Südfall

27.03.2024 | Rezension | 2 Kommentare

Südfall (dänisch: Sydfald) ist eine Hallig im Wattenmeer an der Nordseeküste im Westen von Schleswig-Holstein. Sie ist nur 0,56 km² groß und gehört zur Gemeinde Pellworm. Als Dave wieder zu sich kommt, liegt er im Wattenmeer. Eigentlich mag er sich gar nicht bewegen und es fühlt sich auch alles eher unwirklich an. Er müsste sich nur umdrehen, aufstehen und den Fallschirm vom Rücken lösen. Aber dann könnten ihn vielleicht die Deutschen sehen und entweder erschlagen oder festnehmen. Beides keine schönen Aussichten, wenn man bedenkt, dass er in seinem Flugzeug auf dem Weg von England nach Deutschland war, um dort Bomben auf eine Stadt fallen zu lassen.

1944 ist keine gute Zeit als Engländer in Deutschland zu stranden. Irgendwann fasst sich Dave und bemerkt, dass er beinahe auf festem Grund steht. Er ist auf der Hallig Südfall gelandet. Die Eigentümerin der Hallig bietet ihm an, dass er bleiben könnte, bis der Krieg vorbei sei. Doch Dave möchte doch wieder nach Hause, denn dort wartet seine zweite Frau auf ihn. Der Engländer geht durch das Wattenmeer und findet ein Versteck vor Husum. Dort rettet er ein Schaf aus einem Priel und wird dabei von dem deutschen Jungen Paul unterstützt, der sich nicht sicher ist, ob er den Engländer nicht lieber verpfeifen sollte. Paul hat seine eigene Geschichte und eine Tante, die wiederum liebend gerne dem Engländer helfen möchte.

Auf der Flucht von Südfall

Dave trifft auf seiner Flucht an der Nordseeküste Richtung Dänemark auf die verschiedensten Charaktere, die ihm mehr oder weniger freiwillig helfen nach Hause zu kommen. Dabei legt der Autor Florian Knöppler das Seelenleben der Charaktere frei, gibt ihnen eine Stimme. Er lässt den Leser in das Innere, das Gefühlsleben der Menschen abtauchen. Ein bisschen liest sich der Roman wie der kleine Prinz. Jede Station auf Dave’s Reise bringt den Leser ein bisschen zum Nachdenken. Nicht zu viel, dass man keinen Spaß mehr an diesem 258 Seiten starken Roman hätte, sondern genauso viel, dass man immer weiterlesen möchte. Ich mochte es, wie der Autor seine Geschichte gesponnen hat und war ganz verwundert, dass es zwischen all den Bösen doch immer wieder gute Menschen gab und gibt.

Der Autor

Es ist nicht das erste Buch, welches ich von Florian Knöppler gelesen habe. Kronsnest hatte ich vor  3 Jahren auf meinem E-Reader verschlungen. Er hat Germanistik und Philosophie studiert und als Reporter bei Zeitungen und Radio gearbeitet. Florian Knöppler lebt mit seiner Familie in Schleswig-Holstein. Vielleicht schreibt er so gut über die Begebenheiten dort, weil er sie direkt vor der Nase hat. Ich mag jedenfalls seine Figuren und Landschaften.
Von uns bekommt dieses Buch auf jeden Fall 🐭🐭🐭🐭🐭

 

Südfall

Florian Knöppler
ISBN:9783865328519
268 Seiten
Pendragon Verlag

2 Kommentare

  1. nina wippsteerts

    Dieser Titel/ diese Geschichte klingt wirklich gut (und ähnliches ist in den Weltkriegen so auch passiert, nicht nur in Deutschland, auch umgekehrt, dass deutsche Piloten über Feindesland abgeschossen wurden und hoffentlich doch die Menschlichkeit gesiegt hat)
    Danke für den Tipp
    Liebe Grüsse
    Nina (ps. leider seh ich keine wp sternchen mehr hier zum liken)

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