefreut. Ich bin ganz fasziniert von diesen Zeichnungen, die so viel Emotionen ausdrücken. Und dass es am Ende auch noch gut ausgeht, hat mich auch sehr gefreut, denn was wären wir ohne Bäume und zum anderen ohne die Liebe zur Natur und unserer Welt.

Von uns bekommt dieses Buch 🐭🐭🐭🐭🐭 Wer Bäume und seine Umwelt liebt, sollte es sich einmal genauer ansehen.

Der letzte Baum (ein Samen der Hoffnung)

von Luke Adam Hawker
Pattloch Verlag
64 Seiten
ISBN: 978-3-629-00955-5

Der Augenblick der Kinder

Der Augenblick der Kinder ist ein Foto-Märchen-Buch. Ein Buch, das Geschichten von 25 Kindern aus 20 Ländern erzählt und dazu wunderschöne Fotos zeigt.

Der Augenblick der Kinder

Folke Tegetthoff hat schon so manche Märchenbücher geschrieben. In dem Buch Der Augenblick der Kinder, kam er auf die Idee über die Bilder, die er sich während einer Ausstellung angesehen hat, neue Geschichten auszudenken. Und diese Geschichten lesen sich alle ganz wunderbar. Fast alle Märchen sind in diesem schönen Buch erfunden. Die Kinder, die auf den Bildern zu sehen sind, kennen ihre neuen Geschichten selber gar nicht. Wer weiß, vielleicht würden sie sich über die Märchen freuen, oder sich richtig ärgern, vielleicht sogar schämen. Aber ich finde sie einfach nur lesbar und schön. Aber auch ein bisschen grausam, denn so sind Märchen nun einmal.

25 Kindern wurde ein neues Leben angedichtet. Und damit man sich in den Märchen nicht verliert, hat dieses Buch ein Lesebändchen. Und jede Geschichte ist an den Seiten mit einer eigenen Farbe gekennzeichnet. So ist zum Beispiel Der Tanz auf dem Seil in zarten Rosa gehalten. Irgendwie ein bisschen passend zu der Geschichte von einem Jungen, der gedanklich auf einem Seil tanzt, weil er für sich entdeckt hat, dass er sich zu Jungen hingezogen fühlt. Seine Umgebung kommt mit seinem Coming-out nicht klar. Der Schuldirektor verweist ihn von der Schule, der Priester prügelt ihn fast tot und die Eltern lassen ihn vor den Toren der Stadt geschunden liegen. Aber wie in jedem guten Märchen findet sich ein Prinz und alles wird gut.

Die Märchen sind nicht sehr lang. Die Geschichten sind schnell gelesen, aber das, was zwischen den Zeilen steht, die Moral von der Geschichte, wie man wohl bei Märchen sagen würde, bekommt man schnell mit. Mir gefällt, dass man das Buch nach einer Geschichte weglegen kann und sich Gedanken um das Gelesene machen kann. Jedes Märchen ist für sich abgeschlossen. So kann man die Geschichte verdauen und sich später in ein neues Abenteuer mit den Kindern begeben. Ein Augenblick eben.

Beim Blättern durch das Buch bleibt man immer wieder an den Bildern hängen. Sie stammen von verschiedenen Fotografen, die diese dem Autor zur Verfügung gestellt haben.

Rubi und ich sind begeistert von diesem Buch. Es hat von uns 🐭🐭🐭🐭🐭 verdient. Ein Mäuse-Lese-Vergnügen der besonderen Art! Auf der Webseite zu dem Buch, kann man sich 4 der Geschichte ganz in Ruhe durchlesen und selber entscheiden, ob sie dir gefallen. Dazu gibt es auch eine Hörprobe.

 

 

Der Augenblick der Kinder

von Folke Tegetthoff
aus der Edition neues Märchen Verlagsgesellschaft m.b.H
ISBN 9783853250853
241 Seiten

Kleiner Löwe, Großer Mut

 

Kleiner Löwe, großer Mut

Der kleine Löwe Tobe hat mit acht Jahren ein Vorderbein durch ein Krokodil verloren. Aber das macht dem mutigen Kerl gar nichts, denn er geht damit völlig gelassen um. Es sind die Anderen, die Angst haben, dass der kleine Löwe es nicht ertragen könnte zu verlieren oder etwas nicht zu können. Tobe geht zu den anderen Löwen und brüllt mit ihnen um die Wette. Die brüllen besser nicht so laut, denn sie wollen Tobe nicht verlieren lassen. Doch der kleine Löwe findet das echt blöd und schimpft mit seinen Freunden, dass er ein Löwe sei und einen ordentlichen Brüllwettkampf wünscht. Und dann brüllt er wie noch nie. Seine Freunde fallen ebenfalls in das Brüllen ein und Tobe schnauft am Ende „geht doch“!

Und so geht es dem Löwen bei dem Nashorn, den Affen (die ihm eigentlich nur etwas Gutes tun wollten), bei den Geparden, beim schwimmen mit den Nilpferden… Alle wollen nur sein Bestes und schonen ihn. Auch wenn der kleine Löwe nur noch drei Beine hat, ist er doch immer noch ein prima Kumpel.

