Wo das Licht herkommt {Rezension}

14.10.2021 | Roman | 1 Kommentar

Manchmal fragt man sich wirklich, „Wo das Licht herkommt“. Welchen Weg muss man beschreiten, um seinen Weg ins Licht zu finden? Clementine Skorpil hat hier ein wunderbares Buch geschrieben. Sprunghafte Sätze und alte Worte lassen dieses Buch zu einem Lesevergnügen werden. Lass uns in die Zeit reisen, als die Kaiserin Maria Theresia (1776) regierte…

Wo das Licht herkommt

Philippine Moosleitner soll den Seppl heiraten. Ach, der ist aber bös! Dabei ist Philippine ein schlaues Mädchen. Sie kann doch so gut rechnen und das Lesen fällt ihr auch nicht schwer. Noch bevor der Morgen anbricht, verschwindet sie aus dem Küchenfenster und lässt ihre vielen Brüder in dem schiefen Haus im österreichischen Hinterland, mit den Eltern allein. Sie schlägt sich als Junge bis nach Wien durch. Kurze Haare und die verschlissenen Hosen eines Bruders, machen eine gute Verkleidung aus. Der Mönch, der ihr in Wien in der großen Küche des Klosters Suppe und warme Milch gibt, erkennt sie jedenfalls nicht als Mädchen.

„Zehntausend Schritte schwerer Mönche haben sanfte Täler in den Boden gedrückt…“ Seite 30

Träume treiben voran

Ihre Reise führt sie nach Coimbra, wo sie Kartografie studiert. Sie lernt mehr und schneller als ihre männlichen Mitstreiter. Doch so einfach ist es auch nicht. Die Zeit ist verrückt. Jeder strebt nach neuen Dingen, Automaten sind der neueste Schrei.

Die Protagonistin erzählt, treibt mit ihren Gedanken und ihren Taten zwischen den Orten und Träumen hin und her. Begeht eine anstrengende Reise, die ihr viel abverlangt. Manchmal als junger Mann verkleidet, aber auch als Frau unterwegs.

Ein altes Lied klingt

Die Autorin Clementine Skorpil spielt mit den Worten und Sätzen. Ihr Roman „Wo das Licht herkommt“, klingt nach der Melodie vergangener Zeiten. Höllisch aufpassen muss man. Und doch erscheint ihr Roman wie ein altes Lied und lässt einen auf den Seiten ihres Buches in die Vergangenheit gleiten. Aber einfach nur lesen, das geht nicht. Der Roman schwingt, er verwirrt, lässt manchmal die eigenen Gedanken abschweifen. Es ist jedenfalls kein Buch, das man mal so zwischendurch zum Zeitvertreib liest. Wenn man in dem Buch angekommen ist, treibt man mit den Sätzen mit, liest zwischen den Zeilen Schönes und Schmutziges. Leid liegt neben dem Wunder und Worte neben den Taten. Wirr? Ein bisschen, vielleicht… aber lass dich darauf ein und genieße das geschriebene Wort!

Ein wunderschön gestaltetes Buch, das ich gerne mit den Büchern im Oktober verlinke.

 

Wo das Licht herkommt

Von Clementine Skorpil
288 Seiten
Leykamverlag
ISBN 978-3-7011-8208-4

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1 Kommentar

  1. Agnes

    Hallo,
    das hört sich schwierig an und auch gut an. Wenn die Seiten den Leser mittragen …….., dann sollte es doch interessant sein oder…
    Aber mit Büchern ist das immer so eine Sache, jeder Mensch empfindet es anders, dem einen gefällt es und der andere ist begeistert und der nächste sagt, ging so…
    Ich werde den Titel mal im Hinterkopf behalten und gucken ob ich es in dem Buchladen meines Vertrauens finde. Aber ich habe auch noch einige Bücher liegen, die noch gelesen werden wollen.
    Und der Garten will auch noch gemacht werden, die Steuer ist auch noch nicht fertig.
    Liebe Grüße
    Agnes

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