ein Roman von
Simon van Booy
In den Wirren des 2ten Weltkriegs, wird einer Frau ein Baby in den Arm gedrückt. Sie zieht den kleinen Jungen, mit ihrem Mann wie ihr eigenes auf. Erst, als er zur Schule geht, erzählen ihm seine Eltern woher er stammt.
Der Fremde, der den Jungen weitergab, trifft Jahre später wieder auf den inzwischen erwachsenen Jungen ohne das es Beide wissen, wem sie gegenüber stehen.
Die Illusion des Getrennt seins, zeigt uns wie eng unsere Schicksale miteinander verwoben sind, auf welch engem Raum wir uns bewegen.
Ein nachdenkliches Buch. Man findet 5 verschiedene Charaktere und Geschichten, die alle miteinander verwoben sind. Ungefähr wie ein ausgefranstes Seilende, das sich nach oben hin wieder verbindet. Es finden sich unglaublich viele Lebensweisheiten, Sätze die man sich merken möchte, aber soviele kann man gar nicht aufschreiben.
Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere hat mich fasziniert. Alle miteinander verwoben, zu einem Ganzen zusammen gefügt. Über die Kontinente verteilt und trotzdem zusammengehörend. Die Sprache des Autors fand ich sehr ausdrucksstark, eben mitreißend. Trotzdem leicht und leise geschrieben. Trotzdem es auch um Krieg und Tod geht. Als Schriftsteller muss man manchmal den Bogen etwas überspannen, damit man dahin kommt, wohin man möchte. Und ganz am Ende werden wir auch darauf hingewiesen, das ein Teil der Geschichte wahr ist.
Ich hab es genossen dieses Buch zu lesen!
Lieblingssätze
S.16 „Familien, die auseinandergerissen wurden wie Papierfetzen im Wind. Sie alle wehte es ihm ins Gesicht.“
S.83 „Ich glaube, die Menschen wären glücklicher, wenn sie öfter Dinge zugeben würden. In gewisser Weise sind wir alle Gefangene einer Erinnerung, einer Angst oder einer Enttäuschung. Wir werden alle durch etwas bestimmt, das wir nicht ändern können.“
S. 177 „…so wie wir eines Tages von einem letzten Lufthauch besiegt werden, und dann ist nichts mehr – nichts außer dem Duft unseres Lebens in der Welt, wie an einer Hand, die einst Blumen hielt.“
Das Cover
Die Farbwahl drückt Ruhe und Gediegenheit aus. Der Fallschirmspringer, eher sowas wie, ein Sprung ins Nichts. Ich finde das Cover eher langweilig. Im Laden hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen, hätte ich nicht schon den Klappentext gekannt.
Der Autor
*Simon van Booy, geboren und aufgewachsen in Wales, lebt mit seiner Frau und Tochter in Brooklyn. Er ist der Autor von zwei Erzählungsbänden und zwei Romanen sowie drei Philosophiebüchern und schreibt u. a. für die New York Times, den Guardian und die BBC. Sein Werk wurde in vierzehn Sprachen übersetzt. ( *Text stammt von der Suhrkamp/Insel Verlag Seite)
Gebunden
207 Seiten
ISBN: 978-3-458-17592-6
Verlag: Insel
Also das hört sich interessant an! Sicher eine gute Nebenbeilektüre für die Bahn. 🙂 Das Cover mag ich, das hat mich gleich angesprochen. ^^
Liebe Grüße,
Alice ♡
Ps: Die Metapher mit dem Seil hat mir gefallen. 🙂
Hallo Andrea,
ganz frisch hier auf deinem Blog wollte ich nur etwas stöbern und bin doch gleich mal eine halbe Stunde zwischen deinen Gedanken und Zeilen hängengeblieben. Ich mag deine Art, über die von dir gelesenen Bücher zu schreiben und noch mehr, wie du sie hier auf deinem Blog präsentierst.
Hier bleibe ich gern als Leserin.
Liebste Grüße,
Hibi