Nach Mattias {Rezension}

11.03.2020 | Nachdenklich, Rezension, Roman | 2 Kommentare

Nach Mattias oder das Leben geht weiter

Wie ist das, wenn man einen Menschen aus seiner Mitte verliert. Der einem etwas bedeutet hat? Wie geht man mit dem Verlust um, welche Strategie entwickelt man, den Schmerz leichter zu ertragen?

Peter Zantingh hat in seinem Roman Nach Mattias, einige Personen erzählen lassen, wie sie mit dem Leben nach dem Tod von Mattias umgehen. Da wäre zum Beispiel Amber, die Freundin von Mattias. Amber macht sich Vorwürfe, dass sie sich bei ihrem letzten Abschied gestritten haben. Sie holt sich das Fahrrad, dass sich Mattias kurz vor seinem Tod bestellt hat, einfach ins Wohnzimmer, weil sie damit das Gefühl hat, ihrem Mattias nahe zu sein, nicht einsam zu sein.

Quentin, der Freund, der mit Mattias ein Café eröffnen wollte, mit dem er sich stundenlang über Musik und das Café unterhalten konnte verlegt seinen Schmerz in das Joggen. Er läuft so lange bis er Blasen an den Füßen hat und nicht mehr gehen kann. Aber dadurch kommt sein Freund nicht wieder zurück.

Erst im Laufe der verschiedenen Geschichten setzt sich der plötzliche Tod Mattias zusammen. Alle Geschichten geben am Ende ein Ganzes, wie Puzzleteile setzt der Roman sich zusammen. Die Menschen, rund um den jungen Mann, der so plötzlich aus dem Leben verschwand, treffen aufeinander und es entwickelt sich daraus ein besonderes Bild auf den Verlorenen.

Die 240 Seiten sind schnell gelesen. Es ist ein leises, unaufgeregtes Buch. Im Grunde passiert nicht viel, und doch bewegt sich alles. Die Figuren sind einfach so menschlich und emotional. Genau so, könnte es allen von uns ergehen, wenn man einen Menschen verliert, der einem nahe stand.

Der Autor schreibt dabei sehr unterhaltend, mit wenigen Worten beschreibt er Großes. Es wird nicht langweilig, die Geschichten zu verschlingen und immer wieder wartet man auf die Aufklärung, was mit Mattias geschehen ist. Die einzelnen Charaktere erzählen von dem Vermissten, oder aus ihrem Leben. Wie verschlungen auch die Verbindungen zu Mattias sind, schließt sich am Ende ein Kreis und man hat einen Menschen kennen gelernt, den man bestimmt ebenfalls sehr vermissen würde.

Für Mattias war ( bzw. dem Autor Peter Zanttingh ist) Musik immer sehr wichtig. Auf der Diogenes-Seite im Web gibt es tatsächlich die Playlist zu diesem Buch. Tolle Musik die es sich lohnt gehört zu werden.

Auch wenn es traurige Momente gibt, so bleibt uns immer wieder daran zu denken, dass es auch Gutes gibt. Vor allem, nehme das Schöne wahr und genieße das Leben! Bleibe den Menschen um dich herum, als etwas Besonderes in Erinnerung.

Weil mir dieses Buch wirklich gut gefallen hat, stelle ich es gerne zu den Bücher für den März und zu Monerls Bücherwelt

ISBN: 3257071299
Originaltitel: Na Mattias.
Übersetzt von Hanni Ehlers
Diogenes Verlag
231 Seiten

2 Kommentare

  1. sommerlese

    Hallo liebe Andrea,

    wenn du es so empfiehlst, werde ich mir das Buch doch mal auf die Wunschliste schreiben.
    Ich finde, es ist eine richtig hohe Kunst, ruhige und unaufgeregte Bücher zu schreiben, die trotzdem unheimlich berühren und den Leser bewegen?

    Ich wünsche dir einen schönen März,
    liebe Grüße
    Barbara

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.