Der Tag an dem ich fliegen lernte

02.09.2014 | Rezension, Roman | 0 Kommentare

„an einem Februar Tag des Jahres 1893…“

Das ist nicht der Anfang! Am Anfang stand die Geburt von Luisa,1994. Und ihre Mutter setzte sich im Krankenhaus, kurz nachdem sie das Kind auf die Welt gebracht hatte, aufs Fensterbrett, hält die kleine Luisa mit weit ausgestreckten Armen von sich, und läßt das Baby einfach fallen…

» Fergus war da gewesen – zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wie man so sagt, und wir konnten gar nicht anders, als Ihn in unseren Herzen zu schließen: in Pauls, das plötzlich so leer und hohl pochte, und in meines, das – zwar erst schmetterlingsgroß – Platz hatte für eine ganze Welt. «

Ein Mann ging unten vorbei und griff das fliegende Kind aus der Luft. “Der Tag an dem ich fliegen lernte”
Und dann verschwand Aza. Einfach so und ließ Paul und das Baby allein.
Luisa (Die Hauptfigur) erzählt ihre Geschichte, wie sie in der WG bei ihrem Vater Paul aufwächst. Behütet zwischen den verschiedenen Charaktere der Wohngemeinschaft, vermisst sie ihre Mutter nicht.
Sieben Jahre nach der Geburt Luisas machen sich Paul und das Kind auf die Suche nach der Mutter. Eine Reise von München über Hinterdingen in Bayern, nach Brasilien. Zwischendurch erzählt uns Luisa auch von ihren Vorfahren, eben aus dem Jahr 1893. Wie diese nach Brasilien kamen und dort ein Bayrisches Dorf gründeten, woher Aza, ihre Mutter stammte.

Stefanie Kremser schreibt ihren Roman in einer erfrischenden Weise.
Munter plätschern die Worte förmlich aus dem Buch heraus und veranlassten mich, schnell weiterzulesen. Wortgewand lässt uns Stefanie Kremser an der Welt von Lulu -Luisa- Lullababy… teilhaben.

»…Wie echt sich die Erinnerung ans Gewesene und ans Vorgestellte anfühlte und dabei derart zusammenschmolz, dass ich befürchtete, Erlebtes und Erzähltes nie wieder auseinander halten zu können… «

Diesen Gedanken hatte Luisa als 7 jährige, während sie die Geschichte ihrer Mutter und deren Vorfahren, erzählt bekam.
Für mich ein wirklich gelungenes Buch, was Spaß macht, zu lesen. Es liest sich sehr schnell und ist kurzweilig. In dem Buch findet man massenhaft schöne Sätze, über die man auch mal nachdenken kann. Auch Brasilien wird einem etwas näher gebracht.

Wer mehr über die Autorin wissen möchte:
Stefanie Kremser beim Kiwi Verlag

Erschienen bei Kiepenheuer&Witsch
Kiwi Verlag
ISBN: 978-3-462-04705-9
304 Seiten, gebunden
oder als Ebook

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