Die Terranauten

30.08.2017 | Rezension, Roman | 3 Kommentare

ein Roman von

T.C. Boyle

1992 steht in Arizona, ganz in der Nähe von Tucson, eine Biosphäre. Eine Art Forschungsstation, die beweisen soll, dass es möglich ist, dass eine handvoll Menschen ohne Zufuhr von Lebensmitteln, Sauerstoff und sonstigen Dingen, überleben können. Die Menschen, die sich dort für zwei Jahre einschließen lassen, werden unter bestimmten Voraussetzungen ausgewählt. Und nur 8 werden die “Gewinner” sein. Unter welchen besonderen Gesichtspunkten die Terranauten ausgewählt werden ist nicht unbedingt ersichtlich. Sie müssen sich allerdings mit dem Erhalt dieser künstlichen Welt befassen können. Denn es wird nur den Strom von außen geben.

 

Erzählt wird diese Geschichte von drei Personen. Dawn, einer hübschen Frau, die sich selbstbewusst darstellt. Ramsay, einem Kerl, der keinem Rock widerstehen kann und schon bei der kleinsten Anmache nur an Sex denken muss. Und Linda, die sich für nichts zu schade ist. Sie erzählen ihre Sicht auf die Ecosphäre. Dabei wird auch recht schnell klar, wie der Mensch aufgebaut ist, voller Neid, Missgunst, Egoismus, Liebe und Selbstaufgabe.

 

 

T. C. Boyle hat hier ein interessantes Buch geschrieben, das Einblicke in die menschliche Psyche gestattet. Wie leicht Mensch sich manipulieren lässt und zu was er imstande ist. Unter welchen Bedingungen lässt die Nächstenliebe nach und wird zu purem Egoismus und Gehässigkeit.

Ein wenig hat mich der Roman an “Big Brother” erinnert. Der Blick in die Welt hinter dem Glas und mit Kameras überwacht. Nichts entgeht den Menschen außerhalb des Glashaus und alles wird von der Presse ausgeschlachtet und vermarktet.

Die Ecosphäre gab und gibt es tatsächlich. Sie steht in der Nähe von Tukson. Sie wurde tatsächlich zu Forschungszwecken dort gebaut und bewohnt. Ich habe nach der Lektüre von T. C. Boyle ein wenig im Internet gestöbert. Der Autor hat seine Geschichten um dieses Glashaus gesponnen.

 

Hanser Verlag
Übersetzt von Dirk van Gunsteren,
Fester Einband, 608 Seiten
ISBN 978-3-446-25386-5
ePUB-Format
ISBN 978-3-446-25559-3

Interessant auch die Rezension von Die Buchbloggerin und Readpack

3 Kommentare

  1. Holunder

    Mit dem Buch habe ich auch schon geliebäugelt, da ich bislang noch nie etwas von Boyle gelesen habe. Ich wusste gar nicht, dass er sich von realen Ereignissen inspirieren ließ.
    Danke für die Rezension!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. WolleNatur Farben

    Finde deine mail gerade nicht, daher auf diesem Weg, ganz herzlichen Dank für das Buch. Habe mich sehr gefreut. Deine Rezension klingt auch verlockend, aber nun lese ich erstmal " Ziemlich alte Helden zu Ende." herzliche Grüße aus dem Ruppiner Land Anke

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  3. Buchbahnhof

    Guten Morgen,
    mit dem Buch hatte ich auch geliebäugelt, die sehr unterschiedlichen, überwiegend nicht so positiven Rezensionen haben mich dann aber doch davon abgehalten, es mir zu kaufen. Der SuB ist ja auch hoch genug, so dass mir der Lesestoff nicht ausgeht. Insgesamt finde ich das Thema aber auch sehr spannend.
    LG
    Yvonne

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