Das Buch macht kleinen Kindern wirklich Mut, sich in der Welt umzuschauen und sich auszuprobieren. Auch wenn sie vielleicht ein Handicap haben, das sollte sie nicht aufhalten. Irgendwie geht es doch. Der kleine Löwe macht es vor! Dann taucht er eben im Wasser unter, am Ende aber auch wieder auf. Die Geschichte rund um den kleinen Löwen ist wirklich sehr schön erzählt. Die Bilder sind nicht überladen und doch kann man eine Menge Extras darauf entdecken. Fast hätte ich es übersehen, dass der kleine Löwe „nur“ drei Beine hat.

Die Geschichte ist von Tom Belz. Sie ist sehr ansprechend zu lesen. (übrigens Tobe setzt sich aus Tom‘s Namen zusammen. Und warum ein Löwe? Das liegt wohl an der Löwenmähne, die der Autor selber hat!) Auch für einen Erwachsenen ein kleiner Hinweis darauf, dass Behinderungen kein Grund sind, jemanden wie ein rohes Ei zu behandeln. Jedermann ist eine Chance einzuräumen, sich zu beweisen. Tom Belz erzählt aus seinen eigenen Erfahrungen. Er hat mit acht Jahren selber ein Bein durch Knochenkrebs verloren. Fahrradfahren, Fußballspielen, waren aber nie ein Problem für den Offenbacher. 2018 bestieg er auf Krücken sogar den Kilimandscharo! Er ist ein Mutmachermensch, der auf öffentlichen Veranstaltungen auftritt. Auf Instagram und Co findet man ihn unter @tomnative Ein lustiger, motivationsgeladener Typ, der uns an seinem Leben teilhaben lässt.

Tom und die Illustratorinnen Caroline und Alexandra Helm, kennen sich schon lange. Sie sind sich einig, dass sie die Geschichte von Tom unbedingt Kindern zugänglich machen wollen, die in der selben Situation (Nöten) wie Tom stecken. Man traut ihnen nichts mehr zu! Nö, sie können alles, was sie wollen…

Ein Kinderbuch ab 4 Jahren
von Tom Belz
Illustriert von Caroline Helm und Alexandra Helm
32 Seiten
Verlag arsEdition
ISBN: 978-3-8458-3759-8

Quirli, der Wetterfrosch {Rezension} ein Kinderbuch

Ein Kinderbuch von Claudia Lasaroff

 

Ich habe schon lange keine Kinderbücher mehr in der Hand gehalten. Doch schon immer, habe ich gerne vorgelesen und freue mich, wenn ich ein besonderes Exemplar in die Hand bekomme. Die Autorin fragte mich, ob ich ihre Bücher rezensieren möchte. Leider sind ihre Bücher nicht bei meinem Buchdealer zu bestellen. Bei einem Internetversand fand ich dann das erste Buch „Quirli, der Wetterfrosch“, in ihrem eigenen Web-shop ist auch der zweite Band zu bestellen.

Claudia Lasaroff, hat die Bücher selber liebevoll illustriert und auch in ihrem eigenen Verlag veröffentlicht. Sie wollte schon immer Schriftstellerin werden. Ich denke, mit ihrem „Quirli“ hat sie einen ordentlichen Schritt dahin gemacht.

Quirli

Ist ein kleiner Frosch, der in einer Wetterstation groß wird. Dort wird ihm alles beigebracht, was ein Wetterfrosch wissen muss. Wann muss er die Leiter hoch und wann muss er unten sitzen bleiben. Einmal die Woche werden die Frösche in Badehose! gebadet, viele seiner Mitinsassen in einer kleinen Badewanne. Aber, Quirli ist nicht zufrieden mit seinem Leben. Das kann doch nicht alles sein und als ihm sein Großvater von seinem Vorfahren und einem Leben in einem Teich erzählt, beschließt der kleine Frosch zu fliehen. Auf seiner Reise zu dem Familienteich überwindet er große Gefahren und wird in seinem Wesen immer etwas stärker. Er trifft neue Freunde, die ihm den Weg weisen, von denen er sich nur schweren Herzens trennen möchte. Am Ende wird natürlich alles gut.

Auch in dem zweiten Band „Quirli, der Leuchtfrosch“, tappt der noch Freiheitunerfahrene, in alle möglichen Schikanen und lernt neue Freunde kennen. Die Umwelt steckt voller Gefahren und der kleine Frosch, lernt immer noch dazu.

Meine Meinung

Ein hübsches Buch, das sehr nett gestaltet ist. Quirli ist ein mutiger Frosch, der sicherlich auch Anderen mit seinem Abenteuer Mut macht.

Allerdings finde ich es etwas zweifelhaft, dass er wegläuft. Welche Sorgen sich die Familie machen wird, darüber denkt der Frosch kaum nach. Das versteht ein kleines Kind nicht. Beim Lesen habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht, für welches Alter dieses Buch geeignet sei. Auf der Webseite der Autorin, habe ich dann eine Altersangabe gefunden (6-12 bzw -95) Ja, ich finde fast, dass das eigentlich ein Erwachsenenbuch ist. Meinem Sechsjährigen hätte ich einiges erklären müssen. Der hätte alles hinterfragt und der Frosch wäre bei ihm nicht gut weggekommen. Was jetzt nicht schlecht ist, weil man dann auch als Erwachsener nachdenken muss.

Mein Fazit, das ist kein Buch für kleine, eher für größere Kinder. Ich hatte selber viel Spaß an dem Buch und fand die Bilder sehr hübsch anzusehen.

„Quirli der Wetterfrosch“
52 Seiten, 38 Bilder
JuLa Verlag

„Quirli der Leuchtfrosch“
52 Seiten, 41 Bilder
JuLa Verlag